Hallöchen!
Also: Natürlich hat jede Linie ihre "Vor- und Nachteile". Nicht alle amerikanischen Linien sind "gut" und alle deutschen Linien sind "schlecht"! Meiner Meinung nach sind viele deutsche Coonies aber in dem Sinne überzüchtet, als dass sie mit den ursprünglichen Maine Coons, die auch heute noch durch die Wälder Amerikas streifen, optisch kaum noch etwas zu tun haben. Sie (viele deutsche Showlinien) sind viel größer, massiger, schwerer, haben extrem kantige Schnauzen und lange Lynxtipps. So sehen die "echten" Coons nicht aus. Der Rassestandard erfordert dies aber.
Deshalb musste ich mir auch schon so einige Beleidigungen anhören, denn nicht jeder findet Foundation toll
🙄. Mir wurde (in einem anderen Forum) an der Kopf geworfen, Antonios Züchterin würde "den Rassestandard kaputt machen" und es sei "unverantwortlich, mit solchen Katzen weiterzuzüchten". Außerdem hätte mein Antonio mit einer Maine Coon "so überhaupt nichts gemeinsam".
Antonio stammt aus einer Teilfoundation-Zucht. Die Züchterin hat also auch Katzen mit Showlinien, die "die üblichen 70% Top-Fives" (dazu später mehr) haben. Antonio hat alte amerikanische Show-/Traditionslinien drin und sein Großvater väterlicherseits ist `ne F3-Fullfoundation. Foundation bedeutet ja nicht einfach, sich eine langhaarige Katze von `nem amerikanischen Bauernhof zu stiebitzen und sie dann fröhlich mit Showlinienkatzen zu verpaaren (auch wenn das manche Leute denken). Die Katzen werden schon sorgfältig ausgewählt, einem Richter vorgestellt und genauso auf HCM, PKD, HD usw. untersucht wie es bei Katzen mit bereits vorhandenem Stammbaum der Fall sein sollte. Ziel ist es, den bei Showlinien-Coons oft horrenden Inzuchtwert von 20-30% zu senken und die Rasse etwas mehr "back to Nature" zu bringen. Meiner Ansicht nach kann ein solch hoher Inzuchtwert nicht gesund sein, auch wenn die Showqualität von solchen Katzen oft top ist.
Die Top5-Werte rühren daher, dass die gesamte Maine-Coon-Zucht auf 5 Ursprungskatzen zurückgeht, die in den meisten Stammbäumen in sehr hoher Prozentzahl (Top5 um die 70%) enthalten sind (geringer Genpool). In Antonios Stammbaum sind diese 5 Tiere nur zu knapp 30% enthalten. Die Clones sind Nachkommen aus der Verpaarung von Heidi Ho Sonkey Bill und Tanstaafl Polly Adeline (DAS musste ich jetzt aber nachgucken...), die alle gleich aussahen ("Klone") und eine sehr gute Showqualität hatten. Deshalb wurden sie sehr extensiv zur Zucht eingesetzt. Die Clone-Werte (wieviel Prozent an Klonen im Stammbaum vorkommen) liegen laut Pawpeds in den meisten Fällen bei 35%. Zum Vergleich: In Antonios Stammbaum sind es rund 10%.
Da ich das jetzt wahrscheinlich nicht so toll erklärt habe
😳, hier nochmal zum Nachlesen:
http://www.pawpeds.com/MCO/mchs/introduction_de.html
Es gibt natürlich nicht nur "die eine Cattery, die auch Ines nicht im Stammbaum ihrer Katze haben wollte" (ich denke, wir meinen dieselbe
😉), sondern noch einige andere Catterys, die es mit den Extremen übertreiben, wie ich finde.
Ob man nun auf Showlinien steht oder nicht, ist auch Geschmackssache. Es soll auch Katzen aus deutschen extremen Showlinien geben, die auf alles getestet und gesund sind
🙄😉. Vor allem gibt es ja nicht nur die ganz extremen Showlinien mit 30% Inzucht und die Foundationtiere fern des Rassestandards, sondern noch gaaanz viel dazwischen
🙂.