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Balisto94
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 27. Oktober 2012
- Beiträge
- 180
Hallo Foris,
Ich wollte mit euch meine persönlichen Erfahrungen mit dem Schwimmer-Syndrom teilen. Meine Kater sind heuer 3 Jahre alt geworden, bis auf bissl O-Beine bei meinem schwarz/weißen Teufel ist nichts "zurück geblieben".
Alles hat am 22.04.2017 angefangen, als meine aufgenommene Streunerin geworfen hat.
An dieser Stelle ist es Zeit, dem Forum zu danken - besonders der Hilfsbereitschaft darüber hinaus.
Und ebenfalls möchte ich Anmerken, dass dies hier meine persönlichen Erfahrungen sind und bei Verdacht unbedingt ein Tierarzt hinzu zu ziehen ist. Sollte dieser sagen "das wird schon" besser eine 2. oder 3. Meinung eventuell auch in einer Klinik (Physiotherapeutin) einholen!
Frühes korrektes Behandeln ist hier besonders wichtig, ansonsten Bezahlt die Katze ein Leben lang dafür!
Was ist das Schwimmer-Syndrom? (hier möchte ich kurz Wikipedia zitieren)
Das Schwimmer-Syndrom, auch Flat Puppy Syndrome genannt, ist eine wenig erforschte Erkrankung bei Hunde- und Katzenwelpen, die mit einer Fehlstellung und gelegentlich Fehlbildung der Gliedmaßen einhergeht.
Symptome?
Betroffene Tiere strecken ihre Hintergliedmaßen, seltener auch ihre Vordergliedmaßen seitlich heraus, liegen flach auf dem Boden und können nicht aufstehen. Der Muskeltonus ist vermindert. Die Fortbewegung geschieht mittels schwimmender Ruderbewegungen, was dem Syndrom seinen Namen gab. Die Symptome sind auf glatten Oberflächen stärker ausgeprägt.
Gelegentlich sind neben der fehlerhaften Gliedmaßenstellung auch Missbildungen von Gliedmaßen und Brustkorb (Senkbrust, Pectus excavatum) vorhanden, wobei bei letzterem unklar ist, ob die Missbildung bereits bei der Geburt besteht oder aber erst durch die andauernde Bauchlage und den dadurch auf den Brustkorb ausgeübten Druck entsteht. In schweren Fällen kann durch das verminderte Lungenvolumen eine Dyspnoe sowie eine Neigung zu Lungenentzündungen entstehen.
Pathophysiologie?
Über die Pathophysiologie des Schwimmer-Syndroms ist nur wenig bekannt, und Angaben dazu bleiben spekulativ. In der Literatur werden als mögliche Ursachen Achondroplasie(="Kleinwuchs") und Osteopetrose genannt (wobei das Syndrom auch bei Welpen mit radiologisch normalem Skelett auftreten kann). Weitere Möglichkeiten sind verzögerte Entwicklung der Muskeln, Sehnen und Bänder, verschiedene Myopathien, Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems und/oder der neuromuskulären Endplatten (wobei allerdings die Reflexe der meisten Fälle von Schwimmer-Syndrom normal sind), fütterungsbedingte Erkrankungen und genetische Erkrankungen. Auch pathologische Untersuchungen an Welpen mit Schwimmer-Syndrom führten bisher zu keinen verwertbaren Ergebnissen.
Wie sind wir drauf gekommen und wie haben wir therapiert?
Drauf gekommen sind wir eigentlich erst nachdem ich von einer Person hier aus dem Forum aufmerksam gemacht wurde (privater Kontakt).
Die kleinen waren damals ca. 18 Tage alt, ich war natürlich beim Tierarzt meines Vertrauens, welcher mir sagte "das wird von alleine". - Weil die meisten Tierärzte es eben nicht kennen. Es ist bei Hunden schon selten und bei Katzen noch seltener.
Ich bin über meinen damaligen Vorgesetzten zu einer Dame gekommen, für die wir mittlerweile als Pflegestelle arbeiten, da sie selbst einen Verein hat. Diese hat uns wiederum zu Ihrem Tierarzt des Vertrauens eingeladen und so wurde die Diagnose durch Zufall!! gesichert. In der Tierklinik, gab es eine recht Junge Tierphysiotherapeutin, welche kürzlich ihr Studium irgendwo im Norden von Deutschland absolviert hatte. Diese Studentin, hatte in ihrer Studienzeit 1x das Glück, einmal einen Wurf Hundewelpen zu sehen, wo auch einige das Syndrom aufwiesen. (Die Tierklinik in der wir waren ist in Wien)
Die Ärztin, riet uns damals dazu, dass wir die 2 kleinen (wobei der schwarz/weiße schlimmer betroffen war als der rot/weiße) in Puppen/Kindersocken einfädeln sollen mit dem Hintern voran und so unter Aufsicht für 10-15min lassen sollen. Die alternative die genannt wurde, wäre gewesen die Pfötchen mit Schnürsenkeln zusammen zu binden. Die Schnürsenkel kamen für uns nicht in Frage und auch die Puppensockenvariante, war ziemlich bescheiden. Das einfädeln dauerte ca. 20min, drin blieb das Kitten dann für gute 5min. (Ungefähre angaben, ich weiß es nicht mehr genau)
Nach telefonischer Rücksprache mit der PhysioTÄ, haben wir uns dann entschlossen es mit tapen zu versuchen, da durch das elastische Band eigentlich der "Ursprung des Problems" in Angriff genommen wird, nämlich das, dass irgendwas mit der Muskelbildung offenbar nicht gepasst hat. Entscheidend für den Erfolg bei der Behandlung vom Schwimmer-Syndrom ist das alter von den Kitten. Kitten sind ja zu beginn auch noch recht "Knorpelig" statt "Knochig", was eine Therapie dahin gehend auf jeden Fall vereinfacht. Ich habe zu beginn für das tapen 0815 selbsthaftende Tierverbände benutzt, diese haben eine Breite von ca. 4-5cm, diese habe ich in 3 Teile unterteilt und längliche Streifen rausgeschnitten. Ein Streifen war ca. 7 cm lang.
Die Minibandagen wurden dann um den Mittelfuß unterhalb des Sprunggelenks gewickelt (von den 7 cm, wurden ca 2 verwickelt, das lange Ende zeigte in die Mitte) das selbe wurde auf dem 2. Bein wiederholt. Die 2 langen Enden die zur Mitte hingen, wurden dann so abgeschnitten, dass man sie davor in der Mitte der Beinchen noch kurz "zusammenkleben konnte" mit etwa der Breite in der das Kitten normalerweise laufen würde. Auf die "Klebestelle" zwischen den Beinen kam dann eins der 2 Verschnittstücke um das zu fixieren. Am Anfang hat das tapen etwa 15 - 20min gedauert, mit etwas Übung dann nur noch gute 5min. Wichtig ist, dass die Bandagen das Blut nicht abschnüren und wenn sich das kitten in der Bewegung die Dinger abstrampelt ist es halb so wild.
Wir haben mit dem 21. Tag die Behandlung begonnen, einmal habe ich es nach 2-3x im Heimversuch vor der TÄ in der Klinik vorgemacht welche sich sehr beeindruckt gezeigt hat erstens von den Fortschritten des Kittens und 2. von meinem seltsamen Kunstwerk.
Ich stelle die Tage noch Bilder von dem wie es getaped aussah ein, vielleicht habe ich noch das Video wo er mit den Bandagen kurz läuft. Ein Foto habe ich auf meinem Driveaccount noch gefunden, wie es ganz am Anfang aussah. Der Kater hat die Hinterpfoten zum Zeitpunkt der Aufnahme absolut nicht benutzt sondern sich eher mit den Vorderpfoten vor gezogen. Ich müsste irgendwo auch noch ein Video haben wo man genau sieht, wie er sich damals Fortbewegt hat.
Dennoch ist es kein Grund einfach auf zu geben und den Kopf in den Sand zu stecken! Ich hoffe, dass der Beitrag unter Umständen einigen Leuten helfen kann, da man mittlerweile zwar mehr findet, aber immer noch nichts "genaueres" oder wie es genau gemacht wurde etc.
LG
Ps: Fotomaterial wurde ergänzt, leider dürfte ich die Videos nicht mehr haben
Ich wollte mit euch meine persönlichen Erfahrungen mit dem Schwimmer-Syndrom teilen. Meine Kater sind heuer 3 Jahre alt geworden, bis auf bissl O-Beine bei meinem schwarz/weißen Teufel ist nichts "zurück geblieben".
Alles hat am 22.04.2017 angefangen, als meine aufgenommene Streunerin geworfen hat.
An dieser Stelle ist es Zeit, dem Forum zu danken - besonders der Hilfsbereitschaft darüber hinaus.
Und ebenfalls möchte ich Anmerken, dass dies hier meine persönlichen Erfahrungen sind und bei Verdacht unbedingt ein Tierarzt hinzu zu ziehen ist. Sollte dieser sagen "das wird schon" besser eine 2. oder 3. Meinung eventuell auch in einer Klinik (Physiotherapeutin) einholen!
Frühes korrektes Behandeln ist hier besonders wichtig, ansonsten Bezahlt die Katze ein Leben lang dafür!
Was ist das Schwimmer-Syndrom? (hier möchte ich kurz Wikipedia zitieren)
Das Schwimmer-Syndrom, auch Flat Puppy Syndrome genannt, ist eine wenig erforschte Erkrankung bei Hunde- und Katzenwelpen, die mit einer Fehlstellung und gelegentlich Fehlbildung der Gliedmaßen einhergeht.
Symptome?
Betroffene Tiere strecken ihre Hintergliedmaßen, seltener auch ihre Vordergliedmaßen seitlich heraus, liegen flach auf dem Boden und können nicht aufstehen. Der Muskeltonus ist vermindert. Die Fortbewegung geschieht mittels schwimmender Ruderbewegungen, was dem Syndrom seinen Namen gab. Die Symptome sind auf glatten Oberflächen stärker ausgeprägt.
Gelegentlich sind neben der fehlerhaften Gliedmaßenstellung auch Missbildungen von Gliedmaßen und Brustkorb (Senkbrust, Pectus excavatum) vorhanden, wobei bei letzterem unklar ist, ob die Missbildung bereits bei der Geburt besteht oder aber erst durch die andauernde Bauchlage und den dadurch auf den Brustkorb ausgeübten Druck entsteht. In schweren Fällen kann durch das verminderte Lungenvolumen eine Dyspnoe sowie eine Neigung zu Lungenentzündungen entstehen.
Pathophysiologie?
Über die Pathophysiologie des Schwimmer-Syndroms ist nur wenig bekannt, und Angaben dazu bleiben spekulativ. In der Literatur werden als mögliche Ursachen Achondroplasie(="Kleinwuchs") und Osteopetrose genannt (wobei das Syndrom auch bei Welpen mit radiologisch normalem Skelett auftreten kann). Weitere Möglichkeiten sind verzögerte Entwicklung der Muskeln, Sehnen und Bänder, verschiedene Myopathien, Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems und/oder der neuromuskulären Endplatten (wobei allerdings die Reflexe der meisten Fälle von Schwimmer-Syndrom normal sind), fütterungsbedingte Erkrankungen und genetische Erkrankungen. Auch pathologische Untersuchungen an Welpen mit Schwimmer-Syndrom führten bisher zu keinen verwertbaren Ergebnissen.
Wie sind wir drauf gekommen und wie haben wir therapiert?
Drauf gekommen sind wir eigentlich erst nachdem ich von einer Person hier aus dem Forum aufmerksam gemacht wurde (privater Kontakt).
Die kleinen waren damals ca. 18 Tage alt, ich war natürlich beim Tierarzt meines Vertrauens, welcher mir sagte "das wird von alleine". - Weil die meisten Tierärzte es eben nicht kennen. Es ist bei Hunden schon selten und bei Katzen noch seltener.
Ich bin über meinen damaligen Vorgesetzten zu einer Dame gekommen, für die wir mittlerweile als Pflegestelle arbeiten, da sie selbst einen Verein hat. Diese hat uns wiederum zu Ihrem Tierarzt des Vertrauens eingeladen und so wurde die Diagnose durch Zufall!! gesichert. In der Tierklinik, gab es eine recht Junge Tierphysiotherapeutin, welche kürzlich ihr Studium irgendwo im Norden von Deutschland absolviert hatte. Diese Studentin, hatte in ihrer Studienzeit 1x das Glück, einmal einen Wurf Hundewelpen zu sehen, wo auch einige das Syndrom aufwiesen. (Die Tierklinik in der wir waren ist in Wien)
Die Ärztin, riet uns damals dazu, dass wir die 2 kleinen (wobei der schwarz/weiße schlimmer betroffen war als der rot/weiße) in Puppen/Kindersocken einfädeln sollen mit dem Hintern voran und so unter Aufsicht für 10-15min lassen sollen. Die alternative die genannt wurde, wäre gewesen die Pfötchen mit Schnürsenkeln zusammen zu binden. Die Schnürsenkel kamen für uns nicht in Frage und auch die Puppensockenvariante, war ziemlich bescheiden. Das einfädeln dauerte ca. 20min, drin blieb das Kitten dann für gute 5min. (Ungefähre angaben, ich weiß es nicht mehr genau)
Nach telefonischer Rücksprache mit der PhysioTÄ, haben wir uns dann entschlossen es mit tapen zu versuchen, da durch das elastische Band eigentlich der "Ursprung des Problems" in Angriff genommen wird, nämlich das, dass irgendwas mit der Muskelbildung offenbar nicht gepasst hat. Entscheidend für den Erfolg bei der Behandlung vom Schwimmer-Syndrom ist das alter von den Kitten. Kitten sind ja zu beginn auch noch recht "Knorpelig" statt "Knochig", was eine Therapie dahin gehend auf jeden Fall vereinfacht. Ich habe zu beginn für das tapen 0815 selbsthaftende Tierverbände benutzt, diese haben eine Breite von ca. 4-5cm, diese habe ich in 3 Teile unterteilt und längliche Streifen rausgeschnitten. Ein Streifen war ca. 7 cm lang.
Die Minibandagen wurden dann um den Mittelfuß unterhalb des Sprunggelenks gewickelt (von den 7 cm, wurden ca 2 verwickelt, das lange Ende zeigte in die Mitte) das selbe wurde auf dem 2. Bein wiederholt. Die 2 langen Enden die zur Mitte hingen, wurden dann so abgeschnitten, dass man sie davor in der Mitte der Beinchen noch kurz "zusammenkleben konnte" mit etwa der Breite in der das Kitten normalerweise laufen würde. Auf die "Klebestelle" zwischen den Beinen kam dann eins der 2 Verschnittstücke um das zu fixieren. Am Anfang hat das tapen etwa 15 - 20min gedauert, mit etwas Übung dann nur noch gute 5min. Wichtig ist, dass die Bandagen das Blut nicht abschnüren und wenn sich das kitten in der Bewegung die Dinger abstrampelt ist es halb so wild.
Wir haben mit dem 21. Tag die Behandlung begonnen, einmal habe ich es nach 2-3x im Heimversuch vor der TÄ in der Klinik vorgemacht welche sich sehr beeindruckt gezeigt hat erstens von den Fortschritten des Kittens und 2. von meinem seltsamen Kunstwerk.
Ich stelle die Tage noch Bilder von dem wie es getaped aussah ein, vielleicht habe ich noch das Video wo er mit den Bandagen kurz läuft. Ein Foto habe ich auf meinem Driveaccount noch gefunden, wie es ganz am Anfang aussah. Der Kater hat die Hinterpfoten zum Zeitpunkt der Aufnahme absolut nicht benutzt sondern sich eher mit den Vorderpfoten vor gezogen. Ich müsste irgendwo auch noch ein Video haben wo man genau sieht, wie er sich damals Fortbewegt hat.
Dennoch ist es kein Grund einfach auf zu geben und den Kopf in den Sand zu stecken! Ich hoffe, dass der Beitrag unter Umständen einigen Leuten helfen kann, da man mittlerweile zwar mehr findet, aber immer noch nichts "genaueres" oder wie es genau gemacht wurde etc.
LG
Ps: Fotomaterial wurde ergänzt, leider dürfte ich die Videos nicht mehr haben
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