Rolllid OP bei scheuem Streuner - Nachversorgung, mit Halskrause fressen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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keko

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12. März 2025
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Hallo zusammen,

Mein Freund und ich haben Anfang Februar einen bei uns schon länger streunenden Kater mit einer Lebendfalle gefangen und kastrieren lassen.
Gestern wurden nun jetzt noch seine Zähne gemacht ( zwei Fangzähne waren abgebrochen und die Wurzeln mussten entfernt werden, ansonsten waren alle Zähne in Ordnung. Dentalröntgen wurde gemacht.) und er hatte dauerhaft das linke Auge entzündet, was sich als Rolllid herausgestellt hat.

In den 4-5 Wochen, die wir ihn jetzt drinnen hatten und versucht haben ihn etwas zahmer zu kriegen, war er mir gegenüber schon sehr zutraulich geworden. Er ließ sich mit Leckerlis von mir hervorlocken und seit einigen Tage ließ er sich auch genussvoll streicheln. War aber ansonsten doch eher im Zurückgezogenen in seinem Versteck und auch schnell am Fauchen.

Durch das Einfangen und die OP ist er jetzt wieder total teilnahmslos und ängstlich. Er hat sich einmal aufs Klo getraut, mit dem Bauch am Boden und angelegten Ohren durchs Zimmer huschend. Er muss jetzt 10 Tage lang einen Kragen tragen und wir sollen 2-3 mal täglich Augentropfen und Augensalbe verabreichen.
Dadurch dass er so in eine Angststarre verfällt, hat er es uns heute morgen schonmal zum Glück sehr leicht gemacht. Er ist wirklich ein total lieber Kater und pflegeleichter Patient.

Bis jetzt hat er noch nichts gefressen und getrunken. Hat auch gar kein Interesse daran und ist extrem teilnahmslos. Klappt das überhaupt mit dem Kragen zu fressen? Beim Tierarzt meinten sie, wir sollen das Futter erhöht stellen, dann könnte er mit Kragen fressen.
Kann mir dazu jemand Tipps geben?
Bis wann sollte er spätestens was fressen? Über das Futter soll er auch noch 3-4 Tage lang metacam kriegen. Durch die OP bedingt ist er seit vorgestern 23 Uhr nüchtern.

Wie sind eure Erfahrungen mit scheuen Streunern und einer Rolllid OP und der Nachversorgung? Wie hat das mit dem Kragen und den Augentropfen funktioniert?
Ich habe bei @Taskali gelesen, dass sie häufiger schon Katzen mit Rolllidern versorgt hat. Konnte nur nicht so richtig rauslesen, ob sie auch einen Kragen tragen mussten.

Ich hoffe er fängt sich. Ein reines Elendsbündel. Und das zuvor erarbeitete Vertrauen ist jetzt wieder weg.
 
A

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Hallo,
wir hatten im Tierheim auch schon Katzen mit Rolllid OP und bisher musste tatsächlich niemand einen Kragen tragen.
Auch scheuere Mietzen nicht. Man muss das natürlich gut im Blick behalten.
 
Danke für deine Antwort. Wir waren mit ihm heute noch mal beim Tierarzt, weil er nichts fressen wollte und so apathisch war. Turns out es liegt an der Halskrause. Und wahrscheinlich, dass er mit der Gesamtsituation nicht so gut klar kommt.
Aber der Arzt hat noch mal dafür plädiert, wie gefährlich es ohne sein könnte. Ich will auch nicht riskieren, dass er noch mal operiert werden muss, weil er sich alles aufgekratzt hat.
Ich mache jetzt irgendwie einen Kompromiss. Ich versuche ihn möglichst viel zu beaufsichtigen und ziehe ihm in dem Zeitraum die Krause dann aus.
Schmerzmittel im Futter scheint er leider zu erkennen und frisst es lieber nicht.
 
Ich benutze bei den Scheumietzen nie eine Halskrause, eben weil es für diese Katzen ein Horror ist. Sie gehen dann in ihre Angststarre und bewegen sich gar nicht mehr. Der einzige Kandidat, bei dem es notwendig war, war Unfallkater Taylor, da er beide Hinterbeine gleichzeitig verletzt hatte und in diesem Fall sein leben davon abhing, ob die Wunden heilen oder nicht. Er war auch mehrere Wochen in der Klinik im Käfig ist dort (mit Halskrause) zwangsernährt worden, da er nicht gefressen hat. Dadurch hat er sich dann doch an die Halskrause gewöhnt gehabt. Als er dann zu mir entlassen werden konnte, hab ich die Krause noch etwas kürzer geschnitten und damit ging es dann mit dem fressen. Aber bei einer Rolllid-OP hab ich das nie benutzt. Ich hab auch noch nie erlebt, dass diese Tiere da massiv drangehen. Ich denke Streuner haben da tatsächlich andere Instinkte und lassen Wunden eher in Ruhe. Das hab ich z.B. auch bei Marek erlebt. Hat er den Stumpf massiv verbunden gehabt, hat er ihn nie in Ruhe gelassen und ohne Pause dran rumgemacht. Kaum war der Verband ab, hat er dreimal drüber geleckt und dann Ruhe gegeben. Auch die Mädels bei der Kastra kriegen bei mir nie eine Halskrause oder einen Body und bisher bin ich damit immer gut gefahren
 
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Wenn Ihr heute noch einmal beim TA wart, hat der dem Kater hoffentlich ein Schmerzmittel gespritzt. Oder ging das aus irgendwelchen Gründen nicht?

Deine Idee mit dem Kompromiss finde ich gut. Andererseits hat Taskali viel Erfahrung mit Scheumiezen, sicher mehr als mancher TA. Schwierige Situation. Danke, dass Ihr Euch so lieb kümmert. Berichte bitte, ob der arme Kerl essen mag, wenn Du ihm den Kragen abgenommen hast.
 
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Danke für eure Rückmeldungen. Er hat uns gestern Abend die Entscheidung Kragen oder nicht abgenommen.
Als wir ihn behandeln wollten, ist er in die Kratztonne geflüchtet. Dachte ich zuerst, ja gut dann setzen wir ihn durch schütteln und rütteln in die Transportbox um". Er war aber nahezu mit der Tonne verwachsen und wollte nicht in die Box flüchten.
Also war er die Nacht ohne Kragen und heute morgen sah alles super aus. Konnte über die Kamera sehen, dass er nachts auf jeden Fall häufiger sich das Auge geputzt hat. Ich hoffe, dass er da einfach vorsichtig vorgeht. Ist so normales Augenputzen denn in Ordnung oder meint ihr das reizt die Naht zu sehr? Vorhin sah es auf jeden Fall gut aus und auch schon super abgeschwollen.

Mulmig ist mir dabei schon, aber Taskalis Erfahrungen geben mir zumindest etwas Hoffnung, dass es so funktionieren kann.
Der Kragen ist wirklich keine Lösung. Ich saß gestern 6 oder 7 Stunden bei ihm und ohne Kragen ging es ihm direkt besser. Vormittags dachte ich echt er würde sterben, weil er so katatonisch war. Nachdem der Kragen ab war, hat er sich knuddeln lassen und mit einem Waschlappen das Kinn sauber machen lassen und es total genossen. Danach hat er entspannt geschlafen.
In der Nacht hat er dann auch Futter mit dem Schmerzmittel gefressen.
Nach der Aktion gestern Abend war er auch wieder in totaler Angststarre und wir haben uns heute morgen dann auch gegen den Kragen entschieden. Ich hätte Angst, dass er dann selbst wenn wir ihn wieder abnehmen, durch dieses hin und her das Fressen vielleicht dann auch ohne Kragen einstellt, weil er psychisch so gestresst ist.
Ich hoffe, wir bereuen die Entscheidung nicht und er lässt die Pfoten vom Auge. Er läuft ja wahrscheinlich seit Jahren mit dieser Dauerreizung rum. Er wurde so auf 4-6 Jahre geschätzt. Wahrscheinlich ist es so jetzt sogar eher eine Wohltat, als das ihn die Naht stört.
 
Mir wäre wohl auch etwas mulmig, weil ich immer wieder vor mir sehen würde, was schlimmstenfalls passieren könnte (aufgekratzte Naht), aber andererseits ging es doch bisher super gut, wenn die Schwellung sogar nachgelassen hat, er wieder zugänglich ist und sogar Futter mit Metacam akzeptiert. Ich kann mir vorstellen, dass er (habe ich den Namen irgendwo überlesen?) auch einfach nicht versteht, weshalb er nicht seinem Instinkt folgen und mit der Pfote an die Wunde darf.
Ich drücke Euch weiterhin die Daumen.
 
Bukowski heißt der kleine süße Mann. Heute war er leider wieder ziemlich im Angst-Modus. Wahrscheinlich weil wir ihn heute Morgen an seinem Safeplatz unterm Karton gepackt haben und ihn festgehalten haben um ihm die Tropfen zu geben. Danach ist er in die Transportbox geflüchtet und kam erst um 15 Uhr zum schnell fressen und Pipi machen raus.
Vorhin habe ich ihm dann in der Transportbox zuerst die Tropfen gegeben ihn 15 Minuten gekrault und dann die Salbe rein. Hoffe das verwirrt ihn nicht zu sehr dieses lieb sein, dann wieder böse und dann wieder lieb. Auch dass er jetzt kein Plätzchen hat an dem er sich absolut sicher fühlen kann. Bis jetzt war sein Karton immer Verbotszone. Also habe ihn nie bedrängt, sondern ihn immer nur rausgelockt. Aber mit den Tropfen ist jetzt halt schwierig und Leckerlis darf er aufgrund der Zahnop ja erst mal nicht.

Einmal ein Foto vor der OP und in seiner Karton-Hütte von gestern.
 

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Auch, wenn's blöd ist, Bukowski, da musst Du jetzt durch. Fühlt sich zwar garantiert nicht so an, aber ist zu Deinem Besten. Du merkst doch bestimmt schon, dass es Dir besser geht als vor der OP, oder? Sei tapfer, Du schaffst das mit diesen beiden tollen Menschen zusammen.
 
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@keko danke dass ihr Euch kümmert. Es ist leider bei weitem nicht die Norm dass man sich so scheuer Streuner annimmt.

Einige fahren gut damit den Tieren ein Code"Wort" zu geben für "jetzt gibt es Medikamente", dann können sich die Tiere außerhalb dieser Zeiten besser entspannen.

Manche sagen wirklich ein Wort, bei anderen gibt es eine spezielle Sitzunterlage die nur dann genutzt wird.

Ich bin wenn irgendwie möglich immer einen anderen Weg gegangen: Medigabe als bestes Event des Tages auf das Katz wartet.
Bei mir gibt es möglichst schnell und unblutig erst das Medi, danach was auch immer Katz gern mag. Bei Gesa war es z.B. ihr Schleckerli, Kana bekommt danach Klickern und sein allerliebstes Leckerli-Weitwurf-Spiel. Das hilft vor allem wenn es längerfristig unbeliebte Medikamente braucht.

Ich hoffe, ich konnte Euch mit den bisschen Infos helfen und wünsche Bukowski eine schnelle, gute Genesung. :smile:
 
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