bohemian muse
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Trockenfutter, egal wie vermeintlich „hochwertig“, ist immer ungesund für Katzen, da es viel zu wenig Flüssigkeit enthält und dadurch die Entstehung von Harnweg- und Nierenerkrankungen begünstigt, für die Katzen sowieso sehr anfällig sind.Ich bin verwirrt. Die einen sagen mir das du viel zu viel fütterst das die noch kei. Sättigungsgefühl haben. Einfach den Anweisungen auf den Packung Folgeleisten.
Hier wird so oft gesagt Trockenfutter sollte man nicht nehme. Wird aber nicht einmal schlüssig begründet nur weil das denen Wasser entzieht ??? Meine Katzen trinken reichlich und genug. Ist jetzt nicht so das meine Katzen schlechte Trinker wären.
Morgens kriegen die ja von mir nassfu 100g die Tierärztin meinte das wäre für je Katze echt viel.
Vitallesungen weil du erst 3 Monate alt sind.
Ne arbeitskolleging meinte die werden ja auch noch größer und wenn die jetzt schon 100g kriegen wie viel fressen die dann wen die ausgewachsen sind 600g oder was ?
Kann ja nicht alles verkehrt sein was auf den Verpackungen steht für junior futter.
Ich hab ja auch Trockenfutter was auf Getreide und so verzichtet select gold.
Außerdem hat der Tierarzt wie schon gesagt den Kot überprüft und nichts festgestellt.
Wobei sie meinte das nicht immer Würmer ausgeschieden werden.
Derweil was ich auch nicht verstehe ist das ihr wiskas und sowas als übertrieben schlecht darstellt.
Ich sag Mal so die Marke gibt es schon ewig und ist überall zu bekommen. Jeder Tierladen Besitz dieses Produkt und es wird reichlich verkauft und gegessen also kann es nicht so schlecht sein.
Die kriegen ja von mir als nassfu Leonardo kitten Huhn.
Und was ich verstgestellt habe warum ich weniger gefüttert habe weil die sich schon bei 100g jeweils in den ersten Tagen Zuhause. Davon übergeben haben weil die zu viel gefressen haben. Seit dem ich weniger fütter haben die nicht 1x mehr gekotzt. Die hatten wie auch im Tierheim 1x 100g morgens und 100g abends und so viel Trockenfutter wie die wollten.
Ich bin halt jetzt mega uns sicher weil alle etwas anderes sagen und es keine klare richtige Richtung gibt. Die einen sagen so die anderen schwören aufs andere und ich als Katzenneuling soll da den Überblick behalten was jetzt wirklich das richtige ist.
Da Katzen ursprünglich Wüstenbewohner waren nehmen sie den Großteil ihrer Flüssigkeit über die Nahrung auf und trinken in der Regel sehr wenig zusätzliches Wasser. Aus diesem Grund muss man versuchen den Flüssigkeitsbedarf so gut wie möglich über die Fütterung zu decken. Außerdem enthält Trockenfutter oftmals viele pflanzliche Inhaltsstoffe. Katzen fehlen jedoch in Magen und Bauchspeicheldrüse die notwendigen Enzyme für die Verdauung der pflanzlicher Bestandteile und auch der Darm ist ausschließlich auf die Verarbeitung fleischlicher Nahrung ausgerichtet. Ein weiteres Problem ist, dass Trockenfutter erst nach einer Weile im Magen der Katze aufquillt und somit erst verspätet ein Sättigungsgefühl eintritt. Das führt dazu, dass Katzen sich oftmals überfressen ehe sie merken, dass sie eigentlich satt sind.
Aus diesem Grund kann Trockenfutter bei Katzen zu Übergewicht und auch Folgeerkrankungen wie Diabetes führen.
Es gibt unterschiedliche, voneinander unabhängige wissenschaftliche Studien, die Zusammenhänge zwischen der Ernährung mit Trockenfutter und der Entstehung dieser verschiedenen Erkrankungen nachgewiesen haben.
Einige Beispiele:
- Study: Cats eating dry food have increased risk for developing Type 2 diabetes
- Effect of dietary water intake on urinary output, specific gravity and relative supersaturation for calcium oxalate and struvite in the cat | British Journal of Nutrition | Cambridge Core
- https://edoc.ub.uni-muenchen.de/5970/1/Frenk_Marina.pdf
Gefüttert werden sollte daher ausschließlich Nassfutter (oder Barf) und zwar so viel wie die Katzen fressen möchten. Gesunde Katzen haben ein sehr gutes Sättigungsgefühl und wissen genau wie viel Nahrung sie benötigen. Zwei einzelne Mahlzeiten mit Nassfutter pro Tag sind viel zu wenig. Katzen sind von Natur aus Häppchenfresser, weshalb ihr Verdauungssystem darauf ausgelegt ist, viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Am artgerechtesten ist es daher, rund um die Uhr Nassfutter zur Verfügung zu stellen, so dass die Katzen sich die Abstände und Größe ihrer Mahlzeiten selbstständig einteilen können.
Ich füttere meine eigenen Katzen und alle unsere Pflegekatzen seit Jahren ad libitum (rund um die Uhr Nassfutter zur freien Verfügung) und keine der Katzen hat in irgendeiner Form Gewichtsprobleme. Dickmacher Nummer 1 bei gesunden Katzen ist immer Trockenfutter.
Langfristig ist es auf jeden Fall sinnvoll mindestens 3-4 verschiedene Marken (und auch verschiedene Sorten) Nassfutter zu füttern, um eine möglichst ausgewogene Nährstoffversorgung zu ermöglichen und zu verhindern, dass die Katzen sich auf ein bestimmtes Futter fixieren. Das führt bei Katzen nämlich rasch zu „Mäkelei“ wenn dann ihr Futter vom Markt genommen wird oder sich die Rezeptur ändert.
Bezüglich des Futter kann man sich für den Anfang an folgenden Punkten orientieren:
- möglichst hoher und genau deklarierter Fleischanteil
- negatives Beispiel: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. Geflügel 4%)"
- positives Beispiel: "98% Rind (davon 30% Rindfleisch, 30% Rinderherzen, 20% Rinderleber, 20% Rinderlunge)"
- keine pflanzlichen Öle, keine pflanzlichen Nebenerzeugnisse oder Eiweißextrakte
- kein oder wenn dann nur ein geringer und genau deklarierter Pflanzenanteil (nicht schlicht "Getreide", sondern z.B. "5% Quinoa")
- kein Zucker (kann auch als Karamell, Inulin, Rübenschnitzel, etc. deklariert sein)
- keine EG-Zusatzstoffe
- Ergänzungsfuttermittel sind nicht als Hauptfuttermittel geeignet
Einige gute Beispiele wären zum Beispiel Mjammjam, Tasty Cat, Omnomnom, Pfotenliebe, Catz Finefood oder Granata Pet. Animonda Carny ist eher untere Mittelklasse und verursacht bei vielen Katzen Durchfall, aber wenn es vertragen wird, kann man das zwischendurch sicherlich auch füttern.
Eine große Auswahl an mittel-bis hochwertiger Marken gibt es bei Sandras Tieroase aber auch Fressnapf, Zooplus und Co. haben inzwischen rechte viele empfehlenswerte Futtermarken im Sortiment.