Hallo Alari, zunächst einmal vielen Dank für deine Erfahrungen. Das muss ja echt brutal sein, wenn beide Seiten gleichzeitig operiert worden sind. Der arme Kerl! Und es macht mir soviel Hoffnung, dass auch bei uns alles gut wird! Ich freue mich so für euch, dass man heute kaum noch was merkt.
An der Klofront gibt es auch Entwarnung. Heute Nacht hat mein Mann Wolly inflagranti erwischt. Er hat wieder die Flurtür aufbekommen, ist die Treppen hinunter in den Keller gehumpelt, hat dort seine Würstchen ins Katzenklo gelegt und Pipi gemacht. Vorgestern ist mir das Pipi im Keller-Katzenklo aufgefallen, wo ich hätte schwören können, es ist von Wolly. Er war schon vor der OP der einzigste, der seine Geschäfte nicht zugebuddelt hat. Anstelle dessen hat er immer am Rand und an den Wänden gekratzt und gescharrt
😀. Sein Bächlein habe ich immer erkannt.
Ob er aber für sein großes Geschäft schon vorher im Keller war, weiß ich nicht. Jedenfalls hat uns das schlaue Kerlchen ganz schön zum Narren gehalten
😀.
Dennoch gebe ich das Laktulose noch ein bisschen weiter, denn die Würstchen waren sehr hart. Ohne hätte es wohl gar nicht funktioniert. Metacam gebe ich auch noch weiter.
Es ist schon nicht leicht, wenn man ihn so traurig an der Terrassentür sitzend sieht. Gestern haben wir es gewagt und sind mit ihm mal 10 Minuten in den Garten gegangen. Das Wetter war herrlich und die 2 Ausgänge vom Garten hatten wir gut im Blick. Er hat es sichtlich genossen. Als er aber das Geräusch eines Autos gehört hat, hat er sich geduckt, ganz klein gemacht und wollte sofort wieder rein. Ob er sich an den Unfall erinnert hat?
Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue wie gut und mit jedem Tag besser es unserem Wolly geht. Ich glaube auch nicht, dass er große Schmerzen hat oder hatte. Er hat nie gejault, er hat alles immer tapfer ertragen.
Die meisten Aufstiegshilfen haben wir wieder weg getan. Er sucht sich seinen eigenen Weg auf Bett oder Sofa. Mit einer Leichtigkeit springt er mit 3 Beinen hoch. Das operierte wird dabei immer geschont. Beim Laufen nutzt er das Bein schon gut mit. Gestern hat er sich sogar auf beide Hinterbeine gestellt und hat meinem Mann die Vorderpfoten auf das Bein gelegt
. Das macht er immer wenn er Leckerlies haben möchte - aber nur bei meinem Mann! Das war so süß!
Das Pflaster ist immer noch drauf. Am Rand kann er zwar ein bisschen lecken, aber es hält sich in Grenzen. Manchmal, wenn er döst, liegt das operierte Bein ganz schief. Das sieht schon irgendwie "komisch" aus. Es steht dann so ab. Aber ihn scheint das nicht zu stören, oder weh zu tun.
Am Montag endlich werden die Fäden gezogen und der Trichter kommt hoffentlich dauerhaft ab. Bis heute kann ich sagen, dass die Entscheidung gegen einen Hundekäfig richtig war. Denke aber, dass es wohl auch auf die Katze ankommt. Unser Wolly ist ein eher ruhiger, typischer Brite. Er klettert auch nicht gerne auf Kratzbäume; er springt lieber auf Sofa, Bett oder Kommode. Den Kratzbaumstamm nutzt er nur zum Krallen wetzen.
Auch wenn wir insgesamt 5 Katzen haben, ist Wolly einfach unser Herzkater. Er war nie der typische Raufbold und wurde ab und zu von unserem großen Emil unterdrückt. Als wir ihm dann die Freiheit gaben ist er so aufgeglüht und selbstbewusst geworden.
Der Unfall war zwar für uns alle eine schreckliche Erfahrung, aber es steht für uns nicht zur Debatte, Wolly jetzt drin zu lassen. Ich hatte ja schon berichtet, dass er alle Löcher im gesicherten Garzen gefunden hat und trotzdem immer entwischt ist. Wir sind uns der Gefahren bewusst - und wir leben in einer sehr ruhigen Gegend mit reinem Anliegerverkehr - aber wir wollen unseren Katzen ein glückliches Leben ermöglichen - mit allen Konsequenzen.
Ich werde euch weiter berichten. Ich finde, es ist wichtig anderen Betroffenen in so einer Situation Mut zu machen. Diesen habe ich auf vielfache Weise von euch erhalten
🙂.