dieMiffy,
generell bin ich bei Zucht ein wenig skeptisch, weil es einfach zu viele negative Entwicklungen gibt.
Ja Rickie, ich weiß und all die Dinge die Du aufgezählt hast sehe ich genauso als nicht erstrebenswert
🙂 Ich wollte eigentlich in der Diskussion nur aufzeigen, dass Rückverpaarungen oder andere enge Verpaarungen (in der Regel) nicht das Ziel haben neue Rassen mit möglichen Defektmerkmalen zu kreieren, was ja mal kurz angesprochen wurde.
Zucht zur Rasseerhaltung und zur Verbesserung der Gesundheit wäre ja ganz in Ordnung, nur sehe ich das leider nur äußerst selten als gegeben. 🙁
Und da ist das Problem bzw. die Zweischneidigkeit von Zucht. Verbesserung der Gesundheit machst Du natürlich indem Du alles an den Katzen testest, was man heute testen kann (HCM, PKD usw.).
Wenn man den Punkt enge Verpaarung für gute optische Merkmale mal weglässt und es nur aus Sicht der Gesundheit betrachtet:
Auch mit einer engen Verpaarung und dem dadurch bedingten "Nachschauen" prüfst Du auf Defekte, selektierst aus und machst mit den Gesunden weiter. Gleichzeitig birgt das aber natürlich das Risiko, dass durch dieses Abprüfen überhaupt erst kranke Tiere entstehen, weil Du ja nach sowas suchst. Das Problem an der Sache ist, würdest Du es nicht tun, sind diese Defektgene ja nicht weg. Sie sind weiterhin da und können jederzeit zutage treten bei einer Verpaarung. Heißt also, wenn Du eher Outcross züchtest, also immer möglichst wenig miteinander verwandte Tiere verpaarst, kann es natürlich trotzdem ganz weit hinten mal gleiche Vorfahren geben. Sind diese Linien nicht "abgeprüft" und tragen Defektgene, können diese Generationen später eben wieder aufeinander treffen und ebenfalls diese Krankheiten oder Defekte hervortreten.
Ich will dabei jetzt gar nicht bewerten, welche Vorgehensweise besser ist, es ist irgendwo die Wahl zwischen Pest und Cholera
😉 Und ein Züchter wird sich eben eher für den einen oder eher für den anderen Weg entscheiden und als Liebhaber und Käufer kann man das ja genauso, also eher bei einem Outcross-Züchter unterstützen oder einen, der auch mal entsprechend enge Verpaarungen gemacht hat, Dir aber erklären kann warum genau.
Und natürlich kann man aus den Gründen auch zu dem Schluss kommen, dass Zucht einfach unnötig ist, auch das leuchtet mir ein
🙂
Hier ist mal ein Beispiel für enge Verpaarung zum Abprüfen auf Gesundheit:
Rickie, dein Englisch ist mit Sicherheit besser als meines, aber so wie ich es lese, hat die Züchterin mit ihren 2 Gründerkatzen der Rasse 19 (augenscheinlich) gesunde Nachkommen gehabt. Daraufhin hat sie die Geschwister untereinander verpaart, um nach Defektgenen zu suchen, bevor sie mit den Nachkommen / Geschwistern weiter macht. Und tatsächlich sind welche zutage getreten (Gaumenspalte). Weiter gemacht hat sie mit den Tieren aus dieser engen Verpaarung, die diesen Defekt nicht hatten.
Nun kann man vorwerfen, sie hat bewusst das Risiko in Kauf genommen, kranke Tiere zu produzieren, denn sie suchte ja nach Krankheitsgenen. Man kann aber auch sagen, sie hat abgeprüft, Kranke ausselektiert und mit den Gesunden weiter gemacht und somit schon defekte Gene herausgezüchtet. Ansichtssache und ich will es an der Stelle gar nicht werten, zumal das hier in den 60er / 70er Jahren stattfand.
Hätte sie es nicht getan, wär der Defekt für die Gaumenspalte ja weiterhin da gewesen. Wären irgendwann Generationen später mal Nachkommen dieser Katzen verpaart worden, hätte es ebenfalls jederzeit auftreten können. Dann hat man oftmals das Problem, dass es schwieriger ist, es zurückzuverfolgen wo es herkommt und natürlich dann auch schon viele Trägertiere im Umlauf sind. Dazu kommt, dass dann oftmals längst nicht alle bereit sind, die Träger aus der Zucht zu nehmen, leider.
Und es gibt auch Beispiele dafür, wo man nicht abgeprüft hat und genau das mehrere Generationen später passierte (neue Foundation-Katzen, die z. B. HCM mitbrachten und andere unerwünschte Merkmale, sowie Defekte).
"Returning to more specifically Heidi Ho-related questions, I then asked Connie more about her original breeding plans - whether she brought in more foundation cats for outcrosses or whether she preferred to go to other breeders' cats: "My only 'foundation cats' were Andy and Bridget, whom I still set as the cats from my household who had the most profound influence on the breed - after all, they started it all for me. At first, as I have said,
I interbred some of their offspring, to bring out any 'bad genes' lurking in their unknown ancestry and, in doing this, I did uncover a cleft palate gene. Actually, there wasn't too much information readily available on genetic faults in cats so, knowing that cleft palate is genetic in humans, I assumed it would also be so in cats. Andy and Bridget produced a total of 19 healthy kids with no obvious faults. Interbred, they produced cleft palates. However, I sorted out the two males and three females mentioned earlier, who did not. These formed my 'production line' for the next 4 to 5 years and there was never another cleft palate, nor were any reported to me by those few people who obtained breeders from me. I think I pinned the faulty gene on Bridget. Bred to a son who had produced a cleft palate, she produced two in a litter of five. I couldn't check on Andy in the same way, since I didn't have a daughter who had produced a cleft palate and he had been neutered by the time I tested Bridget, due to a non-genetic health problem."
Quelle:
Interview Heidi Ho cattery