Was macht einen guten Tierarzt aus? Tierarztwechsel?

[Carli Sophie]

Wir haben schon wahnsinnig oft gewechselt, aber da glaub ich jeder andere hätte auch sofort gewechselt.
- hat Zahn abgebrochen und Schneidezähne wackelig gedrückt
- es wird nicht gemacht worum man 10x extra bittet
- es wird NUR abgetan mit "Antibiotika und Vitaminspritze"
- überhebliche Art

Nur mal als paar Beispiele.
Für mich ein MUSS ist dass getan wird was extra verlangt wird!
Wenn ich also 10x sage "UNBEDINGT Röntgen, er hat FORL" will ich auch dass das gemacht wird! Immerhin ist es ja mein Geld!
Ebenso ein MUSS ist dass man beim Punkt bleibt und nicht dauernd dagegen diskutiert!
Als Beispiel: sagen wir ich geh dahin weil er schlecht frisst, dann wird aber nur auf zu langen Krallen und 2 Filzen am Bauch rumgehackt!

Im Moment such ich glaub ich selber wieder neu 🤷‍♀️
Ich denk wenn es der richtige TA ist hat man das auch im Gefühl. Es wird schnell eine Besserung erzielt, man ist auch mit Herz dabei (also die kleinen werden angesprochen und nicht wie Tüte Milch gehalten!), man versteht sich, man findet zusammen den besten Weg statt stur drauf zu beharren wie das gemacht werden muss (Beispiel Mirataz oder Futter Sorten / Zusätze).

Was wären denn für dich wichtige Punkte?

Um ehrlich zu sein, es hat mich ewig gebraucht um passende TÄ für meine Fellkinder zu finden. Wir haben insgesamt 5x gewechselt. Die Gründe reichten von Erreichbarkeit bis hin zur Kompetenz. Aktuell ist es so, dass mein Ole in der einen Praxis ist und mein Pepe in einer anderen. Letzteres hat sich ergeben, da meine StammTÄ wirklich jedes Mal im Urlaub ist, wenn ich einen Notfall habe - und Pepe den neuen TA unheimlich liebt.

Was ist mir wichtig?
- Ich bevorzuge es eine:n TA zu haben, der meine Tiere wirklich kennt. Ich möchte nicht immer ein neues Gesicht vor mir haben und immer von Neuem erzählen müssen.
- Beruhigender und freundlicher Umgang mit meinen Katzen samt weitestgehend stressfreien Methoden Behandlungen umzusetzen.
- Effektive und zielgerichtete Behandlung mit schrittweiser Erklärung zum Nachvollziehen für mich
- Problemlose Aushändigung von Blutbildern und Krankenunterlagen
- Schnelle telefonische Rückmeldung und kompetente Beratung
- Gut getaktete Terminvergabe, damit meine Katzen nicht lange warten müssen
- Getrennter Katzen- und Hundewarteraum (manche Hundebesitzer merken einfach nicht, dass meine Katze vorm Herzinfarkt steht…)
- Erinnerung an jährliche Blutbilder, Blutdruck oder Verdachtsuntersuchungen aufgrund langjähriger Anamnese
- ich darf meine Katze selber bei der Behandlung halten

Was ich ablehne und warum ich gewechselt bin:
P1 - lange Wartezeiten, hohe Preise, gehetzte Behandlung, schnelle Abfertigung, ständig wechselnde TÄ
P2 - Erreichbarkeit nur mit Auto, ständig wechselnde TÄ, eine TÄ tütet Katzen ein beim Blut abnehmen (no Go), restliche Praxis war dennoch top und ist mein Backup in der Not - nachdem wir unser Auto abgegeben haben, wäre es eine halbe Weltreise mit Öffis
P3 - wechselnde TÄ, in die Länge gezogene Tests ohne Behandlungen, bei Verschlechterung wurde nicht eingeschritten
P4 - TA operierte im Betrunkenen Zustand, Komplikationen ohne Verantwortung zu übernehmen
P5- jetzt bin ich recht zufrieden:
- Ole: bei Frau Dr: tolles Terminmanagement, hohe Kompetenz, offen für experimentelle Behandlungen wenn nichts mehr geht, klare Kommunikation, liebevoller Umgang mit meinen Katzen, tolles Personal
- Pepe: bei Herr Dr: kleine, aber feine Praxis, sehr einfühlsamer Doktor, liebevoller Umgang mit Katzen, tolle Intuition bei schwer lösbaren Fällen, effektiv und minimalistisch in der Medikamentenvergabe, meine Katzen haben immer gute Laune nach dem Besuch bei ihm (weird aber toll).

 

[Skaisa]

Ich war bei einer Tierärztin, die über einen Monat eine Bauchspeicheldrüsenentzündung nicht erkannt hat und immer nur Sachen gegen Übelkeit und Würmer verabreicht hat.
Leider habe ich ihr vertraut und als ich notfallmäßig in die Klinik fuhr, war es zu spät...der Kater starb mit nur acht Jahren. Die Klinik hat eine Woche lang versucht, ihn zu retten, aber man konnte nichts mehr tun.
Das Einschläfern des Katers war unfassbar traurig, aber wir wurden gut betreut. Das Licht wurde gedimmt und an der Tür hing ein Schild, dass man nicht stören soll. Wir hatten Zeit zum Abschiednehmen. Auch wurde der Bestatter informiert und unser Kater wurde aus der Klinik abgeholt und wir wurden angerufen, um alles zu besprechen.
Jetzt gehe ich mit den anderen Katern nur noch in diese Klinik und fühle mich sehr gut aufgehoben.
Ein Kater wurde schon dentalgeröntgt und ihm wurden fast alle Zähne gezogen. Er wurde über Nacht aufgenommen und am nächsten Tag bekam ich einen erstaunlich glücklichen Kater zurück. Die OP hat man ihm gar nicht angemerkt, er war nur etwas hungrig. Wobei die Mitarbeiter ihm Trockenfutter serviert haben, was er daheim nicht bekommt und er hat wohl so lange gebrüllt, bis man ihm den Trichter abgenommen hat und er den Knusperkram inhalieren konnte.
Ultraschall und Blutabnehmen funktioniert da auch immer reibungslos und unaufgeregt.
Alle Ärzte und Ärztinnen und Mitarbeitende sind super nett.
Unser Tierschutzkater wurde komplett auf links gedreht und nach einem Jahr wurden dann psychische Probleme diagnostiziert, weil nichts körperliches festgestellt werden konnte. Er bekommt nun ein Antidepressivum und ist erstmals er selbst und kein gestörtes, selbstverletzendes Nervenbündel mehr.
Ich würde immer wieder eine mittelgroße Klinik wählen.

 

[Schwerelos]

Der Thread hat mich nochmal beruhigt und mir bestätigt, dass ich einen guten TA habe 😌 Der als selber-Katzenhalter sogar ein wenig Ahnung von richtigem Futter und BARF hat, im Notfall auch am Sonn- oder Feiertag erreichbar und auch ehrlich ist, wenn seine eigene Praxisausstattung oder Wissen bei Spezialfällen nicht mehr ausreicht. Dann gibt es eben eine Überweisung zum Spezialisten, das ist ja auch völlig in Ordnung. Ich erwarte von einem einzelnen TA nicht, dass er ALLES kann - der kann eh schon verdammt viel in seiner kleinen Praxis selber machen.

Einen getrennten Warteraum für Hunde- und Katzenbesitzer habe ich allerdings noch nie irgendwo gesehen. Leute die ihren Hund trotz Aufforderung nicht unter Kontrolle haben (wollen), werden rausgeschmissen und dürfen dann draußen vor der Tür warten, bis sie dran sind.

 

[Carli Sophie]

Der Thread hat mich nochmal beruhigt und mir bestätigt, dass ich einen guten TA habe 😌 Der als selber-Katzenhalter sogar ein wenig Ahnung von richtigem Futter und BARF hat, im Notfall auch am Sonn- oder Feiertag erreichbar und auch ehrlich ist, wenn seine eigene Praxisausstattung oder Wissen bei Spezialfällen nicht mehr ausreicht. Dann gibt es eben eine Überweisung zum Spezialisten, das ist ja auch völlig in Ordnung. Ich erwarte von einem einzelnen TA nicht, dass er ALLES kann - der kann eh schon verdammt viel in seiner kleinen Praxis selber machen.

Einen getrennten Warteraum für Hunde- und Katzenbesitzer habe ich allerdings noch nie irgendwo gesehen. Leute die ihren Hund trotz Aufforderung nicht unter Kontrolle haben (wollen), werden rausgeschmissen und dürfen dann draußen vor der Tür warten, bis sie dran sind.

Bei uns in der Stadt ist es mittlerweile die Ausnahme keinen getrennten Warteraum zu haben und ich bin dankbar dafür. Meine Katzen wurden deutlich entspannter beim TA, wenn nicht immerzu überdrehte Hunde ständig um sie rumkreisen.

 

[Kaffeetrinkerin]

Ich hab mit meiner epilepsiekranken und mit der alten Katze auch verschiedene Tierärzte kennengelernt und mittlerweile folgende Kriterien:

- Erreichbarkeit und Umgang am Telefon müssen passen. Bei mir hat sich im Sommer jemand disqualifiziert weil er mir im Notfall sagte „dann fahren Sie halt in die Klinik, das ist nicht mein Problem wenn die Katze akut krank ist“ oder wenn ich 3x mit einem Rückruf vertröstet werde der nie kommt.

- Termine und niemals in eine Praxis mit Wartezeiten. Ich möchte nicht hoffen müssen das ich überhaupt drankomme und hab die Erfahrung das reine Terminpraxen deutlich organisierter und ruhiger ablaufen.

- Ruhiger Umgang mit dem Tier und stressfreie Behandlung. Im 5-Minuten-Takt Fließband Abfertigung von Patienten mag ich nicht, mir ist wichtig das die Katze es nicht zu negativ verknüpft (weil damit sind bisher alle Katzen sehr kooperativ beim Arzt gewesen)

- Erklärungen für Laien (also mich Tierbesitzer) verständlich und allgemein Begründungen warum man etwas untersucht, ausschließt, diagnostisch abklären mag. Gerne auch Vorschläge wie z.B. nur alle 3 Jahre impfen weil der Impfstoff X das zulässt

- Interesse an der Katze als Tier bzw. Patient. Ich geh (wenn ich es mir aussuchen kann) nur noch in Praxen die explizit für Katzen sind. Meine eine Tierärztin ist Katzenspezialistin, die behandelt ausschließlich Katzen und das ist ein Unterschied zu allgemeinen Kleintierärzten wie Tag und Nacht.

- Behandlungen angepasst an die Möglichkeiten von Tier und Mensch. Es bringt mir nix, wenn ich der Streunerkatze an der Futterstelle die ich nur jeden 3. Tag sehe und nicht anfassen kann täglich eine Tablette einwerfen soll. Da braucht es eine andere Lösung wie z.B. eine Depotspritze.

- Nachkontrolle bzw. Kontakt über die Therapie und zeitnahe Terminvergabe (wenn die Katze jetzt krank ist brauch ich leider jetzt einen Termin und nicht in 3 Wochen)


Ich hab 3 Tierarztpraxen in die ich gehe und die alle diese Kriterien (zumindest teilweise) erfüllen:

- Katzenspezialistin, die nur 1-2 Tage die Woche Termine vergibt. Planbares (z.B. Solensia alle X Wochen) geht da super gut, alles andere oder dringendes geht gar nicht. Sie hat eine ähnliche Einstellung wie ich zu Therapie/Behandlung und stellt immer die Lebensqualität in den Vordergrund, kann super gut erklären, versendet auch Links oder PDF wo man selbst nochmal was nachlesen kann und macht wenn nötig bei Spezialisten die sie kennt Termine aus (geringere Wartezeit als wenn man das als Tierbesitzer selbst anleiert)

- Praxis mit 2 Ärzten, die Hunde und Katzen behandeln. Bei Hunde kann ich es nicht sagen, aber bei Katze sind sie sehr interessiert und soweit ich’s beurteilen kann am Stand des Wissens. Die sind 4-5 Tage die Woche da (4x unter der Woche alle beide, samstags wechselweise für 2h vormittags für Notfälle/Nachbehandlungen), Termin bekommt man meist innerhalb der nächsten 2-5 Tage. Notfall schieben sie ein. Beide Ärzte geben sich auch Mühe alles zu erklären, überweisen ohne Scheu an die Klinik für Diagnostik (telefonieren da auch hinterher und kümmern sich um Befunde), und so weiter. Grundsätzlich hat die Katze einen Hauptarzt, die zweite Person kann aber eben auf die Akte zugreifen. Beim Einschläfern nehmen sie sich viel Zeit, achten drauf das das Telefon auf stumm ist und gehen individuell auf den Besitzer ein (Katze auf den Schoß nehmen und so).

- Praxis mit 2 Ärzten, wo man nicht einem Hauptarzt zugeteilt ist und wo der Informationsfluss deutlich schlechter ist. Sie behandeln von Maus über Igel, Vogel, Katze, Hund bis hin zum Pferd glaub ich alles und bemühen sich total, aber niemand kann Experte in jedem Bereich sein. Sehr tierlieb, aber erklären warum sie was machen tun sie leider teilweise nicht wirklich verständlich. Termin wartet man ca 1 Woche, Notfall geht fast immer zwischendurch. Ich nutze sie für Wildtiere (Igel, Vögel). Da sind sie absolut top. Und beim Einschläfern von der Katze waren sie ebenfalls sehr, sehr bemüht und das lief wirklich schön und „perfekt“ ab (dafür das die Katze schon halbtot war und die ehrliche Info an mich war: oje, bei dem schlechten Kreislauf und Blutdruck kann das unschön werden)