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Rappelkatze
Benutzer
- Mitglied seit
- 31. Oktober 2010
- Beiträge
- 90
Hallo alle zusammen,
ich stehe vor einem komplizierten Problem und hoffe, dass jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und das Problem für sich lösen konnte. Es geht um zwei versorgungsbedürftige Lebewesen: meine Großmutter und ihren Kater.
Perspektive 1: Sehr schlechte Haltung
Meine Großmutter hat vor einigen Jahren von einer Tierärztin einen Kater bekommen, der wohl bei dieser abgegeben worden war. Fakt ist, dass die alte Dame den Kater bald zu Tode "liebt". Das Tier ist übergewichtig, kratzt sich blutig und hat wohl auch Diabetis. Gefüttert wird es inzwischen ausschließlich mit Leckerlis (Dreamys), was "Katzennahrung" anbelangt. Nebenbei gibt es allerlei vom Tisch: Sahne, Teller leer lecken etc. Weder Trocken- noch Nassfutter rührt der Kater noch an. Neben der Diabetis hat er auch eine Krankheit, die ich nicht kenne: Seine Oberlippe ist irgendwie zurückgebildet. Die Tierärztin hat ihm wohl mal Kortison gegen den Juckreiz der Haut verschrieben. Seitdem "teilt" meine Großmutter anscheinend gelegentlich nach Selbsteinschätzung der Situation ihre eigenen Kortison-Tabletten mit dem Kater - zwar bekommt er nur Stückchen, aber dosiert ist da nichts. Ich habe nie mitbekommen, dass sein Blutzucker gemessen wird oder er Insulin erhält - bei der Ernährung vermutlich auch vergebene Liebesmüh.
Perspektive 2: emotionale Abhängigkeit
Der Kater ist der einzige wirkliche Lebensinhalt, den meine Großmutter noch hat. Sie lebt allein mit ihm und verlässt die Wohnung nicht mehr. Sie weigert sich seit Jahren, in eine Pflegeeinrichtung zu ziehen, manchmal sogar ins Krankenhaus zu gehen, weil sie den Kater dorthin (evtl.) nicht mitnehmen dürfe. Außerdem ist sie vollkommen diskussionsunbereit, was die Haltungsbedingungen angeht. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie weiß, was am besten für den Kater ist. Sie liest regelmäßig Katzenmagazine und sieht Tiersendungen - und erkennt keinerlei Problem in der Haltung ihres Katers. Sie ist eine äußerst selbstbewusste alte Frau, die sich nicht reinreden lässt. Geistig ist sie zudem absolut fit.
Mein vielfältiges Problem: Ich halte es für grausam der Katze gegenüber, sie dort zu lassen. Ich halte es für grausam der Frau gegenüber, ihr die Katze wegzunehmen. Darüber hinaus habe ich gar keine Möglichkeit, sie ihr wegzunehmen, da sie sich niemals freiwillig von dem Tier trennen würde, und ich kann wohl kaum meine eigene Großmutter, zu der ich im Übrigen kaum ein nennenswertes Verhältnis habe, anzeigen - und was der Tierschutz machen würde, ist noch dazu fraglich.
Meine Großmutter wird körperlich überdies zunehmend zum Pflegefall. Sollte sie tatsächlich irgendwann keine andere Wahl haben, als in ein Pflegeheim zu gehen, stellt sich dennoch die Frage, was mit dem Kater geschieht. Ich hoffe, dass er mit guter Fürsorge viele seiner Beschwerden ablegen könnte, aber ich habe keine Ahnung, wie es wirklich um ihn steht. Die näheren Verwandten meiner Großmutter sind der Meinung, einen so kranken Kater würde eh niemand nehmen und würden ihn in dem Fall einschläfern lassen wollen. Das erscheint mir ein sehr undankbares Ende für ein Tier, das erst aufgrund der schlechten Versorgung innerhalb dieser Familie in solch einen schlechten Zustand gebracht wurde...
Ich habe selbst zwei Katzen, bezweifle aber, dass der seit sechs Jahren als Einzelkatze lebende Kater und meine beiden sehr territorialen Katzen mit einander zurechtkämen. Außerdem sehe mich ehrlich gesagt mit der Versorgung eines weiteren, noch dazu deutlich pflegebedürftigen Tieres überfordert (habe schon eine Reihe von Tieren und bald kommt noch ein Baby dazu). Ich könnte ihm wahrscheinlich gar nicht gerecht werden.
Ich weiß einfach überhaupt nicht, was ich tun soll oder kann. Wenn irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wäre ich dankbar für den Austausch.
Bitte nur konstruktive Beiträge, keine Hass-Tiraden gegen meine Großmutter. Sie ist eine alte Frau und ich bin mir sicher, dass sie wirklich glaubt, das beste für den Kater zu tun. Aufregung, Wut und Empörung bringen mich in der Sache leider nicht weiter - sonst wäre ich es schon. ;-)
ich stehe vor einem komplizierten Problem und hoffe, dass jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und das Problem für sich lösen konnte. Es geht um zwei versorgungsbedürftige Lebewesen: meine Großmutter und ihren Kater.
Perspektive 1: Sehr schlechte Haltung
Meine Großmutter hat vor einigen Jahren von einer Tierärztin einen Kater bekommen, der wohl bei dieser abgegeben worden war. Fakt ist, dass die alte Dame den Kater bald zu Tode "liebt". Das Tier ist übergewichtig, kratzt sich blutig und hat wohl auch Diabetis. Gefüttert wird es inzwischen ausschließlich mit Leckerlis (Dreamys), was "Katzennahrung" anbelangt. Nebenbei gibt es allerlei vom Tisch: Sahne, Teller leer lecken etc. Weder Trocken- noch Nassfutter rührt der Kater noch an. Neben der Diabetis hat er auch eine Krankheit, die ich nicht kenne: Seine Oberlippe ist irgendwie zurückgebildet. Die Tierärztin hat ihm wohl mal Kortison gegen den Juckreiz der Haut verschrieben. Seitdem "teilt" meine Großmutter anscheinend gelegentlich nach Selbsteinschätzung der Situation ihre eigenen Kortison-Tabletten mit dem Kater - zwar bekommt er nur Stückchen, aber dosiert ist da nichts. Ich habe nie mitbekommen, dass sein Blutzucker gemessen wird oder er Insulin erhält - bei der Ernährung vermutlich auch vergebene Liebesmüh.
Perspektive 2: emotionale Abhängigkeit
Der Kater ist der einzige wirkliche Lebensinhalt, den meine Großmutter noch hat. Sie lebt allein mit ihm und verlässt die Wohnung nicht mehr. Sie weigert sich seit Jahren, in eine Pflegeeinrichtung zu ziehen, manchmal sogar ins Krankenhaus zu gehen, weil sie den Kater dorthin (evtl.) nicht mitnehmen dürfe. Außerdem ist sie vollkommen diskussionsunbereit, was die Haltungsbedingungen angeht. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie weiß, was am besten für den Kater ist. Sie liest regelmäßig Katzenmagazine und sieht Tiersendungen - und erkennt keinerlei Problem in der Haltung ihres Katers. Sie ist eine äußerst selbstbewusste alte Frau, die sich nicht reinreden lässt. Geistig ist sie zudem absolut fit.
Mein vielfältiges Problem: Ich halte es für grausam der Katze gegenüber, sie dort zu lassen. Ich halte es für grausam der Frau gegenüber, ihr die Katze wegzunehmen. Darüber hinaus habe ich gar keine Möglichkeit, sie ihr wegzunehmen, da sie sich niemals freiwillig von dem Tier trennen würde, und ich kann wohl kaum meine eigene Großmutter, zu der ich im Übrigen kaum ein nennenswertes Verhältnis habe, anzeigen - und was der Tierschutz machen würde, ist noch dazu fraglich.
Meine Großmutter wird körperlich überdies zunehmend zum Pflegefall. Sollte sie tatsächlich irgendwann keine andere Wahl haben, als in ein Pflegeheim zu gehen, stellt sich dennoch die Frage, was mit dem Kater geschieht. Ich hoffe, dass er mit guter Fürsorge viele seiner Beschwerden ablegen könnte, aber ich habe keine Ahnung, wie es wirklich um ihn steht. Die näheren Verwandten meiner Großmutter sind der Meinung, einen so kranken Kater würde eh niemand nehmen und würden ihn in dem Fall einschläfern lassen wollen. Das erscheint mir ein sehr undankbares Ende für ein Tier, das erst aufgrund der schlechten Versorgung innerhalb dieser Familie in solch einen schlechten Zustand gebracht wurde...
Ich habe selbst zwei Katzen, bezweifle aber, dass der seit sechs Jahren als Einzelkatze lebende Kater und meine beiden sehr territorialen Katzen mit einander zurechtkämen. Außerdem sehe mich ehrlich gesagt mit der Versorgung eines weiteren, noch dazu deutlich pflegebedürftigen Tieres überfordert (habe schon eine Reihe von Tieren und bald kommt noch ein Baby dazu). Ich könnte ihm wahrscheinlich gar nicht gerecht werden.
Ich weiß einfach überhaupt nicht, was ich tun soll oder kann. Wenn irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wäre ich dankbar für den Austausch.
Bitte nur konstruktive Beiträge, keine Hass-Tiraden gegen meine Großmutter. Sie ist eine alte Frau und ich bin mir sicher, dass sie wirklich glaubt, das beste für den Kater zu tun. Aufregung, Wut und Empörung bringen mich in der Sache leider nicht weiter - sonst wäre ich es schon. ;-)