MisSkorbut
Forenprofi
- Mitglied seit
- 27. Oktober 2010
- Beiträge
- 2.373
(Zweiteilig da zu lang)
Hallo Ihr Lieben,
ich suche für Lucy und Linus ein tolles Zuhause. Sie haben viel durchgemacht in ihrem kurzen Leben und sollen nun endlich gemeinsam IHREN Menschen finden.
Ich suche besondere Menschen für diese ganz besonderen Katzen.
Ihre Geschichte ist lang, aber sie ist es wert gelesen zu werden. Es ist eine Geschichte mit Happy End, die nur noch durch ein Zuhause für Lucy und Linus gezuckert werden muss.
Lucy und Linus sind Geschwister, deren Mutter hoch tragend eingefangen wurde. Sie wurden im Tierheim Bergheim (welches gerade geschlossen wurde) geboren.
Lucy und Linus hatten von Anfang an Verdauungsprobleme, kämpften mit Verstopfungen.
Als es dann bei Beiden zu einem Darmverschluß kam, wurde eine ehrenamtliche Helferin mit ihnen, den Geschwistern und der Mutter zur Tierärztin geschickt.
Diese hat die Kleinen ausgeräumt, wollte jedoch die Mutter einschläfern "weil ihr eh nicht mehr zu helfen ist".
Die ehrenamtliche Helferin hat die Mutter mit samt Kitten eingepackt, hat eine Freundin alarmiert, wo die Katzenfamilie ab dann in Pflege kam.
Leider hat es die Mutter nicht geschafft, starb als Lucy und Linus etwa 5 Wochen alt waren.
Lucy und Linus kämpften ständig mit Verstopfungen, wurden ausgeräumt, bekamen Klistiere...leider wurden sie falsch behandelt, auf anraten der TÄ falsch ernährt.
Die Pflegestelle hat schließlich auf eigene Kosten den Tierarzt gewechselt, wo den Beiden zumindest medikamentös geholfen wurde, aber trotzdem litten die Zwei.
Die Pflegestelle war irgendwann am Ende ihrer Kräfte und am finanziellen Limit.
Schließlich wurde ich gefragt ob ich Lucy und Linus nehmen würde. Ich kenne mich ganz gut Erkrankungen und Ernährung aus...
Allerdings würde der Verein der zu dem Zeitpunkt das TH übernahm, keine Pflegestellen mehr haben wollen und man sei sich sicher dass die TH TÄ die Beiden direkt einschläfern würde.
Ich übernahm die Zwei also mit einem sog. "Nullervertrag". Mit dem Wissen sie nicht behalten zu können (habe 4 Katzen, teils Senioren und schwer chronisch krank). Nullervertrag heißt, ich bezahle keine Adoptionsgebühr, bekäme aber auch keine Hilfe in Form von Kostenübernahme für Kastration etc. vom TH.
Nun gut. Nun waren die Zwei hier.
Ich merkte binnen weniger Tage dass Lucy und Linus ein größeres Problem hatten als die ursprünglichen "Verstopfungen". Ich dachte mir schon dass sie Beide ein Megacolon entwickelt haben müssen (Überdehnung des Dickdarms z.B. durch Verstopfung) und weitere Hilfe brauchten als ich mit Stuhlweichmachern und sehr hochwertigem Futter erreichen konnte.
Gerade Lucy litt sehr. Sie war weit in der körperlichen Entwicklung hinterher, litt unter Schmerzen, konnte kaum Stuhl absetzen, nahm nicht an Gewicht zu.
Ich hab die Zwei in einer Tierklinik, die auf OPs am Megacolon spezialisiert ist vorgestellt, um Röntgenbilder anfertigen zu lassen um ein Bild vom wahren Zustand ihrer Dickdärme zu bekommen.
Die Diagnose kam schnell und war umso erschütternder.
Lucy hatte eine Fehlbildung, genannt "Rectovaginale Fistel".
Lucy wurde ohne Anus geboren!
Sie kotete durch eine winzige Verbindung zwischen Dickdarm und Scheide.
Warum ich das nicht selber gesehen habe?
Lucy und Linus sind sehr empfindlich wenn es um ihren Pobereich geht. Sie erwarten dass sie ausgeräumt werden und wehren sich wenn man sie dort sauber machen möchte. Lucy war meist mit Kot verschmiert.
Ich badete sie täglich, säuberte sie bis der Waschlappen weiß blieb...war aber nie in der Lage einen wirklichen Blick auf ihren Po zu werfen.
Nun ja...
Das Röntgenbild zeigte, dass ihr Darm bis zum bersten mit Kot gefüllt war. Ihre Organe hatten kaum noch Platz, selbst ihre Lunge war bereits eingeschränkt.
Man könnte sie daran operieren, die Prognose sei sogar gut, weil unter der Haut ein Schließmuskel tastbar sei. Man hätte diese seltene OP sogar schon einmal erfolgreich durchgeführt.
Allerdings würde die Zeit drängen, Lucy hätte noch maximal 1-2 Wochen Zeit bis der Darm aufreißen würde.
Da musste ich mich erst mal setzen.
Hier ein Bild von Lucy zu der Zeit:
Nun wurde Linus untersucht.
Er sei ein Zwitter, sein Schließmuskel bestand zum Teil aus Schamlippen.
Dadurch dass er deswegen nur wenig Kontrolle über seinen Schließmuskel hatte und evtl. auch sein Enddarm nicht richtig funktioniert, verlor er Kot wo er ging und saß und hatte Verstopfungen.
Sein Röntgenbild zeigte ebenfalls ein Megacolon, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Lucy.
Auch ihn könnte man operieren, er hätte aber mehr Zeit als Lucy.
Hier Linus zu der Zeit:
Natürlich hab ich nach dem Preis für die beiden OPs gefragt.
Ich fuhr mit Lucy und Linus nach Hause, mit dem Wissen dass ich das Geld nicht aufbringen konnte.
Ich wollte ihrer ehemaligen Pflegestelle und der ehrenamtlichen Helferin, die die Pflegestelle sehr unterstützt hatte und ebenfalls sehr an Lucy und Linus hing, die Möglichkeit geben sich von Lucy zu verabschieden. Lucy litt und ich konnte die OP nicht bezahlen.
Ich müsste sie gehen lassen. Dachte ich.
Nun gehöre ich zu einem kleinen Zirkel Leuten, die live vor Kamera als Pflegestelle arbeiten. Man folgt den Kleinen per Livestream und per Facebook.
Ich will das nicht weiter ausführen.
Aber in Kurzfassung: Lucy und Linus wurden ein paar Tage später operiert.
Bei Lucy war vor kurzem auch noch eine zweite Op nötig.
Soweit ihre Geschichte bis jetzt.
Hallo Ihr Lieben,
ich suche für Lucy und Linus ein tolles Zuhause. Sie haben viel durchgemacht in ihrem kurzen Leben und sollen nun endlich gemeinsam IHREN Menschen finden.
Ich suche besondere Menschen für diese ganz besonderen Katzen.
Ihre Geschichte ist lang, aber sie ist es wert gelesen zu werden. Es ist eine Geschichte mit Happy End, die nur noch durch ein Zuhause für Lucy und Linus gezuckert werden muss.
Lucy und Linus sind Geschwister, deren Mutter hoch tragend eingefangen wurde. Sie wurden im Tierheim Bergheim (welches gerade geschlossen wurde) geboren.
Lucy und Linus hatten von Anfang an Verdauungsprobleme, kämpften mit Verstopfungen.
Als es dann bei Beiden zu einem Darmverschluß kam, wurde eine ehrenamtliche Helferin mit ihnen, den Geschwistern und der Mutter zur Tierärztin geschickt.
Diese hat die Kleinen ausgeräumt, wollte jedoch die Mutter einschläfern "weil ihr eh nicht mehr zu helfen ist".
Die ehrenamtliche Helferin hat die Mutter mit samt Kitten eingepackt, hat eine Freundin alarmiert, wo die Katzenfamilie ab dann in Pflege kam.
Leider hat es die Mutter nicht geschafft, starb als Lucy und Linus etwa 5 Wochen alt waren.
Lucy und Linus kämpften ständig mit Verstopfungen, wurden ausgeräumt, bekamen Klistiere...leider wurden sie falsch behandelt, auf anraten der TÄ falsch ernährt.
Die Pflegestelle hat schließlich auf eigene Kosten den Tierarzt gewechselt, wo den Beiden zumindest medikamentös geholfen wurde, aber trotzdem litten die Zwei.
Die Pflegestelle war irgendwann am Ende ihrer Kräfte und am finanziellen Limit.
Schließlich wurde ich gefragt ob ich Lucy und Linus nehmen würde. Ich kenne mich ganz gut Erkrankungen und Ernährung aus...
Allerdings würde der Verein der zu dem Zeitpunkt das TH übernahm, keine Pflegestellen mehr haben wollen und man sei sich sicher dass die TH TÄ die Beiden direkt einschläfern würde.
Ich übernahm die Zwei also mit einem sog. "Nullervertrag". Mit dem Wissen sie nicht behalten zu können (habe 4 Katzen, teils Senioren und schwer chronisch krank). Nullervertrag heißt, ich bezahle keine Adoptionsgebühr, bekäme aber auch keine Hilfe in Form von Kostenübernahme für Kastration etc. vom TH.
Nun gut. Nun waren die Zwei hier.
Ich merkte binnen weniger Tage dass Lucy und Linus ein größeres Problem hatten als die ursprünglichen "Verstopfungen". Ich dachte mir schon dass sie Beide ein Megacolon entwickelt haben müssen (Überdehnung des Dickdarms z.B. durch Verstopfung) und weitere Hilfe brauchten als ich mit Stuhlweichmachern und sehr hochwertigem Futter erreichen konnte.
Gerade Lucy litt sehr. Sie war weit in der körperlichen Entwicklung hinterher, litt unter Schmerzen, konnte kaum Stuhl absetzen, nahm nicht an Gewicht zu.
Ich hab die Zwei in einer Tierklinik, die auf OPs am Megacolon spezialisiert ist vorgestellt, um Röntgenbilder anfertigen zu lassen um ein Bild vom wahren Zustand ihrer Dickdärme zu bekommen.
Die Diagnose kam schnell und war umso erschütternder.
Lucy hatte eine Fehlbildung, genannt "Rectovaginale Fistel".
Lucy wurde ohne Anus geboren!
Sie kotete durch eine winzige Verbindung zwischen Dickdarm und Scheide.
Warum ich das nicht selber gesehen habe?
Lucy und Linus sind sehr empfindlich wenn es um ihren Pobereich geht. Sie erwarten dass sie ausgeräumt werden und wehren sich wenn man sie dort sauber machen möchte. Lucy war meist mit Kot verschmiert.
Ich badete sie täglich, säuberte sie bis der Waschlappen weiß blieb...war aber nie in der Lage einen wirklichen Blick auf ihren Po zu werfen.
Nun ja...
Das Röntgenbild zeigte, dass ihr Darm bis zum bersten mit Kot gefüllt war. Ihre Organe hatten kaum noch Platz, selbst ihre Lunge war bereits eingeschränkt.
Man könnte sie daran operieren, die Prognose sei sogar gut, weil unter der Haut ein Schließmuskel tastbar sei. Man hätte diese seltene OP sogar schon einmal erfolgreich durchgeführt.
Allerdings würde die Zeit drängen, Lucy hätte noch maximal 1-2 Wochen Zeit bis der Darm aufreißen würde.
Da musste ich mich erst mal setzen.
Hier ein Bild von Lucy zu der Zeit:
Nun wurde Linus untersucht.
Er sei ein Zwitter, sein Schließmuskel bestand zum Teil aus Schamlippen.
Dadurch dass er deswegen nur wenig Kontrolle über seinen Schließmuskel hatte und evtl. auch sein Enddarm nicht richtig funktioniert, verlor er Kot wo er ging und saß und hatte Verstopfungen.
Sein Röntgenbild zeigte ebenfalls ein Megacolon, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Lucy.
Auch ihn könnte man operieren, er hätte aber mehr Zeit als Lucy.
Hier Linus zu der Zeit:
Natürlich hab ich nach dem Preis für die beiden OPs gefragt.
Ich fuhr mit Lucy und Linus nach Hause, mit dem Wissen dass ich das Geld nicht aufbringen konnte.
Ich wollte ihrer ehemaligen Pflegestelle und der ehrenamtlichen Helferin, die die Pflegestelle sehr unterstützt hatte und ebenfalls sehr an Lucy und Linus hing, die Möglichkeit geben sich von Lucy zu verabschieden. Lucy litt und ich konnte die OP nicht bezahlen.
Ich müsste sie gehen lassen. Dachte ich.
Nun gehöre ich zu einem kleinen Zirkel Leuten, die live vor Kamera als Pflegestelle arbeiten. Man folgt den Kleinen per Livestream und per Facebook.
Ich will das nicht weiter ausführen.
Aber in Kurzfassung: Lucy und Linus wurden ein paar Tage später operiert.
Bei Lucy war vor kurzem auch noch eine zweite Op nötig.
Soweit ihre Geschichte bis jetzt.