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Frenchie
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- Mitglied seit
- 6. Oktober 2011
- Beiträge
- 2
Vor drei Jahren sahen wir auf der Scheunentreppe von einem Haus in der Nähe zwei Kätzchen, ein schwarzes und ein helles. Da wohnt eine alte Frau (neee, Dame sage ich nicht) die immer wieder andere Katzen hat. Da sie sich nicht kümmert kommen die regelmäßig abhanden (sehr oft finden wir die am Straßenrand wieder). Und irgendwer versorgt sie immer mit neuen Katzen.
Im Laufe der Monate sahen wir immer wieder mal ein schwarz & weiß Katzenpärchen, allerdings inzwischen ein kleines Kätzchen und eine große. Wir dachten daß es sich um eine Mutter mit Kind handelte. Und dann nur noch das Kleine, schwarze.
Eines Tages, meine Frau und ich standen mit der Nachbarin auf ein Schwätzchen vor dem Tor, sah ich das Junge. Schnell mal ins Haus und Leckerlies geholt. Damit lockte ich das Kerlchen von der Treppe Richtung Mauer. Die Bewegungen waren sehr vorsichtig und tapsig, da dachte ich mir noch nichts. Als es auf der Mauer stand und ganz aufgeregt an den Kroketten schnüffelte fiel mir auf daß es die nicht fressen konnte. Irgendwie keine Kraft. Und dann sah ich die Augen, die Pupillen weit auf, keinerlei Reaktion auf meine Bewegungen - ganz klar blind. Was mich trieb das Kerlchen einzupacken weis ich nich mehr, aber ich packte. Der Winz paßte gerade in meine Hand und fing sofort an zu schnurren. Ab in unsere Küche und einen Teller mit Naßfutter. Nie zuvor habe ich gesehen wie schnell so ein Napf leer wird - und bei meinen Räubern bin ich Highspeed gewöhnt! Dann lief eine Kugel mit 4 Pfötchen davon, die Beinchen hielten das Gewicht kaum.
Am nächsten Tag ab zur Tierärztin. Die stellte fest daß der Winz von 1250 Gramm eine Katze von etwa einem Jahr war!!! Dazu Katzenaids was auch der Grund für die Blindheit war. Am darauffolgenden Tag kam die Alte (nee nicht mal mehr Frau) und suchte ihre Katze. Da erfuhren wir daß die nicht einmal gemerkt hatte daß die blind ist - und die glaubt es bis heute nicht. Wenn die mal was zum Fressen gegeben hatte war natürlich dia andere Katze eher da und hatte schon alles weggefressen bevor die Kleine da war. Sie konnte ja nur der Nase folgen. Kommentar: wenn die zu blöd ist um zu fressen... Kam natürlich gut bei uns an und ich habe die gleich in die Wüste geschickt. Seitdem sind wir übrigens bekannt im Viertel als Katzenklauer. Was aber jeder nur mit Grinsen zur Kenntnis nimmt, hier haben 90% der Anwohner Minitiger und man kennt uns.
Die Namensuche dauerte länger als die Gewichtsverdoppelung, Coraline war nach 7 Tagen auf 2,5 Kilo. Allerdings hat sie bis heute ein Trauma: sie kann an keinem gefüllten Napf vorbeigehen. Das hinterläßt natürlich das eine oder andere Pölsterchen.
Wir haben ein relativ großes Haus mit zwei Wohnebenen. Schon nach ein paar Tagen wollte sie unbedingt raus aus dem Zimmer in das wir sie zwecks erster Eingewöhnung gesteckt hatten. Und nicht viel später tobte sie über alle Stockwerke. Nicht mal drei Monate dauerte es bis sie sich fast nicht mehr anstieß. Heute fegt sie im Spiel mit den anderen Katzen zwischen Tür und Angel durch, selbst wenn die Tür nur angelehnt ist. Keine Ahnung wie sie den Spalt ortet. Im Garten stellt sie den Vögeln am Futterplatz nach. Es ist zum quieken wenn sie sich wie jede Katze langsam "zwischen den Büschen durch die Deckung" (einfacher Rasen) anpirscht. Die Vögel sind natürlich schon lange weg bevor sie ankommt. Oder wenn sie in den Bäumen rumturnt um die Vögel da oben zu schnappen. Und wenn sie mal aus der Tür flutscht und mancher denkt "die haste gleich wieder" - haste gedacht. Vollgas durch die Büsche an Stellen wo wir nicht rankommen.
Möbel verstellen? Wo ist das Problem? Kein Besucher glaubt uns am Anfang daß Coraline absolut nichts sieht
Sie hat sich zu einem sehr starken Persönchen entwickelt. Absolut pazifistisch weis sie trotzdem wie sie den anderen Mitbewohnern - egal welche "Pfotenanzahl" - beibringt daß sie gerade ihre Ruhe haben will. Sie ist sehr pfiffig und versteht Worte. Wenn sie uns was Gutes tun will "schenkt" sie uns, mit viel Gemauze, ihr Plüschentchen. Und wenn wir am Sonntag ein Croissant aufbacken verlangt sie "ihren" Anteil. Sie riecht das bis in den Garten und kommt im Tiefflug daher.
Warum erzähle ich das alles? Bisher dachte ich daß eine blinde Katze (glücklicherweise) etwas seltenes wäre. Hier im Forum findet man aber so viele Leute mit blinden Katzen. Und jeder hat offensichtlich die gleiche Erfahrung gemacht: man schließt die mindestens so tief ins Herz wie die "normalen" Katzen. Ich gebe zu: unsere Coraline ist doch etwas tiefer als die anderen vier, wir bewundern wie tapfer sie durchs Leben schwingt. Und der Charakter ist so einzigartig - na ja, das ist wohl bei jeder Katze so.
Viele der Katzen die wir hatten und haben haben wir kurz vor dem Ende aufgesammelt. Was gibt es schöneres als zu sehen wie aus einem Häufchen Elend ein Prachtkerl wird? Hätte nur der TA mal ab und zu eine Werbewoche...
Die zweite Katze ist übrigens ein Siamese den wir im Laufe des Jahres in dem wir Coraline "fanden" vergiftet auffanden. Die Tierärztin konnte ihn gerade noch retten und sie fand auch einen würdigen neuen Besitzer für ihn.
Im Laufe der Monate sahen wir immer wieder mal ein schwarz & weiß Katzenpärchen, allerdings inzwischen ein kleines Kätzchen und eine große. Wir dachten daß es sich um eine Mutter mit Kind handelte. Und dann nur noch das Kleine, schwarze.
Eines Tages, meine Frau und ich standen mit der Nachbarin auf ein Schwätzchen vor dem Tor, sah ich das Junge. Schnell mal ins Haus und Leckerlies geholt. Damit lockte ich das Kerlchen von der Treppe Richtung Mauer. Die Bewegungen waren sehr vorsichtig und tapsig, da dachte ich mir noch nichts. Als es auf der Mauer stand und ganz aufgeregt an den Kroketten schnüffelte fiel mir auf daß es die nicht fressen konnte. Irgendwie keine Kraft. Und dann sah ich die Augen, die Pupillen weit auf, keinerlei Reaktion auf meine Bewegungen - ganz klar blind. Was mich trieb das Kerlchen einzupacken weis ich nich mehr, aber ich packte. Der Winz paßte gerade in meine Hand und fing sofort an zu schnurren. Ab in unsere Küche und einen Teller mit Naßfutter. Nie zuvor habe ich gesehen wie schnell so ein Napf leer wird - und bei meinen Räubern bin ich Highspeed gewöhnt! Dann lief eine Kugel mit 4 Pfötchen davon, die Beinchen hielten das Gewicht kaum.
Am nächsten Tag ab zur Tierärztin. Die stellte fest daß der Winz von 1250 Gramm eine Katze von etwa einem Jahr war!!! Dazu Katzenaids was auch der Grund für die Blindheit war. Am darauffolgenden Tag kam die Alte (nee nicht mal mehr Frau) und suchte ihre Katze. Da erfuhren wir daß die nicht einmal gemerkt hatte daß die blind ist - und die glaubt es bis heute nicht. Wenn die mal was zum Fressen gegeben hatte war natürlich dia andere Katze eher da und hatte schon alles weggefressen bevor die Kleine da war. Sie konnte ja nur der Nase folgen. Kommentar: wenn die zu blöd ist um zu fressen... Kam natürlich gut bei uns an und ich habe die gleich in die Wüste geschickt. Seitdem sind wir übrigens bekannt im Viertel als Katzenklauer. Was aber jeder nur mit Grinsen zur Kenntnis nimmt, hier haben 90% der Anwohner Minitiger und man kennt uns.
Die Namensuche dauerte länger als die Gewichtsverdoppelung, Coraline war nach 7 Tagen auf 2,5 Kilo. Allerdings hat sie bis heute ein Trauma: sie kann an keinem gefüllten Napf vorbeigehen. Das hinterläßt natürlich das eine oder andere Pölsterchen.
Wir haben ein relativ großes Haus mit zwei Wohnebenen. Schon nach ein paar Tagen wollte sie unbedingt raus aus dem Zimmer in das wir sie zwecks erster Eingewöhnung gesteckt hatten. Und nicht viel später tobte sie über alle Stockwerke. Nicht mal drei Monate dauerte es bis sie sich fast nicht mehr anstieß. Heute fegt sie im Spiel mit den anderen Katzen zwischen Tür und Angel durch, selbst wenn die Tür nur angelehnt ist. Keine Ahnung wie sie den Spalt ortet. Im Garten stellt sie den Vögeln am Futterplatz nach. Es ist zum quieken wenn sie sich wie jede Katze langsam "zwischen den Büschen durch die Deckung" (einfacher Rasen) anpirscht. Die Vögel sind natürlich schon lange weg bevor sie ankommt. Oder wenn sie in den Bäumen rumturnt um die Vögel da oben zu schnappen. Und wenn sie mal aus der Tür flutscht und mancher denkt "die haste gleich wieder" - haste gedacht. Vollgas durch die Büsche an Stellen wo wir nicht rankommen.
Möbel verstellen? Wo ist das Problem? Kein Besucher glaubt uns am Anfang daß Coraline absolut nichts sieht
Sie hat sich zu einem sehr starken Persönchen entwickelt. Absolut pazifistisch weis sie trotzdem wie sie den anderen Mitbewohnern - egal welche "Pfotenanzahl" - beibringt daß sie gerade ihre Ruhe haben will. Sie ist sehr pfiffig und versteht Worte. Wenn sie uns was Gutes tun will "schenkt" sie uns, mit viel Gemauze, ihr Plüschentchen. Und wenn wir am Sonntag ein Croissant aufbacken verlangt sie "ihren" Anteil. Sie riecht das bis in den Garten und kommt im Tiefflug daher.
Warum erzähle ich das alles? Bisher dachte ich daß eine blinde Katze (glücklicherweise) etwas seltenes wäre. Hier im Forum findet man aber so viele Leute mit blinden Katzen. Und jeder hat offensichtlich die gleiche Erfahrung gemacht: man schließt die mindestens so tief ins Herz wie die "normalen" Katzen. Ich gebe zu: unsere Coraline ist doch etwas tiefer als die anderen vier, wir bewundern wie tapfer sie durchs Leben schwingt. Und der Charakter ist so einzigartig - na ja, das ist wohl bei jeder Katze so.
Viele der Katzen die wir hatten und haben haben wir kurz vor dem Ende aufgesammelt. Was gibt es schöneres als zu sehen wie aus einem Häufchen Elend ein Prachtkerl wird? Hätte nur der TA mal ab und zu eine Werbewoche...
Die zweite Katze ist übrigens ein Siamese den wir im Laufe des Jahres in dem wir Coraline "fanden" vergiftet auffanden. Die Tierärztin konnte ihn gerade noch retten und sie fand auch einen würdigen neuen Besitzer für ihn.