Schnell wachsender Tumor Bauchraum/Niere?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Sanne70

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30. April 2019
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Hallo zusammen,
ich bin eigentlich stille Mitleserin. Doch jetzt habe ich bzw. mein Kater ein großes Problem und ich habe Angst um meinen noch jungen Kater Timmy.
Timmy ist ein 2,5 Jahre alter Maine Coon Kater mit Stammbaum, geimpft etc.
Vor 2 Wochen hatte er eine Infektion mit hohem Fieber, war lethargisch und nur am schlafen. Eine Blutuntersuchung ergab nur eine leichte Anämie und das er evtl. später Nierenprobleme bekommen würde.
Doch selbst nach der Behandlung ging es ihm nicht wirklich besser. Er war sonst immer total lebendig und liebte es im großen gesicherten Garten zu verbringen.
Er war nicht mehr lethargisch aber ohne Energie. Lieb und verschmust wie immer, doch unser ewig aktiver Kater blieb ruhig. Anfangs dachte ich noch, er brauch bis er mit der Antibiotika zurecht kam. Heute hatte ich sowieso vor mit ihm zum Tierarzt zu fahren und fühlte am Morgen auch, dass er eine Schwellung an beiden Bauchseiten hatte.
Dies stellte auch die Tierärztin sofort fest und machte zwei Röntgenaufnahmen auf der eine rießige Masse zu sehen war. Der Ultraschall ergab, dass es wohl sehr "abgegrenzt" sei, so dass es evtl. gut zu operieren ist.
Heute Nachmittag soll ich nochmal vorbei kommen, dann ist eine TA da, die mehr Erfahrung mit Tumoren hat. Seltsam war noch, dass die Stelle, die für den Ultraschall rasiert wurde auch warm und gerötet war.

Sorry, wenn etwas durcheinander geschrieben, doch so fühle ich mich auch. Aber ich möchte euch fragen, ob ihr Erfahrungen mit so schnell wachsenden Tumoren habt. Was sollte ich die TÄ heute Nachmittag evtl. noch fragen oder worauf sollte ich achten?

Grüße Sanne
 
A

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Fühl dich mal fest gedrückt, sowas ist eine Schxxxxsituation.

Ich habe inzwischen vier Sternchen, von denen hatten drei Krebs. Allerdings in weit höherem Alter als Timmi.

Meine beiden Lastramikater, der gemütliche Nero und der lebhafte Nickerkater, hatten beide ein aggressives Pankreaskarzinom bzw. den Verdacht darauf. Beide waren deutlich über 10 Jahre alt (Tierschutztiere, daher das genaue Alter nicht bekannt), und bei beiden ging es nach der Diagnose recht schnell.

Nero kam mit einem Ikterus in die Tierklinik und wurde geschallt, eine Umfangsvermehrung im Abdomen festgestellt, und wir entschieden, ihn aufzumachen und dann weiter zu sehen. Die Bauchöffnung zeigte dann, dass es nichts mehr zu retten gab, und ich entschied dann am Telefon unter Tränen, dass wir Nero nicht wieder aufwachen lassen würden.
Diese Art des Abschieds hat mir jahrelang zu schaffen gemacht, denn als Nero im Klinikkäfig auf Station gebracht wurde, hatte ich ihm versprochen, dass ich ihn morgen wieder abhole, und ich werde seinen traurigen Blick nie vergessen.

Bei Nicki haben wir rein palliativ behandelt; der Tumor war tastbar und wuchs schnell, die Umfangsvermehrung war im Schall darstellbar, und Nicki baute innerhalb weniger Wochen so ab, dass er dann auch selbst signalisierte, dass er nicht mehr wollte.
Ich brachte ihn dann zur Haustierärztin, und er schlief in meinen Armen ein.

Die Bezaubernde Jeannie, eine OKH, verstarb an einem Mammakarzinom, das wir knapp ein Jahr vorher diagnostiziert und operiert hatten (Entfernung der betroffenen Milchleiste). Sie war ca. 15 Jahre alt bei der Diagnose, und der Krebs wuchs langsam. Vor der OP hatten wir durch Röntgen prüfen lassen, ob Metastasen in der Lunge waren; in dem Fall hätten wir nicht operiert, sondern rein palliativ behandelt.

Bevor Timmi in irgendeiner Weise operiert wird, würde ich an deiner Stelle ebenfalls die Lunge röntgen lassen; das ist kein großer Aufwand, kann aber ggf. eine OP vermeiden, die insofern keinen dauerhaften Erfolg mehr bringen würde.
Bitte frage den TA zumindest nach seiner Haltung dazu.

Der Pankreas kann hinsichtlich seiner Funktionalität sehr gut durch Blutuntersuchungen bewertet werden (Pankreatitis, EPI); dazu wird u. a. der fPLi untersucht (Nüchternblutabnahme). Auch die Leberwerte und die Galle würde ich untersuchen lassen; diese Werte sagen viel über den gegenwärtigen Zustand der inneren Organe aus, wenngleich sie keine direkten Auswirkungen auf die Frage eines Tumors haben.
Aber für den allgemeinen Zustand der Katze spielen sie eine Rolle; in Bezug auf eine Narkose sind allerdings die Nierenwerte am wichtigsten.

Eine OP ist in vielen Fällen schonend durch eine Inhalationsnarkose mit Monitorüberwachung; dies im Gegensatz zur reinen Injektionsnarkose, die z. B. für Kastrationen im Tierschutz vielfach verwendet wird. Ein guter Arzt wird die Art der Narkose dem betreffenden Tier und dem Zweck der OP anpassen, aber wenn beide Narkosemöglichkeiten gleichberechtigt nebeneinander stehen, würde ich persönlich lieber um die 50-100 Euro mehr für die Inhalationsnarkose ausgeben.
Schonend ist auch, während und nach der OP eine NaCl-Infusion zu geben; so werden die Nieren etwas entlastet, und das Narkosemittel wird besser ausgeleitet.

Insofern würde ich an deiner Stelle auch diese Stichworte ansprechen.

Lass dir bitte die Röntgenbilder, die bisherigen Laborergebnisse (Blutwerte usw.) und nach Möglichkeit auch die Ultraschallbilder mitgeben. Am besten jeweils in digitaler Form per Mail!

Du kannst die Untersuchungsergebnisse hier im Forum einstellen und dann genau fragen; u. U. können wir dann Genaueres sagen.

Gerade wenn es um solche schwerwiegenden Entscheidungen wie eine OP geht, macht es Sinn, die Patientendaten gut zu dokumentieren. So kann man ggf. auch eine Zweitmeinung einholen.

Bitte lass dir auch jeweils den Namen der Medis geben, die dein Kater nehmen soll (z. B. aktuell das Antibiotikum, aber auch andere Medis), und die Dosierung. Solche Medis können auch Einfluss auf die Blutwerte etc. haben.

Ich drücke euch fest die Daumen, dass es sich um einen operablen gutartigen Tumor handelt und dass Timmi wieder ganz gesund wird! 🙂
 
Vielen lieben Dank, für deine umfangreiche Antwort.
Daraus kann ich viel für den weiteren Besuch später bei der TÄ mitnehmen.
Es tut mir Leid, dass du so viel mit deinen Sternchen mitmachen musstest.
 
Gern geschehen. 🙂

Und meine Sternchen verstarben ja nicht alle auf einmal, das lief über mehrere Jahre hinweg, und außer bei Nero konnten wir ja auch immer gut Abschied nehmen.

Aber danke für dein Mitgefühl; ein geliebtes Wesen zu verlieren, ist immer eine schwierige Sache.

Ich freue mich, wenn ich helfen kann, und würde mich sehr freuen, wenn du später berichtest, wie es laut TA weiter gehen wird!
 
Timmy hatte keine Chance mehr. Es war mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Mesotheliom.
Beim Ultraschall sagte die erfahrene Ärztin, dass es so aussieht, als seien Darm und Nieten bereits mit dem Tumor besiedelt, die Nieren waren bereits verschoben. Der Tumor Pampelmuse gross.
Sie sagte mir die Option einer Zytologie, um diesen Verdacht zu bestätigen, allerdings sei die Zeit bei dem Wachstum ein gefährlicher Faktor. Die andere Option ihn zu operieren und schauen, was in dem Bauch los ist und zu versuchen, den Tumor zu entfernen.
Wir haben uns für die Operation entschieden.
Sie kam dann nach ca. Minuten zu mir und sagte, dass es hoffnungslos ist. Milz, Darm, Niere alles ein Tumorverklebtes Gebilde. Selbst wenn wir ihn wieder wecken würden, so hätte er sicher am Wochenende spätestens ein Organversagen.
Ich habe ihn für immer schlafend mit nach Hause genommen.
Wir sind so unendlich traurig. Er hatte so ein wundervolles Wesen, er war der Mittelpunkt.
 
Wie bei Nero..... :reallysad:

Lass dich fest drücken, Sanne, und dir (euch) viel Kraft wünschen! :reallysad:
Es ist gut, dass ihr euch verabschieden könnt und dass ihr Timmy nicht habt leiden lassen! Das ist das größte Geschenk, das man seinem geliebten Haustier machen kann, danke dafür.


Komm gut über die Brücke, kleiner Timmy, und grüß mir meine Sternchen! :pink-heart:
 
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Lieben Dank.
Erst durch deinen Beitrag wusste ich, wie ich mich verhalten sollte, wie das Gespräch von der OP aufkam.
Die erfahrene Ärztin hatte den Ultraschall nochmal gemacht.Sie zeigte mir die verschiedenen Wasseeeinlagerungen in seinem Bauch, beginnend beim Brustraum, die verschiedenen Darmschlingen, die nur eine findbare Niere, die schon voller Zysten waren und sagte dann diese Verdachtsdiagnose dieses seltenen Tumors.
Ich wusste dann eigentlich schon, was los war und dass ich bei der OP nicht wegfahren wollte.
Hab an deine Schilderung gedacht, als sie sagten, sie würden mich anrufen. Ich sagte dann, ich warte.
Ja, leider war es wie bei dir.
 

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