.. er hat keine offensichtlichen Symptome die für eine Pankreatitis sprechen aber sein Verhalten hat sich ja schon geändert warum ich überhaupt erst bei meiner Tierärztin aufgeschlagen bin, um die Ursache abklären zu lassen.
Meiner Erfahrung nach sollte man auch auf sein Bauchgefühl hören, das traf in meinem Fall bis jetzt immer zu.
Und jede Verhaltensänderung einer Katze kann, nicht muss, ein Anzeichen sein, dass etwas nicht stimmt (Aussage einer Tierärztin).
Gerade Pankreatitis ist eine stark unterdiagnostizierte Erkrankung, weil längst nicht alle Katzen die typischen Symptome geschweige denn überhaupt Symptome zeigen. In einer retrospektiven Studie an verstorbenen Katzen hatten 67% eine unerkannte Pankreatitis.
Warum ich das Blutbild außerdem auch nicht ignorieren würde, ist, dass sowohl DGGR-Lipase als auch fPLI deutlich erhöht sind, der fPLI sogar nachgefordert wurde, obwohl die Probe lipämisch war. Also hielt deine Tierärztin sie für geeignet.
Das fPLI-Verfahren ist ein immunologischer Test und deshalb in der Regel robust gegenüber optischen Einflüssen durch Hämolyse oder Lipämie.
Der Lipase-Test wird laut
https://www.biocontrol.de/media/9058/lv_biocontrol_2019.pdf gar nicht durch Lipämie beeinflusst.
Auch die möglicherweise durch Lipämie oder Hämolyse falsch positiven oder negativen Werte fallen hier nicht aus dem Rahmen.
Außerdem vermerken Labore völlig unbrauchbare Proben, die fallen bei den internen Qualitätskontrollen auf.
"Ein lipämisches Blutbild tritt jedoch ziemlich selten bei Katzenblutproben auf, und selbst wenn es vorkommt, ist es unwahrscheinlich, dass es die Ergebnisse stark verfälscht. Aus diesem Grund ist es nicht unbedingt notwendig, dass eine Katze vor den üblichen CNI-Bluttests hungert."
Tanya's umfassendes Handbuch über chronisches Nierenversagen bei Katzen - Diagnose: Referenzwerte und Testergebnisse beinflussende Faktoren
https://www.scilvet.de/fileadmin/ed.../EuroLyser_CUBE_VET/Praeanalytik_DEU_0911.pdf