Wendola
Benutzer
- Mitglied seit
- 22. Januar 2025
- Beiträge
- 60
Hallo liebes Forum!
Ich bin hier grad am Verzweifeln und hoffe auf eue geballte Erfahrung.
Vorgeschichte (Vorsicht, lang):
Nachdem wir vor ein paar Wochen unser geliebtes 14-jähriges Katzenmädchen einschläfern mussten (Plattenepithelkarzinom), wollten wir nicht dass unser Kater, ein sehr sozialer, rüstiger und immer noch verspielter Herr von 15 Jahren, lange alleine bleiben muss. Er mag keine anderen Kater, aber liebt Katzendamen, daher war der Plan, dass wir zwei erwachsene Katzen, so ab 2 Jahre aufwärts, adoptieren. So hat er wieder Gesellschaft, aber die beiden haben sich auch gegenseitig.
In einem Tierheim haben wir dann letzte Woche unseren ersten Neuzugang gefunden: Katzenmädchen Kira, ca. 2,5 Jahre alt, kam mit 8 Monaten ins Tierheim und ist seit fast zwei Jahren dort. Lässt sich nicht angreifen, hat aber ganz lieb mit uns kommuniziert, uns angeblinzelt und generell den Eindruck gemacht, dass sie Interesse an Menschen hat. Sie ist eher ruhig und gut verträglich mit allen anderen Katzen. Sie hatte dort eine Freundin, mit der sie öfters gekuschelt hat, die allerdings noch wesentlich scheuer ist als sie - versteckt sich permanent und ist feindlich/panisch gegenüber Menschen. Der Plan war, zuerst die weniger scheue Katze mitzunehmen, und dann ihre Freundin nachzuholen, wenn sie sich ein wenig eingelebt hat.
Am Samstag waren wir Kira dann abholen, nachdem sie davor nochmal vom Tierheim-TA durchgecheckt und als gesund/vermittlungsbereit befunden wurde. Das Einfangen war ein echtes Drama und hat sich fast eine halbe Stunde hingezogen. Sie ist dem TH-Mitarbeitern immer wieder entwischt, sie haben mit Netzen, Handschuhen und Transportboxen gearbeitet und sie schließlich aus einem Katzenhäuschen geholt, indem sie es zerlegt haben. Das muss so traumatisierend gewesen sein 🙁 Ich hätte heulen können, aber dachte mir, dass sie es ab jetzt ja gut hätte und wir ihr einen tollen Platz für ihr restliches Leben bieten können, dass ist es wert, da muss sie jetzt halt kurz durch.
Zuhause angekommen ist sie erstmal im Transportkorb geblieben und erst nachts rausgekommen, um ihr Zimmer zu inspizieren. Sie hat ein eigenes Zimmer zur Eingewöhnung. Es gibt einen großen Kratzbraum, mehrere kleinere Kratzflächen, zwei Klos (mit Streu aus dem Tierheim "geimpft"), viele gemütliche Plätzchen und Rückzugsorte, aber nichts, wo sich total verschanzen könnte, mehrere Trinknäpfe über den Raum verteilt, sowohl am Boden als auch erhöht, eine Gittertür um den Kater kennenzulernen, ein Feliwaystecker läuft seit Tagen.
Seit der zweiten Nacht benutzt sie brav das Katzenklo für ihr kleines Geschäft, war auch gestern mal groß. Sie versteckt sich tagsüber, wenn ich aber im Zimmer bin zum Füttern/Wasser wechseln, wirkt sie nicht verängstigt oder erstarrt. Sie blinzelt und macht die Augen zu, wenn ich mit ihr rede, und wirkt eigentlich recht entspannt, wenn auch zurückhaltend. Die Wildkamera, die wir nachts laufen haben, zeigt, dass sie sehr aktiv ist, den Raum erkundet, und dabei weder verängstigt noch geschwächt wirkt.
Aber: Sie frisst nicht. Ich wiege das Futter und mache vorher-nacher Fotos, sie frisst definitiv nicht. Ob sie Wasser trinkt, kann ich nicht sagen, weil die Kamera nicht alle Wassernäpfe abdeckt. Dass jede Nacht Lulu in Katzenklo ist, spricht aber dafür.
Ich bin mit unserem Tierarzt täglich in telefonischem Kontakt, er ist (noch) recht entspannt: "Irgendwann siegt der Hunger, dann wird sie schon fressen." Auch die Mitarbeiterinnen vom Tierheim meinen, ich kann noch bis Freitag zuwarten mit einem TA-Besuch, solange was im Katzenklo ist.
Was wir schon probiert haben: Viele verschiedene Sorten Nassfutter von billig bis teuer (im Tierheim wurde alles mögliche gefüttert, da sie viele Futterspenden bekommen, also konnten sie keine Auskunft zum Lieblingsfutter geben. Als wir dort waren, hab ich beobachtet wie sie Nassfutter gefressen hat, sie ist also kein Trockenfutterjunkie), Thunfisch, frisch gekochtes Hühnerfleisch im eigenen Saft, Sahne, diverse Leckerlies und Schleckpasten, Rinderfaschiertes. Sie hat das Futter über den Raum verteilt als auch direkt bei ihren Verstecken zur Verfügung. Sie schnuppert nicht mal drann.
Ich weiß, dass der beste Rat ist: Ab zum Tierarzt. Ich weiß, es besteht die Gefahr von Organschäden. Aber ich weiß nicht, ob ich es überhaupt schaffe, sie einzufangen, wenn schon die zwei erfahrenen Tierheim-Mitarbeiterinnen mit ihrer Ausrüstung daran fast verzweifelt sind. Uns selbst wenn es mir gelingt, dann ist das das nächste Trauma für sie, ein absoluter Vertrauensbruch und ein gewaltsamer Übergriff in ihrem einzigen Rückzugsort, und ich bezweifle, dass sie nach ihrer Rückkehr vom TA eher bereit ist, sich hier einzuleben, und freiwillig zu fressen. Und dann? Alle paar Tage zur Infusion? Ich bin so verzweifelt.
Zum Thema Zweitkatze: Ja, sie vermisst sicher ihr Artgenossen. Aber es ist für uns mittlerweile ausgeschlossen, dass wir ihre noch scheuere Freundin aus dem Tierheim nachholen. Das trauen wir uns einfach nicht zu. Stattdessen haben wir über einen Tierschutzverein ein zutrauliches, 2-jähriges Mädel gefunden, das in den nächsten Tagen hier einziehen wird, sobald der Transport geklärt ist. Ich hoffe, dass eine selbstbewusste, soziale Freundin ihr hilft, hier Fuß zu fassen.
Hat jemand Ideen, was ich noch machen kann?
Emmi
Ich bin hier grad am Verzweifeln und hoffe auf eue geballte Erfahrung.
Vorgeschichte (Vorsicht, lang):
Nachdem wir vor ein paar Wochen unser geliebtes 14-jähriges Katzenmädchen einschläfern mussten (Plattenepithelkarzinom), wollten wir nicht dass unser Kater, ein sehr sozialer, rüstiger und immer noch verspielter Herr von 15 Jahren, lange alleine bleiben muss. Er mag keine anderen Kater, aber liebt Katzendamen, daher war der Plan, dass wir zwei erwachsene Katzen, so ab 2 Jahre aufwärts, adoptieren. So hat er wieder Gesellschaft, aber die beiden haben sich auch gegenseitig.
In einem Tierheim haben wir dann letzte Woche unseren ersten Neuzugang gefunden: Katzenmädchen Kira, ca. 2,5 Jahre alt, kam mit 8 Monaten ins Tierheim und ist seit fast zwei Jahren dort. Lässt sich nicht angreifen, hat aber ganz lieb mit uns kommuniziert, uns angeblinzelt und generell den Eindruck gemacht, dass sie Interesse an Menschen hat. Sie ist eher ruhig und gut verträglich mit allen anderen Katzen. Sie hatte dort eine Freundin, mit der sie öfters gekuschelt hat, die allerdings noch wesentlich scheuer ist als sie - versteckt sich permanent und ist feindlich/panisch gegenüber Menschen. Der Plan war, zuerst die weniger scheue Katze mitzunehmen, und dann ihre Freundin nachzuholen, wenn sie sich ein wenig eingelebt hat.
Am Samstag waren wir Kira dann abholen, nachdem sie davor nochmal vom Tierheim-TA durchgecheckt und als gesund/vermittlungsbereit befunden wurde. Das Einfangen war ein echtes Drama und hat sich fast eine halbe Stunde hingezogen. Sie ist dem TH-Mitarbeitern immer wieder entwischt, sie haben mit Netzen, Handschuhen und Transportboxen gearbeitet und sie schließlich aus einem Katzenhäuschen geholt, indem sie es zerlegt haben. Das muss so traumatisierend gewesen sein 🙁 Ich hätte heulen können, aber dachte mir, dass sie es ab jetzt ja gut hätte und wir ihr einen tollen Platz für ihr restliches Leben bieten können, dass ist es wert, da muss sie jetzt halt kurz durch.
Zuhause angekommen ist sie erstmal im Transportkorb geblieben und erst nachts rausgekommen, um ihr Zimmer zu inspizieren. Sie hat ein eigenes Zimmer zur Eingewöhnung. Es gibt einen großen Kratzbraum, mehrere kleinere Kratzflächen, zwei Klos (mit Streu aus dem Tierheim "geimpft"), viele gemütliche Plätzchen und Rückzugsorte, aber nichts, wo sich total verschanzen könnte, mehrere Trinknäpfe über den Raum verteilt, sowohl am Boden als auch erhöht, eine Gittertür um den Kater kennenzulernen, ein Feliwaystecker läuft seit Tagen.
Seit der zweiten Nacht benutzt sie brav das Katzenklo für ihr kleines Geschäft, war auch gestern mal groß. Sie versteckt sich tagsüber, wenn ich aber im Zimmer bin zum Füttern/Wasser wechseln, wirkt sie nicht verängstigt oder erstarrt. Sie blinzelt und macht die Augen zu, wenn ich mit ihr rede, und wirkt eigentlich recht entspannt, wenn auch zurückhaltend. Die Wildkamera, die wir nachts laufen haben, zeigt, dass sie sehr aktiv ist, den Raum erkundet, und dabei weder verängstigt noch geschwächt wirkt.
Aber: Sie frisst nicht. Ich wiege das Futter und mache vorher-nacher Fotos, sie frisst definitiv nicht. Ob sie Wasser trinkt, kann ich nicht sagen, weil die Kamera nicht alle Wassernäpfe abdeckt. Dass jede Nacht Lulu in Katzenklo ist, spricht aber dafür.
Ich bin mit unserem Tierarzt täglich in telefonischem Kontakt, er ist (noch) recht entspannt: "Irgendwann siegt der Hunger, dann wird sie schon fressen." Auch die Mitarbeiterinnen vom Tierheim meinen, ich kann noch bis Freitag zuwarten mit einem TA-Besuch, solange was im Katzenklo ist.
Was wir schon probiert haben: Viele verschiedene Sorten Nassfutter von billig bis teuer (im Tierheim wurde alles mögliche gefüttert, da sie viele Futterspenden bekommen, also konnten sie keine Auskunft zum Lieblingsfutter geben. Als wir dort waren, hab ich beobachtet wie sie Nassfutter gefressen hat, sie ist also kein Trockenfutterjunkie), Thunfisch, frisch gekochtes Hühnerfleisch im eigenen Saft, Sahne, diverse Leckerlies und Schleckpasten, Rinderfaschiertes. Sie hat das Futter über den Raum verteilt als auch direkt bei ihren Verstecken zur Verfügung. Sie schnuppert nicht mal drann.
Ich weiß, dass der beste Rat ist: Ab zum Tierarzt. Ich weiß, es besteht die Gefahr von Organschäden. Aber ich weiß nicht, ob ich es überhaupt schaffe, sie einzufangen, wenn schon die zwei erfahrenen Tierheim-Mitarbeiterinnen mit ihrer Ausrüstung daran fast verzweifelt sind. Uns selbst wenn es mir gelingt, dann ist das das nächste Trauma für sie, ein absoluter Vertrauensbruch und ein gewaltsamer Übergriff in ihrem einzigen Rückzugsort, und ich bezweifle, dass sie nach ihrer Rückkehr vom TA eher bereit ist, sich hier einzuleben, und freiwillig zu fressen. Und dann? Alle paar Tage zur Infusion? Ich bin so verzweifelt.
Zum Thema Zweitkatze: Ja, sie vermisst sicher ihr Artgenossen. Aber es ist für uns mittlerweile ausgeschlossen, dass wir ihre noch scheuere Freundin aus dem Tierheim nachholen. Das trauen wir uns einfach nicht zu. Stattdessen haben wir über einen Tierschutzverein ein zutrauliches, 2-jähriges Mädel gefunden, das in den nächsten Tagen hier einziehen wird, sobald der Transport geklärt ist. Ich hoffe, dass eine selbstbewusste, soziale Freundin ihr hilft, hier Fuß zu fassen.
Hat jemand Ideen, was ich noch machen kann?
Emmi