Neue Finca Katzen

[Tiptiptete]

Hi ihr Lieben,

es gibt schon viele ähnliche Beiträge, aber ich wollte doch nochmal eure Meinung hören.

Wir haben in der Familie jetzt ein großes Grundstück in Spanien auf einer alten Mandelfarm (= viele Ratten und Mäuse).

Ein Bekannter löst seine Finca in der Nähe auf und war richtig glücklich und erleichtert, als wir zugestimmt haben seine Katzis zu übernehmen.

Situation ist Folgende: es sind 4 Katzen, alle kastriert und entwurmt (Wurmkur etc. würde ich natürlich erneuern). Einige Katzen kuscheln zwar ein bisschen (nur wenn sie die Situation unter Kontrolle haben), es sind aber eigentlich wilde Freigänger. Sie gehen nicht ins Haus, kommen wohl gut alleine klar und er füttert lediglich ein ganz bisschen dazu.

Er hat schon überlegt sie einfach dort zu lassen in ihrer gewohnten Umgebung, ist sich aber fast sicher, dass die Besitzer sie verjagen oder noch schlimmeres machen würden.

Darum nehmen wir sie nun. Ich sage gleich dazu, dass der Hauptgrund neben der Unterstützung meines Bekannten wirklich Mäuse und Ratten sind, nicht "Schmusekatze". Wir lieben zwar Katzen, die meisten in meiner Familie haben aber leider eine Katzenallergie, d.h. schmusen und kuscheln auf der Terasse ist in Ordnung, aber sie sollten nach Möglichkeit nicht ins Haus. Es gibt aber zahlreiche Schuppen und Unterschlüpfe direkt ums Haus herum. Noch ein Grund, dass es keine richtigen Hauskatzen werden sollen: es kann sein, dass wir mehrere Wochen nicht da sind, dann werden Nachbarn füttern.

Natürlich ist das keine ideale Situation für ein Haustier; deswegen war es mir so wichtig erwachsene Tiere zu nehmen, die genau dieses Leben gewohnt sind.

Meine größte Frage ist bezüglich der Eingewöhnung.
Die meisten von euch werden sagen, sie müssen min. 1 Monat ins Haus. Das geht nicht, sollen sie ja später auch nicht.
Wir haben direkt am Haus eine Garage mit kleinem Vorplatz, den man absperren könnte. Da würden sie uns ständig sehen, wir können reingehen, kuscheln etc, aber da will ich sie höchstens ein paar Tage einsperren.
Meine Hoffnung: wenn wir sie direkt mit leckerem Essen verwöhnen, alle bekannten Kisten/Decken etc mitnehmen, dass sie dann zum Fressen und Schlafen einfach zurückkommen werden. So viele Optionen gibt es in der Umgebung auch nicht, wo sie hingehen könnten. Bzw im schlimmsten Fall: wenn sie bei Nachbarn ein besseres Zuhause finden sollten, wo sie lieber bleiben wollen, dann würde ich ihnen das natürlich auch gönnen, sofern der Nachbar sie nicht wieder hier abliefert.

Sorry, dass das so lang geworden ist. Bitte sagt mir doch, was ihr denkt. Sollten wir das wie geplant machen? Oder ist das nicht schön für die Katzen? Falls ihr nicht zustimmt: 1. Was würdet ihr vorschlagen, was am besten mit den 4 Katzen passieren soll? 2. Denkt ihr, wir sollten uns Freigänger aufs Grundstück holen? Oder ist das selbst bei wilden Katzen nicht gut, wenn wir sie nicht als richtige Haustiere halten?

 

[Tiptiptete]

Hallo,

nachdem ich Euch ja mit meinen letzen Bedenken zu den Katzis überfallen habe, wollte ich nochmal berichten, was nun dabei rausgekommen ist:

Ich habe die Katzen mit dem Auto abgeholt - eine Mama, zwei erwachsene Kinder und ein externer Kater. Es hat stundenlang gedauert, bis wir sie im Regen alle vier beisammen hatten. Der Kater hat unendlich geschrien während der Fahrt. Ich dachte, er würde panisch die Flucht ergreifen, sobald wir ankämen.
Sind dann mit der großen Tragebox direkt in den Schuppen, voreingerichtet mit warmen Plätzen, ihren bekannten Decken, und allen möglichen Leckereien, sowie ihrem vertrauten Trockenfutter.
Der Kater kam als erster raus, war aber ganz munter und neugierig und direkt alles durch sich-dran-reiben makiert. Die Mama direkt hinterher, sie hat es sich gleich gemütlich gemacht und erstmal den Tintenfisch verputzt. Sie war direkt zu Hause.
Die vier waren dann ein paar Stunden da drin, den Großteil der Zeit waren wir bei ihnen. Irgendwann - weil die Mama so vertraut und "angekommen" wirkte, der Kater ganz entspannt und souverän und auch die Kids ruhig und zutraulich waren - haben wir mal vorsichtig die Schuppentür aufgemacht....

Ich muss sagen, im Nachhinein hätte ich sie zumindest über die erste Nacht auf jeden Fall im Schuppen gelassen - aber es ist trotzdem alles total perfekt abgelaufen. Sind neugierig umhergetapst, haben vorsichtig die Terassen und nahen Gärten erkundet und immer Kontakt zu uns gehalten. War sehr süß. Irgendwann sind wir ins Bett und haben sie einfach sein lassen.
Den ersten halben Tag haben wir eines der Kinder gar nicht gesehen, das andere nur einmal kurz. Da mir die Mama aber auf Schritt und Tritt gefolgt ist, haben wir uns nicht sooo große Sorgen gemacht (haben sie natürlich trotzdem die ganze Zeit gesucht).

Auf einmal waren aber alle wieder beisammen. Ich glaube sie haben sich bloß im Kakteenwald verkrochen, den finden sie scheinbar richtig cool und klettern auf den (verholzten) verbogenen Stämmen rum.

Tut mir leid, dass es schon wieder so lang geworden ist.
End of the Story is: die haben ihr neues Zuhause direkt angenommen, auch ohne lange Eingewöhnungszeit, und sind alle allesamt super lieb und neugierig und zutraulich. Sie laufen mir schon den ganzen Abend hinterher. Den Schuppen und vor allem seinen halboffenen Vorraum haben sie schon voll für sich beansprucht. 🙂 Und natürlich den Kakteenwald - und das Sofa auf der Terasse. 😛

ABER, dass das so gut geklappt hat ist mit Sicherheit kein Standard: Erstens haben wir ja den ganzen Trupp aufgenommen, der schon seit zwei Jahren zusammenlebt und auch zusammenbleiben will. Und bei der Mama haben wir an ihrem Verhalten direkt gemerkt, dass sie nicht weglaufen wird. (Sie ist auch schon einmal umgezogen und auch dort gab es keinerlei Probleme, das wussten wir.)
Zweitens ist die Gegend komplett ungefährlich und es gibt über mehrere km in jede Richtung nur kleine Feldwege. Wahrscheinlich wittern sie auch die Reviere der Katzen von den wenigen Nachbarn und bewegen sich deswegen wenn überhaupt nur vorsichtig von dem großen Grundstück...(?)
Außerdem, und das ist die Hauptsache, sind alle vier robuste Outdoor Katzen, die das Finca Leben kennen, und wir wussten, dass sie auch im schlimmsten Fall absolut überlebensfähig wären.

 

[Minibär]

Hallo,
da habt ihr wirklich Glück gehabt, dass diese vier Katzen genau zu euren Wünschen (draußen bleiben, Mäuse und Ratten dezimieren) passen und dass sie sich direkt mit dem Umzug abgefunden haben.

Die vier haben aber auch Glück gehabt, dass ihr euch um sie kümmert und dass sie als Gruppe zusammenbleiben können und ein tolles Revier haben.

Du schreibst in deinem ersten Beitrag, dass die Katzen kastriert und entwurmt sind, sind sie denn auch geimpft? Das wäre bei Freigängern sehr wichtig, insbesondere wenn sie mit Ratten in Kontakt kommen, wäre eine Tollwutimpfung sowie Katzenseuche und Katzenschnupfen sinnvoll.

 

[Tiptiptete]

Ach gut, danke für den Tipp! Ich wollte die Tage mit ihnen zum Tierarzt und dann alles auffrischen, was er empfiehlt, die Wurmkur ist auch schon eine Weile her. Impfen werde ich sie dann auch!!
Habt ihr noch mehr Tipps für mich? 🙂 Ich bin ganz frische Katzenmama, das hat sich eher spontan ergeben. Um so glücklicher bin ich, wie toll es sich entwickelt hat.
Eine Sache, die mir auffiel:
Eine der Kids hat irgendwie leichte Probleme schwierige Wege anzupeilen und taumelt manchmal ein bisschen. Sie erschreckt sich auch leicht bei plötzlichen Geräuschen. Sie war wohl schon immer etwas labil. Angeblich hat sie auch immer bloß Insekten gejagt 😀 (Vorhin hat sie ein Stück loses Rattan am Stuhl "gejagt", die Süße, hihi, ich könnteden ganzen Tag mit denen spielen). Habe das jetzt recherchiert und es klingt echt exakt nach Ataxie. Werde da auch den Tierarzt fragen, aber vielleicht habt ihr achon Tipps, ob man das irgendwie behandeln kann oder wie man damit umgeht?
(Das sollte ich wahrscheinlich in einem anderen Bereich posten, oder? Tut mir leid, ich lese mich morgen mal besser in das Forum ein 🙂 )

 

[TiKa]

Mich freut es ganz einfach, dass das alles so gut geklappt hat und die Katzen nun ein so schönes Zuhause
bekommen haben. 😍