Wenn ich hier schon erwähnt werde, kann ich auch etwas zum Thema schreiben 🙂
Ich habe leider Erfahrung mit Polypen machen müssen. Meine Thalia wurde am Freitag zum wiederholten Male operiert. Den ersten Polypen hatte sie im Frühjahr 2012. Er äußerte sich durch eine nicht kurierbaren Ohrenentzündung, dessen Ursache der Polyp war. Nach Rücksprache mit der Klinik entschieden wir uns, den Polypen endoskopisch ziehen zu lassen. Bei dieser Methode wird mit einem Endoskop durch das Ohrloch in den Gehörgang gegangen und der Polyp geplückt. Ein Polyp äußert sich meist durch einen großen, wuchernden Anteil und einen kleinen Stamm mit "Wurzeln". Wenn man diese nicht vollständig bekommt, wächst er nach, was die Gefahr dieser Methode ist. Sie ist zwar relativ wenig invasiv, aber die Chance eines Rezidivs im Vergleich zu den anderen Methoden höher. Allerdings kenne ich auch Katzen, die nach dem endoskopischen Ziehen keinen wiederkehrenden Polypen hatten.
Thalia hatte leider nicht so ein Glück. Nach zwei Monaten war der Polyp wieder da, wir ließen ihn noch einmal ziehen, weil wir Thalia die Chance geben wollte, auch ohne schwerere OP vom Polyp befreit zu sein.
Das hatte auch bis Ende letzten Jahres gut funktioniert. Leider stellte sich dann heraus, dass der Polyp doch wieder gekommen war.
Polypen wachsen normalerweise aus dem Innenohr durchs Trommelfell in den äußeren Gehörgang. Sie können allerdings auch das Innenohr zuwuchern und über die Eustachi'sche Röhre, die Ohr mit dem Nasenrachenraum verbindet, wachsen. Und das manchmal so, dass man gar nicht mitbekommt, wie groß sie schon geworden sind.
Bei Thalia war der Polyp unbemerkt so groß geworden, dass er die Bulla zugewuchert hat und auf das Gleichgewichtsorgange gedrückt hat, was zu Gleichgewichtsstörungen führte. Sie hatte außerdem Probleme mit dem Atmen, bekam schlecht Luft, schnarchelte. Das alles kam ganz plötzlich und unerwartet, weil der Polyp eben mit einem Mal alles verschlossen hat 🙁
Wir waren dann in der Tierklinik, in der ein CT gemacht wurde. Wenn ich persönlich noch einmal am Anfang stecken würde, ich würde immer ein CT oder MRT anfertigen lassen, weil nur das Auskunft darüber geben kann, inwieweit auch das Innenohr betroffen ist. Thalias CT war ziemlich eindeutig. Wir haben uns deswegen entschieden, dass die OP-Methode benutzt wird, die auch schon rlm verlinkt hat. Ich kann natürlich noch nichts darüber sagen, wie erfolgreich sie war sprich, ob der Polyp nun tatsächlich für immer Weg bleibt. Sehr zufrieden aber bin ich mit dem körperlichen Zustand meiner Katze nach der OP. Ihr geht es, wenn man überlegt, was das für ein Eingriff war, super und sie hat bis auf einen leichten Nickhautvorfall auch keinerlei Nebenwirkungen abbekommen.
Fakt ist: Egal wie man operiert, Polypen können immer wieder kommen. Sie können neben Ohrenentzündungen auch andere Folgen für die Katze haben, die man so vielleicht nicht absehen kann und die auch plötzlich auftreten können. Ich denke, du wirst in der Tierklinik kompetent beraten werden.