So, da bin ich.
Also Sandra hat's ja schon gesagt, wir haben hier auch ne türkische Rennrakete. Tari kam mit 10 Monaten zu uns, ist im September 1 Jahr geworden. Er kam als Pflegi und mögliches Bindeglied, um mit Leeno (2) so viel zu spielen, wie Leeno es braucht, damit Poncha (2) ein bisschen mehr Ruhe bekommt.
Tari war vorher auf PS in der Türkei, wo er meist in einem Einzelzimmer saß, und wenn er mal rauskam (logischerweise voller angestauter Energie), die Altkatzen so lange gejagt hat, bis die teilweise unter sich gepinkelt haben, weshalb er dann wieder in Einzelhaft kam. Ein blöder Teufelskreis.
Bei uns ist es so, dass er (er wohnt jetzt fest hier, wir behalten ihn) mit Leeno wie gehofft durch die Wohnung düst, mit Angel und co mehrmals am Tag bespaßt wird... und trotzdem noch Hummeln im Hintern hat.
Poncha ist er nach wie vor etwas suspekt, der hält lieber Abstand. Tari würde aber gern Kontakt aufnehmen. Er ging von Anfang an hin und hat Ponchi öfter mal aus dem Nichts eine geballert. Poncha macht nichts, der ist die Ruhe in Person. Da er aber weder faucht, noch Fell sträubt oder zurück haut, war das für Tari sicher auch nicht zu verstehen, dass der große Schwarze irgendwie doch nicht mit ihm spielen will.
Inzwischen bekommt Poncha Teilzen (Feliway und Zylkene haben bei allen 3 nichts geholfen), und das zeigt insofern Wirkung, dass er seitdem nicht mehr immer wegläuft, wenn Tari angehopst kommt. Er bleibt oft sitzen, Tari haut ihm dann eine oder wirft sich auf ihn drauf, und Poncha, der früher weg lief, sitzt einfach da. Dann geht Tari. Wenn er nicht geht, faucht Ponchi sogar inzwischen - sehr ungewohnt, nach 2 Jahren die ersten Faucher von ihm zu hören! - allerdings nimmt das keiner ernst, das klingt alles andere als bedrohlich 😀
Und manchmal hebt er sogar die Pfote und haut zurück, aber sehr liebevoll 😀 Er kann sich einfach nicht wehren, der Softie.
So kommts, dass sich nicht allzu viel verbessert hat, aber das wird schon. Und Ponchi muss es auch lernen, wir sind ja nicht immer da. Wenn Tari ihn (wie gestern) aus Versehen mal in ner Ecke festsetzt, oder es zu doof wird, geh ich dazwischen, ansonsten lass ich sie machen. Tari muss Poncha verstehen lernen, und der muss lernen, wie man dem Türken mal zeigt, wo es langgeht.
Aber alle sind noch jung, und es wird sicher noch eine Weile anstrengend bleiben.
Ich bin allerdings überzeugt, dass Tari es (zumindest inzwischen) nur spielerisch meint. Er hat Respekt vor Poncha, aber würde auch soo gern sein Freund sein. Und wie bei Kindern: manchmal zieht man den anderen dann eben an den Zöpfen statt zu sagen, dass man sich mag 🙂
Wegen den KH würde ich das nicht so streng sehen mit den Giardien und Telizen. Als wir Giardien hatten (vor Tari) haben wir lange nicht alles sooo streng eingehalten wie es empfohlen wird, und trotzdem war schon im ersten Nachtest alles negativ und kam seitdem auch nie wieder.
Ich würde Dir empfehlen, Sonntag alles aufzumachen und die Jungs machen zu lassen, dazwischen zu gehen, wenn es zu arg wird und Dich sonst aber im Hintergrund zu halten. Ich weiß, es ist aufregend, und die Erstkatzen tun einem schnell leid und man will sie schützen etc. Aber wenn sie nie lange Zeit miteinander verbringen, wird es nie was werden 🙂
Mir blutet immernoch jedes Mal innerlich das Herz (ca. 5x am Tag), wenn Poncha guckt, wo Tari ist, sich vorsichtig wegschleichen will, Tari ihn sieht, Poncha auf den Balkon flüchtet und Tari denkt "oh, geil, wir spielen fangen, los, hinterher!" 🙁😀 Aber so ist es eben, und es wird irgendwann besser. Wenn ich immer dazwischen gehe, lernt Poncha nichts und Tari denkt irgendwann, Spielen wollen ist blöd, das wird untersagt. So soll es ja auch nicht sein.
Und ja, ein Blutbild zeigt Dir auf keinen Fall alles an, was Schmerzen verursacht, allenfalls mögliche Entzündungen. Darum auf jeden Fall das Röntgen bitte.