Spezialfutter-Totalverweigerer

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Maustier

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26. September 2012
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Burgwedel b. Hannover
Hallo ihr Lieben,

hab ein großes Problem. Wir haben zwei Katzen, 16 Jahre alt. Beide Katzen kamen im Alter von 11 Jahren zu uns. Bei den Vorbesitzern gabs Supermarkt-NaFu, später wurde gebarft (ohne Supplemente).

Bei uns gabs anfangs hochwertiges NaFu, ab und an mal Fleisch (ohne Supplemente, wenn welche drin sind, wird es nicht gefressen), später wurde das hochwertige NaFu verweigert bis wir wieder beim Supermarkt-NaFu waren.

Vor einigen Wochen war Suse verstopft, sie bekam von RC das Fibre Response. Hat sie anfangs super gerne gefuttert, weil TroFu - und TroFu gabs immer nur als Leckerli. Die Verstopfung besserte sich. Mittlerweile mag sie das TroFu nicht mehr, futtert immer nur ein paar Bröckchen. Trinken tut sie. Logische Konsequenz: Wenig Futter, wenig bis gar kein Kotabsatz über zwei bis drei Tage. Milchzucker und Laxativ (Malzpaste) gebe ich auch, aber anscheinend ist sie lactosetolerant - von Durchfall oder weichem Stuhl keine Spur.

Ihr Bruder Dicker hat nun Schilddrüsenprobleme, der Wert liegt bei 8,8 (Referenzwert von 0,8 bis 4,7 µg/dl). Dicker soll jetzt nur noch das y/d von Hills futtern (das NaFu, das TroFu ist ja der totale Müll und den kriegt er garantiert nicht). Natürlich mag er das Futter nicht. Er bekommt keine Tabletten, sondern ein homöopatisches Mittel "HUCC" - ich weiß nicht, was genau da drin ist. In drei Wochen steht die nächste Blutuntersuchung an.

Ich bin echt am Verzweifeln, beide verweigern ihr Futter. Was soll ich bloß machen? Hoffen, dass irgendwann der Hunger übermächtig wird? Oder nachgeben so nach dem Motto: "Gut, sind ja beide schon 16, wozu unnötig quälen?"

Gerade Suse ist in ihrer Verweigerungshaltung SEHR konsequent.

Der Lieblings-Speiseplan der beiden würde so aussehen: Morgens Hühnchen, abends Rind, am nächsten Tag wieder eine andere Sorte, bloß nicht zweimal hintereinander dasselbe ... zwischendurch ein bisschen TroFu oder mal ein Sheba-Pöttchen.

Ich bin kurz davor, die Sheba-Pötte aufzumachen und den ganzen anderen Kram in die Tonne zu kloppen...
 
A

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Ähm - gib ihnen Futter, das ihnen schmeckt.
Und geh die Krankheiten - also die SDÜ auf jeden Fall - mit richtigen Medikamenten an, nicht mit Spezialdiätfuttern.

Und auch zum Schmeckt-mir-Futter kannst Du bei Bedarf etwas zusätzliches Abführzeugs geben: Bei Katzen würde ich es als erstes mit ein bißchen extra Fett versuchen - ein kleines Stückchen Schmalz oder ein Tl Sonnenblumenöl am Tag.
Trofu an sich stopft - egal, wieviel Ballaststoffe da drin sein sollen: Da fehlt einfach die Flüssigkeit, um diese Ballaststoffe zur Wirkung zu bringen.

Das Hills y/d steht im begründeten Verdacht, Muskelschwund auszulösen - weil es wohl extrem proteinarm ist. (Also freu Dich, das Dein Kater verweigert!)
Schilddrüsenüberfunktion lässt sich bei Katzen mit regelmäßiger Tablettengabe recht gut einstellen. (Wenn Tabletten gar nicht gehen: Es gibt das Medi auch als Salbenaufbereitung.)

Den "Rest", warum Trofu für Katzen gar nicht gut ist usw., kannst Du hier im Ernährungsbereich durchlesen - und weiterführende Informationen zu den Krankheiten im Krankheitsbereich.
 
Danke SiRu, im Stillen hab ich genau auf solch eine Antwort gehofft. Das mit der Salbe, die in die Ohrmuscheln geschmiert wird, hab ich schon gelesen. Soweit ich mich erinnere, müssen die Tabletten im Ganzen gegeben werde, schmecken zermörsert wohl nicht? Das y/d ist der totale Dreck, da hatte ich schon die entsprechende Seite gefunden. TroFu gabs immer nur als Betthupferl, so ca. 10 Stückchen/Abend.

Die "Nebenwirkungen" des y/d ... gruselig! Vielleicht ist es wirklich so, dass diese beiden Katzen instiktiv wissen, was gut ist. Und dieses y/d soll der Kater bis ans Lebensende kriegen? Denn selbst WENN mit diesem Futter die Werte runtergehen, dann wieder normal füttern und die Werte wieder hoch? Dann doch lieber Tabletten.

Das mit dem Öl werde ich machen.

Einerseits ist es ja toll, dass die TÄ hömöopatisch an die Sache geht - aber dass sie andererseits von Hills und RC überzeugt ist, kotzt mich schon extrem an. Eigentlich braucht diese Praxis das Sponsoring nicht, die verdienen auch so genug.

So, und nachdem Suse sich gerade zum zweiten Mal übergeben hat (auch ein leerer Magen erzeugt Übelkeit), werde ich jetzt das Sheba reichen.

Heute Abend gibts Hühnchenfleisch. Und wenn in drei Wochen die nächste Blutuntersuchung ansteht, muss die TÄ Dicker halt auf Tabletten einstellen.
 
Ihr Bruder Dicker hat nun Schilddrüsenprobleme, der Wert liegt bei 8,8 (Referenzwert von 0,8 bis 4,7 µg/dl). Dicker soll jetzt nur noch das y/d von Hills futtern (das NaFu, das TroFu ist ja der totale Müll und den kriegt er garantiert nicht). Natürlich mag er das Futter nicht. Er bekommt keine Tabletten, sondern ein homöopatisches Mittel "HUCC" - ich weiß nicht, was genau da drin ist. In drei Wochen steht die nächste Blutuntersuchung an.

Warum besteht der Tierarzt darauf, dass Du das Hills fütterst? Wie SiRu schon schreibt, ist das Futter alles andere als unumstritten. Nicht nur der geringe Proteingehalt ist in meinen Augen problematisch, sondern das Futter enthält auch recht viel Leber, dürfte also zu viel Vitamin A enthalten.

Außerdem ist es wohl häufig so, dass die Schilddrüsenwerte mit dem Futter zwar erst sinken, dann aber irgendwann wieder in die Höhe schießen, weil die Schilddrüse dann gelernt hat, aus der minimalen Menge an Jod, die das Futter enthält, das Maximum herauszuholen.

Ich hatte das y/d testweise auch mal gefüttert, allerdings im Wechsel mit selbst gekochtem Huhn und Lamm, um den Proteinmangel auszugleichen. Die Werte sanken trotzdem, obwohl der Hersteller behauptet, man dürfe nichts anderes mehr füttern. Na klar, der will ausschließlich sein Futter verkaufen...

Da Dein Katerchen verweigert, würde ich umgehend den Tierarzt anrufen und um Schilddrüsenmedikamente bitten. Mit jedem Tag, den eine SDÜ unbehandelt bleibt, drohen Schäden an Organen wie Herz und Nieren. Bitte mach Dich vorab auch über die richtige Dosierung der Medis schlau, leider neigen immer noch viele TÄ dazu, zu hoch einzusteigen, das ist aber eine veraltete Herangehensweise. Wir haben im Unterforum Krankheiten übrigens eine eigene Rubrik für Schilddrüsenerkrankungen.

Was das Futter generell angeht, welche hochwertigen Sorten hast Du denn ausprobiert? Hier ist es z.B. so, dass einige Sorten gar nicht gehen, andere aber durchaus gefressen werden, manchmal muss man sich da erst mal lange durchs Sortiment testen. Wenn Suse aber gar nichts davon mag, dann versuche es einfach mal mit Mittelklasse- oder Supermarktfuttern, die ohne Getreide und obskure pflanzliche Eiweißextrakte auskommen, da gibt es auch eine gute Auswahl. Selbst von Sheba gibt es Sorten ohne pflanzliche Zutaten. Bei einer 16-jährigen Katze würde ich da nicht mehr auf Biegen und Brechen umstellen wollen, der Schuss kann unter Umständen auch ziemlich nach hinten losgehen.

Wenn Suse so mäkelig ist und auch zu Verstopfung neigt, kann es nicht schaden, auch mal die Bauchspeicheldrüse zu testen. Das ist ein spezieller Test, der fPli-Test heißt und den leider viele Tierärzte auch nicht auf dem Schirm haben.

@Edit: Lese gerade Deine Fragen wegen der Tabletten: Die Felimazole müssen im Ganzen gegeben werden, Carbimazol aus der Humanmedizin ist geschmacksneutral und kann geteilt oder sogar gemörsert werden. Ich habe seit drei Jahren null Probleme damit, die Dinger in die Kater zu bekommen.
Noch was zum Futter: Es gibt auch Futtersorten, die keine Jodzusätze enthalten und die Du statt des y/d bzw. im Wechsel mit dem y/d probieren könntest. Mein Favorit ist da derzeit das "Pfotenliebe". Wir konnten mit solcher Fütterung die Dosis der Schilddrüsenmedis bereits senken. Abraten würde ich Dir von Futtersorten mit Standardzusätzen wie Mac's, CFF, Granatapet etc., die allesamt recht hohe Jodzusätze enthalten. In den Beipackzetteln der Schilddrüsenmedis steht auch explizit, dass erhöhte Jodzufuhr auch eine erhöhte Medikamentendosis notwendig macht und das ist ungut, weil die Medis auch immer Nebenwirkungen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke auch an dich, Silvia.

An Futter haben wir so ziemlich alles durch: Catz Finefood, Animonda Carny, Macs, Bozita, Schmusy, Pet Nature, Cat & Clean, Terra Felis, Terra Pura.

Ich hab die letzten Tage viel gelesen, es ist unheimlich schwer rauszukriegen, welche Futtersorten wenig Jod haben. Und wenn es Rohfleisch gibt, dann am besten Muskelfleisch und keinen Schlund. Und beim Dosenfutter, bei dem Jod zugefügt ist, weiß man ja auch nicht genau, ob Schlund mitverarbeitet wurde, was den Jodgehalt wieder in die Höhe treibt.

An NaFu werde ich das Pfotenliebe mal testen, das kenn ich noch nicht. Außerdem soll wohl im Premiere Meat Menue Adult (Fressnapf) und im Animonda Integra Sensitive auch wenig Jod sein.

Tjahaaa, die TÄ empfahl dieses Futter, weil die Tabletten ja so viele Nebenwirkungen haben ... 🙄

Ich werde weiterlesen und morgen die TÄ kontaktieren wegen der Tabletten.

Danke erstmal für eure ausführlichen Antworten.
 
Danke auch an dich, Silvia.

An Futter haben wir so ziemlich alles durch: Catz Finefood, Animonda Carny, Macs, Bozita, Schmusy, Pet Nature, Cat & Clean, Terra Felis, Terra Pura.

Ich hab die letzten Tage viel gelesen, es ist unheimlich schwer rauszukriegen, welche Futtersorten wenig Jod haben. Und wenn es Rohfleisch gibt, dann am besten Muskelfleisch und keinen Schlund. Und beim Dosenfutter, bei dem Jod zugefügt ist, weiß man ja auch nicht genau, ob Schlund mitverarbeitet wurde, was den Jodgehalt wieder in die Höhe treibt.

An NaFu werde ich das Pfotenliebe mal testen, das kenn ich noch nicht. Außerdem soll wohl im Premiere Meat Menue Adult (Fressnapf) und im Animonda Integra Sensitive auch wenig Jod sein.

Tjahaaa, die TÄ empfahl dieses Futter, weil die Tabletten ja so viele Nebenwirkungen haben ... 🙄

Ich werde weiterlesen und morgen die TÄ kontaktieren wegen der Tabletten.

Danke erstmal für eure ausführlichen Antworten.

http://www.katzen-forum.net/nassfutter/137098-extra-zugesetzte-jodmenge-im-futter-uebersicht.html
 
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Dank dir, Nina, den Beitrag hab ich auch schon gefunden und gelesen. 🙂
 
Ich hab die letzten Tage viel gelesen, es ist unheimlich schwer rauszukriegen, welche Futtersorten wenig Jod haben. Und wenn es Rohfleisch gibt, dann am besten Muskelfleisch und keinen Schlund. Und beim Dosenfutter, bei dem Jod zugefügt ist, weiß man ja auch nicht genau, ob Schlund mitverarbeitet wurde, was den Jodgehalt wieder in die Höhe treibt.

Das ist das Problem. Die Hersteller behaupten zwar, dass kein Schlund verarbeitet ist, aber ob man denen immer so trauen kann? Und gerade bei Sorten, in denen Hälse verarbeitet sind, kann man nie ganz sicher sein, ob da nicht doch Schilddrüsengewebe im Futter landet...Beim Pfotenliebe bin ich mir relativ sicher, dass das sauber ist, das ist aber auch schon das einzige Futter.

Barfen ist da auf jeden Fall sicherer, aber ich weiß halt auch nicht, ob es auf Dauer nicht kontraproduktiv ist, den Jodgehalt zu stark zu senken...

Man bräuchte dringend ein Hometesting für SDÜ-Katzen, damit man kontrollieren könnte, welche Futterkombi am besten funktioniert.
 

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