notwendige Tests auf Infektionskrankheiten vor dem Kontakt mit anderen Katzen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Corona ist ein weites Feld und da hatte ich mich letztes Jahr mit befasst. Anlaß war der Fip-Tod eines Fiv+Katers von mir im neuen Zuhause kurz nach der Vermittlung. Ich konnte nicht ausschließen, dass er es von mir bereits mitgenommen hatte und das hat mich lange verfolgt. Ich bin deshalb nun dazu übergegangen auf Corona-Ausscheidung zu testen und die Tiere dann entsprechend in negative und positive aufzuteilen. Mir ist bewußt, dass das keine Garantie ist und es hat bei der Vermittlung auch keinen Einfluß für mich – ich vermittle weiterhin gemischt – also auch negativ getestete in Corona positive Haushalte und umgedreht. Der Grund warum ich mich für den Weg des Tests und getrennte Gruppen entschieden habe ist der, dass bei mir viele Katzen mit schnellem Wechsel auf engem Raum sind. Das führt zu einem bunten Virencocktail, der dann im Zweifel im Zusammenhang mit Corona sich so ungünstig hochpushen kann, dass es eben zu Fip-Fällen und sogar Fip-Serien führen kann. Das versuche ich nun durch diese Testungen und getrennte Haltungsweise zu verhindern. Also auch hier keine Garantie, aber eben der Versuch auf diese Art durch den Kottest die Spitze des Problems ein gutes Stück runterzukappen und so das Schlimmste zu verhindern.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, hier auch nochmal so ausführlich zu antworten!

Darf ich bzgl. Corona nochmal nachfragen: Heißt das, du testet den Kot ein Mal (im Labor?) auf Coronaviren und setzt dann Ausscheider und Nicht-Ausscheider in getrennte Gruppen?

Das Thema/die Diskussion gab es in ähnlicher Form schon mal:

Infektionskrankheiten und Neuzugänge – Herangehensweisen

Danke für den Hinweis! Der Thread war bisher an mir vorbeigegangen.
 
A

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Ja, ich lasse den Kot einmal per PCR auf Ausscheidung testen - allerdings eine Sammelkotprobe von meist 3 Tagen - und teile die Katzen danach auf in Ausscheider und Nicht-Ausscheider.
Ob sich das so bewährt wird die Zukunft zeigen, aber bisher überzeugt mich das Ergebnis.
 
Ja, ich lasse den Kot einmal per PCR auf Ausscheidung testen - allerdings eine Sammelkotprobe von meist 3 Tagen - und teile die Katzen danach auf in Ausscheider und Nicht-Ausscheider.
Ob sich das so bewährt wird die Zukunft zeigen, aber bisher überzeugt mich das Ergebnis.

Verstehe!

Und ich sehe das auch wie du, dass man nochmal unterscheiden muss, zwischen der Handhabung im endgültigen Zuhause und einer Pflegestelle mit häufigen Wechseln in der Besetzung. Die meisten Katzen scheiden ja auch nicht langfristig aus, sodass ein dauerhaftes Zusammenleben dahingehend auch nochmal anders zu bewerten ist. Aber auf einer Pflegestelle hast du ja immer wieder eine kritische, stressige Phase, wenn neue Katzen dazu kommen.

Insofern macht es auf einer Pflegestelle vermutlich Sinn, aktuell nicht ausscheidende Tiere nicht unbedingt mit Ausscheidern in Kontakt zu bringen. Ob es nun wiederum gefährlich sein könnte, Ausscheider verschiedener Coronaviren-Stämme zusammenzusetzen, da hab ich keine Ahnung.
 
Und dann gibt es da ja auch noch Giardien, Herpes, Calici, Chlamydien usw.
Klar, man sollte Risiken minimieren. Aber hundertprozentige Sicherheit gibt es auch nicht. In der Regel gibt man sich ja auch mit einem negativen Ergebnis zufrieden, ohne nochmal nachzutesten.

es wurde bereits angesprochen, dennoch ...

im faq steht ausführlich etwas dazu: FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.
siehe - der mythos des chronischen katzenschnupfens.

chlamydien sind - bakterien und demgemäß nachweisbar per abstrich. an der "richtigen" stelle und mit den richtigen symptomen sind sie behandlungsbedürftig und mit der richtigen antibiose auch ohne größere probleme in den griff zu bekommen.
die frage hiernach erübrigt sich - niemand testet, welche katze an welchen "orten" welche bakterien hat, liest dann aus bzw. überlegt sich, welche davon im zusammenhang mit dem allgemeinbefinden krankheitserregend sein könnten oder welche dort überhaupt nicht hingehören usw..

herpes und calici sind viren aus dem katzenschnupfenkomplex. eine impfung, die sich sinnvollerweise lediglich "gegen" diese beiden kandidaten richtet, ist sinnvoll und somit eine core-impfung, aber sie verhindert weder die ansteckung noch ausbruch der/einer erkrankung/infektion. nachweisbar sind beide viren NUR bei ausreichend hoher viruslast - der pcr-test ist zwar sensibel, es kann aber dennoch zu falsch-negativen tests kommen. ein ausbruch einer solchen infektion sollte IMMEr behandelt werden.

was ist danach? viele katzen, je nach virus zwischen 2/3 und 3/4 aller tiere (bitte googeln, habe die genauen zahlen gerade nicht parat) bleiben virusträger. das heißt NICHT, dass jemals wieder ein ausbruch erfolgen muss - kann, aber muss nicht. und es heißt auch NICHT, dass eine katze automatisch virusausscheider ist.

vor allem aber: herpes und calici lassen sich NUR bei einem akuten krankheitsschub nachweisen. das heißt: wenn dieser abgeklungen ist, weiß KEINER, ob die katze weiterhin virusträger ist oder nicht, ob sie ausscheidet oder nicht, ob sie jemals wieder erkrankt oder nicht. bei einer katze mit unbekannter vorgeschichte weiß keiner, ob sie jemals krank war, jemals krank werden wird, ob sie träger ist oder ausscheider.

insofern ist die frage danach, ob man tiere zusammensetzen kann oder nicht, ob man das vorher testet oder nicht ungefähr vergleichbar damit, wenn ich ... sagen würde, dass ich niemals mehr einen mann küsse, der lippenherpes hat. ich habe mit sicherheit schon männer geküsst, die lippenherpes hatten bzw. den herpesvirus in sich tragen. bin ich virusträger? keine ahnung. ausgebrochen ist es noch nie. bei einem mann, der sicher sagen kann, dass er mal einen hatte - ist der dann virusträger? weiß man nicht. und man käme NIE auf die idee, so jemanden als "chronisch krank" zu bezeichnen, weil er eventuell herpes-virusträger ist. das machen manche tierärzte aber bei katzen, die einmalig calici und/oder herpes hatten. das ist kompletter nonsens.
 
Liebe Frau Freitag, vielen Dank, dass du es nochmal ausgeführt hast.
Der Meinung bin ich auch. Deshalb hatte ich zu den von dir fett markierten Erregern in meinem Eingangspost auch gar nichts weiter geschrieben.

Ich habe hier auch eine Katze mit einer Herpes-Problematik am Auge. Selbst während eines aktuten Schubs war der Abstrich auf Herpes falsch negativ.
 
Durch Zufall las ich gestern eine Impfleitlinie der StiKoVet und fand das hier in deren Leitline:

"Felines Leukämievirus (FeLV)
Erreger
Das FeLV gehört zusammen mit dem felinen Immunschwächevirus
(FIV) und dem felinen Spumavirus (FSV) zu den sogenannten Retroviren. Diese sind bei ihrer Replikation darauf angewiesen, das virale Genom, ein RNA-Molekül, in eine DNA„zurückzutranskribieren“, die anschließend in die Wirtszell-DNA eingebaut wird. FeLV-Partikel
besitzen eine Hülle aus einer Lipid-Doppelmembran und enthalten im Innenkörper die so genannten gruppenspezifischen Antigene (gag), zu denen auch das p27-Protein gehört.
Entgegen den bisher
geäußerten Vermutungen, dass das FeLV in der Außenwelt sofort
zerfällt, erwies es sich in neuesten Untersuchungen als infektiös für viele Tage.


Eine Quelle nennt die StiKoVet nicht woher sie das hat und das finde ich beunruhigend ehrlich gesagt.
Vielleicht mag da mal jemand genauer nachforschen.
 
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Ein Grund mehr aus der Quarantäne heraus auf FelV zu testen.
 
Ich würde das nicht überbewerten.

Diese Impfleitlinie, aus der du das hast, stammt von 2009. In der neusten von 2017 steht dazu nix mehr, sondern wieder:

Außerhalb des Wirts ist das Virus nur Minuten überlebensfähig. Die Übertragung erfolgt daher nur durch
engen Kontakt zu infizierten Tieren.

Wäre das damals haltbar gewesen, würde das auch heute noch in der Leitlinie stehen und nicht wieder geändert worden sein.

Das beeinflusst ja eh nicht die Empfehlung zur Testung aus der Quarantäne heraus. Aber ich muss, denke ich, auch keine Panik schieben, nur weil in einem Raum wenige Tage zuvor noch eine FelV Katze gehockt hat.
(Ich stell mir grad vor, die Katze vor mir im Behandlungszimmer meiner Tierarztpraxis hatte FelV. ^^)
 
Danke für die Klarstellung! Da würde ich auch der aktualisierten Version glauben.

Zum Thema Tierarzt... Ich glaube viele Tierärzte haben kein gegen Parvoviren wirksames Desinfektionsmittel. Da braucht man nämlich ein spezielles. Kann man nur hoffen, dass wenigstens ordentlich gewischt und dabei die Viren entfernt werden.
 

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