Schlechtes Gewissen?

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Catma

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Vielleicht habe ich gerade eine etwas schräge Phase, aber manchmal erwische ich mich dabei, wie ich ein schlechtes Gewissen meinen Katzen gegenüber habe und frage mich, ob es einigen von euch auch so geht.

Also manchmal, zB wenn die beiden Hasen ihre „5 Minuten“ haben, dann pesen sie wie verrückt durch die Wohnung, das ist toll, zweifelsohne, aber manchmal drängt sich mir dann ein Bild auf: Wie 2 Kater über eine endlos weite Wiese sprinten, oder ihr was-weiß-ich-wie-großes Revier durchstreifen – und dann im Vergleich meine 2-Zimmerwohnung – da kann der Balkon noch so groß sein, irgendwie bekomme ich da ein wehes Gefühl, irgendwelche Ecken bremsen sie immer aus und wenn sie etwas markieren, interessierts irgendwie nicht so viele andere Katzen. Sind ja nur 2 hier :reallysad: .
Oder wenn ich lange weg war und sie hungrig sind und maunzen – sie müssen warten, bis ich ihnen gnädigerweise Futter hinstelle – aber in Wirklichkeit sind es tolle Jäger, sicher müssten sie auch mal hungern, aber sie könnten sich dann wenigstens ein paar Insekten fangen.

Ich merke auch, wie sie sich komischer benehmen, wenn ich mal längere Zeit nicht mit ihnen spiele. Sie brauchen das einfach für ihre Ausgeglichenheit, weil sie eben ihres natürlichen Lebens beraubt sind. Denke ich manchmal.
Sie sind immerhin zu zweit – klar soll man keine Einzelkatze halten, aber ehrlich gesagt sind doch 2 Katzen auch ein Witz – oder? Das Minimum an Austausch mit Artgenossen – wenn man bedenkt, dass sie gern (edit:auch mal) in Gruppen unterwegs sind und verschiedene Rangordnungen und Sozialgruppen haben…
Ich meine jetzt nicht den Vergleich zu Wildkatzen (!), nein, aber ich beneide Leute, die auf dem Land leben, wo die Katzen draußen herumstreunen, fressen, markieren und eben auch gern im kuscheligen Zuhause bei den Menschen sind, wo immer ein voller Napf steht…

Bei Wohnungskatzen heißt es oft „sie kennen es nicht anders“. Es ist wohl wahr, aber für mich hat das etwas zynisches und in Wirklichkeit ist es ja wohl eher anders rum: wir kennen sie nicht anders...
Ok, es frisst mich nicht auf, aber vielleicht würde sich mein schlechtes Gewissen seltener melden, wenn meine 2 pelzigen Freunde Freigänger wären. Also ich habe natürlich meinen Spaß daran, sie zu umsorgen und zu betüdeln, aber manchmal denke ich, ich tue so viel für die Tiere (alleine jetzt der Aufwand wegen „nur das beste Futter“) – weil ich damit auch ein unterschwelliges schlechtes Gewissen besänftigen will…
Bei Hunden (2 gute Freunde haben Hunde) sehe ich das irgendwie anders, da ist es für mich offensichtlicher, dass sie an den Menschen gebunden sind.

Egal ob Freigänger oder nicht: denkt ihr sowas auch manchmal? Natürlich sind Hauskatzen durchs domestizieren auch auf uns angewiesen. Ich frage mich manchmal, was das heißt – sie sind über Generationen hinweg zu Haustieren geworden, gut, aber inwiefern ist dann ein schlechtes Gewissen doch auch gerechtfertigt – oder übertrieben, was meint ihr?

Ps haltet mich bitte nicht für bescheuert, ich möchte nur lernen, mit meinen Schuldgefühlen umzugehen 😀
Nein, war nur Spaß, ich frage mich das wirklich manchmal so und es interessiert mich, was ihr darüber denkt.
 
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Ich habe auch öfters ein schlechtes Gewissen, zumal Maggie alleine bei uns lebt.

Meistens dann, wenn wir am WE Freitags und auch Samstags Abends nicht zuhause sind, wegen Einladungen oder Treffen mit Freunden.

Dann tut sie mir so richtig leid, obwohl ich weiß, dass sie die meiste Zeit eh pennt.

Kann dich also verstehen.😉
 
Vehrlich gesagt sind doch 2 Katzen auch ein Witz – oder? Das Minimum an Austausch mit Artgenossen – wenn man bedenkt, dass sie gern in Gruppen unterwegs sind und verschiedene Rangordnungen und Sozialgruppen haben
Katzen sind sozial, aber keine Rudeltiere.
 
habs editiert, damit klarer ist wie ichs meine.

Aber wie du du das meinst ist mir nicht so klar.
Zum sozialen Austausch sind doch 2 Wesen das absolute Minimum?
 
Aber wie du du das meinst ist mir nicht so klar.
Zum sozialen Austausch sind doch 2 Wesen das absolute Minimum?
Sie sind ja zu 2.
Nicht jede Katze will mit zig Artgenossen rumhängen, schon gar nicht 24/7.
 
Was möchtest Du deinen Katzen stattdessen anbieten?
Die Straße und den Tod?
Heute früh habe ich wieder einen toten Kater gefunden, den kenne ich schon lange, hat gut 4 Jahre überlebt. Viele schaffen hier nichtmal 4 Monate, Rekordhalterin ist die Mutter aller Katzen hier, die ist mindestens 11 Jahre alt.
Überquert jeden Tag mehrmals eine vielbefahrene Straße, kommt ab und an mal vorbei. Habe ich aber jetzt auch schon gute 5 Wochen nicht mehr gesehen, könnte also auch schon überfahren sein.
Den Rekord wird wohl so schnell keine Katze mehr brechen.
Mußt Du eben klar überlegen was Du machst, Freiheit ist sicher Tod in der Stadt. Wenn das Dein Gewissen gegenüber den Katzen beruhigt, lass sie gehen.
Meine beiden bleiben jedenfalls in meiner 3 Zimmer Wohnung mit winzigem Balkon, stammen beide von der Mutter aller Katzen ab, Leli von etwa Oktober 2000, mir zugelaufen Januar 2001, Nick vom Mai 2004, mir zugelaufen im August 2004.
Da wären wir beim nächsten Punkt, ich arbeite sehr oft sehr lange, bis 15 Stunden. Dachte also Leli könnte einen Kumpel brauchen, daher kam Nick dazu. Der lebte vorher unter den Mülltonnen der Kantine, kam dann und war klein. Alles okay, glücklich war Leli nicht über den Neuen.
Leli ist klein, wiegt nur 2,2 kg und findet das toll.
Nick ist groß, 2,5 mal so groß wie Leli, der kann ohne sie zu berühren wenn sie steht längs über sie weggehen und muß sich dazu nicht mal strecken.
Er wiegt 8,5 kg, rennt gerne mal durch die Bude und checkt die kleine weg, wenn er trifft fliegt sie an die Wand und ist nicht begeistert.
Sie hasst ihn, knurrt ihn ständig an, mittlerweile hasst er sie auch, es ist ein einziges Geknurre und Gekreische, sobald er näher als 40 cm an sie herankommt.
Also Leli wär nach wie vor gerne alleine, die Zweikatzentheorie für Wohnungskatzen ist eben auch nur eine Theorie.
Keine Theorie ist dagegen, draussen bedeutet Tod, sehe ich mindestens zweimal im Monat und ich fahre nur 6km zur Arbeit.
Die größte Strecke in einer Nacht waren vor ein paar Jahren drei Jungfüchse innerhalb 100m, gefolgt von 3 Katzen auf etwa 400m verteilt.
Und wenn man das ständig sieht dann weiß man wie nützlich Wohnungen für Katzen sind.🙂
 
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@ Maggie - danke für dein Mitgefühl 🙂

Was möchtest Du deinen Katzen stattdessen anbieten?...Die Straße und den Tod?...
😱 nein.
Ok, ich nehme alles zurück...
Nein, daran habe ich jetzt tatsächlich nicht so sehr gedacht. Es gibt einige Gründe, warum ich meine beiden nicht raus lasse... Unter anderem (ist aber nicht der Hauptgrund) dass ich hier immer wieder solch rote Zettel in den Büschen hängen sehe "Vorsicht Rattengift" steht da drauf. Und hier laufen einige Katzen herum...

Das liest sich wirklich nicht gut an, dass sich deine beiden so schlecht verstehen… Über die "Zweikatzentheorie" bin ich allerdings anderer Meinung, aber du hast mir deutlich gemacht, dass man sich immer gut überlegen muss, was "schlimmer" ist. Stimmt, Katze draußen bedeutet oft schneller Tod oder schlimme Verletzungen - irgendwie bin ich auch froh, dass meine Kater nicht dauernd zum TA müssen, weil schon wieder Kampfwunden versorgt werden müssen.
Wenn das Dein Gewissen gegenüber den Katzen beruhigt, lass sie gehen.
nicht schimpfen 😳 Du hast ja recht…

In meinem nächsten Leben werde ich dafür sorgen, dass mein Katzen eine große Wohnung (schön sicher) mit großem Garten (schön frei), den man gut umzäunen kann. Das Haus muss groß genug sein, so dass ich…

@ Gwion - …mindestens (!) 4 Katzen haben kann, die sich gut aus dem Weg gehen können, wenn sie mögen.

Solange werde ich wohl mit meinem schlechten Gewissen leben müssen.
Aber ich glaube, es ist erstmal für dieses Jahr besänftigt…
 
Hallo Catma,

ich glaube ich kann deine Gefühle ganz gut nachvollziehen.
Aber vielleicht ist das Bild, dass zwei Kater

"über eine endlos weite Wiese sprinten",


ein "romantisches Ideal", das wir manchmal in die Katzen reininterpretieren?

Also das klingt natürlich toll, aber wenn ich bei mir in den Garten schaue, sehe ich Katzen, die hauptsächlich

- am Gras knabbern
- auf dem Tisch hocken (grrr)
- sich im Sand wälzen
- in der Sonne fläääzen

und ja, manchmal springen sie auch einen Baum hoch, wenn ein Vögelein einen Ast zu tief sitzt, und manchmal jagen sie sich, aber jetzt auch nicht mehr oder weiter als hier drinnen.

Die meiste Zeit sind sie nur am "chillen" und gucken doof :verschmitzt:

Ich hatte schon Katzen nur in der Wohnung (mit Sonneplatz), mit Balkon und Freigänger. Und bin der Meinung, dass wenn draußen die Gefahr eines Unfalltods (oder Vergiftung, wie einmal in meinem Fall) zu hoch ist, sind die Süßen drinnen besser aufgehoben.

Und mittlerweile gibt es ja Kratzwände, Fummelbretter und was-weiß-ich nicht alles, da kann man es den Miezen auch drinnen schön machen.

Für meinen tauben "Stubenhocker" habe ich eine ausrangierte Katzenklo-Wanne in eine Katzengras-Wiese umfunktioniert, und ihm einen "Schnupperplatz" eingerichtet, mit Minze und vielen anderen Kräutern.

Ich hab meinen damals immer folgendes erzählt, wenn sie schmachtend auf dem Balkon saßen:

"Meine süßen, nicht traurig sein. Aber ihr seid viel zu hübsch und treudoof seid ihr auch, und geht mit jedem einfach mit. Ihr wisst nicht, wie schnell ein Auto ist. Und ihr wisst nicht, dass nicht jeder Mensch es gut mit euch und anderen Tieren meint. Ich liebe euch und ich will nicht, dass euch etwas Böses passiert. Dafür müsst ihr nicht nachts endlos um die Häuser ziehen, auf der Suche nach etwas essbarem. Ihr seid gesund, ihr habt immer ein warmes Plätzchen, und nur Menschen um euch, die euch lieben."

Liebe Grüße aus München

Bes mit Fellnasen
 
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