Suche Hilfe: Katzen kämpfen nach Nakose. Jahrelanger Frieden ist weg.

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28. September 2018
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Hallo ihr Lieben!

Unsere Katze Aisha (12) hat seit November 21 Schmerzen und wir waren bei mehreren Tierärzten um herauszufinden, was es sein könnte. Damals gab es mit Tilu (6) unserem Kater keine Probleme. Beide sind kastriert. Jahrelang und schon immer sind sie beste Freunde. Nun machten wir eine große Untersuchung mit Aisha in Nakose. Es waren ihre Zähne und sie muss diese Woche Freitag eine OP bekommen.

Wir haben den Fehler gemacht, die Katzen nach der Nakose nicht zu trennen, da es bisher immer gut gegangen ist. Abends kam dann der erste Angriff von dem Kater und hat die Kranke Aisha umgehauen. Wir konnten schlimmeres verhindern. Danach war wieder alles gut und wir konnten sie zusammen lassen.

Den nächsten Tag bis zum Abend war alles gut, dann aufeinmal wieder zwei Kämpfe, die Kranke Aisha ist dabei unsauber geworden, kein Selbstbewusstsein mehr. Daraufhin haben wir sie getrennt und sind völlig überfordert, wie wir sie wieder zusammenbekommen sollen.

Wir haben probiert die Räume zu tauschen, den Tuchtrick mit den Geruchübertragen - wenn sie wieder zusammenkommen geht alles wieder von vorne los. Immerhin können sie zusammen essen, aber danach geht wieder der Zoff los. Ich verstehe das einfach nicht, denn bei der ersten Zusammenführung war alles viel weniger stressig! Ich kenne unseren Kater nicht so.

Daraus resultiert: Unzufriedene Katzen durch die Trennung, weil sie nicht mehr die gesamte Wohnung haben (sie mauzen die ganze Zeit, wenn kein Mensch mit im Raum ist). Lange Nächte der Besitzer und kaum Schlaf wegen des Schreiens in der Nacht. Sorgen um die kranke Aisha und die OP, die am Freitag unbedingt gemacht werden muss, damit es ihr besser geht. Einfach nur Stress, Stress, Stress - sodass ich maßlos überfordert mit der Situation bin.

Ich hatte überlegt unseren Kater Tilu für einen Monat bei einem Freund abzugeben (ohne andere Katzen), sodass sich Aisha in Ruhe von der OP erholen kann und dann die Zusammenführung nochmal von ganz vorne angeht...? Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee wäre.

Ich wäre für jede hilfreichen Tipp oder Idee dankbar.

Viele Grüße,
Lillian
 
A

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bitte lies dir den (oben angepinnten) thread duch; "info-umgeleitete aggression" 😉
darin wird gut beschrieben, wie ihr vorgehen solltet, wenn ihr die beiden wieder zusammenführt.
jetzt für den moment sowieso trennen, da euer katzi krank ist, eine OP braucht und danach ruhe.
wenn du nach dem info-thread noch weiter lesen möchtest, kann ich dir den thread empfehlen; von JeMiKa umgeleitete aggression-ich bin fix und fertig.
tilu für einen monat wegzugeben ist keine lösung, das wird das problem nicht beheben. du musst die katzis nach OP und genesung wieder ganz neu zusammenführen
 
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Danke für deine schnelle Antwort. Ich habe mir beide Threads durchgelesen und den einen und anderen Tipp mitnehmen können.

Mein hauptsächliches Problem ist eher das Mentale. Es macht mich und meinen Freund gerade so fertig, dass wir nicht mehr unseren gewohnten Tagesablauf hinbekommen. Wir "arbeiten" gerade im Homeoffice, aber ich kann mich nicht mehr darauf konzentrieren und will diese Situation nicht wahrhaben. Uns geht es gerade wirklich nicht gut mit dieser Situation und die Idee mit dem kurzfristigen weggeben von Tilu kam tatsächlich nur, damit ich meinen Stress erstmal auf die Krankheit von Aisha lenken kann und nicht beide Situationen gleichzeitig habe. Seit dem das am Samstag passiert ist, konnte ich mich nicht mehr richtig entspannen, geschweige denn mehr als 3 Stunden durchschlafen.
 
Habe gestern Katzenkontakt über Spalt hergestellt und Leckerlies gegeben. Hat soweit ganz gut geklappt. Ich versuche immer positive Eindrücke den beiden zu geben, wenn sie zusammen sind. Manchmal klappt das nicht und Tilu fängt wieder an zu fauchen und wird agressiv. Dann versuchen wir sie schnell wieder zu trennen, bevor es eskaliert... Ich hoffe, dass es richtig so. Natürlich sollte man es nicht soweit kommen lassen.

Zusammen essen klappt ganz gut, obwohl die Aisha oft noch etwas unsicher erscheint, aber sie isst ihr Futter immerhin. Vielleicht ist es dann einen Schritt zu weit?

Man merkt stark, dass Aisha Tilu vermisst. In der Nacht fängt sie an zu jaulen und auch menschliche Gesellschaft lässt sie nicht ruhiger werden. In diesen Momenten schmerzt mein Herz immer so stark, denn sie wünscht sich anscheinend auch den alten Tilu zurück. Schon immer musste sie in kätzischer Gesellschaft sein. Daher wäre es auch falsch Tilu vorübergehend aus dem Haushalt zu geben, das war ein blöder Gedanke von mir.
 
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Ich verstehe total, wie sehr du unter der Situation leidest - es ist belastend auf ganz vielen Ebenen. Mir hat geholfen, mich irgendwann damit abzufinden, dass das jetzt eben aktuell die Situation ist (auch wenn ich mein altes Leben noch so sehr vermisse) und daran zu glauben, dass wir es schaffen werden, dass alles wieder gut wird. Und das schafft ihr auch! Ihr seid sogar zu zweit, was alles so viel leichter macht (oder machen kann, wenn ihr beide an einem Strang zieht).
 
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Fauchen ist nicht aggressiv, sondern in der Regel Unsicherheit.
 
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dass sie frisst, ist sehr gut 🙂
und ja, fauchen heisst "bleib auf abstand", das ist soweit normale kommunikation.
forciert nichts! lasst ihnen den abstand und die zeit, sich wieder aneinander zu gewöhnen.
wenn sie operiert wird (am freitag?), dann lasst ihr ihre ruhe, keinen sichtkontakt 😉
erst wenn sie sich von der OP erholt hat, wieder fit ist und gut frisst.
 
Ihr seid zu zweit, so dass ihr beide jeder mit einer Katze Clickern kann. Ich würde erst einmal auf einen Sichtkontakt verzichten und das Clickern bei den Fellnasen verinnerlichen. Wenn das gut klappt, dann den Sichtkontakt entfernen, Katzen aber weiterhin separiert lassen und jeder clickert wie wild auf seiner Seite (anfangs gerne mit viel Abstand), Sicht zu anderer Katze soll positiv verknüpft werden. Wenn ihr merkt, dass die Samtpfoten das Clickern spannender als sich über die andere Miez aufzuregen finden, dann kann man sich langsam näher heranarbeiten. Das braucht viel Geduld und man muss den einen oder anderen Rückschlag in Kauf nehmen. Lieber dann wieder einen Schritt zurück, als es erzwingen zu wollen.
 
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Danke für die zuversichtlichen Worte - ja sich Mut zu zusprechen ist wichtig.

Heute Morgen als wir die zwei gefüttert haben war für Aisha Tilu fast interessanter als das Futter. Sie ist geradewegs so zu ihm gegangen und hat ihn beschnuppert (hat sie wohl gebraucht ). Tilu hat wahrscheinlich nicht viel gemerkt, weil er richtig Futterversessen ist - aber er hat sie sogar gewähren lassen, quasi nicht reagiert und weiter gefuttert.

Dann war die Aisha fertig und ist so, als wäre nichts, in Richtung Schlafzimmer gelaufen. Das hat Tilu dann überfordert, sein Essen war nahezu leer und er hat angefangen zu Fauchen. Wir haben ihn dann einfach wieder zu seinem Futter gedreht und er hat weiter gegessen. Aisha war deswegen ein wenig verängstig und hat sich im Schlafzimmer versteckt. Danach haben wir beide wieder separiert und bespielt.

Ja, Aisha wird am Freitag operiert, wir werden die kleine danach erstmal komplett isolieren, ohne Sichtkontakt und nach der Nakose besonders gut auf sie aufpassen.

Die beiden an klickern zu gewöhnen klingt auch sehr gut. Wirkt das klickern besser, als wenn man denen bei Sichtkontakt nur Leckerlies zuwirft? Was wir auch noch machen: Katze in Tuch einreiben, andere Katze zum Schnuppern geben und Leckerlies drauf platzieren, damit der Geruch mit etwas Positivem verbunden wird.
 
Die beiden an klickern zu gewöhnen klingt auch sehr gut. Wirkt das klickern besser, als wenn man denen bei Sichtkontakt nur Leckerlies zuwirft? Was wir auch noch machen: Katze in Tuch einreiben, andere Katze zum Schnuppern geben und Leckerlies drauf platzieren, damit der Geruch mit etwas Positivem verbunden wird.
Clickern ist für meine Monsterle: „Hey, jetzt beginnt Party!“, sie lieben es. Es ist ausbaufähig und nicht nur als Hilfe zur Vergesellschaftung einsetzbar. Es hilft zum einen das Selbstbewusstsein von Katzen zu stärken, einen Kommunikationsweg Tier/Mensch zu etablieren, aber auch die Interaktion Katze-Mensch wie Katze-Katze zu fördern und und und. Clickern kann auch im Med-Training sehr helfen. Ich dachte an Clickern, da ich erst einmal auf Sichtkontakt verzichten würde (würde sie auch erst einmal nicht aufeinander treffen lassen). Erst wenn sich das Clickern etabliert hat und ich bestimmtes Verhalten, wie zB „warten“, abfragen kann, würde ich mit (erst einmal nur) Sichtkontakt arbeiten (langsame Heranführung). Die Katzen (eine mehr, die andere weniger) verknüpfen gerade den Konatkt mit der anderen Katze als was Negatives. Daran sollte man arbeiten, das braucht Zeit.
 
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na das tönt doch mal ganz gut für den "anfang" 🙂
und schnuppern ist sehr gut 😊
gut ding will weile haben...
 
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