Marie wird Freigängerin! Mathilda hat Panik!

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Anjali89

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17. März 2018
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Potsdam
Liebes Forum,

für Marie, fast 1 Jahr, wollte ich beschränkten Freigang üben.
In der Nachbarschaft gibt es Halter, die dies täglich tun. Spazieren gehen ohne Leine. Toll, dachte ich mir, Marie ist sehr neugierig, aufgeschlossen, nicht ängstlich und sozial. Also fing ich letzte Woche damit an. Wir wohnen im EG und mein Freund öffnete an der Seite am Balkon einen Schlitz, wo sie entwischen kann, wenn sie will. Ich stand unten.
Das klappte sehr gut. Nach kurzem Überlegen sprang sie runter und ging mit mir ein paar Meter auf der Wiese schnuppern.
Bereits am dritten Tag mauzte sie extrem und uns war klar, sie will mehr.
Wir also ab zum Baumarkt und eine Katzentreppe gebaut, die sie fleißig nutzt.

Gestern Abend mussten wir sie suchen, sie ist um das Haus rumgelaufen und suchte dort die Balkone nach ihrer Leiter ab und fand nicht den richtigen. :dead:

Wir fanden sie aber schnell und liefen am nächsten Tag erneut mit ihr die nähere Umgebung ab, damit sie sich zurecht findet.
Außer dieses eine Mal entfernt sie sich bis jetzt nicht weiter als 20 m.
Was mich ungeheuer beruhigt. Ich bin noch völlig nervös und laufe alle 10 min zum Balkon gucken. Auch wenn wir in einer ruhigen, grünen Gegend wohnen.

Wie habt ihr eure Katzen an Freigang gewöhnt?

Nun das Problem:

Unsere andere Katze, Mathilda, ist überzeugter couchpotato, kein Freigänger,
und scheint Marie nicht wieder zu erkennen, wenn sie über den Balkon wieder nach Hause kommt.
Sie faucht und knurrt und rennt panisch unter die Couch oder auf den Kratzbaum.
Wir hoffen natürlich, dass sich das legt, aber Mathilda ist generell seeeeehr ängstlich und wir wollen nicht, dass sie den ganzen Tag gestresst ist. Wir wissen Mathilda sieht schlecht und denken, dass sie Marie durch den veränderten Geruch nicht erkennt.

Hat jmd so etwas ähnliches schon erlebt?

Wenn Marie aber ein paar Stunden zu Hause ist, geht es wieder. Sie schlafen gemeinsam und spielen auch zusammen. Nach Maries Kastration war es auch so, dass alle vorherigen Streiterein beendet waren und die „Chemie“ wieder stimmte.

Zweites Problem
Unsere Tierärztin meinte auch Freigänger brauchen keine Tollwut und FIV, FeLV Impfung. Bei Tollwut mag ich vlt. noch zustimmen. Aber bei der FeLV Impfung?

Und drittens muss dann parallel die Wohnungskatze auch entsprechend geimpft werden?
 
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Hallo! Ich würde auf jeden Fall beide Katzen komplett impfen lassen! Sicher ist sicher!
 
Hallo! Ich würde auf jeden Fall beide Katzen komplett impfen lassen! Sicher ist sicher!

Tollwut würde ich auf jeden Fall auch impfen lassen. Da solltest Du auf einen guten Impfstoff achten. Ohne Aluminium!

Vor einer FeLV-Impfung sollte eine mögliche FeLV-Infektion ausgeschlossen werden, d.h. die Katze muss vorher diesbezüglich sicher getestet sein. Meine TÄin hat mir für meine älteren Katzen von einer Impfung abgeraten.

Du wirst hier aber bestimmt noch gute Tipps bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Impfen ist sicher, zumindest bei manchen Impfungen, ein umstrittenes Thema. Ich persönlich würde Tollwut z.B nicht impfen lassen. Hab dazu auch mal einen interessanten Artikel verlinkt.

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19046

Viele Grüße
Stefanie mit Apollo und Mars

Danke Stefanie.

Stimmt, Tollwut ist umstritten. Muss natürlich jeder selbst wissen.

Es gab in Brandenburg vor nicht allzu langer Zeit eine an Tollwut erkrankte Fledermaus, die man fand. Deswegen bin ich vorsichtig.
 
Vielen Dank für den link!
Tollwut werde ich, auch nach weiterer Recherche, nicht impfen lassen.

Aber hat denn niemand Erfahrung mit einer Freigängerkatze und Wohnungskatze zugleich?

Unsere Wohnungskatze ist jedes Mal komplett von der Rolle wenn Marie wieder da ist.
 
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Vielen Dank für den link!
Tollwut werde ich, auch nach weiterer Recherche, nicht impfen lassen.

Nur kurz, schau auch abends und in den frühen Morgenstunden mal raus.
Hier tummeln sich dann viele Tiere, die man sonst nicht sieht. Füchse, Waschbär, Marder usw.
Deswegen habe ich Tollwut impfen lassen.

Mein Kater hatte mal einen Kampf mit einem Marder,inklusive Bissverletzung. Nachbarkater ist mit einem Fuchs aneinander geraten. Es ist selten, aber es kommt durchaus mal vor.


Freigänger -Wohnungskatze habe ich leider nicht.
Mathilda ist schon sehr ängstlich, oder?

Ich bin jetzt kein Experte, aber vielleicht kann man mit Clickern irgendwas machen. 😕

Wie ist denn euer Verhältnis, ist sie bei dir auch so ängstlich?
 
Ja sie ist ausgesprochen ängstlich. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten vertraut sie uns aber, vor allem meinem Freund. Sie kuschelt, liebt es auf den Arm genommen zu werden und den Bauch gekrauelt zu bekommen. Schläft unter unseren Decken usw. Aber jede kleine Veränderung, jedes Geräusch, jede Bewegung, geschweige denn Besucher, registriert sie sofort und geht bestenfalls in Hab-Acht-Stellung, Flucht bis zu blinder Panik.

Und wenn das passiert haben wir auch eine Weile keinen Zugang zu ihr.
D.h. Jedes Mal warten bis sie merkt: ok, doch nicht gefährlich. Das kann eine Stunde dauern oder auch Tage.

Ein Wechsel zwischen absoluter Nähe, Vertrautheit und Misstrauen.

Sie denkt z.b. Nicht einmal darüber nach den Balkon zu verlassen und Freigang zu genießen. Wenn wir durch die Wohnung gehen lässt sie immer einen Meter Abstand. Man könnte ja auf sie drauftreten...

Nicht falsch verstehen, wir würden sie gegen nichts in der Welt eintauschen, wir lieben sie bedingungslos. Aber wir sehen, dass sie angespannt ist und gestresst. Man hat das Gefühl sie will, aber die Angst...
 
Ich würde versuchen über ganz viel Spiel ( Federwedel, evtl kannst du Clickern, oder sonstiges) mehr Bindung und Vertrauen zu gewinnen.
Vielleicht entspannt sie sich dann besser.

Wichtig bei Angstkatzen ist Geduld. Was für andere Miezen normal ist, lässt bei den Ängstlichen schon eine Welt zusammen brechen.

Mein Kater hatte damals Panik, wenn wir eine Flasche aufgemacht haben. Das Zischen der Kohlensäure war Horror für ihn.

Wir haben in Mini Schritten erst selber leise Zischgeräusche gemacht. Zwischendurch immer beruhigend mit ihm gesprochen.

Dann irgendwann die Flasche in Mini Schritten ein Stück aufgeschraubt und gleich wieder zu.

Inzwischen sind wir soweit, wir machen das Zischgeräusch, reden beruhigend mit ihm, drehen die Flasche auf und machen dabei das Zischen nach.

Er findet das immer noch doof, aber er rennt nicht mehr panisch davon.
Es ist unmöglich das komplett weg zu bekommen, aber es ist erträglich für ihn.

Nur damit du mal siehst, was andere Katzen so haben. Uns haben verschiedene Rituale und ganz viel Geduld geholfen. Wir haben immer versucht irgendwie das Beste aus den verschiedenen Angst -Situationen zu machen.
 
Doofe Frage, aber ihr koenntet doch Katze A mit einem Handtuch abreiben (bevor der Stress los geht sozusagen) und wenn Katze B nach Hause kommt einreiben?

Wenn es wirklich “nur am Geruch liegt”. Ansonsten evtl. der blinden Katze noch eine andere Wiedererkennung mit an die Hand geben? Ein Geraeusch wie z.B. Ein spezielles Gloeckchen?

An den „neuen Geruch“ gewoehnen wird nichts bringen, weil sich dieser ja je nach Ortschaft immer veraendert. Also muesst ihr Katze A eine andere Konstante bieten.

Wichtig ist auch das auf gar keinen Fall eine andere Katze jemals zu euch in dieWohnung hinein Streunert. Evtl wollt ihr euch eine SureFlap zulegen um das zu umgehen. Spaetestens dann koenntet ihr naemlich so viel Aufstand machen wie ihr wollt, dass wieder gut zu machen dauert eine Ewigkeit.

Ansonsten wuerde ich dir den Thread ueber Blinde Katzen nochmal empfehlen, vllt findest du da ansaetze.

Blinde Katzen Austausch-Thread
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es eh sehr schwierig, eine Wohnungskatze und eine Freigängerin zu haben. Ich vermute mal, die scheue Katze soll nicht rausgehen?

Aber wenn die Freigängerin es mal voll auskostet, ist die andere doch wieder lange Zeit alleine
Wie ist denn sonst das Verhältnis zwischen den Katzen?

Hm, kennt sie Gerüche von draußen? Ansonsten würde ich ihr mal Sachen von draußen zum Kennenlernen anbieten, Erde, Blätter, Gras, Äste... Vielleicht ist dann der Geruch nicht mehr so erschreckend.
 
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Ich finde es eh sehr schwierig, eine Wohnungskatze und eine Freigängerin zu haben. Ich vermute mal, die scheue Katze soll nicht rausgehen?



Ich habe es so verstanden, die Scheue dürfte auch, aber traut sich nicht wirklich.
 
@shirohero: Mathilda ist nicht komplett blind, sie sieht nur schlecht. Den Thread werde ich mir dennoch mal näher anschauen, da zu suchen, wäre mir nicht eingefallen. Vlt. findet sich was.
Die Handtuchidee haben wir nach einem Tierarztbesuch versucht, überzeugte Mathilda nicht.


@ starfairy: Mathilda darf durchaus raus. Sie sitzt immer auf unserem Balkon auf einer kleinen „Aussichtsplattform“ und schaut aufs grün. Aber tatsächlich raus geht sie einfach nicht. Auch nicht wenn wir unten stehen. Aber das ist ok.
7 Jahre als Wohnungskatze, vlt. dauert das auch einfach noch.

Da mein Freund sich lange weigerte sie weiter raus zu lassen, als auf den Balkon („sie ist zu klein, zu feines Fell, Autos, Krankheiten, Parasiten, Menschen, andere Katzen...“) habe ich ihr tatsächlich Laub mitgebracht in einen Karton getan, auf dem Balkon verteilt.... kurz beschnuppert aber als sie merkte, Laub macht Geräusche schreckte sie zurück. Auch vor Wind hat sie Angst.
Wir sind ehrlich gesagt froh, wenn sie den Balkon nutzt. Aber meist nachts, da ist es ruhig und wenig Menschen 🙂

Bisher ist Mathilda nicht lange alleine. Marie darf nur bei Tageslicht raus, und sie bleibt (momentan noch) meist in Sichtweite und kommt alle 30 min rein um zu gucken was los ist. Durch den Schichtdienst meines Freundes ist meistens auch jmd von uns zu Hause. Sie sind selten alleine, wenn dann max 5 h.

Das Verhältnis der beiden war nach anfänglichen Schwierigkeiten gut. Plötzlich nach der Kastration v Marie war alles in Butter. Mathilda traute sich sogar wieder ausgelassen zu spielen wenn Marie im selben Raum war.

Durch den Freigang ist es jetzt wieder etwas schwieriger. Aber nachts sind sie IMMER zusammen und schlafen nebeneinander.

Heute allerdings wurde Marie geimpft und ihr geht es schlecht, liegt nur auf der Couch. Mag nix essen. Will nicht raus. Da ist Mathilda auch wieder verunsichert.
 
@shirohero: Mathilda ist nicht komplett blind, sie sieht nur schlecht. Den Thread werde ich mir dennoch mal näher anschauen, da zu suchen, wäre mir nicht eingefallen. Vlt. findet sich was.
Die Handtuchidee haben wir nach einem Tierarztbesuch versucht, überzeugte Mathilda nicht.
Das sie noch was sieht macht es in vielen Bereichen eher schwieriger, als einfacher. Der Thread wird trotzdem hilfreich sein, weil viele der Ideen dennoch helfen koennten. Man muss sich halt immer bewusst machen, dass erblindende Tiere oft schreckhafter sind da sie durch aus noch Schemenhafte Informationen wahrnehmen diese aber in kurzer Zeit nicht immer richtig verarbeiten koennen.

Fuer Handicap (Blindheit insbesondere) sind einfach Rituale und Routinierte Ablaeufe wichtig. Wenn da etwas neues dazu kommt ist das erst einmal immer doof. Sobald sich das “eingespielt hat” kann man sozusagen erst den Effekt beurteilen, weil alles neue erstmal nicht cool ist.

Ja, sie mag das nicht beeindrucken, behaltet es dennoch fuer ein paar Wochen als Ritual bei und seid dabei konsequent!

@ starfairy: Mathilda darf durchaus raus. Sie sitzt immer auf unserem Balkon auf einer kleinen „Aussichtsplattform“ und schaut aufs grün. Aber tatsächlich raus geht sie einfach nicht. Auch nicht wenn wir unten stehen. Aber das ist ok.
7 Jahre als Wohnungskatze, vlt. dauert das auch einfach noch.

Da mein Freund sich lange weigerte sie weiter raus zu lassen, als auf den Balkon („sie ist zu klein, zu feines Fell, Autos, Krankheiten, Parasiten, Menschen, andere Katzen...“) habe ich ihr tatsächlich Laub mitgebracht in einen Karton getan, auf dem Balkon verteilt.... kurz beschnuppert aber als sie merkte, Laub macht Geräusche schreckte sie zurück. Auch vor Wind hat sie Angst.
Wir sind ehrlich gesagt froh, wenn sie den Balkon nutzt. Aber meist nachts, da ist es ruhig und wenig Menschen 🙂

Das ist etwas neues, dass sie noch nicht kennt. Natuerlich erschrickt sie da. Umso wichtiger waere es dann sie langsam dran zu gewoehnen und das Geraeusch auch mit was positiven zu verbinden. Draussen in der Wildness ist alles Unbekannte erst einmal eine Gefahr fuer sie, und anders als andere Katzen kann sie es halt nicht von 5 Metern Entfernung inspizieren und beobachten bevor sie sich naeher ran trauen.

Also kleine Schritte! Erst eine Kiste mit Leckerlie, wenn sie sich dann da rein traut dann eine Kiste mit einem Blatt und Leckerlie etc. Step by step.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unkastrierter Kater hetzt Marie und klettert auf unseren Balkon

Hallo liebes Forum,

Mathilda, unser Scheuchen, gewöhnte sich langsam an die neue Situation mit der Katzentreppe am Balkon und einer freiheitsliebenden Mitbewohnerin.
Sie ist sogar schon so mutig auf die äußere Seite des Balkons zu klettern und dort alles zu beobachten.

Leider hat ein Nachbar einen unkastrierten Kater (Diego) als Freigänger. Anfänglich sah man ihn und Marie eher friedlich zusammen. Doch nun ist es so, dass er sie kreuz und quer jagt und Marie besteigen will. Sie verfällt immer häufiger in Panik und versteckt sich unter einem Auto oder rennt zu uns auf den rettenden Balkon. Mittlerweile rennt er tatsächlich auf den Balkon.

Und gestern war ausgerechnet Mathilda auf der Außenseite und Diego schnitt ihr den Weg zurück ab. Mein Freund verscheuchte ihn zwar aber seitdem sitzt Mathilda wieder einmal auf dem Kratzbaum und traut sich nicht runter.

Wir versuchen alles um Mathilda ihre Angst zu nehmen, sie zu bestärken, sie vorsichtig an neue Dinge heranzuführen usw. Und gefühlt gibt es immer etwas Unvorhergesehenes das uns zurückwirft.

Uns tut es weh Mathilda leiden zu sehen. Sie ist so eine liebe Katze. Kratzt und beißt selbst in Panik nicht. Versucht immer wieder mutig zu sein und rappelt sich wieder hoch. Ist sehr schmusig und anhänglich wie ein Hund.

Bin einfach traurig. 🙁

Ich hoffe mit der Kastration des Katers wird sich sein Verhalten ändern und wenigstens diese Gefahr für die beiden damit auch. (Halter ist eigentlich sehr freundlich und ich mag ihn auch, aber warum er sein Kater so lange vor der Kastration raus lässt versteh ich nicht.)
 
@ Shirohiro: danke für deinen Beitrag! Es hilft mir sehr von anderen Haltern ähnliche Gedanken zu hören. Ich selber denke immer sehr viel über solche Kleinigkeiten nach, da sie meiner Meinung nach sehr entscheidend für sensible Tiere sind. Da ist es einfach schön und Erfahrungen anderer zu kennen.
 
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