okeee ...
der reihe nach - oder eben auch nicht
😉
l-lysin: ist kein generelles mittel zum stärken des immunsystems, sondern lediglich ein herpesvirostatikum. 2x 500mg am tag bei erwachsenen katzen - siehe
hartmann, infektionskrankheiten der katze, s.76.
doxycyclin muss bei katzen zweimal täglich verabreicht werden. warum? weil der wirkstoffspiegel sonst nicht ausreichend hoch ist.
die halbwertszeit beträgt bei einer katze ca. 8 stunden - siehe beispielsweise
hier oder
hier.
eine einmalige tägliche gabe ist unterdosiert - und zwar egal, ob man sich bei der gabe am oberen dosierungsende (10mg/kg körpergewicht) bewegt oder nicht.
alles andere ist nonsens, siehe auch hier:
"Um eine wirksame Bekämpfung der Keime zu ermöglichen, ist das Behandlungsintervall so zu wählen, dass während der gesamten Behandlungsdauer ausreichend hohe Konzentrationen des Antibiotikums am Infektionsort aufrechterhalten werden. Bei Bakteriostatika sollten keinesfalls subtherapeutische Wirkstoffspiegel im Zielgewebe ent*stehen."
Quelle:
Antibiotika-Leitlinien Bundestierärztekammer
goldene antibiose-regel:
bei einem rezidiv ist etwas FALSCH gelaufen, sprich: entweder eingabefehler und/oder falscher/nicht optimaler wirkstoff und/oder unzureichende dauer und/oder unzureichende dosierung.
das MUSS einen arzt dazu veranlassen, etwas zu ändern und/oder einen abstrich zu machen!
dass deine ärztin das behandlungsschema komplett beibehalten hat und immer und immer wiederholt hat ist leider nicht sonderlich kompetent, sorry.
hier hätte man schon viel früher - mal abgesehen von der falschen dosierung bzw. nur einmaliger täglicher gabe - die dauer verlängern müssen und/oder den wirkstoff wechseln und/oder ein abstrich.
der ist erfolgt - mykoplasmen. gegen mykoplasmen ist doxy 1. wahl, ABER: mykoplasmen sind hartnäckig. und in fällen, in denen die erkrankung schon länger besteht, oft erst recht. es gibt etliche katzen, bei denen eine antibiose über 6-8 wochen gegeben werden musste, manchmal sogar noch länger, bis man mykoplasmen überhaupt losgeworden ist.
ob mykoplasmen überhaupt resistenzen bilden können, weiß ich nicht. erst recht nicht, ob DIESE mykoplasmen welche bilden können. fakt ist aber - entweder sie können es nicht oder sie tun es extrem selten. ein antibiogramm zu machen lohnt sich deshalb nicht, weil es nur in wenigen speziellen laboren hergestellt werden kann. warum? weil mykoplasmen zellwandlose bakterien sind und deshalb nicht einfach so auf normalem wege angezüchtet werden können.
insofern greift man bei der behandlung, ich korrigiere: sollte man bei der behandlung auf die bekannten evidenzbasierten antibiotika zurückgreifen, die da wären: doxycyclin, pradofloxacin (= "veraflox") und azitrhomycin.
dass zylexis nicht gewirkt hat, wundert mich nicht so wirklich. es ist ein immunpusher, wirkt also ohnehin nur von hinten durchs knie ins auge, will sagen: es tritt dem immunsystem in den hintern, dass dieses sich selbst wehren soll. dafür gibt es selbstverständlich nie eine 100%ige garantie, da es sehr stark einzelfallabhängig ist. generell scheint es mir so, als ob in der literatur ohnehin zylexis keine guten möglichkeiten eingeräumt werden zu wirken - im gegensatz zu feliserin und interferon. so hatte man mir an der uniklinik in münchen, deren chefin hartmann von weiter oben ist, gesagt, dass dort nur feliserin und/oder interferon zum einsatz kommen, wenn. aber - die studienlage ist dünn.
du kannst jetzt entweder auf einen abstrich bestehen - die klinisch saubere methode. oder dir nochmals eines der antibiotika aus der liste oben heraussuchen und das mit dem tierarzt besprechen, der muss es ja eh rausgeben.
die augen würde ich nicht behandeln, so lange nicht wirklich eine bindehautentzündung da ist.
was die antibiose zwecks husten angeht würde ich frau smaug auf jeden fall behandeln und fauchi eventuell, birnchen erst einmal nicht, so lange keine symptome auftreten.