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FrauFreitag
Forenprofi
- Mitglied seit
- 8. September 2009
- Beiträge
- 3.872
Hallo liebe Forenteilnehmer,
ich würde ganz gerne wissen, ob jemand Erfahrungen mit Gentamycin hat - inhalativ oder systemisch/gespritzt.
Meine Asthmakatze Zora plagt sich seit März 2010 mehr oder weniger durchgängig inklusive einiger symptomfreier Monate mit bakteriellen Sekundärinfektionen.
Da das erste halbe Jahr komplett falsch behandelt wurde, hatte sie damals, als wir dann schlussendlich in der Uniklinik landeten, bereits irreversible und massive Lungenschädigungen davongetragen sowie eine komplett mit Bakterien besiedelte Lunge (durch Lavage bestätigt).
Die erste Lavage erfolgte Ende 2010 mit dem Ergebnis Mykoplasmen, Staphylokokken und Bordetella, Zora wurde ca. drei Monate (!) mit AB behandelt (zuerst Doxy, dann Azithromycin).
Februar, März 2011 war dann Ruhe, vier Monate später fing die Symptomatik wieder an - es folgte eine weitere Lavage, Ergebnis: Pseudomonas Aeruginosa und Mykoplasmen. Der Pseudomonas war, wie für seine Art typisch, multirestistent und nur sensibel auf Marbofloxacin, Amikacin, Gentamycin und Colistin. (Für Mykoplasmen macht man ja kein solches Antibiogramm).
Behandelt hat man zuerst nur mit Cobactan, dann nur mit Veraflox (Pradofloxacin), dann mit Azithromycin und Pradofloxacin, hernach auf meine Anregung mit Doxycyclin und Pradofloxacin, dann nur noch mit Doxycyclin - alles über annähernd drei Monate. Erst Doxycyclin brachte wirkliche Verbesserung, was darauf schließen lässt, das zu diesem Zeitpunkt die Mykoplasmen symptomauslösend waren.
Jetzt war eine Zeit lang Ruhe, ein, zwei Monate - und die Symptomatik fängt schon wieder an.
Ich stehe jetzt vor der Wahl und weiß mir einfach nicht wirklich zu helfen:
1.) Die Uni rät mir den sauberen, klinisch logischen Weg: Wieder kommen, wieder Vollnarkose, wieder Lavage. Dann Antibiogramm und Behandlung nach Antibiogramm.
Einerseits sicher richtig, andererseits: Dann hat man wieder Bakterien, man weiß wieder nicht, welche wirklich symptomauslösend sind. Wenn der Pseudomonas noch da ist, wird sich seine Sensibilitätslage nicht verbessert haben.
Und dann die Frage - soll und kann ich meinem Tier jetzt wirklich alle paar Monate das zumuten? 230km Fahrt eine Strecke, ein ganzer Kliniktag, großes Narkoserisiko aufgrund von komplett verschatteter und asthmagebeutelter Lungen etc.
2.) Ein anderer Arzt riet mir die Inhalation mit Gentamycin. Diese ist in ein, zwei Quellen als wirksam angegeben für Katzen, bei Ratten wird es wohl so auch sehr oft eingesetzt. Hat den Vorteil dass das Gentamycin nicht in den Körper dringt.
Könnte aber den Nachteil haben, dass es nicht wirkt (die inhalative Wirksamkeit ist wohl mittlerweile umstritten) und/oder Resistenzen fördert (ganz abgesehen davon, dass es für mich auch alles andere als gesund ist, und ich inhaliere ja quasi mit). Und es ist, sollte das letzte Antibiogramm noch Bestand haben, das letzte wirklich einsetzbare Antibiotikum, da Amikacyn kaum eingesetzt wird und Genta normal besser wirkt (selbe Wirkstoffgruppe). Colistin ist indiskutabel, es wird systemisch gar nicht (mehr?) verwendet, das es so stark giftig ist.
Das ist aber auch ein Gentamycin-Problem - es ist nephro-, oto- und neurotoxisch, sprich: es wirkt giftig auf Nieren, Ohren und Nerven.
3.) Ein anderer, sehr kompetenter Arzt rät mir den systemischen Einsatz von Gentamycin, also Spritzen.
Ich habe eine Scheißangst davor, weil es wirklich hochgiftig ist.
Andererseits - was bleibt uns übrig? Ich möchte einerseits nicht, dass man so "ins Blaue" Gentamycin spritzt, andererseits ist es eben sehr wahrscheinlich, dass obige Bakterien noch vorhanden sind und Genta wurde noch nie gespritzt, insofern könnte es gut helfen. Und, um es genau zu wissen, müsste ich eben schon wieder eine Lavage machen, dann die dritte innerhalb von knapp einem Jahr.
Langer Rede kurzer Sinn - Erfahrungen mit Gentamycin vorhanden?
Viele liebe Grüße,
FrauFreitag.
P.S.: Bitte davon abzusehen, Kommentare wie "Warum plagst Du Deine Katze noch" oder ähnliches abzugeben. Zora ist sehr schwer krank, aber hat einen ungezügelten Lebenswillen. Sie WILL leben, das macht alles so schwer, aber die Entscheidung bisher recht klar.
ich würde ganz gerne wissen, ob jemand Erfahrungen mit Gentamycin hat - inhalativ oder systemisch/gespritzt.
Meine Asthmakatze Zora plagt sich seit März 2010 mehr oder weniger durchgängig inklusive einiger symptomfreier Monate mit bakteriellen Sekundärinfektionen.
Da das erste halbe Jahr komplett falsch behandelt wurde, hatte sie damals, als wir dann schlussendlich in der Uniklinik landeten, bereits irreversible und massive Lungenschädigungen davongetragen sowie eine komplett mit Bakterien besiedelte Lunge (durch Lavage bestätigt).
Die erste Lavage erfolgte Ende 2010 mit dem Ergebnis Mykoplasmen, Staphylokokken und Bordetella, Zora wurde ca. drei Monate (!) mit AB behandelt (zuerst Doxy, dann Azithromycin).
Februar, März 2011 war dann Ruhe, vier Monate später fing die Symptomatik wieder an - es folgte eine weitere Lavage, Ergebnis: Pseudomonas Aeruginosa und Mykoplasmen. Der Pseudomonas war, wie für seine Art typisch, multirestistent und nur sensibel auf Marbofloxacin, Amikacin, Gentamycin und Colistin. (Für Mykoplasmen macht man ja kein solches Antibiogramm).
Behandelt hat man zuerst nur mit Cobactan, dann nur mit Veraflox (Pradofloxacin), dann mit Azithromycin und Pradofloxacin, hernach auf meine Anregung mit Doxycyclin und Pradofloxacin, dann nur noch mit Doxycyclin - alles über annähernd drei Monate. Erst Doxycyclin brachte wirkliche Verbesserung, was darauf schließen lässt, das zu diesem Zeitpunkt die Mykoplasmen symptomauslösend waren.
Jetzt war eine Zeit lang Ruhe, ein, zwei Monate - und die Symptomatik fängt schon wieder an.
Ich stehe jetzt vor der Wahl und weiß mir einfach nicht wirklich zu helfen:
1.) Die Uni rät mir den sauberen, klinisch logischen Weg: Wieder kommen, wieder Vollnarkose, wieder Lavage. Dann Antibiogramm und Behandlung nach Antibiogramm.
Einerseits sicher richtig, andererseits: Dann hat man wieder Bakterien, man weiß wieder nicht, welche wirklich symptomauslösend sind. Wenn der Pseudomonas noch da ist, wird sich seine Sensibilitätslage nicht verbessert haben.
Und dann die Frage - soll und kann ich meinem Tier jetzt wirklich alle paar Monate das zumuten? 230km Fahrt eine Strecke, ein ganzer Kliniktag, großes Narkoserisiko aufgrund von komplett verschatteter und asthmagebeutelter Lungen etc.
2.) Ein anderer Arzt riet mir die Inhalation mit Gentamycin. Diese ist in ein, zwei Quellen als wirksam angegeben für Katzen, bei Ratten wird es wohl so auch sehr oft eingesetzt. Hat den Vorteil dass das Gentamycin nicht in den Körper dringt.
Könnte aber den Nachteil haben, dass es nicht wirkt (die inhalative Wirksamkeit ist wohl mittlerweile umstritten) und/oder Resistenzen fördert (ganz abgesehen davon, dass es für mich auch alles andere als gesund ist, und ich inhaliere ja quasi mit). Und es ist, sollte das letzte Antibiogramm noch Bestand haben, das letzte wirklich einsetzbare Antibiotikum, da Amikacyn kaum eingesetzt wird und Genta normal besser wirkt (selbe Wirkstoffgruppe). Colistin ist indiskutabel, es wird systemisch gar nicht (mehr?) verwendet, das es so stark giftig ist.
Das ist aber auch ein Gentamycin-Problem - es ist nephro-, oto- und neurotoxisch, sprich: es wirkt giftig auf Nieren, Ohren und Nerven.
3.) Ein anderer, sehr kompetenter Arzt rät mir den systemischen Einsatz von Gentamycin, also Spritzen.
Ich habe eine Scheißangst davor, weil es wirklich hochgiftig ist.
Andererseits - was bleibt uns übrig? Ich möchte einerseits nicht, dass man so "ins Blaue" Gentamycin spritzt, andererseits ist es eben sehr wahrscheinlich, dass obige Bakterien noch vorhanden sind und Genta wurde noch nie gespritzt, insofern könnte es gut helfen. Und, um es genau zu wissen, müsste ich eben schon wieder eine Lavage machen, dann die dritte innerhalb von knapp einem Jahr.
Langer Rede kurzer Sinn - Erfahrungen mit Gentamycin vorhanden?
Viele liebe Grüße,
FrauFreitag.
P.S.: Bitte davon abzusehen, Kommentare wie "Warum plagst Du Deine Katze noch" oder ähnliches abzugeben. Zora ist sehr schwer krank, aber hat einen ungezügelten Lebenswillen. Sie WILL leben, das macht alles so schwer, aber die Entscheidung bisher recht klar.
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