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Feeli
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- Mitglied seit
- 13. September 2017
- Beiträge
- 11
Liebe Dosenöffner,
wir haben vor zwei Wochen den Katzenopa Findus aus dem Tierheim adoptiert. Nachdem unser junger Kater vor einem Monat tödlich angefahren wurde haben wir uns entschieden, den Katzenplatz an eine Katze zu vergeben, die dringend ein schönes Zuhause braucht.
Also waren wir im örtlichen Tierheim, und dort sind wir Robbie begegnet - ein alter Herr in Einzelhaltung, der so aussah, als würde er all seine Kraft nochmal zusammen nehmen um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Man sagte uns, er sei 10+ und alleine, da er sich mit anderen Katzen nicht vertrage habe man ihn in einen Einzelraum gesetzt. Da saß der arme alte Herr nun seit März und niemand wollte ihn.
Für uns war klar dass er bei uns einziehen darf. Zuhause konnten wir ihn dann auch mal ausgiebig beobachten und leider sah es nicht so gut aus: er humpelte, jeder Schritt schien zu schmerzen, er war komplett abgemagert, musste sich alle paar Meter hinsetzen und verschnaufen, hatte viel zu lange Krallen die auf dem Laminat klackern, ein zauseliges, sehr fusselndes und stumpfes Fell. Alles in allem war er in keinem guten Zustand.
Wir nahmen uns also vor ihn erstmal aufzupäppeln und weiter zu beobachten, wie er sich macht. Er bekommt Senioren- und Aufbaufutter, Thunfisch, Leberwurst, Vitaminpaste, Leckerchen, ein wenig Seniorentrockenfutter. Dazu viel Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Bürsten und Fellpflege und wenn Opa mag auch Spielen. Er schläft halt sehr viel und alle Aktivitäten scheinen ihn sehr anzustrengen.
Als er zwei Tage bei uns war fanden wir Tätowierungen in seinen Ohren. Nach etwas Recherche konnte ich auch die Tierärztin, von der er sie hatte, ausmachen. Robbie heißt eigentlich Findus - und das seit 17 Jahren. Leider war der Vorbesitzer nicht mehr erreichbar. Auch die Impfbenachrichtigungen waren wohl zurück gekommen. Aber unser Findus war der Ärztin wohlbekannt. Sein alter Besitzer war zweimal im Jahr dort zum Impfen und Durchchecken. Wie sich herausstellte wurde er FIV positiv getestet. Als nächstes stand wohl eine Zahnsanierung an, allerdings war Findus dann das letzte Mal im Januar bei der TÄ. Sie erzählte uns auch, dass er Tierärzte verabscheue und nur unter Zwangsmaßnahmen behandelt werden konnte. Für Spritzen musste er wohl immer in einen Spezialkäfig und wurde wohl auch im Schlaf behandelt, da er sich von der TÄ nicht anfassen ließ.
Wir waren auch mit ihm bei dieser TÄ, er mochte sich dort wirklich nicht untersuchen lassen und hat sehr aggressiv reagiert. Wir haben ihn dann erstmal in seiner Box gelassen, er hatte gerade den Umzugsstress zu uns hinter sich und ich wusste auch nicht, wieviel man dem alten Herren zumuten darf. Sie verordnete ihm Zeel für seine Bewegungsprobleme und es wird tatsächlich jeden Tag ein wenig besser.
Findus läuft nun nach zwei Wochen schon ohne Humpeln, schläft weniger, ist aufmerksamer. Er springt auch leichter auf unsere Couch, wobei ihm das herunterspringen sehr unangenehm zu sein scheint.
Vor allem anfangs hatte ich das Gefühl, dass er unfassbar traurig ist und dazu auch noch Schmerzen hat. Ich vermute, der Verlust seines Besitzers und die Isolation im Tierheim haben ihm doch stark zugesetzt. Zumindest sein seelischer Schmerz scheint etwas zu heilen.
Neben seinen Bewegungsschmerzen ist aber vermutlich das größte Problem, dass er seine Krallen nicht mehr einziehen kann. Vorne geht es noch so halb, hinten gar nicht mehr. Anfassen darf man seine Pfoten auf keinen Fall, das lässt er nicht zu. Ich denke, auch das behindert ihn beim Laufen sehr und schmerzt vielleicht sogar auch. Und so vermeidet er die Bewegung, die er doch so dringend braucht um wieder Muskulatur aufzubauen. Man merkt ihm an dass er knapp 5 Monate in einer winzigen Zelle saß und sich kaum bewegt hat, an ihm ist trotz gesundem Appetit nichts mehr dran.
Nun mein Zwiespalt: soll ich ihm vom Tierarzt die Krallen kürzen lassen, auch wenn das bedeutet, dass dies unter Narkose passieren muss? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch den TA nicht ran lassen wird und allein der Versuch ihn schon sehr aufregen und stressen wird. Und wie problematisch ist die Narkose bei einem so alten Kerlchen? Ich hatte bisher immer junge Katzen ohne solche Probleme, die leider immer viel zu früh von uns gingen. Ich bin daher im Zwiespalt, weil ich nicht weiß, ob ich das seinem schwer angeschlagenen Gemüt zumuten soll. Aber wenn er wieder gut laufen könnte würde ihm das sicherlich viel Lebensqualität zurück geben.
Ich denke allerdings auch daran, dass die Krallen ja dann in regelmäßigen Abständen immer wieder mal gekürzt werden müssen. Bin echt hin und her gerissen. Möchte ja, dass es ihm möglichst gut geht!
Hat jemand Erfahrungen mit einem tierarzt-verabscheuenden Killeropa mit mangelnder Krallenkontrolle?
Freue mich über jeden Rat!
Liebe Grüße
Feeli und Findus
wir haben vor zwei Wochen den Katzenopa Findus aus dem Tierheim adoptiert. Nachdem unser junger Kater vor einem Monat tödlich angefahren wurde haben wir uns entschieden, den Katzenplatz an eine Katze zu vergeben, die dringend ein schönes Zuhause braucht.
Also waren wir im örtlichen Tierheim, und dort sind wir Robbie begegnet - ein alter Herr in Einzelhaltung, der so aussah, als würde er all seine Kraft nochmal zusammen nehmen um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Man sagte uns, er sei 10+ und alleine, da er sich mit anderen Katzen nicht vertrage habe man ihn in einen Einzelraum gesetzt. Da saß der arme alte Herr nun seit März und niemand wollte ihn.
Für uns war klar dass er bei uns einziehen darf. Zuhause konnten wir ihn dann auch mal ausgiebig beobachten und leider sah es nicht so gut aus: er humpelte, jeder Schritt schien zu schmerzen, er war komplett abgemagert, musste sich alle paar Meter hinsetzen und verschnaufen, hatte viel zu lange Krallen die auf dem Laminat klackern, ein zauseliges, sehr fusselndes und stumpfes Fell. Alles in allem war er in keinem guten Zustand.
Wir nahmen uns also vor ihn erstmal aufzupäppeln und weiter zu beobachten, wie er sich macht. Er bekommt Senioren- und Aufbaufutter, Thunfisch, Leberwurst, Vitaminpaste, Leckerchen, ein wenig Seniorentrockenfutter. Dazu viel Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Bürsten und Fellpflege und wenn Opa mag auch Spielen. Er schläft halt sehr viel und alle Aktivitäten scheinen ihn sehr anzustrengen.
Als er zwei Tage bei uns war fanden wir Tätowierungen in seinen Ohren. Nach etwas Recherche konnte ich auch die Tierärztin, von der er sie hatte, ausmachen. Robbie heißt eigentlich Findus - und das seit 17 Jahren. Leider war der Vorbesitzer nicht mehr erreichbar. Auch die Impfbenachrichtigungen waren wohl zurück gekommen. Aber unser Findus war der Ärztin wohlbekannt. Sein alter Besitzer war zweimal im Jahr dort zum Impfen und Durchchecken. Wie sich herausstellte wurde er FIV positiv getestet. Als nächstes stand wohl eine Zahnsanierung an, allerdings war Findus dann das letzte Mal im Januar bei der TÄ. Sie erzählte uns auch, dass er Tierärzte verabscheue und nur unter Zwangsmaßnahmen behandelt werden konnte. Für Spritzen musste er wohl immer in einen Spezialkäfig und wurde wohl auch im Schlaf behandelt, da er sich von der TÄ nicht anfassen ließ.
Wir waren auch mit ihm bei dieser TÄ, er mochte sich dort wirklich nicht untersuchen lassen und hat sehr aggressiv reagiert. Wir haben ihn dann erstmal in seiner Box gelassen, er hatte gerade den Umzugsstress zu uns hinter sich und ich wusste auch nicht, wieviel man dem alten Herren zumuten darf. Sie verordnete ihm Zeel für seine Bewegungsprobleme und es wird tatsächlich jeden Tag ein wenig besser.
Findus läuft nun nach zwei Wochen schon ohne Humpeln, schläft weniger, ist aufmerksamer. Er springt auch leichter auf unsere Couch, wobei ihm das herunterspringen sehr unangenehm zu sein scheint.
Vor allem anfangs hatte ich das Gefühl, dass er unfassbar traurig ist und dazu auch noch Schmerzen hat. Ich vermute, der Verlust seines Besitzers und die Isolation im Tierheim haben ihm doch stark zugesetzt. Zumindest sein seelischer Schmerz scheint etwas zu heilen.
Neben seinen Bewegungsschmerzen ist aber vermutlich das größte Problem, dass er seine Krallen nicht mehr einziehen kann. Vorne geht es noch so halb, hinten gar nicht mehr. Anfassen darf man seine Pfoten auf keinen Fall, das lässt er nicht zu. Ich denke, auch das behindert ihn beim Laufen sehr und schmerzt vielleicht sogar auch. Und so vermeidet er die Bewegung, die er doch so dringend braucht um wieder Muskulatur aufzubauen. Man merkt ihm an dass er knapp 5 Monate in einer winzigen Zelle saß und sich kaum bewegt hat, an ihm ist trotz gesundem Appetit nichts mehr dran.
Nun mein Zwiespalt: soll ich ihm vom Tierarzt die Krallen kürzen lassen, auch wenn das bedeutet, dass dies unter Narkose passieren muss? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch den TA nicht ran lassen wird und allein der Versuch ihn schon sehr aufregen und stressen wird. Und wie problematisch ist die Narkose bei einem so alten Kerlchen? Ich hatte bisher immer junge Katzen ohne solche Probleme, die leider immer viel zu früh von uns gingen. Ich bin daher im Zwiespalt, weil ich nicht weiß, ob ich das seinem schwer angeschlagenen Gemüt zumuten soll. Aber wenn er wieder gut laufen könnte würde ihm das sicherlich viel Lebensqualität zurück geben.
Ich denke allerdings auch daran, dass die Krallen ja dann in regelmäßigen Abständen immer wieder mal gekürzt werden müssen. Bin echt hin und her gerissen. Möchte ja, dass es ihm möglichst gut geht!
Hat jemand Erfahrungen mit einem tierarzt-verabscheuenden Killeropa mit mangelnder Krallenkontrolle?
Freue mich über jeden Rat!
Liebe Grüße
Feeli und Findus