Wild lebende und verwilderte Kater sollten nicht kastriert werden

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AnBiMi

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Hallo Gemeinde!

Neulich durfte ich einem Vortrag von PD Dr. Udo Gansloßer im Rahmen eines Seminars zum Thema Feldforschungen an Katzen und deren Sinn für die Hauskatzenhaltung lauschen.

Es war hochinteressant! Das nur vorweg...

Den Titel dieses Threats habe ich bewusst provokativ formuliert.
Ich dachte, so würden wohlmöglich mehr Leute klicken um zu lesen.

Eine hochinteressante Kernaussage des Vortrages Dr. Gansloßers war, dass frei lebende Kater NICHT kastriert werden sollten!

Man beachte aber den Kontext!

Wenn es im Zuge des Tierschutzes um Geburtenkontrolle und Verhinderung unkontrollierbarer Vermehrung geht und man verwilderte Katzen und Kater fängt, unfruchtbar macht und anschließend wieder aussetzt, sollte man Kater auf keinen Fall kastrieren, sondern sterilisieren!

Grund:
Ein kastrierter Kater verliert durch die reduziertere Produktion von Testosteron in der Regel Muskelmasse, Durchsetzungsdrang, Kampfeslust, Revierverteidigungsantrieb etc.

Das bedeutet, dass im Revier DIESES kastrierten Katers ab dem Punkt der Kastra die Bahn frei ist für im Grunde sämtliche Kater angrenzender Reviere, die sich nun, da der Rivale ausgeschaltet ist, fröhlich mit den verbleibenden Kätzinnen paaren können und werden, so die fach- und sachkundigen Untersuchungen diesbezüglich.

Indem man also Kater kastriert, statt sie zu sterilisieren, provoziert man offenbar - und das hat sich, so wie U. Gansloßer berichtet, auch in fast 100% der Fälle bestätigt - die Vermehrung in unverhältnismäßigem Ausmaß, obwohl man mit der Kastra selbstredend genau das Gegenteil erreichen wollte.

Durch das Ausschalten der intakten Kater durch Kastration reißt man sozusagen die Mauern ihrer Reviergrenzen ein und lässt jeden Kandidaten "von Nebenan" rein. Damit heizt man im Endeffekt aber leider die Weitervermehrung noch weiter an statt sie einzuschränken.

Erfahrungsgemäß kriegt man NIE ALLE Kater, die sich in einer Umgebung aufhalten um sie alle zu kastrieren.

Außerdem, sollte man - hypotethisch - doch alle Kater fangen und kastrieren können, werden über kurz (wahrscheinlicher) oder lang (weniger wahrscheinlich) weitere Kater von weiter weg "anreisen", da es ja nun geöffnete Tore durch mangelnde Revierverteidigung gibt und es sich bestimmt lohnt mal dort vorbei zu sehen.


- ich hoffe ich habe es verständlich wiedergegeben!? Dr. Gansloßer hat es aber noch um ein vielfacher besser und natürlich professioneller ausgedrückt -


Im Falle der Kätzinnen existiert derzeit wohl keine Alternative zur Kastration um die Weitervermehrung einzudämmen.
Durch Sterilisation kommt es zu Dauerrolligkeit und um organische Schäden und Krankheiten weiß man auch.

Daher liegt es für Dr. Gansloßer völlig zweifelsfrei auf der Hand, dass Kater sterilisiert und Kätzinnen kastriert werden müssen, um die unkontrollierbare Weitervermehrung in den Griff bekommen zu können.


Und jetzt bin ich extrem auf eure Meinungen und Antworten gespannt!
3...2...1....Startschuss....!
 
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Ich habe noch nie etwas von sterlilisierten Katern gehört, aber wenn damit gemeint ist, dass der Trieb dann noch da ist, aber nur noch "heiße Luft" rauskommt, empfinde ich das Ganze als plausibel, sofern die Kätzinnen weiterhin kastriert werden.
 
Das macht auch insofern Sinn, als ja bei Katzen der Eisprung durch den Deckakt ausgelöst wird und eine Bedeckung dur einen sterilen Kater dann eine weitere Rolligkeit für ca 65 Tage verhindert.
 
Heisst das auch, das man einen Kater der einem zugelaufen kommt nicht kastrieren darf!!!!😕


Malin + Mia + Findus
 
Daher liegt es für Dr. Gansloßer völlig zweifelsfrei auf der Hand, dass Kater sterilisiert und Kätzinnen kastriert werden müssen, um die unkontrollierbare Weitervermehrung in den Griff bekommen zu können.


Und jetzt bin ich extrem auf eure Meinungen und Antworten gespannt!
3...2...1....Startschuss....!

ich kenne diese Aussage eher umgekehrt- zumal eine potente Kätzin definitiv ranghöher ist, als ein potenter Kater und es deutlich wahrscheinlicher ist, alle KÄTZINNEN einer Futterstelle einzusammeln, als alle KATER.

Unabhängig davon dientz die Kastration ja nicht nur der Eindämmung der unkontrollierten Weitervermehrung, sondern auch zur Vermeidung / Eindämmung von furch den GV übertragenen Krankheiten.
 
Ich finde diesen Ansatz sehr interessant und auch plausibel.
 
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klingt wirklich plausibel.
man darf nur nicht den fehler machen es auf hauskatzen/frigänger zu übertragen. da hat die kastration auch noch andere gründe ( markieren etc)

nur das man sich dann was einfallen lassen muss um die sterilisierten kater zu markieren ( tattoo?) weil die hoden dann ja dran bleiben
 
Wir haben über 200 Katzen und Kater kastriert. Allen Katern ging es danach besser, sie waren gesünder, weniger Raufereien, FIV und FELV, weniger Gefahren durch Streunern (Autoverkehr etc.).
Die Ladys sind es, die das Revier vor fremden Katzen sauber halten. In jeder Katzengruppe leben z.B. Jungkater, auch potente. Die kommen dann eh erst zum Zug wenn sie zwei Jahre alt oder älter sind.
Ganz abgesehen will man auch an den meisten Stellen die Duftmarkierungen nicht mehr haben, das ist es ja oft, was die Leute auch aufbringt.
Es kommt sicher immer auf die jeweilige Situation vor Ort an, wie zahm oder wild die Katzen sind, ob das Futterangebot reichlich oder spärlich ist, wie groß die Population etc. Und auch, ob man die Chance sieht, den einen oder anderen Kater dann doch zu vermitteln. Und dazu muss er kastriert sein, denn wer will schon einen markierenden Kater.
Für mich ist auch das Thema FIV und FeLV ein ganz wichtiges Thema, das kommt hier doch immer wieder vor. Und das lässt sich am besten durch Kastrationen der Kater eindämmen. Und ein Katzenbestand lässt sich auch am besten über das Futterangebot steuern. Je knapper es ist, umso stabiler. Eigentlich auch logisch.
 
Mhmmm...
Auch wenn alle Kater in einem Revier potent sind, ist es im Normalfall nicht so, dass ein Kater bzw. der stärkste Kater das alleinige Vorrecht auf die Deckung hat.
Manchmal ist es auch so, dass gerade die sesshaften Kater die schwachen Kater sind und die stärkeren Kater streunen - das teilt sich je nach Situation auf.

Und was, wenn der sterilisierte Kater mit FIV oder FeLV infiziert ist und fröhlich weiterdeckt?

Ich verstehe den Ansatz, aber der Weisheit letzter Schluss ist er meiner Meinung nach auch nicht.
 
Moin, also, um ehrlich zu sein, hatte ich mit mehr Gegenwehr gerechnet 😉

Erstmal Ergänzungen:
Die Sterilisation-statt-Kastration bezog sich ausschließlich auf freilebende / verwilderte / wilde Kater!

Nicht auf Hauskatzen und auch nicht auf Freigänger!

Allerdings hat Dr. Gansloßer dringend davon abgeraten Kater einzufangen, zu kastrieren und zu vermitteln.

Das völligen Herausnehmen eines oder sogar mehrerer Kater aus einer bestehenden, funktionierenden sozialen Ordnung, macht es Nachbarrevierbesetzern NOCH einfacher die vorhandenen Kätzinnen zu decken.

Und, weil unter den Zuziehern meißt noch gar keine Rangordnung innerhalb der Grenzen des nun besiedelbaren Katzenheims besteht, hat da auch nicht nur einer das Vorrecht, sondern zu erst alle gleichermaßen die Chance oft zu decken.

Kätzinnen sollten selbstredend möglichst alle kastriert werden!

Nun speziell:
Ich habe noch nie etwas von sterlilisierten Katern gehört, aber wenn damit gemeint ist, dass der Trieb dann noch da ist, aber nur noch "heiße Luft" rauskommt, empfinde ich das Ganze als plausibel, sofern die Kätzinnen weiterhin kastriert werden.
Ganz genau so ist das gemeint. Ich muss aber zugeben, dass ich vor diesem Vortrag auch noch nie was von sterilisierten Katern gehört habe. Aber auch für mich klingt das sehr sinnig.

Heisst das auch, das man einen Kater der einem zugelaufen kommt nicht kastrieren darf!!!!😕
Das wird wohl davon abhängen, ob er anschließend wieder draußen leben soll oder im Haus gehalten wird.
Soll er wieder raus -und das ist bei Zugelaufenen wohl der Fall - ist wohl sterilisieren die bessere Wahl, denn dieser Kater hat sicherlich ein Streifgebiet, dass er kontrolliert und die Kätzinnen in diesem Gebiet beansprucht, somit also vor Deckungen anderer Kater weitgehend schützt.

ich kenne diese Aussage eher umgekehrt- zumal eine potente Kätzin definitiv ranghöher ist, als ein potenter Kater und es deutlich wahrscheinlicher ist, alle KÄTZINNEN einer Futterstelle einzusammeln, als alle KATER.
Ja, es ist sicher leichter alle Kätzinnen zu kriegen als alle Kater! Bin ich Deiner Meinung. Daher sollen Kätzinnen zusätzlich natürlich weiterhin unfruchtbar gemacht werden. Und das geht ohne überflüssige Risiken derzeit nur über Kastra.

Allerdings meine ich, dass Kätzinnen ihre Reviere eher gegen weitere Kätzinnen als gegen weitere Kater verteidigen.

Und in der Regel beansprucht eine Kätzin weniger Katzer, als ein Kater Kätzinnen, durch die unterschiedliche Größe der Streifgebiete. Kater "reisen" viel weiter um sich zu paaren.

Unabhängig davon dientz die Kastration ja nicht nur der Eindämmung der unkontrollierten Weitervermehrung, sondern auch zur Vermeidung / Eindämmung von furch den GV übertragenen Krankheiten
Dazu hat sich Dr. Gansloßer leider gar nicht geäußert.
Da ich selbst zu dieser Materie leider viel zu wenig Ahnung habe, muss ich mal nachfragen: wie genau übertragen sich denn Krankheiten beim GV?
Es reicht da wohl, wenn es zu einem Deckungsakt kommt, auch, wenn beide unfruchtbar gemacht wurden, richtig?

klingt wirklich plausibel.
man darf nur nicht den fehler machen es auf hauskatzen/frigänger zu übertragen. da hat die kastration auch noch andere gründe ( markieren etc)
nur das man sich dann was einfallen lassen muss um die sterilisierten kater zu markieren ( tattoo?) weil die hoden dann ja dran bleibe
Wie gesagt, es geht hier nicht um Hauskatzen oder Haus-Freigängerkatzen.
Die Markierung der sterilisierten Kater sollte sicherlich nicht das größte Problem darstellen, denke ich.
Ist Dr. Gansloßer aber auch nicht im Detail eingegangen. Sicherlich, weil die Sterilisierung von katern so unbekannt ist und offenkundig nie vorgenommen wird.

In jeder Katzengruppe leben z.B. Jungkater, auch potente. Die kommen dann eh erst zum Zug wenn sie zwei Jahre alt oder älter sind.
Richtig, die jungen Kater kommen erst spät "zum Schuss". Dafür wandern sie aber i.d.R aus und suchen sich Kätzinnen in der Umgebung. Mal in der näheren, mal in weiterer Entfernung. Es kommt normalerweise nicht vor, dass sie in der eigenen Familie Kätzinnen decken.

Im Umkehrschluss heißt das, wie ich schonmal ansprach, dass die Deckung der Kätzinnen an einer Futterstelle o. ä. von zugezogenen Katern aus der Umgebung passiert.
Wenn es dann keinen "halbintakten" (Triebe intakt, aber sterilisiert) Kater gibt, der sich darum kümmert, dass es nicht zu viele Fremde werden, boomt die Kittenproduktion.

Die Ladys sind es, die das Revier vor fremden Katzen sauber halten.
Genau! Vor fremden KATZEN, nicht vor fremden KATERN.

Ganz abgesehen will man auch an den meisten Stellen die Duftmarkierungen nicht mehr haben, das ist es ja oft, was die Leute auch aufbringt.
Duftmarken sind aber notwendig damit eine Katzengemeinschaft funktioniert!

Das finde ich persönlich (notwendig)vernachlässigbar, wenn man erreichen kann, dass die Vermehrung eingedämmt wird!

Es kommt sicher immer auf die jeweilige Situation vor Ort an, wie zahm oder wild die Katzen sind, ob das Futterangebot reichlich oder spärlich ist, wie groß die Population etc.
Und ein Katzenbestand lässt sich auch am besten über das Futterangebot steuern. Je knapper es ist, umso stabiler. Eigentlich auch logisch.
Richtig, und Falsch. Dr. Gansloßer erörterte, dass, je besser die Futtersituation ist, je zentraler und reicher es Futter gibt, desto mehr Kätzinnen finden sich in einer Gemeinschaft um diese Futterquelle zusammen.
Solch eine Weibergemeinschaft wird so gut wie immer von einem einzigen oder maximal einer kleinen Katerbruderschaft monopolisiert.
Also kommen hier viele Weiber auf nur einen oder ganz wenige Kerle. Nimmt man den oder die weg, kommen all die anderen von Nebenan zum Schuss.

Und auch, ob man die Chance sieht, den einen oder anderen Kater dann doch zu vermitteln. Und dazu muss er kastriert sein, denn wer will schon einen markierenden Kater
Wie schon erwähnt, ist Dr. Gansloßer der Auffassung, dass man Kater NICHT rausfangen sollte.
Das würde man ja tun, wenn man ihn vermittelt.
So schade das ist, diesem Kater ginge es besser, er dürte weiter dort leben wo er "wohnt". Nur eben unfruchtbar. Das ist notwendig für die Ordnung.

Mhmmm...
Auch wenn alle Kater in einem Revier potent sind, ist es im Normalfall nicht so, dass ein Kater bzw. der stärkste Kater das alleinige Vorrecht auf die Deckung hat.
Manchmal ist es auch so, dass gerade die sesshaften Kater die schwachen Kater sind und die stärkeren Kater streunen - das teilt sich je nach Situation auf.
Nach dem, was Dr. Gansloßer sagt, ist es genau andersherum.



So, und weiter gehts! 🙂
 
Da ich selbst zu dieser Materie leider viel zu wenig Ahnung habe, muss ich mal nachfragen: wie genau übertragen sich denn Krankheiten beim GV?

FIV überträgt sich beispielsweise durch den Paarungsbiss, aber auch bei sonstigen rabiaten Auseinandersetzungen, die sich unkastrierte Kater liefern können. Bei FeLV findet eine noch viel leichtere Infektion über bloßen Speichelkontakt statt.
Kastrierte Kater (und Katzen) infizieren sich deutlich weniger mit diesen genannten Krankheiten. Diese Komponenten sollten man definitiv nicht übersehen. Ich halte es daher für fatal, diesen Vorschlag großflächig umzusetzen. Im schlimmsten Falle boomen FIV und FeLV noch weiter.
 
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FIV überträgt sich beispielsweise durch den Paarungsbiss, aber auch bei sonstigen rabiaten Auseinandersetzungen, die sich unkastrierte Kater liefern können. Bei FeLV findet eine noch viel leichtere Infektion über bloßen Speichelkontakt statt.
Danke erstmal für die Erklärung! 🙂

Sonstige rabiate Auseinandersetzungen sind in der Tat bei potenten Katern deutlich häufiger als bei Kastraten.

Allerdings sind Kätzinnen bei der Verteidigung ihrer Reviergrenzen nicht weniger, meißt noch heftiger als Kater, gefährlich bzgl. Kämpfen, die Spuren hinterlassen.

Und die Ansteckung durch Speichel lässt sich also auch leider weder durch Kastra, noch durch Sterilisation beeinflussen.

Kastrierte Kater (und Katzen) infizieren sich deutlich weniger mit diesen genannten Krankheiten. Diese Komponenten sollten man definitiv nicht übersehen.

Die geringere Infizierung der Kater lässt sich also auf die in Intensität und Häufigkeit reduzierten Kämpfe zurück führen.

Sicher sollte man das nicht unbeachtet lassen!

Allerdings, was hat man davon, wenn sich in der Menge weniger Tiere mit FIV und/oder FeLV anstecken, es aber viel mehr von ihnen gibt?
Dann hat man zwar gesündere Tiere, davon aber mehr als vorher, was das Problem (Über-)Population meines Erachtens nicht schmälert.

Im schlimmsten Falle boomen FIV und FeLV noch weiter.
Auch, wenn ich das keinesfalls als Lösung aller Dinge betrachte oder so verstanden haben möchte, muss ich es doch mal sehr krass rauslassen:
Sollten diese beiden Krankheite boomen, werden viele Tiere daran zu Grunde gehen. (Leider, selbstredend!!)
Das käme "natürlicher Auslese" gleich (oder zumindest ähnlich) und würde das Problem der Überpopulation positiv beeinflussen.

Macht mich bitte nicht zur Sau! Ich wünsche es selbstverständlich keinem Tier an diesen oder anderen Krankheiten qualvoll zu Grunde zu gehen!!!

Dies ist bloß eine Konsequenz, die mit ziemlicher Sicherheit eintreten würde.
 
Auch, wenn ich das keinesfalls als Lösung aller Dinge betrachte oder so verstanden haben möchte, muss ich es doch mal sehr krass rauslassen:
Sollten diese beiden Krankheite boomen, werden viele Tiere daran zu Grunde gehen. (Leider, selbstredend!!)
Das käme "natürlicher Auslese" gleich (oder zumindest ähnlich) und würde das Problem der Überpopulation positiv beeinflussen.

Dann könnte man ja gleich alles so lassen wie es ist - denn wenn man auf Eindämmung der Population durch Krankheiten im Sinne der Naturgesetze und das Recht des "Stärkeren" setzt kann man sich das eingreifen und die Mühe auch sparen...

Sorry, aber entweder greift man ein um eben dieses Leid des einzelnen Tieres zu verhindern - und dann aber richtig und durchgreifend - oder man läßt es...
aber das ist Unsinn...

... und wer einmal eine durch Felv, Fiv oder Katzenschnupfen sterbende Mietz in den Händen gehalten hat und in ihre Augen gesehen hat, wird sowas nicht mehr sagen..
 
Und die Ansteckung durch Speichel lässt sich also auch leider weder durch Kastra, noch durch Sterilisation beeinflussen.

Aber die Ausbreitung kann man verringern. Mehr kastrierte Katzen, weniger FeLV.

Sollten diese beiden Krankheite boomen, werden viele Tiere daran zu Grunde gehen. (Leider, selbstredend!!)
Das käme "natürlicher Auslese" gleich (oder zumindest ähnlich) und würde das Problem der Überpopulation positiv beeinflussen.

Ähnlich ist man schon einmal bei bestimmten südafrikanischen/südamerikanischen Inselgruppen vorgegangen, die von verwilderten Hauskatzen übervölkert waren, die dortige endemische Populationen dezimiert haben. Man hat gezielt mit präpariertem Futter die Katzen mit dem Panleukopenie-Virus infiziert. Die Hauskatzenpopulation hat sich auf dieser Insel logischerweise drastisch dezimiert.
Aber auf rein menschlicher Ebene: Das war kein leichtes Sterben, die Tiere haben gelitten. Bei FeLV verhält es sich ähnlich; es ist eine entsetzliche Krankheit. Ich halte es für grausam, sie gezielt zur Populationseindämmung zu nutzen und mit Tierschutz hätte das nur noch wenig zu tun. Die Katzen würden für einen Fehler büßen, den der Mensch begangen hat.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass jene unkastrierten Katzen sich beispielsweise auch Raufereien mit Freigängern liefern können. Sind diese Katzen nicht geimpft, werden sie im schlimmsten Falle ebenfalls infiziert. Die Besitzer wären über diese Form der Auslese sicher nicht erfreut.

Mit der Dynamik von Streunerpopulationen kenne ich mich beim besten Willen nicht aus, aber bei den spanischen Katzen habe ich den Eindruck gewonnen, dass manchmal gezielt Katzen nahe solcher Streunerkolonien ausgesetzt werden.
Auf lange Sicht werden also immer wieder neue unkastrierte Katzen hinzukommen und wenn die Kater der vorhandenen Population dann nicht kastriert sind...
Man müsste verhindern, dass Katzen überhaupt erst zu Streunern werden. Und da greifen nur Kastrations- und Aufklärungskampagnen.
 
Aber die Ausbreitung kann man verringern. Mehr kastrierte Katzen, weniger FeLV.

Das müsstest Du mir bitte etwas genauer erläutern.
Wieso ist die Konsequenz von mehr Kastraten weniger FeLV?
Speichelaustausch steht doch nicht in Verbindung mit Kastra oder Nichtkastra.
Speichelaustausch passiert doch schon, wenn zum Beispiel an gemeinsamen Stellen gefressen wird oder bei der gegenseitigen Körperpflege.
Die tätigen auch Kastraten. Sowohl weibliche, wie männliche.

Ich verstehe den Zusammenhang hier leider nicht? Hilfst Du mir?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man müsste verhindern, dass Katzen überhaupt erst zu Streunern werden. Und da greifen nur Kastrations- und Aufklärungskampagnen
Meinst Du hier jetzt die Ausgesetzten Tiere?
 
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Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass jene unkastrierten Katzen sich beispielsweise auch Raufereien mit Freigängern liefern können. Sind diese Katzen nicht geimpft, werden sie im schlimmsten Falle ebenfalls infiziert.
Damit hast Du sicherlich Recht!
Aber es geht ja nicht darum die Katzen und Kater intakt zu lassen, sonder darum Kater unfruchtbar zu machen, indem man sie sterilisiert, nicht kastriert. Kätzinnen sollen weiterhin kastriert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann könnte man ja gleich alles so lassen wie es ist - denn wenn man auf Eindämmung der Population durch Krankheiten im Sinne der Naturgesetze und das Recht des "Stärkeren" setzt kann man sich das eingreifen und die Mühe auch sparen...

Sorry, aber entweder greift man ein um eben dieses Leid des einzelnen Tieres zu verhindern - und dann aber richtig und durchgreifend - oder man läßt es...
aber das ist Unsinn...

... und wer einmal eine durch Felv, Fiv oder Katzenschnupfen sterbende Mietz in den Händen gehalten hat und in ihre Augen gesehen hat, wird sowas nicht mehr sagen..


bei wilden populationen geht es eben nicht nur darum dem einzelnen zu helfen, sondern das problem als ganzes in den griff zu bekommen.
und das hauptproblem ist zuerst einmal die population und nicht die erkrankungen des einzelnen.
ein wilder kater wird durch die kastration nicht plötzlich zum schmusetiger. und wenn die katzen kastriert sind, kommt es auch durch sterilisierte kater nicht zur deckung, da ja die rolligkeit nicht eintritt. ergo auch kein geschlechtsakt.
wenn man durch solche maßnahmen mehr nachwuchs verhindern kann, verhindert man als folge auch die ausbreitung von krankheiten.

es geht auch nicht um streunernde katzen in der nachbarschaft, die im gleichen revier streunen wie unsere freigänger, sondern zb um populationen auf großfriedhöfen ( zb köln) oder in spanien und co.
 
bei wilden populationen geht es eben nicht nur darum dem einzelnen zu helfen, sondern das problem als ganzes in den griff zu bekommen.
und das hauptproblem ist zuerst einmal die population und nicht die erkrankungen des einzelnen.
ein wilder kater wird durch die kastration nicht plötzlich zum schmusetiger. und wenn die katzen kastriert sind, kommt es auch durch sterilisierte kater nicht zur deckung, da ja die rolligkeit nicht eintritt. ergo auch kein geschlechtsakt.
wenn man durch solche maßnahmen mehr nachwuchs verhindern kann, verhindert man als folge auch die ausbreitung von krankheiten.

es geht auch nicht um streunernde katzen in der nachbarschaft, die im gleichen revier streunen wie unsere freigänger, sondern zb um populationen auf großfriedhöfen ( zb köln) oder in spanien und co.
Röschtööösch!
Sehr treffend formuliert! 😎
 
Das müsstest Du mir bitte etwas genauer erläutern.
Wieso ist die Konsequenz von mehr Kastraten weniger FeLV?
Speichelaustausch steht doch nicht in Verbindung mit Kastra oder Nichtkastra.
Speichelaustausch passiert doch schon, wenn zum Beispiel an gemeinsamen Stellen gefressen wird oder bei der gegenseitigen Körperpflege.
Die tätigen auch Kastraten. Sowohl weibliche, wie männliche.

Mein Fehler; ich wollte eigentlich noch FIV hinzufügen.
Ich sehe so: Wären mehr Katzen kastriert, dann würde sie untereinander weniger für die Verbreitung von FIV/FeLV sorgen und dann würden logischerweise auch weniger häufig infizierte Kitten geboren werden.

Meinst Du hier jetzt die Ausgesetzten Tiere?

Nicht nur ausgesetzte, sondern auch generell alle Katzen mit Besitzern. Und da käme man wieder zur heiß diskutierten Kastrations- und Kennzeichnungspflicht. 😉

Damit hast Du sicherlich Recht!
Aber es geht ja nicht darum die Katzen und Kater intakt zu lassen, sonder darum sie unfruchtbar zu machen, nur eben per Sterilisation, nicht per Kastration.

Aber bei einer Sterilisation der Kater (Gibt es das rein medizinisch gesehen überhaupt? Ich habe davon noch nichts gehört.) bliebe ja theoretisch die sehr ausgeprägte Neigung zur Kämpfereien erhalten, während sich kastrierte Kater eher deutlich friedlicher verhalten würden.

Gesetzt dem Falle, es gibt so eine Sterilisationsmethode nicht:
Ich sehe eine Gefahr in der Tatsache, dass auch ständig und in hoher Zahl unkastrierte Hauskatzen ausgesetzt werden, die sich dann möglicherweise diesen Streunerkolonien anschließen könnten. Wären die Kater einer bestimmten Kolonien dann nicht kastriert, gäbe es wieder Nachwuchs.
Oder unterliege ich da einem Denkfehler?
 
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