Naja, es gibt ja z.B. Rassen, die durch eine einzelne Spontanmutation entstanden sind, wie die diversen Rexkatzenrassen. Da kann man nicht mal eben bei ein paar weiteren Katzen dieses Gen für gelocktes Fell mutieren lassen, weil man leider nicht weiß, wie das geht 😉
Das sind aber ja keine "kreierten" Rassen
😉 Es gibt aber ja auch welche (ich glaube, die Ragdoll gehört dazu, weiß es aber nicht sicher), die dadurch entstanden sind, dass man bestimmte andere Rassen in bestimmten Farben mit einander verpaart hat und die Nachkommen, die die gewünschten Gene tragen zur Weiterzucht verwendet. Also kann man z.B. Chinchilla-Perser mit Siamesen kreuzen und erhält kurzhaarigen Nachwuchs ohne Point-Zeichnung, die aber alle sowohl das Langhaargen von den Persern als auch das Point-Gen von den Siamesen haben. Die kann man dann wieder unter einander verpaaren (natürlich aus unterschiedlichen Würfen), bis man genug langhaarige Nachkommen mit Point-Zeichnung hat. Und schon hat man eine langhaarige Ponit-Rasse. Das meine ich mit "kreiert".
Dass man bei spontanen Mutationen nicht einfach so mehr davon "machen" kann, um die genetische Basis zu erweitern, ist mir bewusst
😉
Andere Rassen sind über lange Zeit zu ihrem heutigen Erscheinungsbild hingezüchtet worden, z.B. Abessinier. Da sind zig Gene im Spiel, die kriegt man auch nicht in ein paar wenigen Generationen bei neuen Katzen so hinverändert.
So einfach, wie oben beschrieben, ist es natürlich nicht, das ist mir auch klar. Zumal man ja wahrscheinlich nicht nur auf langhaarig und point achten wird, sondern auch auf andere Merkmale, wie Ohren, Schnauze, Nase, Größe etc. (Gesundheit setze ich als Grundvoraussetzung an, die ich nicht extra erwähnen möchte).
Und dann gibt es noch Rassen wie die Maine Coon, da macht man genau das, was du schreibst: Man holt neue Foundationtiere, in dem Fall aus Maine, die rasse-ähnlich aussehen, und erklärt die kurzerhand zu neuen Maine Coons, mit denen weitergezüchtet werden kann.
Allerdings ist da so ein bisschen Kosmetik im Spiel, weil bei diesen Foundationtieren auch keiner den Inzuchtkoeffizienten kennt. Und wenn die Katze von nem entsprechend abgelegenen Bauernhof kommt, ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass Inzucht in den letzten paar Generationen mit im Spiel ist.
Ja, das sind die Naturrassen, die ja auch nicht "kreiert" wurden. Und ja, bei der Foundation-Zucht spielt immer ein gewisses Risiko mit, ist mir bekannt.
Insgesamt ist sinnvolle Zucht nicht so einfach, wie sich das viele gerne vorstellen. Es reicht halt nicht, einen hübschen (gesunden) Kater auf eine hübsche (gesunde) Katze zu setzen, da muss sehr viel mehr beachtet werden. Und auch neue Rassen entstehen nicht einfach so über Nacht. Ist mir alles bekannt. Und es gibt große Unterschiede, wie einzelne Rassen entstanden sind. Und durch verschiedene Selektionen verändern sie sich im Laufe der Zeit auch sehr. Gutes Beispiel finde ich da die Perser-Katze, die sich im Laufe der letzten 50 Jahre wirklich drastisch geändert hat (und nach meinem persönlichen Empfinden weder optisch noch gesundheitlich zu ihrem Vorteil).