Thora1978
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Ich muss heute leider aus einem traurigen Anlass um Erfahrungen bitten (ich versuche mal, die Fakten verständlich aufzulisten, entschuldige mich aber schon mal für den langen Text):
Bei mir lebt seit 2 1/2 Jahren Bruno, Alter unbekannt (laut Eintrag im Impfpass wäre er jetzt 8 1/2 Jahre, laut Tierheim ist das allerdings die optimistische Schätzung, er kann auch ein paar Jahre älter sein).
Am 08.10.2022 wurden (im Rahmen der Behandlung einer Blasenentzündung) zu hohe Proteinwerte im Urin (UPC 4,83) und zu hohe Nierenwerte im Blut (CREA 2,8, Referenz 0,8-2,4 und UREA 46, Referenz 16-36) entdeckt.
Überprüfung am 26.10.2022 ergab einen UPC von 0,14 (laut Tierärztin vorher durch die Blasenentzündung erhöht), CREA hatte sich auf 3,4 erhöht, UREA war gleich geblieben bei 46. Ich habe an diesem Tag dann auch einen Nierenultraschall machen lassen. Beide Nieren leicht geschrumpft, an einer Niere eine Zyste.
Ich habe Bruno auf Anraten der Tierärztin bereits nach dem ersten Verdacht am 08.10.2022 auf Nierendiät (nass) umgestellt, zusätzlich Semintra. Das Nierenfutter wurde mal mehr, mal weniger begeistert angenommen.
Gestern hat er nun das Fressen praktisch eingestellt (im nachhinein betrachtet, hat er schon die Tage zuvor recht wenig gefressen, ich hatte es leider erst auf Mäkeligkeit geschoben, da wir immer noch dabei sind, uns durch die verschiedenen Nierendiätmarken durchzutesten). Das einzige, was ich gestern und heute noch in ihn reingekriegt habe, waren ein paar Löffelchen Katzendrink. Wahrscheinlich ist ihm speiübel, er riecht am Futter, leckt sich die Lippen, schmatzt, frisst aber nicht freiwillig.
Heute morgen war ich mit ihm wieder in der Klinik. Ergebnis: CREA und UREA sind völlig durch die Decke, Werte nicht mehr messbar und er hat seit der ersten Vorstellung am 08.10.2022 ca. 1 kg Gewicht verloren (von ca. 5,5 auf ca. 4,5 kg).
Er hat jetzt eine Infusion erhalten. Mittel gegen die Übelkeit hat er in der Klinik gespritzt bekommen und ich habe auch noch was für zuhause mitgekommen (Emeprid).
Laut Tierärztin hängt jetzt alles davon ab, dass man ihn wieder zum Fressen bringt. Sollte er nicht wieder anfangen, hat sie noch die Möglichkeit angesprochen, ihn für einige Tage stationär aufzunehmen und ihn an eine Dauerinfusion zu hängen. Sie hat allerdings auch angedeutet, dass ihrer Erfahrung nach die Chancen, dass das was bringt, wohl nur so fifty-fifty stehen und man andernfalls darüber nachdenken müsste, Bruno gehen zu lassen.
Ich bin schon seit gestern im emotionalen Ausnahmezustand, klammere mich aber momentan natürlich noch an die Hoffnung, dass die Bekämpfung der Überkeit ihn wieder zum Fressen bringt.
Aber ich kann auch den Gedanken nicht ganz wegschieben, was wenn nicht?
Ginge es jetzt um meinen anderen Kater Tom, würde ich auf jeden Fall sagen, alles ausprobieren, was irgendwie Sinn macht.
Aber: Bruno ist ein Scheukater. Als er zu mir kam, war er überhaupt nicht anfassbar. Inzwischen darf ich ihn streicheln, wenn ihm der Sinn danach steht. Er kommt dafür auch von sich aus zu mir und schläft mit mir im Bett (bei fremden Menschen versteckt er sich.) Aber er lässt sich nach wie vor nicht festhalten. Tierarzt klappt halbwegs, aber nur, weil er dort mehr oder weniger in Panikstarre verfällt. Zuhause in seinem eigenen Territorium dreht er voll durch, sobald er merkt, dass man ihn festhalten will und kämpft mit allem, was er hat, dagegen an. Ich kann ihn für sehr kurze Momente festhalten, um ihn z. B. schnell in die Transportbox zu stecken oder irgendwo runter zu heben, aber länger fixieren (auch mit Handtuch-Wickel-Methode), ist absolut problematisch.
Von daher ist die Frage (die auch heute die Tierärztin angesprochen hat), wieweit geht man bei ihm? Klar wären neben einem stationären Aufenthalt theoretisch auch solche Sachen wie zuhause subkutane Infusionen geben und mit Spritze zwangsernähren möglich, wenn er nicht wieder zu fressen anfängt. Aber bis zu welchem Punkt ist das noch Lebensqualität für ihn und wo fängt die Quälerei an?
Meine Gedanken drehen sich momentan völlig im Kreis, ich komme mir vor, als würde ich ihn verraten, weil ich auch nur darüber nachdenke, dass unsere gemeinsame Zeit vielleicht sehr begrenzt sein wird, aber ich kann die Gedanken auch nicht abstellen.
Dass ich (wenn es soweit kommt) letztlich selbst entscheiden muss, ist mir klar, aber ich wäre aktuell einfach nur dankbar für Erfahrungen von Leuten, die ebenfalls schon vor der Behandlungsproblematik bei Scheuchen standen.
Bei mir lebt seit 2 1/2 Jahren Bruno, Alter unbekannt (laut Eintrag im Impfpass wäre er jetzt 8 1/2 Jahre, laut Tierheim ist das allerdings die optimistische Schätzung, er kann auch ein paar Jahre älter sein).
Am 08.10.2022 wurden (im Rahmen der Behandlung einer Blasenentzündung) zu hohe Proteinwerte im Urin (UPC 4,83) und zu hohe Nierenwerte im Blut (CREA 2,8, Referenz 0,8-2,4 und UREA 46, Referenz 16-36) entdeckt.
Überprüfung am 26.10.2022 ergab einen UPC von 0,14 (laut Tierärztin vorher durch die Blasenentzündung erhöht), CREA hatte sich auf 3,4 erhöht, UREA war gleich geblieben bei 46. Ich habe an diesem Tag dann auch einen Nierenultraschall machen lassen. Beide Nieren leicht geschrumpft, an einer Niere eine Zyste.
Ich habe Bruno auf Anraten der Tierärztin bereits nach dem ersten Verdacht am 08.10.2022 auf Nierendiät (nass) umgestellt, zusätzlich Semintra. Das Nierenfutter wurde mal mehr, mal weniger begeistert angenommen.
Gestern hat er nun das Fressen praktisch eingestellt (im nachhinein betrachtet, hat er schon die Tage zuvor recht wenig gefressen, ich hatte es leider erst auf Mäkeligkeit geschoben, da wir immer noch dabei sind, uns durch die verschiedenen Nierendiätmarken durchzutesten). Das einzige, was ich gestern und heute noch in ihn reingekriegt habe, waren ein paar Löffelchen Katzendrink. Wahrscheinlich ist ihm speiübel, er riecht am Futter, leckt sich die Lippen, schmatzt, frisst aber nicht freiwillig.
Heute morgen war ich mit ihm wieder in der Klinik. Ergebnis: CREA und UREA sind völlig durch die Decke, Werte nicht mehr messbar und er hat seit der ersten Vorstellung am 08.10.2022 ca. 1 kg Gewicht verloren (von ca. 5,5 auf ca. 4,5 kg).
Er hat jetzt eine Infusion erhalten. Mittel gegen die Übelkeit hat er in der Klinik gespritzt bekommen und ich habe auch noch was für zuhause mitgekommen (Emeprid).
Laut Tierärztin hängt jetzt alles davon ab, dass man ihn wieder zum Fressen bringt. Sollte er nicht wieder anfangen, hat sie noch die Möglichkeit angesprochen, ihn für einige Tage stationär aufzunehmen und ihn an eine Dauerinfusion zu hängen. Sie hat allerdings auch angedeutet, dass ihrer Erfahrung nach die Chancen, dass das was bringt, wohl nur so fifty-fifty stehen und man andernfalls darüber nachdenken müsste, Bruno gehen zu lassen.
Ich bin schon seit gestern im emotionalen Ausnahmezustand, klammere mich aber momentan natürlich noch an die Hoffnung, dass die Bekämpfung der Überkeit ihn wieder zum Fressen bringt.
Aber ich kann auch den Gedanken nicht ganz wegschieben, was wenn nicht?
Ginge es jetzt um meinen anderen Kater Tom, würde ich auf jeden Fall sagen, alles ausprobieren, was irgendwie Sinn macht.
Aber: Bruno ist ein Scheukater. Als er zu mir kam, war er überhaupt nicht anfassbar. Inzwischen darf ich ihn streicheln, wenn ihm der Sinn danach steht. Er kommt dafür auch von sich aus zu mir und schläft mit mir im Bett (bei fremden Menschen versteckt er sich.) Aber er lässt sich nach wie vor nicht festhalten. Tierarzt klappt halbwegs, aber nur, weil er dort mehr oder weniger in Panikstarre verfällt. Zuhause in seinem eigenen Territorium dreht er voll durch, sobald er merkt, dass man ihn festhalten will und kämpft mit allem, was er hat, dagegen an. Ich kann ihn für sehr kurze Momente festhalten, um ihn z. B. schnell in die Transportbox zu stecken oder irgendwo runter zu heben, aber länger fixieren (auch mit Handtuch-Wickel-Methode), ist absolut problematisch.
Von daher ist die Frage (die auch heute die Tierärztin angesprochen hat), wieweit geht man bei ihm? Klar wären neben einem stationären Aufenthalt theoretisch auch solche Sachen wie zuhause subkutane Infusionen geben und mit Spritze zwangsernähren möglich, wenn er nicht wieder zu fressen anfängt. Aber bis zu welchem Punkt ist das noch Lebensqualität für ihn und wo fängt die Quälerei an?
Meine Gedanken drehen sich momentan völlig im Kreis, ich komme mir vor, als würde ich ihn verraten, weil ich auch nur darüber nachdenke, dass unsere gemeinsame Zeit vielleicht sehr begrenzt sein wird, aber ich kann die Gedanken auch nicht abstellen.
Dass ich (wenn es soweit kommt) letztlich selbst entscheiden muss, ist mir klar, aber ich wäre aktuell einfach nur dankbar für Erfahrungen von Leuten, die ebenfalls schon vor der Behandlungsproblematik bei Scheuchen standen.