Was, wenn die Anschaffung bereut wird?

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Nachdem in letzter Zeit häufiger aufkam, dass Katzen ganz euphorisch angeschafft wurden und man dann nach kurzer Zeit die Anschaffung bereut, ganz verzweifelt im Forum aufschlägt und alles in Frage gestellt hat, wollte ich die Diskussion gerne im Allgemeinen hier weiter führen.

Klar, man muss im Einzelfall entscheiden und am besten dafür, was für die Tiere am besten ist.
Aber was ist denn am besten für die Tiere?

Wie lange sollte man sich Zeit geben?
Wie viele der im Haushalt lebenden Menschen sollten "an Bord sein" was die Tiere angeht?
Reicht es wenn einer die Tiere toll findet und der andere sie zumindest nicht hasst?
Und wenn, wohin überhaupt zurück geben?

All diese Fragen fand ich durchaus spannend...
 
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Im Grunde hat @GeoMio es im Ausgangsthread ganz treffend auf den Punkt gebracht und auch ich kann so viel Verkehrtes an der Vorgehensweise von @Padfoot nicht erkennen - außer, dass sie eine falsche Entscheidung getroffen haben und das finde ich sehr menschlich.

Sie haben es rechtzeitig erkannt, sich ihre Fehlentscheidung eingestanden und nach einer guten Lösung für alle gesucht und auch eine gefunden.

Eine Katze baut in so kurzer Zeit noch keine Bindung zu ihren Menschen auf und sie ist auch noch nicht angekommen in ihrem neuen Zuhause. Das sollte man vielleicht auch ein klein wenig pragmatisch sehen und es emotional nicht so sehr überfrachten.
 
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Ich kann von uns berichten dass die Frage "Abgeben?" nie im Raum stand.
Das heißt aber nicht, dass man nicht zwischendurch maximal überfordert war.

Unser erster Kater war ein absolutes Goldstück, der in seinem ganzen Leben noch nie etwas falsch gemacht hat und eine totale Schlaftablette.
Die Freundin, die wir - für ihn - dazu geholt haben war im Vergleich dazu eine Terroristin.

Für Herr Kater ging es bergauf mit Lebensqualität, für mich erstmal steil bergab.
"Zwei Katzen machen üüüberhaupt nicht mehr Arbeit."
Hahahah, kennen sie Cake?

Für mich war es das jederzeit wert und zu sehen wir Kater aufblüht allein schon Grund durchzupowern.
Und Cake war schon auch Zucker wenn sie kurz Pause vom Zerstören genommen hat.
Und Katze 3 und 4 waren dann auch wieder easypeasy.

Heute ist das mit dem Abgeben auch null Thema.
Aber wir haben neben den 4 Katzen ja auch noch einige Exoten aus zweiter Hand und mittlerweile sage ich den Leuten ab, die Fragen ob unser kleiner Zoo nicht noch Platz für das eine oder andere ungewollte Tier hätte.
Hat er, aber meine Kapazitäten sind am Ende.
Das ist hier ein ganz wackeliges Konstrukt, dass auf dem Teamwork von zwei Menschen aufbaut.
Und wenn einer beruflich weg muss, für mehr als paar Tage, oder krank wird dann merkt man das richtig hart.
Dann bleibt halt ALLES andere liegen ausser 40h Arbeit und schauen dass die Tiere zumindest alle satt sind.

Und da habe ich mich dann schon manchmal gefragt ob wir uns nicht übernommen haben...
Darum finde ich die Diskussion so interessant.
Wann hat man sich denn offiziell übernommen und wer bestimmt das?
 
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Ein bisschen Babyblues gibt es denke ich immer, denn ein Haustier (egal welches) ist immer eine größere Veränderung im Leben, die den gewohnten Alltag und eigenen Rhythmus beeinträchtigt, und es dauert seine Zeit bis man sich daran gewöhnt und ein neues "Normal" findet.
Egal wie lieb man das neue Haustier hat und wie sehr man sich darauf gefreut hat, es sind immer noch viele neue Geräusche, Gerüche, Verhaltensweisen, die man nicht eingeplant hat, Pflichten, Ängste etc., an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Und egal wie gut man sich vorher informiert, die Realität, der man dann von jetzt auf gleich 24/7 ausgesetzt ist, ist dann doch noch einmal etwas anderes. Ich würde dem Ganzen immer seine Zeit geben, wenn keine extremen Umstände (z.B. gesundheitlich) dagegen sprechen.

Ich hatte zum Beispiel einen leichten Vogelblues, als ich meine Innenvoliere angeschafft habe. Ich habe mich vorher extrem gut informiert und war perfekt vorbereitet und habe ich wahnsinnig gefreut. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass mich der Geräuschpegel (also permanentes Piepsen, Singen, Flattern etc.) doch deutlich stärker beeinträchtigt als erwartet. Es hat mich wirklich so belastet, dass ich lange spazieren gegangen bin oder Freunde besucht habe um dem zu entkommen und eine Weile Ruhe zu haben. Das ging dann vielleicht zwei Wochen so und dann hatte ich mich so daran gewöhnt, dass es Hintergrundrauschen wurde und ich jetzt eher aufschrecke, wenn es zu still ist.
Ähnlich war es bei den Katzen. Zu Beginn schreckt man noch jedes mal aus dem Schlaf, wenn jemand ins Bett oder raus springt, über einen drüber latscht oder sich umdreht oder jemand im Flur ein komisches Geräusch mit einem Spielzeug macht, den Futternapf schiebt oder gegen Mitternacht von der Raserei gepackt wird und eine Runde mit dem Teppich durch den Flur surft. Ich war die ersten paar Tage echt gerädert vom Schlafmangel, was einen natürlich dann auch tagsüber empfindlicher und genervter macht. Mittlerweile schlafe ich durch all das durch wie ein Stein. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass manch einer dann in seiner Panik und in seinem Stress sagt "Es geht nicht, ich kann doch nicht nie wieder eine Nacht durchschlafen!" und überlegt die Katzen wieder abzugeben.
 
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ich finds echt schwierig zu beurteilen..
Ich persönlich würde kein Tier abgeben, außer es ist irgendwas gravierendes und ich kann die Medizinische Versorgung nicht gewährleisten.
Als mein Sternchen bei uns einzog war ich 21, der Kater war geschätzt zwischen 7-9 Jahre, kam aus einer Sicherstellung wegen Animalhording, war recht dünn, hatte keine Zähne mehr wegen forl, saß bereits 2 Jahre im TH weil er auch recht scheu war, eigentlich war er ein Häufchen Elend.
Ich hab mir darüber groß keine Gedanken gemacht, das Mitleid hat überwogen und so zog er ein.
Ein paar Wochen später stellte sich raus das er ne chronische Gastritis hat.
Da stand ich nun, jung, nicht viel Kohle in der Tasche, grade getrennt, kein Auto und nen kranken Kater.
In den Urlaub fahren hatte sich damit erledigt weil er morgens und abends Tabletten brauchte.
Wo anders übernachten genau so.
Wir waren so unglaublich oft beim TA weil er ab und zu Schübe hatte, die die Gastritis schlimmer gemacht haben, er hatte oft irgendwelche anderen Baustellen, Bindehautentzündungen, Erkältungen, Hautpilz, Entzündungen etc. Er hat phasenweise echt oft gekotzt.
Abgeben wäre trotzdem niemals ne Option für mich gewesen, der Gedanke ist mir auch kein einziges Mal gekommen.
Ich hab echt oft zurück gesteckt wegen dem katerchen und es hat super funktioniert, obwohl ich so jung war.

Ich bin aber auch der Meinung, das man das einfach nicht von jedem verlangen kann.
Ja, man sollte sich vorher Gedanken machen ob man der Aufgabe gewachsen ist, aber mal ehrlich..
Mir wäre niemals in den Sinn gekommen obwohl ich mir Gedanken gemacht habe, was diese Verantwortung wirklich bedeutet.

Ich glaube auch das mehrere Faktoren eine Rolle spielen.
Zuerst natürlich das Wohle der Tiere.
Kann ich ihnen nicht bieten was sie brauchen, finde ich eine Abgabe, obwohl das Herz dran hängt eigentlich sogar ziemlich stark.
 
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Ich finde es in Ordnung ein Tier gut (!) zu vermitteln - idealerweise so, dass es sich seinen Lebensumständen erheblich verbessert - wenn man feststellt, dass es nicht passt (sei es vom Aktivitätsgrad des Tieres, den Artgenossen, den örtlichen Gegebenheiten oder auch den Nachbarn) und nachdem man vieles ausprobiert hat, um zu schauen, ob es nicht doch passend gemacht werden kann.

Egal wieviel man sich vorab informiert und wie sorgfältig man ein Tier aussucht - wenn es dann daheim ist, kann alles anders sein, kann es ganz anders sein. Ein sozialer Kuschler kann plötzlich der Haudrauf-Macho werden, weil er halt auf eine ganz andere Konstellation trifft, ein chilliger Wohnungskater kann plötzlich vehement Freigang einfordern, weil er es nun einmal so will. Steckt man nicht drin, kann passieren.

Was mich maximal annervt ist, wenn man binnen weniger Tage feststellt: Ups, Tier nervt, weg damit. DAS ist Wegwerfgesellschaft - gänzlich unabhängig davon ob man nun gut weitervermittelt oder einfach in Vermehrerhände zurückgibt und auf Erstattung des Kaufpreises hofft. Wenn man nicht bereit ist an den Umständen zu arbeiten, um diese zu verbessern, um Kompromisse zu finden, die allen Seiten gerecht werden kann - wobei Kompromisse beinhalten, dass jeder irgendwo zurückstecken muss. Wenn diese Bereitschaft des Versuchens fehlt, die Umstände zu verbessern - das finde ich völlig unverständlich: wenn man sich und dem Tier nicht Zeit zugesteht, in der es halt nicht optimal oder wie erwünscht läuft. Und dabei meine ich eher Monate als Wochen oder gar Tage.

Nicht, dass man sich von einem Tier wieder trennen will, das finde ich nicht verwerflich.
 
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Ich frage mich auch, ob man präventiv da irgendwie im Forum ein wenig vorbeugen könnte. Dass man über den Babyblues aufklärt oder auch über diese Verantwortung. Gerade User*innen die aufschlagen und sagen, bin mit Katzen aufgewachsen, jetzt würde ich gerne wieder haben... Denn ich denke, wir klären hier ja zwar meistens darüber auf, zwei Kitten wenn und Tierschutz und auch ein eingespieltes älteres Pärchen aber vielleicht könnte man auch noch auf die Seite des Babyblues und der plötzlichen Verantwortung aufklären. Das geschieht zwar vereinzelt, aber ich denke, vielleicht könnte man da noch mehr Aufklärung betreiben. Was meint ihr?

Ansonsten, ich finde es kommt sehr auf die Situation an. Wenn es ist, hey, mein Kind reagiert stark allergisch drauf, dann ist klar, da braucht es schnelle Handlungsmöglichkeiten. Oder auch wenn die Situation ist, hey, ich habe hier eine Scheumieze, sie ist krank, ich kriege es nicht gehändelt, ich kann sie nicht anfassen und braucht dringend tierärztliche Versorgung, auch da würde ich dazu tendieren, möglichst schnell Hände zu finden, die damit klarkommen. Aber wenn die Haltung stimmt (zwei Kitten und alles), würde ich versuchen, dem mehr Zeit zu geben.
 
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Ich kann nicht mitreden, für mich kam ein abgeben oder aufgeben nie in Frage. Nicht zu wissen wie meinem Lieblings/Nervtier geht, wrde mich weitaus mehr belasten.
Und ich wohne schon in einem Irrenhaus für Katzen:
Ronja und Knöpfchen Geschwister, Ronja ohne Eigenarten, Knöpfchen bekommt Anwandlungen, dann läuft sie laut motzend durch die Wohnung, entweder Smilla Drink oder, wenn es das nicht ist, muss ich mich auf die Couch legen, damit sie sich um meinen Hals wickeln kann. Nach 15 Min. ist die Welt okay, und ich darf weitermachen, mit dem, was vorher getan habe.
Mimi Mama von den Beiden, Ex Freigänger ist gemütlich und absolut normal.
Sissi die Oma in der Truppe, möchte zum Futternapf begleitet werden, wenn ich nicht gleich springe, dann wird sich lautstark beschwert. Stehe ich auf, steht sie auch auf, und folgt mir, und fordert ständig was von mir, aber leider verstehe ich sie nicht. Meistens einigen wir uns dann auf Smilla Drink, und Katze ist zufrieden, und Frauchen erleichtert.
Aber die Katze, die das alles toppt, ist Libby. Sollte nur ursprünglich nur als Pflegekatze bleiben. Nun ist sie hier eingezogen, eine Katze die eine Herausforderung für jedwede Geduld ist. Sie beißt, sie kratzt, trotz aller Bemühungen ist sie zu vornehm für ein Katzenklo. Während das restliche Katzenvolk sich mit jeder Sorte Katzenstreu arrangiert, zieht sie es vor, den Fußboden zu berieseln. Bis ich mal auf die Idee kam, ein Katzenklo mit einer Betteinlange für Babys auszustatten, siehe da, seitdem benutzt sie auch ein Katzenklo. Ein Klo nur für sie allein.
Seit ein paar Wochen hat sie ne neue Macke, sie planscht mit dem Wassernapf, und dann schwimmt der Fußboden. Jetzt steht der Wassernnapf in einem größeren Nagerklo, verhindert die Rutschgefahr auf den Fliesen. Damit das Fußvolk aber mit bekommt, dass Wasser weg ist, wegen dem plantschen, wird jetzt das Nagerklo mit dem Keramik so laut klappernd über den Fußboden gezogen, dass irgendjemand aufsteht und das Wasser nachfüllt, auch mitten in der Nacht.

Ohne diese Irren wäre mein Leben langweilig!
 
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Ich finde es in Ordnung ein Tier gut (!) zu vermitteln - idealerweise so, dass es sich seinen Lebensumständen erheblich verbessert - wenn man feststellt, dass es nicht passt (sei es vom Aktivitätsgrad des Tieres, den Artgenossen, den örtlichen Gegebenheiten oder auch den Nachbarn) und nachdem man vieles ausprobiert hat, um zu schauen, ob es nicht doch passend gemacht werden kann.

Sehe ich auch so. Ich habe auch schon eine Katze weitervermittelt, weil es zu Mobbing in unserer Gruppe kam (von der neuen Katze ausgehend) und sie zudem starkes Interesse an Freigang gezeigt hat, der bei uns nicht möglich gewesen wäre.
Ich habe für sie einen Platz in einer anderen, etwas selbstbewussteren Katzengruppe gefunden. Mit riesigem Haus, traumhaftem Garten, toller Umgebung und einem katzenerfahrenen Ehepaar, das viel Zeit für die Tiere hat. Obwohl ich sehr traurig war sie weiterzuvermitteln bin ich gleichzeitig sicher, dass ich allen Parteien, sowohl ihr, als auch unserer Gruppe, einen Gefallen getan habe und die Situation sich für alle verbessert hat.
 
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Ich hatte das ja 2019. Gerade krank geschrieben wegen Depressionen und Ängsten, Klinikaufenthalte und Reha und gerade dann starb ja meine Frida 1 und Lotti brauchte dringend wieder Gesellschaft. Zwei erwachsene, ruhigere Katzendamen sollten es werden, damit (weil Lotti ja schon ein hohes Alter hatte) nicht wieder eine alleine übrig bleibt, wenn Lotti einmal geht. Und obwohl ich einen Teil der Zusammenführung nicht mitgemacht habe, weil ich stationär weg war (mein Mann ist ein Goldstück und macht das total toll), haben wir alles gegeben, trotz meiner extremen Ängste. Ich habe nachts überhaupt nicht mehr geschlafen, weil ich immer gelauscht habe, ob etwas mit den Katzen ist (die da immer noch getrennt waren) und die Katzen waren auch nicht so begeistert von einander.
Meggie war dann wirklich letztendendes zu raufig, da hat selbst die gutmütige Sozialarbeiterkatze Lotti gestreikt und war nur noch auf der Flucht. Mit Frieda klappt das ganz gut, allerdings könnte ich mir für Lotti ein etwas kontaktfreudigeres Mitkätzchen wünschen. Meggie ist auf die Pflegestelle zurück gegangen. Es hat nicht gepasst. Danach war ich dann auch wieder ruhiger. Das beansprucht inzwischen echt mehr Nerven, als noch in jungen Jahren.
Es ist für mich einerseits erstaunlich, wie viele Menschen sich nach wenigen Tagen schon komplett überfordert sind und dass es so etwas wie Kittenblues gibt, aber ich kenne das auch von mir. Es wird nicht einfacher mit dem Alter.
Wenn ich daran denke: Mit 17 habe ich mein erstes Pferd gekauft (mit meinem Vater). Die ersten Wochen waren die Hölle und ich hätte ihn (das Pferd) am liebsten 100x zurück gegeben. Gut, dass ich es nicht gemacht habe. Er war der Beste!
Ansonsten kenne ich das aus dem Kaninchenbereich. Inzwischen halte ich keine Kaninchen mehr, weil mir das zu viel wurde und der Vorletzte musste nach drei Monaten zurück, weil es einfach mit der Häsin nicht klappte. Der Letzte war dann nur noch ein Leihkaninchen und als meine Häsin starb, ging er zurück auf die Pflegestelle.
Im Übrigen ist das ein ganz klares Signal für Tiere aus dem Tierschutz! Privatleute oder Möchtegernzüchter nehmen die Tiere nämlich nicht mehr zurück. Bei den Pflegestellen war ich schon unsicher und geknickt, immerhin schob ich gefühlt ein Adoptivkind ab. Aber die waren alle sehr verständnisvoll und hatten ja gesehen, dass ich es versucht habe.
Dieser bescheuerte Babyblues.
 
Hey, sorry für die Verschleppung, aber es passt grad irgendwie ins Thema und ich wollte ja genau sowas hier sammeln...
Hey, ich nehme dich kurz hierher. Ich habe ja erklärt, dass ich es allgemein finde, dass es momentan zunimmt und wie es sich für mich anfühlt. Und ich für mich habe schon das Gefühl, dass man heutzutage aufgrund der Optionen sehr viel schneller Mal was holt, mit Option auf wenn nicht passt dann zurück. Und so kommt es mir momentan mit den "Kitten geholt, überfordert, Kitten muss weg" Häufung vor. Es erinnert mich tatsächlich an die Nachbarin, die pro Woche etwa 5 Kartons von Zalando kriegt um dann ein Teil zu behalten und alles andere geht zurück. Es ist mehr, weil der Aufwand heutzutage dafür sehr viel einfacher ist, wenn sie in so viele Geschäfte hätte gehen müssen, hätte sie vermutlich nie so viele Kleider anprobiert. Aber wenn für dich der Vergleich hinkt, ist das in Ordnung. Für mein Gefühl, was es für mich auslöst, fühlt es sich sehr treffend an.
Wollte das nur kurz differenzieren, falls das missverständlich war (vielleicht ist das hier ja auch missverständlich, weiss ich nicht).

Woran denkt ihr liegt das?
Ich fand es jetzt auch gerade etwas auffällig häufig.
Ich musste da an meinen Instagram Feed denken auf dem man all die niedlichen Katzen sieht die natürlich nur niedlich und nie anstrengend oder krank sind und die man auch auf Reisen und in den Van und zuletzt sogar auf dem Motorrad mitnehmen kann.
Wenn ichvsowas jeden Tag sehe, wie viel Eindruck machen dann noch die Warnungen von so miesepetern im Forum dass Katzenhaltung eben nicht nur schick und süß und "Instagrammable" ist.
 
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Hey, sorry für die Verschleppung, aber es passt grad irgendwie ins Thema und ich wollte ja genau sowas hier sammeln...


Woran denkt ihr liegt das?
Ich fand es jetzt auch gerade etwas auffällig häufig.
Ich musste da an meinen Instagram Feed denken auf dem man all die niedlichen Katzen sieht die natürlich nur niedlich und nie anstrengend oder krank sind und die man auch auf Reisen und in den Van und zuletzt sogar auf dem Motorrad mitnehmen kann.
Wenn ichvsowas jeden Tag sehe, wie viel Eindruck machen dann noch die Warnungen von so miesepetern im Forum dass Katzenhaltung eben nicht nur schick und süß und "Instagrammable" ist.
Ich fühl mich konstruktiv verschleppt 🙂

Ich denke, es hat vermutlich auch zum Teil mit der Wandlung in der Gesellschaft zu tun. Man fühlt sich oftmals durchs Internet "schnell informiert und kompetent" und dann wenn man aber in der Situation ist, merkt man, dass man eigentlich nicht wirklich eine intensive Auseinandersetzung damit gehabt hat. Es fehlt der Aufwand und auch die Pausen zwischen Informationen. Mein Vater hat mir Mal gesagt, wenn er damals in die Bücherei musste um was über die Sterne zu lernen, hatte das eine ganz andere Qualität und er konnte sich dann auch daran erinnern, weil er einen Weg dafür zurücklegen musste. Wenn er jetzt Informationen einfach schnell schnell bezieht, ist die ganze Auseinandersetzung und Vertiefung des Themas viel geringer und er merkt sich auch nichts mehr, weil, kann ich ja schnell wieder nachsehen und somit verknüpfen sich auch Wissenspunkte nicht mehr so automatisch miteinander.
 
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Ich frage mich auch, ob man präventiv da irgendwie im Forum ein wenig vorbeugen könnte. Dass man über den Babyblues aufklärt oder auch über diese Verantwortung. Gerade User*innen die aufschlagen und sagen, bin mit Katzen aufgewachsen, jetzt würde ich gerne wieder haben... Denn ich denke, wir klären hier ja zwar meistens darüber auf, zwei Kitten wenn und Tierschutz und auch ein eingespieltes älteres Pärchen aber vielleicht könnte man auch noch auf die Seite des Babyblues und der plötzlichen Verantwortung aufklären. Das geschieht zwar vereinzelt, aber ich denke, vielleicht könnte man da noch mehr Aufklärung betreiben. Was meint ihr?

In die "Ich bin mit Katzen aufgewachsen" Falle bin ich damals auch getappt.
Klar hatten wir immer Katzen und sogar meistens zwei.
Aber die liefen halt so nebenher.
Es hieß Katzen sind selbstständig, nicht so wie Hunde, die kümmern sich eher um sich selbst.
Gefüttert wurde Trofu, Kaklo brauchten die Freigänger nur eines und sonst ist für mich tatsächlich gar nicht viel angefallen. Easy Beginnerhaustier.

Die eigenen Katzen sahen da schon anders aus.
Einmal weil plötzlich so viel Verantwortung an mir und nur mir hing und ich das plötzlich sehr stark gefühlt habe aber auch weil ich feststellen musste, dass sich in den Jahren seit meiner Kindheit doch richtig viel getan hat in Sachen Katzenhaltung und ich richtig viel neu lernen und umdenken musste.

Vielleicht ist das auch ein Intergenerationales Ding.
Was für unsere Eltern noch anspruchslose Hausgeister waren sind jetzt durchaus anspruchsvolle Lebewesen mit Bedürfnissen und ganz eigenen Herausforderungen in der Haltung.

Soll heißen, würde ich Katzen so halten wie meine Großeltern oder sogar noch Eltern hätte ich definitiv weniger Stress.
Aber die Zeiten haben sich geändert und unser Wissen ist umfangreicher und die Ansprüche höher.
Wenn einem dass erst nach der Anschaffung auffällt, kann es schon überwältigen.
 
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Also meine persönliche Meinung zu dem Thema ist: Wer sich ein Tier holt, sollte sich im Klaren sein, dass er sich kein Spielzeug anschafft, sondern ein Familienmitglied mit genau den gleichen Ecken und Kanten.
Ich mein man gibt sein gewolltes Kind doch auch nicht ab nur weil es in die Pubertät kommt oder grad in der Trotzphase ist oder?!?

Ich musste da an meinen Instagram Feed denken auf dem man all die niedlichen Katzen sieht die natürlich nur niedlich und nie anstrengend oder krank sind und die man auch auf Reisen und in den Van und zuletzt sogar auf dem Motorrad mitnehmen kann.

Genau das. Ich kann da nur von mir selbst sprechen... Ich folge einer Hundehalterin, die mit ihrem süßen Hund mega coole Tricks macht und bei denen man eine echte Verbindung spürt. Alles sieht so leicht aus. Das ein Hund aber richtig viel Arbeit ist, sieht man in den kurzen Reels natürlich nicht...
 
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Ich finde, gerade diese Informationsflut hat aber auch zwei Seiten. Also, einerseits besteht die Gefahr, dass man sich nur oberflächlich informiert, aber andererseits gibt es eben auch eine riesige Fülle an Meinungen und Ansprüchen, die gerade das Kitten-Blues Phänomen enorm verstärken kann. Ich glaube, früher hat man sich eher ein Haustier angeschafft und dann lief das so mit. Das war für das Tier sicher oft nicht ideal, aber die Besitzer:innen hatten viel weniger das Gefühl, da ständig das falsch zu machen oder nicht gut genug zu sein.

Also, einerseits hat man schon die Möglichkeit, alle wichtigen Informationen zu finden und es gibt bestimmt auch viele Haustiere, die davon profitieren (weniger Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen etc. in Einzelhaltung oder in zu kleinen Käfigen, höhere Ansprüche ans Futter, Vorsorge-Untersuchungen und Impfungen beim TA etc.). Früher gab es meist nur so fragwürdige GU Taschenbücher, in denen auch viel Unsinn stand. Aber andererseits kriegt man halt schon ziemlichen Druck, alles perfekt machen zu müssen und kommt dann halt auch eher an den Punkt, wo man denkt: okay, wenn das soooo kompliziert, teuer und stressig ist, gebe ich die Tiere lieber wieder ab, bevor ich was falsch mache.
 
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Wie gesagt, den Blues hatte ich vor 30 Jahren schon beim Pferd. Warum das so ist, kann ich nicht sagen und wenn man es selbst nicht erlebt hat, kann man es kaum glauben. Heute kommt tatsächlich hinzu, dass man nicht mehr so gedankenlos wie Früher ist. Es prasseln so viele Informationen auf einen ein und wenn man den Anspruch an sich selbst hat, das ganze vernünftig zu machen, dann ist man schnell sehr verkopft und überfordert. Das geht mir gefühlt mit allem so, bin aber auch kein Maßstab für normale Leute.
Instagram und Co gab es bei meinem Pferde-Blues damals ja noch nicht.
Ich kann nur dazu raten, die eigene Gefühlslage immer wieder sachlich in Frage zu stellen und sich manchal nicht zu verrückt zu machen.
Vielleicht sollte man hier auch nicht immer bei Allem das Ideal verlangen, sondern mal eine Liste von absoluten Mindestanforderungen zu machen. Wenn man die abgearbeitet hat, ist der Rest nur noch das Sahnehäubchen an der Haltung obendrauf. Und natürlich sehe ich hier auch, dass bei vielen neuen Threaderstellern hier nicht einmal absolute Mindestanforderungen abgedeckt sind. Daher wäre so eine Liste (inklusive der Warnung vorm Kitten-Blues) vielleicht doch ganz sinnvoll, dick gedruckt und in Großbuchstaben beim ersten Einloggen automatisch ganz Oben.
 
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Als ich mich für die Katzenhaltung entschieden habe, wurden es zwei Kater aus dem Tierheim. Bei einem der Kater kam kurz nach dem Einzug eine nicht zu diagnostizierende Krankeit zum Vorschein und er war sich ständig am Übergeben. Ich war auch überfordert. Aber mehr aufgrund der Situation, ihm trotz ständiger Tierarzt- und Kinikbesuchen nicht helfen zu können.
Es gab mal bessere und dann wieder schlimme Zeiten. Alles drehte sich nur noch um seine Krankheit und Nanjus (Zweitkater) "nein meine Suppe esse ich nicht."
Der Gedanke, sie zurückzubringen kam mir nie. Einfach aus dem Grund, weil es Lebewesen wie wir alle sind und ich das Bedürfnis hatte, ihm zu helfen.
Und das finde ich den entscheidenden Punkt bei der Anschaffung eines Haustieres. Wenn ich mich für ein Lebewesen entscheide, dann trage ich die Verantwortung bis zum Schluss.
Einen Partner, der diese Einstellung nicht teilt, kann und möchte ich nicht an meiner Seite haben. Er muss sie nicht lieben, aber das Verantwortungsbewusstsein und der Respekt gegenüber Tiere allgemein müsste vorhanden sein.

Gründe zur Abgabe wären für mich: Starkes Mobbing, wenn sich ein Tier trotz aller ausgeschöpften Versuche nicht davon abbringen lässt.
Änderung der finanziellen Situation oder eigene Krankheit auf längere Sicht, also wenn das Tier nicht mehr ausreichend medizinisch- und futtertechnisch versorgt werden kann.
 
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Besser gut (!) vermittelt, als schlecht versorgt!

Ich selbst hätte meine Buben zwar am liebsten auch wieder postwendend retour geschickt - die Anschaffung lief ja nicht (!) über mich - aber, dass ich den Gedanken jemals auch umgesetzt hätte, kann ich mir persönlich für mich halt dann doch nicht vorstellen.

Jedes Lebewesen hat sich ein schönes, umsorgtes und geliebtes Leben verdient. Wenn ich das als Halter nicht bewerkstelligen kann, dann ist es im Interesse aller Beteiligten, dem Tier einen guten Endplatz zu vermitteln.

Was mich maximal annervt ist, wenn man binnen weniger Tage feststellt: Ups, Tier nervt, weg damit. DAS ist Wegwerfgesellschaft - gänzlich unabhängig davon ob man nun gut weitervermittelt oder einfach in Vermehrerhände zurückgibt und auf Erstattung des Kaufpreises hofft.

... um kurze Zeit später sich vielleicht sogar ein neues Tier anzuschaffen 😳
Leider alles schon erlebt ...
 
Und da habe ich mich dann schon manchmal gefragt ob wir uns nicht übernommen haben...
Darum finde ich die Diskussion so interessant.
Wann hat man sich denn offiziell übernommen und wer bestimmt das?
Das ist eine gute Frage, die man sicher pauschal gar nicht beantworten kann, denn jeder hat ja ganz andere Belaszungsgrenzen. Und diese Grenzen gelten ja dann auch noch für verschiedene Bereiche.

Der eine hat vielleicht mehr Spielraum, was das Finanzielle angeht, der andere hat dafür mehr Zeit oder mehr Platz und ein dritter hat vielleicht all das, aber einfach ein dünnes Nervenkostüm .....

Und vor allem ändern sich Umstände. Manchmal von einem Tag auf den anderen, z.B. wenn Menschen plötzlich erkranken oder die Kinder erkranken. Manchmal aber auch erst nach Jahren.

Früher habe ich auch gesagt, dass ich niemals eine Katze wieder abgebe, es sei denn, es passt mit den anderen Katzen gar nicht. Aber die vielen Krisen der letzten 3 Jahre haben mir gezeigt, wie schnell man plötzlich von Armut betroffen sein kann und wie schwierig es dann ist, seine Tiere adäquat zu versorgen. Das ist extrem belastend auch psychisch und plötzlich habe ich, nach über 40 Jahren mit Katzenhaltung, gemerkt, dass ich mich mit der Haltung meiner beiden (alten und kranken) Katzen total übernommen habe. Tja, was macht man? Tierheime haben Aufnahmestopp und alte und kranke Katzen sind doch kaum zu vermitteln.
 
Vorab: Ich kann echt nachvollziehen, dass man, wenn man aktiv im Tierschutz tätig ist, aufgrund der Ignoranz und Sorglosigkeit der Menschen oft frustriert ist und auch mal den Glauben an die Menschheit verliert. Vielleicht nicht in dem Maße, wie wenn ich selbst mitten im Geschehen wäre, aber doch, ich kann es mir vorstellen und ich achte diese Arbeit sehr.

Nur manchmal würde ich mir wünschen, hier im Forum würde etwas differenzierter hingeschaut (gilt nicht nur für im Tierschutz Tätige), wie jetzt z. B. im Fall der TE im Ausgangsthread.

Bei mir war es so, dass ich, als Sally neu einzog, auch Kittenblues hatte und es durchaus Momente gab, bei denen ich an Abgabe (bzw. Rückgabe an die Pflegestelle dachte), weil es zwischen Sally und Fienchen nicht so klappte wie ich mir das vorgestellt hatte.
Jetzt im Nachhinein kann ich darüber lachen (und denke "mein Gott, warst du hysterisch") und weiß, dass unsere Zusammenführung im Gegensatz zu manch anderer hier ein Klacks war. Ich bin den Leuten hier und in anderen Foren dankbar, die mich immer wieder runtergeholt haben und natürlich froh, dass ich es doch durchgezogen habe und nicht den ersten panischen Impulsen nachgegeben habe.

Was ich aber nicht gut fand, ist, dass auch ich (nicht hier, aber in einem anderen Forum) angegangen wurde, als ich eine Rückgaabe an die PS in Erwägung zog (Fienchen hat anfangs echt gestresst auf Sally reagiert, das hatte mich ziemlich verunsichert), obwohl ich von vornherein klar kommuniziert hatte, dass Sally erst einmal als Pflegekatze kommt, um zu sehen, ob es mit den beiden anderen klappt, mit Option auf Übernahme.
Da hieß es dann auch "Oh, die arme Katze wird ins Tierheim abgeschoben" (es war nie die Rede von Tierheim). Ich hatte den Eindruck, es wurden einfach nur die Worte "Abgabe" gelesen ohne sich den Thread oder die Hintergründe wirklich durchzulesen. Und sowas finde ich einfach unreflektiert und das hat mich damals auch geärgert.
Denn was hätte ich machen sollen, wenn es wirklich nicht funktioniert hätte? Die 3. Katze behalten, auch wenn die Katzen sich partout nicht vertragen und letzten Endes dann alle Stress haben?
 
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