Das sind alle Befunde von Noa.
Und hier die Auswertung der Fachfrau aus der FB Gruppe.
Zitat zu den Vorbefunden:
"Schaut man sich die Blutwerte von Noa an, passt schon mal einiges zur FIP. Zum einen Eiweißverschiebungen mit einem erhöhten Gesamteiweiß, dem charakteristischen Anstieg der Globuline und dem negativen Akutphaseprotein Albumin, welches im unteren Normbereich liegt. Das Ganze resultiert in einem erniedrigten A/G Quotienten von 0,4. Ein A/G Quotient < 0,8 ist meist hinweisgebend auf FIP und < 0,6 zusammen mit weiteren Veränderungen fast diagnostisch. Die erhöhten Globuline liefern hier Hinweise auf die überschießende Immunreaktion (bei FIP). Negative Akutephaseproteine zeigen bei akuten Entzündungen hingegen sinkende Serumkonzentrationen und bei einer Genesung steigt der Wert wieder. Ich würde mal vermuten, dass die Elektrophorese im Fremdlabor angefordert wurde.
Eine geringgradige nicht-regenerative Anämie liegt ebenfalls vor. Bei einer Anämie reagiert das Knochenmark für gewöhnlich mit der Produktion von neuen roten Blutkörperchen, den sogenannten Retikulozyten (unreifen Erythrozyten). Werden zu wenig Retikulozyten gebildet, gilt die Anämie als nicht regenerativ. Unter dem GS kommt es meist innerhalb von 7-28 Tagen zur Regeneration der Zellen. Vorausgesetzt eine FIP liegt vor.
Unter den Abwehrzellen sind die Leukozyten und Neutrophilen unauffällig, die niedrigen Lymphozytenzahlen liefern allerdings Hinweise auf eine geschwächte Immunabwehr.
Das Alter ist unbekannt, über 10 Jahre wird vermutet. Obwohl Katzen jeden Alters erkranken können, gehört die Altersgruppe zwischen drei Monaten und drei Jahren zu den Anfälligsten. 50% der Katzen, die an FIP erkranken, sind unter 7 Monate alt, 70% hingegen sind unter 18 Monate alt. Generell sind aber die meisten Katzen unter 3(5) Jahre alt. Danach kommt die Gruppe der Senioren, bei denen das Immunsystem nachlässt.
Ältere Katzen können übrigens oftmals über einen sehr langen Zeitraum noch gegenhalten. Katzen mit einem starken Immunsystem und mit guter zellulärer Abwehr entwickeln zunächst die trockene Form und versuchen, den Schaden zu begrenzen. „Man nimmt an, dass die Krankheit wenige Wochen bis zu 18 Monate später klinisch manifest wird“ [Prof. Katrin Hartmann, LMU München). Es kann also gut möglich sein, dass Noa schon länger an FIP erkrankt ist, was aber keinem bisher aufgefallen ist.
Schaut man sich die ersten Ergebnisse der Punktatuntersuchung an, fällt auf, dass das Spezifische Gewicht mit 1.041in einem erhöhten Bereich liegt. Das Spezifische Gewicht (Dichte) der Flüssigkeit liegt bei FIP meist >1.030. Außerdem ist die Flüssigkeit mit 6,69 g/dl reich an Proteinen. In der Regel liegt der Anteil Proteine bei >2,5-3,5 g/dl. Einen endgültigen Nachweis erhält man nach einer Punktion (Feinnadelpunktion) und einer RealPCR Untersuchung vom Gewebe. Die Polymerase-Kettenreaktion (RealPCR) ermöglicht den Nachweis selbst kleinster Virusmengen in einer Gewebe- oder Flüssigkeitsprobe. Das Ergebnis dieser Untersuchung steht noch aus.
Neuro könnte deswegen vermutet werden, weil dieses minutenlange regungslose Stillstehen auch als Verhaltensänderung angesehen werden kann. So bekommt Noa also sicherheitshalber die höhere Dosis von 12mg/kg. Man weiß ja auch nicht, wo die Viren sich mittlerweile aufhalten. Eine Katze kann durchaus die neurologische Form der FIP haben, aber noch keine besonderen neurologischen Symptome wie beispielsweise eine Gangunsicherheit oder Anisokorie (unterschiedlich große Pupillen) und weitere neurologische Symptome.
Der Stressfaktor (Vorerkrankungen) kann das Immunsystem derart geschwächt haben, dass Noa schließlich an FIP erkrankt ist. In den ersten 14 Therapietagen zeigen sich in der Regel die ersten Verbesserungen. Ich denke daher, der frühzeitige Start der Therapie hatte hier durchaus seine Berechtigung. Jetzt wünsche ich Euch erstmal alles Gute und viel Erfolg für die Therapie"
Zitat zu den kompletten Befunden:
"Das Ergebnis der Punktatuntersuchung ist noch eingetroffen. Die PCR-Untersuchung fiel positiv aus. Falsch-negative Ergebnisse können auftreten, aber der Nachweis von Coronaviren in Ergüssen und Geweben gilt als beweisend, vorausgesetzt, es liegen die entsprechenden klinischen Symptome vor, was ja auch hier der Fall ist.
Die Elektrophorese dürfte jetzt auch neu dazugekommen sein. Auch hier zeigt sich ein FIP-Muster, wenn auch nicht sehr ausgeprägt. Man sieht zum einen Eiweißverschiebungen mit dem Gesamteiweiß weit oben im Normbereich, dem charakteristischen Anstieg der gamma-Globuline (moderat erhöht) und dem negativen Akutphaseprotein Albumin, welches im unteren Normbereich liegt. Das Ganze resultiert in einem erniedrigten A/G Quotienten von 0,49. Die erhöhten gamma-Globuline liefern hier Hinweise auf die überschießende Immunreaktion (bei FIP). Negative Akutephaseproteine zeigen bei akuten Entzündungen hingegen sinkende Serumkonzentrationen und bei einer Genesung steigt der Wert wieder.
Das SAA ist deutlich erhöht. Der Entzündungsparameter SAA (Serum-Amyloid-A als Biomarker entzündlicher Prozess), ist ein sehr sensitiver Marker für systemische Entzündungsprozesse im Körper, denn dieser Parameter steigt rasch an und das bereits vor dem Einsetzen der ersten klinischen Symptome. Bei FIP ist das SAA meist deutlich erhöht.
Zusammenfassend liefern die Befunde deutliche Hinweise auf FIP. Die positive PCR-Untersuchung ist in diesem Fall eine Bestätigung der FIP, da bei Noa ja auch die entsprechenden klinischen Symptome vorgelegen haben."