Für alle, die in diesem Thread noch suchen:
Molly ist gestern über die Regenbogenbrücke gegangen 😓, ich habe es woanders geschrieben... steht jetzt bei den Sternenkatzen.
Sie durfte / musste gehen, es war unausweichlich bei diesem fortgeschrittenen Stadium von Krebs. 😓 All das kam diagnostisch erst in den beiden letzten Tagen ans Licht (der Befund und eine neuerliche Untersuchung).
Ich lasse diesen Faden hier trotzdem (noch) nicht enden, denn auch wenn ich Molly loslassen musste, so steckt in mir selbst noch etwas, das ich hier detektieren und aufschreiben möchte, nämlich meine Fehler, die ich offenbar im Umgang mit ihr gemacht habe. Vielleicht ist es ja für eine andere Katze wertvoll, für Molly ist es leider zu spät.
Die Sache mit dem zur Wand gedrehten Transportkorb... Ich hatte ihn damals zur Wand gedreht, weil ich dachte, sie würde sich dadurch geschützter fühlen und zumindest ein bissl das Gefühl von Sicherheit bekommen.
Ihr habt mir danach eh alle geschrieben, dass der Transporter falsch herum steht und dass ich ihn in meine Richtung drehen soll.
Aber ich habe mich das nicht getraut, eben weil ich (in gutem Glauben, ich wollte ihr ja was Gutes tun) ihr keine weitere Veränderung zumuten wollte und ihre große Angst vor Menschen (also auch vor mir) dadurch nicht verstärken wollte.
Heute, einen halben Tag nach ihrem Tod, weiß ich, dass das grundfalsch war! Ich hätte auf euch hören müssen, unbedingt, und die Position des Transporters verändern müssen - ganz egal, ob sie im ersten Moment vielleicht schockiert gewesen wäre und sich kurzfristig noch mehr gefürchtet hätte. Aber mittelfristig wäre es vermutlich trotzdem besser gewesen.
Denn jetzt im Nachhinein kam mir schlagartig zu Bewusstsein, dass sie dadurch auch keinen Kontakt zu mir hätte aufnehmen können 😓 und sich durch die falsche Position des Transporters vielleicht sogar aufs Abstellgleis geschoben fühlte 😓😓😓😓
Sie hatte ja in den Tagen zuvor bereits einige Male geblinzelt... Also ein erster Kontakt war bereits hergestellt. Und dann jedes Mal nach einem (für sie stressigen / angstbesetzten / traumatischen) TA-Erlebnis war sie wieder zurückgeworfen in ihren Angstmodus. Und ich wollte es ihr einfach nur leichter machen, stattdessen habe ich ihr die einzige Möglichkeit genommen.
Sie saß ja auch immer mit dem Popo zu mir im Transportkorb. Gut, sie hat dort drin oft den Kopf zu mir gewendet, aber so richtig Blickkontakt war sehr erschwert und es war ja auch ziemlich dunkel in der Höhle, ich hatte Decken drüber gehängt.
Jetzt im Nachhinein, wenn ich alles Revue passieren lasse, kommt mir siedendheiß die Erkenntnis (oder zumindest Vermutung), dass sie vielleicht schon die ganzen letzten Tage (oder zumindest 1, 2 Tage) bereits nicht mehr wollte?
Vielleicht war sie bereits in ihrem Sterbeprozess (dieser beginnt ja nicht mit den allerletzten Atemzügen, sondern ist ein langer Prozess, der sich über viele Stufen erstreckt).
Und ich habe es nicht gesehen, weil ich keinen direkten Blick auf sie hatte.
Ich konnte ja nur indirekte Rückschlüsse ziehen über ihr Essverhalten, ihren Output im Katzenklo und ihr sonstiges Verhalten, auch ihre häufigen Positionswechsel in der Küche, sie saß ja dann jedes Mal woanders und hat immer wieder ihre Plätze gewechselt.
Vielleicht war das bereits ein Hinweis auf ein fortgeschrittenes Geschehen?
Es war ja für mich so schwierig zu interpretieren, gerade bei ihr, weil ich sie ja zum einen nicht gekannt habe und zum anderen sie so extrem scheu war, das hat es für mich nochmals schwieriger gemacht, alle Signale richtig einzuordnen.
Auch wenn Molly jetzt über die RBB gezogen ist und es für sie selbst nichts mehr verändert (sie ist jetzt zumindest frei von ihrem Leiden), so ist es für mich jetzt im Nachhinein enorm wichtig, all das nochmals im Nachhinein zu überdenken.
Auch im Hinblick auf etwaige zukünftige Erfahrungen mit Pflegekatzen, vielleicht zieht auch wieder einmal in ferner Zukunft eine Scheumiez ein, ich weiß es nicht, was das Leben noch alles bringt.
Ich möchte einfach denselben Fehler nicht nochmals machen und bin jetzt auf Fehlersuche: herausfinden, was ich hätte besser machen können. Was wichtig gewesen wäre.
Auch beim Futterangebot habe ich mich womöglich ein bissl vertan, sie hat ja vieles zunächst angenommen, dann aber abgelehnt. Und manchmal war es auch umgekehrt.
Easy Pill hätte ich bereits im Voraus bestellen müssen, als ich von ihrem geplanten Einzug erfuhr, das war ja einige Tage vorher. (Dann wäre es zwar vermutlich immer noch nicht geliefert worden, weiß auch nicht, warum das so lange dauert... Aber so etwas sollte man vermutlich immer im Haus haben, auch für die eigenen Katzen - obwohl ich es für die eigenen noch nie gebraucht habe...)
Die langen Vet-Handschuhe, die werde ich jetzt vielleicht doch auch bestellen, vielleicht sind sie mir eines Tages von Nutzen und ich werde froh sein, dass ich sie daheim habe?
Ich hatte vor ihrem Einzug einfach keinen genauen Plan, vieles hatte ich mangels Erfahrung mit Scheuchen überhaupt nicht auf dem Schirm (wie auch...)
Aber jetzt habe ich erstmals Erfahrung mit einem Scheukatzi gemacht. Und ein zweites Mal soll mir das bitte nicht passieren.
Ich muss das einfach nochmals alles durchgehen... Es wäre sicherlich in ihrem Fall (mit ihrer Krankheit UND ihrer großen Angst, beides in Kombination ist halt wirklich extrem schwierig) nicht "perfekt" gelaufen, aber höchstwahrscheinlich besser.
Und ich selbst war ja so extrem unsicher im Umgang mit ihr, das hat es womöglich auch noch erschwert... Vielleicht hat sich meine Unsicherheit auf sie übertragen, das ist auch nicht gerade förderlich.
Im Nachhinein glaube ich, dass einiges anders gelaufen wäre, wenn ich in meinem Handling viel sicherer gewesen wäre, der Transporter richtig herum gestanden wäre und ich Easy Pill rechtzeitig zuhause gehabt hätte.
Durch Easy Pill hätte sie ihr Schmerzmittel regelmäßig genommen (wobei das auch fraglich ist, vielleicht hätte sie es trotzdem stehenlassen?), mit mehr eigener Sicherheit hätte ich diese auch auf sie ausgestrahlt und vielleicht schneller Vertrauen aufbauen können und mit einer Höhle, in der sie sich einerseits zurückziehen und andererseits Blickkontakt zu mir hätte aufnehmen können, wäre ihr vielleicht der Umgang mit mir erleichtert worden und vielleicht hätte sie dann zumindest ein kleines bisschen mehr Vertrauen zu mir fassen können.
Aber vor allem hätte sie sich nicht gar so einsam gefühlt (oder vielleicht doch?)
In jedem Fall hätte ich es ihr dadurch leichter gemacht (glaub ich halt).
Ich will es einfach beim nächsten Mal von Anfang an richtig machen (falls es überhaupt jemals ein nächstes Mal gibt, das kann man ja im Voraus nie wissen.)