frodo+sam
Forenprofi
- Mitglied seit
- 11. August 2013
- Beiträge
- 2.691
- Alter
- 54
- Ort
- Hundelumtz
Guten Morgen,
ich fall mal gleich mit der Tür ins Haus, weil mich etwas sehr belastet:
Wir haben uns vor ca. 4 Monaten für eine Zweitkatze entschieden und seitdem ist unser ruhiges Leben dahin.Die Vergesellschaftung klappte eigentlich ohne nennenswerte Probleme.
Die Katzen akzeptieren sich, und das ist aber auch schon alles. Eigentlich hatten wir uns das anders vorgestellt als wir die Zweitkatze aus dem Tierheim geholt haben.
Unsere Tinka ist ruhig und ausgeglichen und ein sehr umgängliches Tier.
Seit 4 Monaten herrscht hier nur noch Unruhe:
1. Beide Katzen miauen viel wenn sie etwas fordern (hat Tinka vorher nie gemacht)
2. Alle paar Nächte geht hier die Post ab, d.h. sie jagen sich durchs Haus, bis wir alle wach sind.
3. Tagsüber gehen sich die beiden aus dem Weg, statt miteinander zu spielen, kuscheln etc.
4. Seit Momo bei uns wohnt haben wir Stress mit den Nachbarn, und das ist eigentlich noch das Schlimmste. Momo hat überhaupt keine Scheu vor Menschen und geht auch unsere Nachbarn besuchen. Wir haben nun schon öfter einen Anruf erhalten, dass wir bitte unsere Katze abholen sollen. Sie läuft dann einfach durch die geöffnete Terrassentür hinein und macht es sich irgendwo gemütlich.
Ich habe gesagt, dass die Nachbarn es der Katze ungemütlich machen sollen und sie evtl. mit Wasser bespritzen sollen. Aber die haben gesagt, dass die nicht mit Wasser ihre teuren Möbel und Bodenbeläge ruinieren wollen.
Die Nachbarin zur anderen Seite hat einen Hund, der dann total herumtobt wenn Momo sich in deren Garten aufhält. Sie ist mittlerweile total genervt.
Gestern haben die Nachbarn bei uns geklingelt, wir sollten dafür sorgen, dass unsere Katze (nur die Zweitkatze) nicht mehr deren Garten betritt.
Als Hundehalter habe man schließlich auch darauf zu achten, dass dieser nichts anstellt.
Wir wohnen bis jetzt 15 Jahre in Frieden mit unseren Nachbarn, auch unsere Tinka hat nie gestört, sie meidet fremde Menschen und sogar deren Gärten.
Jetzt haben wir Stress und Streit und mein Mann ist dafür, dass wir Momo wieder ins Tierheim bringen sollen. Er sagt, es kann nicht sein, dass wegen eines Tieres so viele Menschen hier in Unruhe und Frust leben, das wäre es nicht wert.
Ich liebe die Katze und würde sie gerne behalten, aber manchmal geht mir das alles auch an die Substanz und ich gerate ins Zweifeln.
Aber wie soll ich der Katze beibringen die Nachbarsgärten zu meiden ohne dass die Nachbarn bereit sind mitzuwirken?
LG Viviana
Deine Frage lautete: "Muss die Zweitkatze wieder weg?" - so zumindest die Überschrift des Fadens.
Ich kam jetzt nicht umhin, deinen Eingangspost in voller Länge zu zitieren, weil man sich doch gerade sehr am Punkt 4 festgebissen hat. Ich habe mal einige Passagen markiert, die mir zu denken geben.
Bei mir ist beim Lesen der Eindruck entstanden, dass ihr euch das alles ganz easy mit einer zweiten Katze vorgestellt habt. Dass ihr sie geholt habt, spricht klar für euren guten Willen, aber dann hört es leider schon auf. Ihr habt vielleicht geglaubt, dass Tinka einfach eine Gefährtin bekommt, aber Momo ist tatsächlich nicht nur das. Sie ist auch ein neues Familienmitglied, dass sich einfinden und Vertrauen erlangen muss. Sie soll geliebt und nicht für jeden Pups, der sich mit ihrem Einzug in eurem beschaulichen Leben geändert hat, verantwortlich gemacht werden. Das ist ein Lebewesen mit Charakter, kein Plüschteddy.
Irgendwie stört euch doch alles: Das Miauen, das lebhafte Spiel, der gestörte Schlaf, der Unfriede mit den Nachbarn... Arme Maus, wofür sie alles herhalten muss.
Es wurden mehrere Möglichkeiten hinsichtlich der Nachbarn hier genannt, aber die sind alle sinnlos, weil in euren Augen Momo und vermutlich nicht mal Tinka eine entprechende Wertigkeit haben. Sprich, ihr stellt die Interessen von Frau Meier links neben euch und die von Herrn Lehmann zu eurer Rechten über die eurer Familie. So empfinde ich das. Ihr oder eure Katzen brecht keine Gesetze, das möchte ich noch mal klar sagen. Man darf gern seinen Standpunkt in der Öffentlichkeit vertreten - so man denn einen hat - und muss nicht immer nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen, um des lieben Friedens willen.