Scheue Streunerkatze

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Marion ll

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2. Dezember 2024
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Hallo alle zusammen,
bin neu im Forum und hab mit Streunerin ein Problem. Kurze Fassung: meine Streunerkatze Lisa ist mittlerweile 5 1/2 Jahre. Mit ca. 6 Monaten stand sie plötzlich in meinem kleinen Garten. Hab erfahren dass ihr Besitzer sie rausgesetzt hat und umgezogen ist. Sie war sehr scheu und ist immer gleich weg wenn ich näher kam, könnte nur das Futter abstellen. Seit dieser Zeit kam sie früh und abends zum fressen. Hab sie dann mal mit einer Lebendfalle ins TH gebracht. Die wollten sie nicht nehmen da sie eine "wilde Katze" wäre. Nachdem ich sie nicht mehr mit nach Hause genommen habe, wurde sie dort kastriert und saß ein paar Tage später wieder bei mir. Konnte sie die ganzen Jahre nicht streicheln, immer ist sie weggelaufen. Nachdem jetzt meine Hündin gestorben ist versuche ich sie ins Haus zu holen. Was mir bisher gelungen ist: sie kommt seit zwei Wochen früh und abends zum fressen ins Wohnzimmer und bleibt auch einige Zeit am Ofen zum wärmen.Dann geht sie wieder. Das komische ist, das ich meine Terrassentür einen Spalt offen lassen muss, damit sie schnell wieder raus kann. Meine Frage: was kann ich machen das sie akzeptiert das die Türe zu ist. Im Moment dreht sie da völlig durch. Vielleicht könnt ihr mir da ein paar Tipps geben. LG Marion
 
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Hallo und herzlich willkommen!
Ganz großartig, dass Du Dich um die Katze kümmerst, ich könnte da auch nicht wegschauen!
Ich denke, dass sie sich mit der Zeit daran gewöhnen wird, dass die Tür zu ist, wenn sie drinnen ist - mit der Option, dass sie jederzeit bei Bedarf wieder geöffnet wird.
Aber ich habe gar keine Erfahrung mit einer solchen Situation und denke, hier wirst Du ganz sicher hilfreiche Tipps bekommen!
 
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Willkommen im Forum!

Verständnis, Zeit und viel Geduld sind der Schlüssel.

Lass ihr den Raum den sie braucht, lass ihr die Zeit die sie braucht um zu verstehen das es bei dir schön, warm und vor allem sicher ist.
Gerade in der kalten Jahreszeit fassen sie manchmal von heute auf morgen ihren ganzen Mut zusammen.

Der offene Spalt ist derzeit ihr Notausgang, wenn sie nicht unbedingt rein muss lass ihr den bis du das Gefühl hast das sie wirklich Vertrauen hat. Jetzt bekommt sie noch zu große angst weil sie sich festgesetzt fühlt.

Später kann man dann zumachen und sobald sie vor der Tür steht aber bitte sofort öffnen, das ist ein Lernprozess der Zeit braucht.

Versuch auch gerne ihr Leckerlies im Wohnzimmer hinzulegen, einfach so das sie es sieht und geh danach ein bisschen zurück. Dann lernt sie langsam das deine Hand etwas positives ist. Mit der Zeit trauen sie sich dann immer etwas näher und vll frisst sie dir dann irgendwann auch aus der Hand. Am besten ultimative Lieblingsleckerie (ist immer bisschen individuell aber Thunfisch Filets von Wild Freedom hat z.b. noch kein Wildling hier verschmäht).

Anders wäre es wenn sie verletzt wäre...
 
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Das ist typisch für wildlebende Katzen. Du verbaust ihr die Fluchtmöglichkeit.

Eigentlich müsste man das langsam angehen und die Tür immer einen kleinen Spalt weiter zumachen (cm-weise), aber immer sofort auf, wenn sie wieder raus will. Das ist ja bei dem Wetter jetzt schlecht machbar.

Ich würde es aufs Frühjahr verschieben und jetzt eine Styroporkiste auf die Terrasse als Unterschlupf stellen.
https://www.kaufland.de/product/515914972/?vid=515914968
 
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War sie in den Jahren mal beim Tierarzt?
Und hast du sie entwurmt/entfloht?

Bei so Wildchen gibt es ja einiges zu beachten.
 
Wenn Du einen (kleineren) Raum hast, in dem Sie erstmal bleiben kann, um sich zu gewöhnen, kannst Du sie auch nochmals mit einer Falle fangen und dort hin bringen.
Dann muss sie sich mit der Situation auseinander setzen. Da sie mal in Menschenhand gelebt hat, wird sie sich erinnern.

Schau mal im Faden von @Taskali.
Die beschreibt immer wieder, wie sie die Scheumiezen zähmt, und was dabei wichtig ist. Und auch warum sie es so macht.
 
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Vielen Dank für eure Infos. Hab auf meiner Terrasse unter dem abgedeckten Tisch eine schöne ausgepolsterte Kiste mit 2 Ausgängen stehen, sie geht nicht rein. Vorne im Garten stehen zwei Katzenhäuser, sie geht da auch nicht rein. Sie liegt jetzt am Ofen und hat zuvor zwei Beutel Nassfutter und Trofu verdrückt. Sie bekommt auch Leckerli von mir. Beim TA war ich noch nicht. Sie müsste da wahrscheinlich sediert werden. Lt. Tierheim damals muß sie voll außer sich gewesen sein. Tierheim sagte mir das der Stress enorm war und sie deshalb wieder zu mir gebracht wurde. Tierarzt hat sie noch nicht behandelt. Habe dieses Jahr aber mit viel List wenigstens Spot On gegen Zecken und Flöhe drauf tun können. Ich weiß dass ich da sehr viel Geduld aufbringen muss und werde mein bestes geben. Wenn noch mehr Ideen da sind bitte mitteilen. Vielen Dank.lg
 
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Dann sollte sie dringend zum Check-Up und auch ordentlich entwurmt werden.

Entweder per Falle fangen oder aber mit Boxentraining arbeiten.

Eine Transportbox im Wohnzimmer aufstellen und dann erstmal vor der Box füttern und immer wenn du merkst das sie nicht mehr zögert mit dem Napf ein wenig weiter zur Box hin bis ans Ende rein, bis du irgendwann zumachen könntest.

Wenn der TA Termin steht möglichst nur einen Klecks Sauce in den Napf damit sie möglichst nüchtern ist.

Eine Sedation ist nichts schlimmes - so lang sie erst wieder raus geht wenn sie 100 % Herr ihrer Sinne ist.

Bis sie so weit ist immer weiter am Vertrauen arbeiten, die meisten waren später tatsächlich sehr dankbar über diese Hilfe.
 
Vielen Dank für deine Info. Werde das auf jeden Fall so angehen. Drück mir die Daumen dass es klappt. Sie ist so eine süße Maus 😍
 
Gerne.

Wenn es so weit ist frag hier gern nochmal nach, so viele TA Gelegenheiten gibt es meistens nicht - da sollte dann wirklich voll durchgezogen werden.
Wir listen dir dann gerne auf was an Tests etc alles sinnvoll wäre.

Ich weiß nicht ob du sie schon als Fundkatze gemeldet hast?
Das ggfs noch nachholen damit sie dann nach ein paar Monaten wirklich in deinen ''Besitz'' (unschönes Wort) übergeht. < Ist in DE so.
 
Ich würde hier mit Tierarzt und testen nicht so viel Druck machen.
Wurmkur geht vielleicht in einem Trojaner wie Leberwurstpraline.
Testen würde ich gar nichts, man muss nicht alles wissen. Nur das, was etwas ändern würde.
Impfen wäre wichtig, wennsie mehr Kontakt zu Dir bekommt. Es gibt noch Fledermaustollwut in Deutschland. Und Katz kann schonmal an eine kranke Fledermaus kommen. Hoch ist das Risiko nicht, aber es ist vorhanden.

Wenn die Miez beim Tierarzt nicht in einer "Quetschkiste" oder einem Kesher zu impfen ist und deshalb sediert werden muss, kann man auch gleich Blut abnehmen. Mehr als ein geriatrisches Profil würde ich nicht bestimmen lassen.
Es sei denn, der Tierarzt macht nach körperlicher Untersuchung noch andere Vorschläge.
 
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Ich hab sie damals als Fundkatze im TH abgegeben. Ich wusste auch wem sie damals gehört hat und dieser ausgezogen ist und die Kleine einfach da gelassen hat. Das TH weiß also das sie keinen Besitzer hat. Es ist wirklich traurig was Menschen Tieren antun. Die Kleine ist eine Kämpferin und ich hoffe daß ich Erfolg habe. Einen Erfolg habe ich aber: Lisa kommt auf Pfiff. Habe ihr es antrainiert. Sie weiß wenn ich pfeife gibt's Futter.
 
Das ist eine solide Basis.
Meine halbwilden Stallkatzen haben auch als erstes den Pfiff zum Füttern gekannt.
Heute liegen sie neben mir auf dem Sofa.
 
An Snowy01, vielen Dank, werde zu meinem TA fahren und mir die Medis besorgen 👍
 
Hallo, habe euch im Dezember von meiner Streunerkatze Lisa geschrieben und viele gute Tipps bekommen. Jetzt wollte ich euch den neuen Stand mitteilen. Meine Lisa kommt früh für 2 Stunden und abends für mindestens 6 Stunden ins Wohnzimmer zum aufwärmen und futtern., dann geht sie wieder. Kann jetzt direkt hinter ihr die Tür zumachen das stört sie nicht mehr. Hat auch schon einen Abstecher in die Küche gemacht und sich ein Leckerli abgeholt. Sie fährt auch auf das spielen mit der Reizangel ab und lässt sich ab und zu mal über den Rücken streicheln. Eine Box oder Kuschelhöhle meidet sie immer noch. Abends bleibt sie meistens bis 1-2 Uhr und will dann raus. Heißt ich muß bis dahin auf der Couch schlafen, ist nicht so toll. Bin bis jetzt mit dem erreichten zufrieden. Dauert halt alles seine Zeit. Gerade jetzt liegt sie langgestreckt und entspannt vor dem Ofen. LG Marion
 
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Das klingt ja toll!
Falls machbar, könntest du über eine Katzenklappe nachdenken. Hast du sonst schon versucht, im Bett zu schlafen, ob sie dich dann wecken kommt?
 
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Das hast Du ganz wunderbar hingekriegt, das freut mich sooooo sehr 😍
Wäre schön, wenn Du ab und zu wieder von ihr berichtest, von ihren / Euren Fortschritten....
 
Hallo @Marion ll ,

jede Katze ist anders, aber ich kann dir von meiner Streunerin berichten.

Meine Streunerin wurde 2015 auf dem Pferdehof geboren, wo ich zur Miete lebe.
Kontakt zu Menschen nur von der Verpflegung her. Die einzigen Erfahrungen mit dem Eingesperrt sein, waren nur unschöne, nämlich, als ich sie z.B. für die Kastration einfing.
Ansonsten traute sie den Menschen nicht wirklich. Ich hatte damals noch eigene Freigänger, so gab es für sie eben nur die Verpflegung und sie durfte nicht ins Haus.
Über 7 Jahre wuchs dann allerdings eine rudimentäre Vertrauensbasis, sodass ich sie durchaus auch streicheln durfte.

2022 entschied ich mich, sie an das Haus zu gewöhnen. Meine Freigänger waren inzwischen verstorben.
Ich habe im April/Mai mit der Gewöhnung an das Haus angefangen. Terrassentür stand immer offen und fressen gab es an der Terrassentür.
Über Monate hinweg, war das eine langsame Überzeugungsarbeit, dass ihr im Haus nichts Böses geschieht.
Erst immer nur ein paar Minuten Tür zu, dann ging es weiter über Stunden.
Richtig abenteuerlich wurde dann das erste einsperren über eine ganze Nacht. Am nächsten Morgen begrüßte sie mich mit einem verhaltenen und verunsicherten Miauen und sie war sichtlich glücklich, wieder rauszukommen.
Danach wurde sie auch wieder für ein paar Tage scheuer, kam aber dann wieder an.
Aber bis sie die Sicherheit hatte, dass das hier kein Gefängnis ist, hat es wirklich gedauert.

Kurz, die ganze Arie, bis wir endlich zu einem entspannten Verhältnis kamen hat gut 10 bis 12 Monate gedauert. Wie erwähnt, teilweise ein Schritt vor, um dann zwei Schritte zurück zu gehen.

Am längsten hat es gedauert, bis sie sich ins Schlafzimmer traute. Warum auch immer, aber das hat dann noch mal gut 3 Monate gedauert.

Und jetzt? In diesem Augenblick liegt sie einfach sichtlich entspannt auf dem Kratzbaum. Von Unsicherheit keine Spur mehr.

Du bist auf einem tollen Weg mit deiner Kleinen. Lass dich auch nicht verunsichern, wenn es sich mal wieder dreht.
Das wird.
 
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Danke für eure Antworten. Mein Schlafzimmer ist im Obergeschoss und da traut sie sich noch nicht rauf. Eine Katzenklappe habe ich nur in den Keller. Ach noch was. Wenn ich ihr das Futter hinstelle reibt sie ihren Kopf kurz an meine Hand. Bin darüber happy. Gerne melde ich mich wieder wenn es neue Fortschritte gibt. Freue mich über euer Interesse, lieben Dank. Marion
 
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