Alle Katzen haaren im Fellwechsel (der findet jedes Jahr zweimal statt, etwa zur Tag- und Nachtgleiche, unabhängig von den Temperaturen), wobei Katzen ohne oder mit wenig Unterwolle wohl weniger haaren als welche mit.
Meine Orientalen mit ihrem kurzhaarigen dünnen Seidenkleidchen beispielsweise haaren auch, obwohl sie kein Unterfell haben, aber sie haaren, denke ich, insgesamt etwas weniger als z. B. Waldkatzen mit ihrem Halblanghaar und dichten Unterfell. Trotzdem finde ich ihre (einzelnen und hellen) Haare überall auf meinen Klamotten oder auf dem Bettzeug und dem Sofa.
Haare kann man aufklauben oder absaugen. Aber was viel wichtiger ist, ist die Adoption der neuen Katzen aus dem Tierschutz ODER der Kauf beim seriösen Vereinszüchter (d. h. MIT Stammbaum).
BITTE kauft NICHT beim Vermehrer!!!
ALLE Katzen, die ohne eigenen Stammbaum verkauft werden (egal ob billig oder teuer), sind Vermehrerkatzen! Egal ob angeblich "reinrassig" (weil von "reinrassigen" Eltern, aber ohne eigenen Stammbaum), Mixkatzen oder rasselose Lastramis:
Bei in Menschenhand vorsätzlich produzierten Katzen, die nicht vom Vereinszüchter stammen, muss man davon ausgehen, dass die Elterntiere vor der Verpaarung nicht auf die gängigen Erbkrankheiten untersucht wurden und dass auch keine Tests auf solche Infektionskrankheiten (wie z. B. Katzen-AIDS) gemacht wurden, die durch den Geschlechtsakt übertragen werden können.
Zudem haben Vermehrerkatzen überwiegend keine gute Gesundheitsvorsorge, wie sie beim Vereinszüchter Pflicht ist. Die Kitten werden meist auch bereits mit acht Wochen oder früher abgegeben. Das ist ein Alter, wo sie bereits selbstständig fressen, aber noch die Gesellschaft der Mama benötigen, um wichtiges kätzisches Sozialverhalten zu lernen.
Besonders schwer wiegt aber auch, dass nicht sichergestellt ist, dass das Mütterchen hinreichende Ruhepausen zwischen den einzelnen Würfen hat!
Viele Mütterchen müssen einen Wurf nach dem anderen haben und werden mindestens zweimal im Jahr trächtig. Auf diese Weise sind sie nach einigen Jahren so ausgelaugt, dass jeder neue Wurf tödlich enden kann. Für Mutter und Kinder.
Auch für die Kater ist der Deckakt ein kräftezehrender Akt, und da geschlechtsreife intakte Kater dazu neigen, ihr Revier mit Urin zu markieren (und dies typischerweise stinkt wie im sprichwörtlichen Pumakäfig!), bringt der Vermehrer sie gern außerhalb der Wohnung in Einzelhaft unter. Sei es im Katerkeller oder im "Katerhaus", also einen Nebengebäude wie etwa einer Garage oder einem Gartenschuppen.
Auch der Decker ist eine zahme Hauskatze und möchte mit den Artgenossen im Kreis der Familie, also im Haus, leben! Daher verbieten die seriösen Katzenzuchtvereine ihren Mitgliedern auch, den Decker in Einzelhaft außerhalb der Familie zu isolieren, und die meisten Zuchtkater der seriösen Vereinszuchten werden spätestens dann aus der Zucht genommen und kastriert, wenn sie anfangen zu markieren. Im Alter von einem, höchstens zwei Jahren. Oft genug, bevor sie überhaupt ihrem Job nachgehen konnten, typvolle Nachkommen zu zeugen.
Verantwortungsvolle Vereinszucht ist ein teures Hobby, bei dem der Züchter enorm viel Geld in den Sand setzt, um den Verpflichtungen zur verantwortungsvollen Katzenhaltung und -zucht nachzukommen. Das fängt mit der vierstelligen Investition in eine vielversprechende Zuchtkatze an, geht über die notwendigen und teuren Tests der Elterntiere vor der Verpaarung weiter bis zu ebenfalls vierstelligen Tierarztkosten im Fall eines Notkaiserschnitts, weil die Geburt nicht voran geht und wo im schlimmsten Fall trotzdem Mama und Welpen sterben. Auch die Aufzucht der Kitten kostet viel Geld, denn ein verantwortungsvoller Züchter gibt die Jungtiere frühestens ab der 12., häufig 16. Lebenswoche und voll geimpft, vorzugsweise auch kastriert und gechipt, an die Käufer ab. Und nie in Einzelhaltung!
Vermehrer dagegen sehen in der Produktion von Kitten ein Geschäft, bei dem sie Gewinn machen wollen. Gesundheitsvorsorge, hochwertiges Futter und das zweifache Impfen sind da alles Kostenfaktoren, die den Gewinn mindern; daher gehen die Kitten komplett ungeimpft, teilweise nicht einmal entwurmt, oder nur einmal geimpft ab der achten Lebenswoche aus dem Haus, damit sie dem Vermehrer nicht so viel weitere Kosten durch ihren enormen Appetit verursachen. Nicht zu vergessen die zweite Impfung (ca. 30-40 Euro pro Tierchen), weitere Entwurmungen oder gar die Kosten für die Kastration....
Katzenvermehrerei ist ähnlich widerwärtig wie die Welpenmafia, und nicht selten bringen die Kitten ähnlich schlimme Krankheiten mit wie die Wühltischhundewelpen!
Aber selbst wenn die Vermehrer sich darstellen wie seriöse Vereinszüchter und ähnlich hohe Kaufpreise (600 Euro aufwärts) aufrufen: es sind und bleiben widerwärtige Vermehrer! Denn: wenn sie genauso verantwortungsvoll und seriös wären wie Vereinszüchter.... warum züchten sie dann nicht ebenfalls im Verein und können ihren Kitten Ahnentafeln mitgeben, hm?
😉
Daher: falls es wirklich Rassekatzen (ausschließlich Katzen mit eigenem Stammbaum sind Rassekatzen!) sein sollen, kauft sie bitte beim seriösen Vereinszüchter und geht nicht zum Vermehrer!
Die beste Idee ist aber die Adoption im Tierschutz, vielleicht sogar Katzen, die hier im Forum im Notfellchenbereich vorgestellt werden?