Verdacht Lymphom

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Ich bin einfach so hilflos.
Das ist normal, jeder, der so eine Diagnose bekommt dreht sich erstmal im Kreis. Plötzlich ist da so viel Info und man hat Angst etwas zu übersehen.
Keine Angst, man wächst schnell rein in die Aufgabe.
Es ist gut, dass Du Dich informierst, bei den Ärzten die richtigen Fragen stellen kannst.
Ein Schritt nach dem anderen, es ist was es ist und Du bist am richtigen Weg. Mehr kannst Du im Augenblick nicht tun.
 
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Hallo, es tut mir sehr leid, dass diese Diagnose im Raum steht.

Wir haben das leider auch schon durch. Aktuell (vermutlich) zum zweiten Mal.

Charlotte hatte 2021 per Ultraschall den hochgradigen Verdacht auf ein Lymphom.
Die Tierärzte führen zur Sicherung der Diagnose oft eine Feinnadelbiopsie durch, um die Diagnose zu untermauern.
Damals wurde auch zuerst eine Feinnadelbiopsie gemacht, die ohne Ergebnis blieb.
Mittlerweile weiß ich, dass dies häufig der Fall ist. Eine Feinnadelbiopsie ist zur Sicherung der Diagnose eines Lymphoms nicht aussagekräftig genug.

Die frage ist nur, was muss gemacht werden um eine endgültige Diagnose zu erhalten oder ein Lymphom auszuschließen?
Dafür muss ein Bauchschnitt gemacht werden und Vollschichtproben aus allen auffälligen Bereichen genommen. Wenn es richtig abgrenzbare Tumoren gibt (davon gab es bei Charlotte einen großen), werden diese wohl auch direkt komplett entnommen.
Diese Proben werden dann untersucht.

Wenn sich die Krebsdiagnose bestätigt, kann anhand der gefundenen Zellen entschieden werden, ob eine Chemotherapie sinnvoll ist und wenn ja, welches Chemotherapieschema angewandt werden soll.
Dies wurde bei uns von der Onkologin in der Tierklinik gemacht. Die OP selbst wurde durch einen Chirugen durchgeführt. Für Charlotte riet uns die Onkologin letztlich von der Chemotherapie ab. Das Lymphom war sehr aggressiv.

Aktuell stehen wir mit Charly wieder davor. Bei ihm ist der Fall im Ultraschall nicht so eindeutig. Es liegen keine abgrenzbaren Tumoren vor sondern es sind mehrere Bereiche im Bauchraum verdickt. Das ist wohl zum einen typisch für die weniger aggressiven (kleinzellige) Lymphome, aber auch für IBD (chronisch-entzündliche Darmerkrankung).
Wir hatten uns für Charly eigentlich auch entschieden, dass er die Laparatomie machen soll.

Mein Kater hat nun Kortison bekommen.
Das war hier genau das Problem. Charly hatte Prednisolon (Kortison) schon einige Zeit wegen seiner Arthrose bekommen und dann auch nochmal wegen der Entzündung.
Die Onkologin hat uns gar klar gesagt, dass das Prednisolon für acht Wochen raus sein müsse, da sonst erstens die Chemo nicht mehr richtig wirken würde und zweitens das Biopsieergebnis (wofür man das ja alles macht) nicht mehr aussagekräftig wäre.
Wir haben das Prednisolon also abgesetzt. Leider baute Charly direkt wieder so ab, dass wir es ihm nach einer Woche wieder gegeben haben. Er hätte keine acht Wochen so überlebt. Dadurch gibt es jetzt keine gesicherte Diagnose und im Falle eines Lymphoms die schlechtere Prognose.

im Bauchraum zwei „Kreise“ gefunden und diese als lymphom bezeichnet…
Diese lymphome müssen wohl ziemlich „groß“ gewesen sein
Das klingt meinem Laienverständnis nach tatsächlich nicht gut. Auch wenn ein Schall keine gesicherte Diagnose ist, haben erfahrene Tierärzte da schon einen geschulten Blick, können sich aber natürlich auch irren.
Hier liegen ja deutlich sichtbare Tumore vor. Meines Wissens nach sind so gut wie alle Tumore im Bauchraum von Katzen bösartig, die meisten davon Lymphome. Statistisch sieht es dann natürlich sehr nach Lymphom aus, aber über den Einzelfall sagt es nichts aus.

Jetzt habe ich total viel geredet... hoffentlich habe ich dich nicht überladen.

Was ich mir an deiner Stelle überlegen würde, ist, ob eine Chemotherapie in Frage kommt.
Damit steht und fällt eigentlich alles.
Wenn das für dich nicht in Frage kommt, wird üblicherweise eh mit Prednisolon behandelt. Wenn die Chemo zumindest eine Option darstellt, dann muss die Biopsie sein.

Eine Chemotherapie wird bei Katzen übrigens nur palliativ eingesetzt, die Dosierung ist also recht gering und wird von 80% der Katzen gut bis sehr gut vertragen.

An deiner Stelle würde ich mich an eine Tierklinik/Kleintierzentrum mit den Abteilungen Chirugie, Internistik und Onkologie wenden. Dort kann man sich sehr gut beraten, auch zu der Frage, ob eine Biopsie jetzt nach der Prednisolongabe überhaupt noch möglich ist (war ja bis jetzt nur sehr kurz) und welche
Behandlungsoptionen es gibt.

Wenn du sagen magst, wo du ungefähr wohnst, kann vielleicht jemand was empfehlen.

Alles Gute für euch. 🍀
 
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Mittlerweile weiß ich, dass dies häufig der Fall ist. Eine Feinnadelbiopsie ist zur Sicherung der Diagnose eines Lymphoms nicht aussagekräftig genug.
Du hast Recht, ich schrieb deswegen zur Vorsicht "untermauern", 100% Klarheit ist da nicht zu erwarten, schon allein deshalb, weil es davon abhängt, wie gut die Biopsie durchgeführt wird.

Wir hatten zunächst eine Biopsie bei Lilly, die allein verhieß schon nichts Gutes. Es folgte die Laparatomie aber all die Eingriffe haben ihr Leben nur verkürzt (in unserem Fall klar Geldmacherei und meine Blindheit das zu sehen), sie so geschwächt, dass ich sie kaum wieder erkannte. Eine Chemo schloss die Ärztin aus, es würde in unserem Fall nichts bringen und da liegt der Punkt: der einzelne Fall, jeder ist anders, es ist schwer von einer Maßnahme abzuraten oder nicht. Bei uns war es kein Lymphom sondern ein Sarkom oder Karzinom Grad 4, Ursprungsgewebe nicht mehr erkennbar, infiltrierend und nicht abgrenzbar, der GAU.
Letztlich ist man auf die Kompetenz und Ehrlichkeit des Tierarztes angewiesen.

@Bonnie92: Es tut mir leid, dass Du schon ein zweites Mal mit dieser Erkrankung konfrontiert bist. Ich drück die Daumen für euch.

Manchmal frag ich mich woran das liegt, dass so viele Katzen diese Diagnose bekommen....
 
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Du hast Recht, ich schrieb deswegen zur Vorsicht "untermauern", 100% Klarheit ist da nicht zu erwarten, schon allein deshalb, weil es davon abhängt, wie gut die Biopsie durchgeführt wird.
Ja, verstehe. Ich persönlich würde mir nach der Erfahrung wohl die Feinnadelbiopsie sparen und direkt aufschneiden. Aber natürlich immer nach tierärztlicher Absprache.

Es folgte die Laparatomie aber all die Eingriffe haben ihr Leben nur verkürzt, sie so geschwächt, dass ich sie kaum wieder erkannte. Eine Chemo schloss die Ärztin aus, es würde in unserem Fall nichts bringen und da liegt der Punkt:
Das tut mir wahnsinnig leid. 😔 Sehr traurig. Eine weitere Verkürzung ist ja das letzte, was man will.

Dennoch denke ich, dass Spezialisten hier nochmal besser beraten können als die Haustierärzte.
 
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Hallo,
bei meinem Kater wurde vor 4 Wochen auch ein Tumor festgestellt. Vermutlich ein Lymphom, da er auch eine IBD-Vorgeschichte hat.
Er wird jetzt palliativ behandelt mit Cortison und Schmerzmittel. Ich habe eine Art Tagebuch im Forum, falls du da mal etwas nachlesen willst.
Titel: Max und Moritz - der Abschied beginnt.
Wir haben uns gegen weitere Diagnostik und sonstige Therapien entschieden, da meine TÄ die Prognose auch extrem schlecht eingeschätzt haben und ich ihm weiteren Stress ersparen wollte. Stress wirkt ja auch kontraproduktiv auf das Immunsystem.
 
In den angehängten Blutwerten vom 02.10. Sehe ich keine Anämie. Hämoglobin, Erys und Hämatokrit sind in der Norm.
Helft mir bitte auf die Sprünge.

Es ist bei Lymphomen oder Darmentzündungen typisch, dass man im Blut keine oder erst spät Veränderungen sieht. Und dies Veränderungen sind dann eher unspezifisch, also ein bisschen Entzündung, oder ein bisschen Anämie oder ein bisschen Leberwertveränderungen.

Wie bereits gesagt, sichern kann man die Diagnose nur mit einer Laparatomie, also Bauch aufschneiden, reingucken, Proben entnehmen.
Katzen stecken diesen Eingriff meist gut weg.

Wichtig auf dem Weg zur Diagnose ist der Ultraschall vom Bauch.
Da gibt es selten sichere Unterscheidungsmerkmale zur Entzündung, es gibt sie aber.
Bei Entzündungen ist die Wand in der Regel nur verdickt, bei Lymphomen noch mehr verdickt und die typische Wandschichtung von innerer Schleimhaut, Muskelschicht und äußerer Hülle nicht mehr erkennbar in dieser Verdickung.
Die Lymphknoten reagieren immer mit, sind aber in Form und Menge je nach Diagnose unterschiedlich.
Wenn die Wand von Magen und Blase mit betroffen ist, ist es sicher ein Lymphom. Der Magen kann bei einer Entzündung im Übergang noch Veränderungen zeigen, aber nicht die Blase.
Gibt da noch mehr.
Wenn sich also zwei Tierärzte auf Lymphom festlegen, werden die eindeutiges gesehen haben.

Du kannst jetzt den Weg Laparotomie zur Diagnosesicherung und evtl. Chemotherapie gehen.
Oder Du sagst, ich gebe Kortison, das müsste er bei einer Entzündung wahrscheinlich eh bekommen, behalte den Zucker im Auge und genieße die geschenkte Zeit.

Ich habe bisher bei meinen Tumorkatzen für den zweiten Weg entschieden.
Der große Mauser bekam damit knapp zwei Jahre geschenkt. Andere hatten weniger Zeit.
Aktuell habe ich einen Kater hier, der im Schall nichts zeigt, gibt es manchmal, aber einen hochauffälligen Tastbefund im Darm hat. Der hatte komplett das Fressen eingestellt. Mit Kortison genießen wir jetzt die dritte Woche geschenkte Zeit.
 
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Es ist bei Lymphomen oder Darmentzündungen typisch, dass man im Blut keine oder erst spät Veränderungen sieht.
Bei uns zeigte das Blutbild bis auf hohe Entzündungswerte gar nichts, alles wie aus dem Lehrbuch und dass obwohl es keine Hilfe mehr gab, auch die Leber bereits stark angegriffen war.
 
Ich setzte mich mal dazu und drücke Euch die Daumen!
 
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Hallo zusammen,
leider melde ich mich mit sehr traurigen Nachrichten.

Gerry ist heute gegen 13 Uhr verstorben.

Ich war gestern noch mit ihm beim Tierarzt und habe mit diesem beschlossen den Bauch öffnen zu lassen und sich das Ganze einmal anzusehen.

Leider wurde bei der OP ein 10cm großer Tumor am Darm gefunden, der mit dem Darm verwachsen war, sodass man ihn hätte nicht vollständig entfernen können.

Wir haben uns dann auf Anraten des Tierarztes dazu entschieden Gerry weiter schlafen zu lassen.

Meine Welt bricht zusammen, aber ich weiß dass es ihm jetzt besser geht und bin dankbar für 14 gemeinsame Jahre.

Ich danke euch für eure Hilfe, die Ratschläge und ganz besonders für euer Daumen drücken!!
Ich wünsche euch und euren Fellnasen nur das Beste und von Herzen viel Gesundheit!! Das ist das wichtigste.
 
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@Gerry2010: es tut mir so unendlich leid. Ich hatte so gehofft, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten.
Für Dein Schätzchen ist das der größte Liebesbeweis, den Du ihm geben konntest.
Wann immer Du Hilfe brauchst, ein offenes Ohr, hier wirst Du es finden.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die Zeit der Trauer.
 
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@Gerry2010: es tut mir so unendlich leid. Ich hatte so gehofft, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten.
Für Dein Schätzchen ist das der größte Liebesbeweis, den Du ihm geben konntest.
Wann immer Du Hilfe brauchst, ein offenes Ohr, hier wirst Du es finden.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die Zeit der Trauer.
Ich danke dir!!

Ich hoffe, dass ich ihm in den letzten drei Wochen nicht zu viel zugemutet habe…
 
Herzliches Beileid 😔
Komm gut rüber Gerry 🌈
 
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Es tut mir so leid für dich. Ich wünsche dir viel Kraft.
Du hast alles für Gerry getan, mehr hättest du nicht tun können.
 
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Ich hoffe, dass ich ihm in den letzten drei Wochen nicht zu viel zugemutet habe…
Auf keinen Fall, bitte mach Dir darüber keine Gedanken. Du musstest abklären, was mit ihm nicht stimmt, da kommt man um TA-Besuche nicht herum.
 
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Es tut mir leid, dass es jetzt doch so wahnsinnig schnell ging. Mein Beileid!
 
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Nein, Du hast ihm nicht zu viel zugemutet.
An seiner Erkrankung trägt niemand die Schuld.
Katzen sind Meister im Verbergen von Schmerzen und anderen Beschwerden. Und Lymphome und andere Darmtumoren tarnen sich gerne und führen erst spät zu Problemen.

Als es darauf ankam, hast Du gehandelt.
Nimm Dir die Zeit zum Trauern und Dich zu verabschieden.
 
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Mein herzliches Beileid 🕯️ Gute Reise zum Regenbogen 🌈 Gerry.
 
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Danke für eure Anteilnahme!
Das bedeutet mir wirklich viel und Gerry hat es so sehr verdient!
 
  • Giggle
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Es tut mir auch wahnsinnig leid 😢

Nein, Du hast alles richtig gemacht…nicht gleich aufgeben, sondern erstmal versuchen … Aber aufgeben und ihn nicht leiden lassen, wenn es ganz offensichtlich keine Chance mehr gibt.
Das ist genau die Art von Fürsorge und Liebe, die ein Tier verdient 💕
 
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