Hallo, danke für eure wiederholt aufbauenden Antworten. Es tut wirklich gut, solche entlastenden Worte zu hören. Ich denke, ich habe den Schock über Lunas Tod schon ganz gut verarbeitet. Ich trauere sehr, habe mit meinem Vater über's Wochenende viel geweint. Aber ich habe einfach verstanden, dass jeder logische Schluss auf den Tod hinausgelaufen wäre. Luna war offenbar sehr krank und die OP war nötig. Gut, man hätte noch vorher ein Röntgenbild des Gebisses bei einem 3. Tierarzt machen können (die anderen beiden hatten kein Röntgengerät), aber ich denke es wäre ein ähnliches Ergebnis rausgekommen. Bei Tierärztin Nr. 1 hieß es nämlich vor ca. 2 Monaten, dass der Kater Zahnstein habe. Nach einigem Lesen kann das aber auch schon ein Anzeichen für fortgeschrittenes FORL sein. Zudem hatte ich ungefähr ab spätem Winter oder Frühling das Gefühl, dass Luna älter wirkte, als er war. Für einen Freigänger von 10 Jahren hatte er irgendwie wenig Muskeln, das hat mich verwundert. Er hatte dann im März auch einen schlimmen Abszess am Hals, der tierärztlich versorgt wurde, aber irgendwie war er danach nie wieder so richtig der Alte. Er war nicht mehr so dynamisch, hat auch die letzten Tage viel mehr geschlafen, obwohl es mit der Entzündung im Mund durch das Cortison und das Antibiotikum besser wurde. Also wer weiß, was da noch war. Vielleicht am Ende doch noch Krebs oder FIV, wie der 2. Tierarzt mal überlegt hatte.
Also um eine OP mit Narkose wäre er vermutlich nicht rumgekommen, aber daran ist er ja gestorben. Gestorben wäre er vermutlich auch, wenn er keine Behandlung mehr bekommen hätte und man kann ja nicht ewig Cortison füttern.
Also hätte man ihn letztlich einschläfern müssen, wenn man gewusst hätte, dass er eine Narkose nicht verträgt. Alle Wege hätten zum Tod geführt. Es war, als ob es unvermeidbar gewesen wäre.
Ich mache mir nur Sorgen um meinen Vater. Er ist völlig fertig über den Verlust. Er pflegt noch meine kranke Mutter und arbeitet zusätzlich Vollzeit. Er sieht eh schon immer so mitgenommen aus und schläft wenig. Der Kater war sein Lebenselixier. Er macht sich Vorwürfe, dass der Kater sich am Ende verlassen gefühlt haben könnte. Er sieht immer noch Lunas starren Blick, als er ihn dem Tierarzt überlassen hat und "Tschüss, Mietze, bis später" gesagt hat. Er habe in dem Moment ein komisches Gefühl bekommen, als Luna ihn beim Weggehen so fixiert habe. Bis dahin war er sich sicher, dass die OP kein Problem sein werde. Mein Vater kann es nicht so begründen, was ihn daran so fertig macht, aber ich denke, er sorgt sich, dass der Kater sowas gedacht haben könnte wie: "Wo gehst du hin? Warum lässt du mich hier zurück?", gefolgt von dem Drama, was dann passiert sein muss, denn aus Sicht der Katze hat mein Vater ihn zurückgelassen bei einem "bösen Mann", der ihm weh tat und er an dessen Handlungen gestorben ist. Das macht mir auch große Bauchschmerzen, vielleicht ist es sogar das Schlimmste an allem. Der Tierarzt hat meinem Vater auch nicht angeboten, bis Luna weggedämmert ist zu bleiben, sondern hat ihn gleich nach Abgabe der Katze heim geschickt. Ich weiß nicht, ist das so üblich? Oder kann man doch zumindest bis die Narkose wirkt bei seinem Tier bleiben? Mein Vater meinte schon, dass er es niemals mehr mitmachen will, sein Tier am Anfang einer Narkose allein mit einem Tierarzt zu lassen. Ob man das so durchsetzen kann?
Mir bleibt nach all dem nur die Fassungslosigkeit, wie schnell 9,5 Jahre vergangen sind und dass man nicht mehr Zeit miteinander verbracht haben konnte. 😔 Dass das alles schon wieder vorbei ist und der Vergangenheit angehört. Ich weiß noch, wie er damals als Streuner an einem Neujahrstag zu uns fand und unbedingt bei uns bleiben wollte. Mein Vater wollte ihn erst nicht behalten, er hatte Angst vor der Verantwortung und wie man denn dann noch in den Urlaub fahren könne usw. Aber sehr schnell war er sein bester Freund geworden. Mein Vater sagt immer, Luna habe ihm jeden einzelnen Tag Freude gebracht. 😢