Also wie gesagt, das lernt man heute im Studium. Und klar hat man nach 1000 Patienten ein besseres Auge als nach 100. Aber so etwas ist heute schon standard.
Sichere Diagnosen stellen lernt man im Studium? Also das wage ich nun ernsthaft zu bezweifeln. Natürlich lernt man die theoretischen und technischen Grundlagen und bekommt in Praktika sicher auch erste Einblicke in die Realität. Aber die Diagnostik ist etwas, das gerade bei Tieren extrem viel Erfahrung voraussetzt. Natürlich lernt man im Studium, welche diagnostischen Möglichkeiten es heutzutage gibt, aber die Praxis ist etwas ganz anderes. Da braucht es mehr als die Kenntnis möglichst vieler Geräte und Diagnoseverfahren. Man muss lernen, in welchem Fall man welche Verfahren sinnvoll anwendet und wann nicht. Das gerade macht den guten TA, den guten Diagnostiker, aus. Und das lernt man nur durch jahrelange Erfahrung.
Sich also einen Studenten oder Berufsanfänger an Land zu ziehen, wenn man eine Orga aufbauen will, die endlich mal ordentliche Diagnostik macht, ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Da schließe ich mich Shao an.
Weißt Du Lino, ich möchte nicht so wirken als wolle ich Deine Ideen runtermachen. Ich finde die Idee an sich gut und Dein Engagement vorbildlich!
Allerdings meine ich, dass das alles noch ein wenig durcheinander geht. OK, ich persönlich würde etwas anders an die Sache herangehen, das muss natürlich nicht jedermanns Art sein, so ein Projekt anzugehen. Bevor ich Menschen und vielleicht einen TA suche, der sich bei dem Projekt einbringt, würde ich zunächst mal die formalen Dinge klären. Und zwar nicht nur so ins Blaue hinein, sondern ernsthaft. Welche Gesellschaftsform ist die richtige? Da hast Du Dir schon die Genossenschaft ausgeschaut. Welche Voraussetzungen braucht es da genau (nicht ungefähr, denn wenn Du so ein Projekt auf die Beine stellen möchtest, musst Du es genau wissen)? Wie gründe ich eine Genossenschaft? Wer haftet für Fehler, die passieren und für Schulden, die entstehen können und in welchem Umfang? Gibt es vielleicht andere, besserre Alternativen? Wenn das geklärt ist: Welche fixen Kosten entstehen tatsächlich monatlich? Das ist ein extrem wichtiger Punkt, denn damit steht und fällt das Projekt. Bisher gibt es da nur Aussagen, dass das alles ja nur beispielhaft und nicht genau berechnet ist. Da müssen exakte Berechnungen her, um den monatlichen Beitrag der Mitglieder festlegen zu können und den sofortigen Absturz des Unternehmens zu vermeiden (und dafür wirst Du möglicherweise Experten brauchen, die sich mit dem Verbrauch an Medis etc. auskennen). Wieviele Personen braucht es, um die Verwaltung der Genossenschaft effektiv zu betreiben? Kann das einer alleine neben seinem Vollzeitjob her? Und wenn nein: Wieviele Leute brauche ich als Unterstützung? Und Peikko hat auch etwas Wichtiges angesprochen: Ein TA alleine reicht nicht, weil niemand 24/7/365 verfügbar sein kann! Es braucht ein exaktes Konzept.
Das waren nur mal so einige Punkte. Es fiel in dem Thread schon mal die Tierrettung München als beispiel für eine solche Orga, wie Du sie Dir vorstellst. Hast Du schon mal Kontakt mit einer solchen Orga aufgenommen, um festzustellen, wie die organisiert sind?
Und wenn das alles geklärt und ein exaktes Konzept erstellt ist, kann ich damit an die Leute gehen und es ihnen vorstellen. Und dabei ist zu bedenken, dass das Projekt räumlich eng begrenzt ist, da ja ein TA nicht die komplette BRD abfahren kann.
Natürlich macht es Sinn, sich bereits im Vorfeld Menschen zu suchen, die einen bei der Planung unterstützen und so sehe ich auch Deinen anderen Thread.
Nur solltest Du Dir genau über das Ziel klar sein, das Du verfolgst. Dieser Thread begann damit, dass Du sagtest, die Diagnostik bei TÄ ist schlecht. Dadurch bist Du darauf gekommen, selbst eine Organisation zu gründen, die dafür sorgt, dass die Diagnostik für Mitglieder erstens gut und zweitens bezahlbar ist.
Das beißt sich aber wirklich mit der Idee, einen Berufsanfänger einzustellen.
Das ist nur meine persönliche Meinung und keine generelle Kritik an der Idee!