Ich teile Timos Meinung bezüglich der Kratzmöbel von Schnurrwerk.
Die Teile sehen zusammengekloppt aus, und vieles wirkt ausgesprochen unfertig und nicht zusammenpassend aus.
Z. B. bei dem Kratzbaum Linn für 45 Euro. Das letzte Foto in der Reihe zeigt die Unterseite der Bodenplatte (das Foto mit der Flügelmutter). Die Bodenplatte besteht erkennbar aus Holzbrettern, die offenbar aus unterschiedlichen Beständen zusammengestellt und dann miteinander verbunden wurden. Anscheinend wurden sie zurechtgeschnitten, abgeschliffen und dann mit querliegenden Leisten unterwärts miteinander verbunden.
Das Verbindungsmedium, das ich auf dem Foto mit der Flügelmutter erkennen kann, ist ein Tackernagel (oder wie genau die Nägel heißen, die mit der Nagelpistole geschossen werden.....
😕).
Von oberwärts sind jedenfalls keine Schrauben, Nägel oder andere Verbindungsträger zu erkennen, auch nicht auf den ganzen anderen Fotos, die zu Linn gehören und vergrößert werden können.
Damit lasten alle Zugkräfte, die die Kratzstange bei Linn entwickeln kann, auf dem mittleren Brett, an dem die Kratzstange befestigt ist. Es verteilt sich nichts auf die anderen Flächen der Bodenplatte, weil die Holzbretter ja nur über diese kleinen Nägel, Stifte oder wie genau sie heißen mit der gemeinsamen Leiste verbunden sind.
Anders bei einer aus Schichtholz bestehenden Platte (wie z. B. Petfun sie verwendet.... aber auch Kirstins, Rufi und viele andere Systemhersteller); da sind die einzelnen Hölzer, aus denen die Platte hergestellt sind, großflächig miteinander verleimt und damit fest verbunden. Die Kräfte können sich daher auf der gesamten Platte verteilen, wenn oben am Hebel (d. h. entlang des Kratzstammes/der miteinander verbundenen Kratzstämme) etwas passiert: ein Katz mit Schwung in die Hängematte springt... ein Katz das andere entlang des Kratzbaums rauf oder runter jagt.... zwei Katzen in der Hängematte raufen, weil der eine dem anderen das Schwarze unter den Krallen nicht gönnt.....
Bei so einer Konstruktion wie Linn hätte ich persönlich große Sorge, dass die Schraube, die den Stamm von Linn hält, einfach aus dem Brett ausbrechen könnte, dass das Brett dann brechen und letztlich die ganze Platte sich in ihre Einzelteile zerlegen könnte.
Diese geschossenen Nägel kenne ich beispielsweise von den ersten Generationen des Wandbettchens von Natural Paradise/Zooplus her. Diese Halterungen, die massiv an die Wand geschraubt werden, waren mit der Platte nur durch diese Art von Nägeln verbunden, das waren insgesamt keine 20 cm Fläche (der Länge nach gemessen), wo diese Nägel drin saßen. Nicht mal unsere Leichtgewichte mit ihren je 4 kg hatten die Bettchen überlebt; die Platten fielen ab wie welkes Laub.
Inzwischen hat Z+ das Problem wohl behoben, aber seinerzeit, vor vielleicht vier Jahren, war das ganz massiv und hat mich dazu gebracht, dann doch lieber PF-Bettchen zu verwenden.
Und bei den Weinkisten als Grundlage für Höhlen, Liegeflächen o. ä. geht es mir ähnlich; das ist mir zu sehr "Heimwerker" von der muckeligen Art.
Man weiß außerdem auch gar nicht, was für Material die Bettchen sind (die Stoffe beispielsweise), aus welcher Holzart die Bäume gemacht werden (incl. Kisten) u. a. m.
Beim Kratzbaum "Thor" (der aus Metall) stört es mich, dass die Liegeflächen mit 35x38 cm sehr klein sind und zudem ja auch keinen Rand haben. Mehr als ein Katz passt da schon mal nicht drauf, und auch hier ist wieder die Frage, was für Holz das ist. Die Frage beim Metall ist dann auch, wie gut die Ecken und Kanten wirklich abgerundet worden sind und wie stabil die Schweißpunkte gesetzt wurden.
Der Edel(?)rost(?) kann zudem verschleiern, falls doch irgendwo innen drin in den Streben Rostfraß ist und die Stabilität gefährdet. Man denke bitte allein mal an alte Fahrräder und wie dort alles unter dem Lack vor sich hinrotten und die Fahrsicherheit gefährden kann. Obwohl oben drauf alles top aussieht.
Nun ist eine Katze mit 5 kg nicht dasselbe Gewicht wie ein Fahrradfahrer, aber falls da etwas instabil würde, würde es dem betreffenden Katz natürlich den Spaß am KB ebenfalls verleiden.
Ich habs eh nicht so mit Kratzbäumen aus Metall; da gibt oder gab es ja auch Angebote bei Z+, als Beispiel, und iwie sind die wohl auch beim Käufer nicht so gut angekommen.
😎
Der Kratzbaum mit den Alubüchsen ist übrigens "Ole" (bei den verkauften Kratzbäumen); da besteht u. a. iwas aus recycleten Bodendielen. Sprich: alter Fußboden, vielleicht aus einem Abrisshaus.
Ist da wirklich sichergestellt, dass die Dielen (wie auch andere Holzteile beim Gebäude) nie mit Xylamon oder ähnlichem Holzschutz behandelt wurden??? Xylamon und seine Anverwandten (Leute in meinem Alter aus dem Westen kennen vielleicht auch noch Xyladekor als Handelsname) sind hochgiftige chemische Verbindungen, die vor 40, 50 Jahren großflächig im Haus verwendet wurden, gerade bei Dachsparren und tragenden Holzteilen, und deretwegen Häuser im Dutzend billiger als Sondermüll entkernt oder komplett abgerissen werden mussten.
Recycling und Upcycling in allen Ehren, aber bitte nur dann, wenn wirklich sichergestellt ist, dass die Materialien zumindest einigermaßen schadstoffarm sind!
Und bei Weidengeflecht wie bei den Körbchen in dem Baum "Ole" muss ich immer an meine verblichene Weltmeisterin im Weitreihern denken, meine süße Ninifee seligen Angedenkens, von der wir immer noch K****+tzspuren hinter dem Heizkörper entdecken (schon fast historische Relikte
😳) und die so ein Körbchen in Nullkommanix in eine Ekelansiedlung verwandelt hätte.
Dasselbe Argument gilt natürlich, falls ein Katz mal im KB fremdpinkeln würde....
(Bei den Systemherstellern kann man da deutlich einfacher gegensteuern; die Bettchen sind problemlos waschbar, und Weidenkörbe (wie es sie zumindest bei PF gab) muss man nicht kaufen, da gibt es Alternativen. 😉)
Was mir bei Schnurrwerk wirklich am besten gefällt, sind diese flachen Schlafkisten; daran kann man offenbar nicht viel verderben.....
Bei dem Brunnen beispielsweise fehlt mir zudem der Hinweis, dass die von Schnurrwerk verwendeten Glasuren wirklich lebensmittelecht sind!
Auch da ist mir zuviel heimwerkerisches dabei; der Brunnen sieht nicht sehr stabil aus, eher wie wollte, aber konnte nicht, und auch deswegen würde ich mich auf sowas nicht einlassen mögen.
Weiß man denn, dass die Glasur wirklich komplett deckend und dick genug aufgetragen wurde und der Brunnen damit wirklich wasserdicht ist und nicht leise leckt?
Zwischen nettem Hobby, auch bei langjähriger Erfahrung, und professioneller Töfperei (was ja mit gutem Grund ein Meisterhandwerk ist *hust*) liegt nun einmal doch ein signifikanter Unterschied.