Notkatze - Separierung und Zusammenführung

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FannyPrice

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27. Januar 2013
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Berlin
Hallo,
vielleicht haben das jetzt schon einige mitbekommen, ich hole morgen eine Perserkatze aus ihrem provisorischen Zuhause ab. Nicht, weil die Alternative Tierheim lautet, sondern weil ich bei dem "Spottpreis" Angst habe, dass die unkastrierte Maus an einen Vermehrer gelangt.
Ich habe schon meine TA vorgewarnt, wir fahren direkt nach der Abholung in die Praxis und lassen sie erstmal untersuchen. Angeblich fehlt ihr nichts außer ein wenig verfilztem Haar, aber man kann ja nie wissen.
Jetzt habe ich die Küche als Raum für sie auserkoren, natürlich mit geschlossener Tür. Das Problem ist auch, dass Fannys Impfschutz noch nicht komplett ist.
Ich würde erstmal so vorgehen: Katze zum Tierarzt, dann nach Hause, wenn ich sie mitnehmen darf. Ich geh zuerst rein, lock Fanny ins Wohnzimmer und sperre sie dort kurz ein, während wir die andere Mieze in die Küche bringen, damit die beiden gar keinen Kontakt haben.
Leider kommt das ganze jetzt etwas überstürzt und ich habe keine Zeit, Fanny an die neue Situation mit der geschlossenen Küchentür heranzuführen. Sie ist daran gewöhnt, überall hin zu dürfen und kommt gerne mit, wenn man etwas erledigt. Wenn ich allein zu Hause bin, lass ich sogar die Badtür offen.
Ich gehe demnach davon aus, dass sie sich erstmal an der Küchentür zu schaffen machen wird, mit Kratzen und Schnüffeln. Wie soll ich da reagieren? Ignorieren oder ablenken? Sie ist ja nicht blöd und da ich in einem Altbau leben, gibt es sicher genügend Luft zwischen Tür und Rahmen, um die andere Katze zu riechen. Ist dieser blinde Geruchsaustausch eher gut oder schlecht?
Je nachdem, wie der Gesundheitszustand ist und welche Impfungen gemacht wurden, müsste ich die beiden bis zu vier Wochen trennen. Ist das schlimm? Gut? Wie wirkt sich das auf die Zusammenführung aus? Sollte ich danach vielleicht erst mit einer Gittertür anfangen oder wäre es möglich, die Tür für ein paar Stunden einen kleinen Spalt breit zu öffnen?
Ihr seht, ich bin ziemlich ahnungslos, aber meine letzte Zusammenführung war notgedrungen nach Hauruckmethode und mein Kater hat in Sekunden Anschluss gesucht, der war einfach froh, dass eine andere Mieze da war.
Leider sind Notfellchen ja immer rechte Wundertüten, von daher kann es gut sein, dass die Zusammenführung nicht gerade einfach wird. Ich verlasse mich jetzt nicht unbedingt darauf, dass die momentane Besitzerin (angeblich eine Freundin der Eigentümerin, die sich zur kurzfristigen Aufnahme bereit erklärt hat) die Wahrheit sagt.
 
A

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So, sie ist immerhin negativ auf FIV und Leukose getestet, aber genau wie Fanny gerade erst geimpft worden, ich MUSS die beiden also getrennt halten.
Dabei maunzt die namenlose Neue herzzerreißend und kratzt an der Küchentür. Sie ist superneugierig und selbstbewusst, ich weiß nicht, wie ich das sechs Wochen lang aushalten soll, vor allem, weil sie natürlich jeden Gelegenheit zum Entwischen nutzen wird.
Tipps? Ignorieren? Möglichst viel Spielzeug in die Küche werfen? Natürlich "frisches" Spielzeug, sie bekommt auch ein brandneues Kratzbett und einen kleinen Kratzbaum zur Verfügung gestellt.
 
Ich finde es toll, dass du der Maus so spontan ein zu Hause gegeben hast!
Sie sechs Wochen getrennt zu halten finde ich ehrlich gesagt übertrieben... Bakterien und Viren kannst du ja auch über Socken/Schuhe was auch immer durch die Wohnung transportieren.
Die Inkubationszeit bei Katzenseuche liegt bei 2-10 Tagen, bei Katzenschnupfen ginge es noch schneller-
Ich würde sie eine Woche (oder 10 Tage...) in Quarantäne halten und dann zusammen lassen, solange sie dann beide gesund sind.
 
Ich werde erstmal abwarten, was das Blutbild sagt und vor allem anfangen, Kotproben zu sammeln, der sah gerade eben nicht sehr gut aus. Hautparasiten scheint sie nicht zu haben, nur sehr ungepflegtes Fell.
Sie miaut gerade in einer Tour und wir ignorieren es, das ist okay so, oder? Ich denke mir, wenn sie merkt, dass sie damit Aufmerksamkeit bekommt, dann hört sie ja nie auf.
Ihr Klo (was frisch befüllt ist) stank gerade extrem nach altem Urin, kann das durch die Dehydrierung kommen? Sie hat gerade eine Schale Wasser fast geleert und natürlich Nachschub bekommen.
 
Da sie vollkommen dehydriert ist/war und anscheinend kein Wasser sondern nur Trockenfutter bekommen hat ist der Urin jetzt natürlich stärker konzentriert als normalerweise. Dadurch erklärt sich wahrscheinlich auch der extreme Geruch.
 
Mensch, es bricht mir das Herz, wenn sie da so an der Tür kratzt und heult 🙁 Die arme Kleine versteht vermutlich einfach nicht, warum sie bitte allein sein soll, wenn es doch offensichtlich so nette futtergebende Menschen gibt, die vor ihrer Tür rumrennen... Aber ich kann auch nicht meine ganze Zeit bei ihr verbringen, weil Fanny dann sauer wird. Vor allem, weil ich den Flur quasi als "Schleuse" nutze, Fanny ist also im Wohnzimmer eingesperrt, während ich in der Küche bin, damit sie mir nicht durch die Küchentür folgt. Wenn mein Freund morgen da ist, können wir das auch anders machen, aber im Moment geht es nur so.
Das muss auf jeden Fall bis nach der Kastration so bleiben, meine TA rät sogar zu den vollen sechs Wochen, weil die beiden ja keinen kompletten Impfschutz haben und sich gegenseitig mit einer Form von Katzenschnupfen anstecken könnte, gegen den sie selbst immun sind, die andere aber nicht. Ich will ja auch nicht, dass eine der beiden krank wird, weil ich so überstürzt gehandelt habe. Wobei es natürlich für die Neue das beste war, sie hätte es vermutlich nicht mehr allzu lang in dieser schrecklichen Wohnung da ausgehalten 😡
 
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Ich kann erfreut berichten, dass Fanny und Betty die Zusammenführung echt gut machen, wie ich finde.
Heute ist Tag 3 wo sie sich tatsächlich richtig begegnen durften. Anfangs gab es viel Knurren und Fauchen, aber keine Handgreiflichkeiten, Jagden oder aufgestelltes Fell. Betty musste dann wieder zurück in die Küche, wenn ich weg war. Am Tag 2 ging es mit Gefauche weiter, aber der Sicherheitsabstand wurde etwas kleiner. Sie lagen sogar schon beide halbwegs entspannt ca. einen Meter voneinander entfernt auf dem Bett.
Eben konnte ich aus dem Badezimmer heraus beobachten, wie sie sich gegenseitig beschnüffelt haben, Nasen nur ein paar cm auseinander - ganz ohne Fauchen und Knurren. Hinterher sind beide erstmal etwas durcheinander in verschiedene Richtungen abgezogen, aber ich denke, langfristig werden die beiden richtig dicke Freundinnen, die zusammen zum Schmusen kommen und sich vermutlich hinter meinem Rücken über das furchtbare Essen beschweren 😀 Gerade in diesem Moment sitze ich auf dem Bett, links eine Mieze, rechts eine Mieze und es herrscht andächtige Stille, nur unterbrochen von Bettys leisem Schnaufschnurren und Fannys dezentem Moped.
Ich bin sicher, ich habe wirklich ganz durch Zufall eine tolle Partnerin für Fanny gefunden, die ihr nach Hoovers Tod wieder mehr Lebensfreude geben kann.
 
oooh, ein happy end? ich freue mich sehr für euch, das klingt echt gut!

... und macht mut für meinen lautstarken quarantänefall, der bei mir bis nächstee woche im 12qm zimmer festsitzt. :verschmitzt:
 

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