Mykoplasmen wie sinnvoll behandeln?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Das Doxy höherdosiert geben... weiß nicht, glaube da würde ich vorher nochmal vom Birnchen ein Blutbild machen lassen. Die kriegt jetzt schon so lange und so viel AB, ich mach mir da echt Sorgen, dass sie da irgendwann Dauerschäden von wegbekommt.
Ich weiß halt nicht, inwiefern Veraflox weniger wirkungsvoll/mehr Nebenwirkungen hat als das Doxy - das ist ja das Mittel der Wahl, wird hier gut vertragen und wirkt ja auch. Naja bin kein Arzt, das muss meine TÄ entscheiden, ob wir nochmal mit Doxy rummachen. Meine TÄ ist sehr zurückhaltend mit AB, ich weiß auch nicht, wieviel sie da mitmacht. Werde aber beides ansprechen (also höhere Dosis Doxy/anderes AB). Morgen bin ich aber erstmal beim Menschenarzt. 🙁
 
A

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kann ich noch irgendwie helfen?
ich bin aber gerade sehr angeschlagen, insofern wäre, falls noch hilfe benötigt wird, eine kurze und knappe zusammenfassung von nöten.
sprich: (ungefähres) datum/daten, symptomatik, medikation, dosierung - und zwar für jede katze inkl. gewicht.

lg 🙂
 
Hallo FrauFreitag 🙂 ich bin auch angeschlagen (oder mittlerweile zerschlagen? zermatscht?) und kann nimmer... habs vorhin grad so selbst zum Menschenarzt geschafft. Zum K*****.
Gute Besserung dir.
Ich kann ja mal zusammenfassen, was ich im Kopf hab - für genaue Daten müsste ich auf Zettelsuche gehen. Ich hab mir das nie vernünftig notiert, weil ich bei jeder AB-Runde fest überzeugt davon war, es würde die letzte sein. 🙄

Also:
das Birnchen:
ab (mindestens, wir haben sie so übernommen) September 2015: schlimmer Schnupfen, Niesen, Nasen-/Augenausfluss gelblich schleimig
zuerst zwei Wochen Synolox (sp?), dann (wahrscheinlich) 21 Tage Doxy.
Symptome unter AB weg (bis auf minimales Augentränen), dann nach 2-3 Wochen langsam wieder zunehmend (Augenausfluss klar, Niesen, nasse Nase, vereinzelt Husten - aber nie wieder so schlimm wie am Anfang), also wieder Doxy.
Wir haben das mehrfach so gemacht (ich schätze 4-5x insgesamt), immer eine Runde Doxy, dann war ein paar Wochen (1-3) Ruhe, dann wieder Doxy usw.
Das Doxy immer jeweils mindestens 21 Tage, Dosierung 10mg/kg, einmal am Tag; die vorletzte Runde Doxy gab es 30 Tage lang (wahrscheinlich im Februar).
Ende letzten/Anfang dieses Jahres Abstrich auf Katzenschnupfenerreger, Mykos positiv, sonst alles negativ.

Zwischendrin Versuche mit Zylexis, da hab ich jetzt aber gerade gar nicht mehr im Kopf, wann und wie oft - das hat jedenfalls nie wirklich geholfen und am Ende mussten wir doch mit AB ran.

Dann aktuell:
Mitte März geht es dem Fauchi schlecht, schlapp, niest, gelblich schleimiger Ausfluss, das Birnchen zeigt wieder leichte Symptome.
Wieder Doxy für das Birnchen und Fauchi, für letztere 21 Tage, für das Birnchen sechs Wochen. Fauchi wird außerdem wegen der BSD behandelt.
Ende März: Frau Smaug niest und hustet (kein Augen/Nasenausfluss, Nase aber nass), also auch 21 Tage Doxy für sie. Für alle Katzen wieder 10mg/kg, dann nach Rücksprache 2x am Tag je 5mg/kg.
Am 8.4. gab es das letzte AB für Fauchi, am 20.04. das letzte für Frau Smaug, am 30.04. das letzte für das Birnchen, zu dem Zeitpunkt waren alle Katzen fit.
Seit dem Wochenende hustet und niest Frau Smaug wieder, das Fauchi hat gestern einmal geniest, wirkt sonst fit, das Birnchen auch, bis auf ganz leicht feuchte Augen ab und zu.
Seit April gibt es außerdem 500-1000mg L-Lysin (als Pulver)/Tag/Katze, allerdings bisher nicht ganz konsequent, ich achte da jetzt verstärkt drauf.

Alle Katzen sind auf Schnupfen durchgeimpft, aktuelles Gewicht Frau Smaug ~3,5kg, Birnchen ~4,1kg (dürfte jetzt etwas weniger sein, sie hat einiges an Winterspeck verloren würde ich sagen), Fauchi ~4kg (unsicher, wegen der BSD-Probleme hatte sie abgenommen, jetzt gehts aber besser und sie nimmt langsam wieder zu). Fauchi und Frau Smaug sind junge Senioren, haben beide leicht beginnende Nierenprobleme, noch nicht näher behandlungsbedürftig.

Meine sehr engagierte TÄ ist mittlerweile etwas ratlos. Die wird die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich schon wieder bei ihr auftauche...
 
okeee ...
der reihe nach - oder eben auch nicht 😉

l-lysin: ist kein generelles mittel zum stärken des immunsystems, sondern lediglich ein herpesvirostatikum. 2x 500mg am tag bei erwachsenen katzen - siehe hartmann, infektionskrankheiten der katze, s.76.

doxycyclin muss bei katzen zweimal täglich verabreicht werden. warum? weil der wirkstoffspiegel sonst nicht ausreichend hoch ist.
die halbwertszeit beträgt bei einer katze ca. 8 stunden - siehe beispielsweise hier oder hier.

eine einmalige tägliche gabe ist unterdosiert - und zwar egal, ob man sich bei der gabe am oberen dosierungsende (10mg/kg körpergewicht) bewegt oder nicht.

alles andere ist nonsens, siehe auch hier:
"Um eine wirksame Bekämpfung der Keime zu ermöglichen, ist das Behandlungsintervall so zu wählen, dass während der gesamten Behandlungsdauer ausreichend hohe Konzentrationen des Antibiotikums am Infektionsort aufrechterhalten werden. Bei Bakteriostatika sollten keinesfalls subtherapeutische Wirkstoffspiegel im Zielgewebe ent*stehen."
Quelle: Antibiotika-Leitlinien Bundestierärztekammer

goldene antibiose-regel:
bei einem rezidiv ist etwas FALSCH gelaufen, sprich: entweder eingabefehler und/oder falscher/nicht optimaler wirkstoff und/oder unzureichende dauer und/oder unzureichende dosierung.
das MUSS einen arzt dazu veranlassen, etwas zu ändern und/oder einen abstrich zu machen!
dass deine ärztin das behandlungsschema komplett beibehalten hat und immer und immer wiederholt hat ist leider nicht sonderlich kompetent, sorry.
hier hätte man schon viel früher - mal abgesehen von der falschen dosierung bzw. nur einmaliger täglicher gabe - die dauer verlängern müssen und/oder den wirkstoff wechseln und/oder ein abstrich.

der ist erfolgt - mykoplasmen. gegen mykoplasmen ist doxy 1. wahl, ABER: mykoplasmen sind hartnäckig. und in fällen, in denen die erkrankung schon länger besteht, oft erst recht. es gibt etliche katzen, bei denen eine antibiose über 6-8 wochen gegeben werden musste, manchmal sogar noch länger, bis man mykoplasmen überhaupt losgeworden ist.

ob mykoplasmen überhaupt resistenzen bilden können, weiß ich nicht. erst recht nicht, ob DIESE mykoplasmen welche bilden können. fakt ist aber - entweder sie können es nicht oder sie tun es extrem selten. ein antibiogramm zu machen lohnt sich deshalb nicht, weil es nur in wenigen speziellen laboren hergestellt werden kann. warum? weil mykoplasmen zellwandlose bakterien sind und deshalb nicht einfach so auf normalem wege angezüchtet werden können.

insofern greift man bei der behandlung, ich korrigiere: sollte man bei der behandlung auf die bekannten evidenzbasierten antibiotika zurückgreifen, die da wären: doxycyclin, pradofloxacin (= "veraflox") und azitrhomycin.

dass zylexis nicht gewirkt hat, wundert mich nicht so wirklich. es ist ein immunpusher, wirkt also ohnehin nur von hinten durchs knie ins auge, will sagen: es tritt dem immunsystem in den hintern, dass dieses sich selbst wehren soll. dafür gibt es selbstverständlich nie eine 100%ige garantie, da es sehr stark einzelfallabhängig ist. generell scheint es mir so, als ob in der literatur ohnehin zylexis keine guten möglichkeiten eingeräumt werden zu wirken - im gegensatz zu feliserin und interferon. so hatte man mir an der uniklinik in münchen, deren chefin hartmann von weiter oben ist, gesagt, dass dort nur feliserin und/oder interferon zum einsatz kommen, wenn. aber - die studienlage ist dünn.

du kannst jetzt entweder auf einen abstrich bestehen - die klinisch saubere methode. oder dir nochmals eines der antibiotika aus der liste oben heraussuchen und das mit dem tierarzt besprechen, der muss es ja eh rausgeben.

die augen würde ich nicht behandeln, so lange nicht wirklich eine bindehautentzündung da ist.

was die antibiose zwecks husten angeht würde ich frau smaug auf jeden fall behandeln und fauchi eventuell, birnchen erst einmal nicht, so lange keine symptome auftreten.
 
FrauFreitag, danke für deine Mühe; sorry, dass ich erst so spät zum Schreiben komme. 😳
Das Lysin bekommen die Katzen hier wegen Verdacht auf Herpes trotz negativem Abstrich. Ich hab ja dann die Dosis von 500mg auf 1000mg / Tag erhöht - und seitdem ist bei den Katzen Ruhe. Frau Smaug hat seitdem noch einmal gehustet, das Birnchen hatte zwischendrin einmal ein nasses Auge... sonst nichts. Alle wirken fit. 😱 Ich hoffe vorsichtig, dass es bei uns jetzt doch Herpes, oder evtl Herpes in Kombination mit Mykos ist/war, und dass das Herpes jetzt unter Kontrolle ist und deswegen das Immunsystem der Mäuse den Rest auch schafft.
Deswegen hab ich jetzt bisher keine weitere Diagnostik gemacht, ich habe aber ein weiter scharfes Auge auf die Katzen.
 

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