Woher soviel Zahnstein?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Das ist wohl auch wie bei uns Menschen, der eine hat eben die Veranlagung zu Zahnstein, der andere nicht.

Die Ärztin meinte wir müssten erst in nem halben Jahr wieder Zahnstein entfernen lassen... Meint ihr schon früher?

Zahnstein bzw. andere chemische Beeinträchtigungen des Zahnschmelzes können genetisch bedingt sein, aber auch an prä- bzw. perinatalen Erkrankungen liegen (bei Mensch und Tier).
Beispielsweise werden die Keime für die bleibenden Zähne beim Menschen zumindest bei den Molaren perinatal gelegt, soweit ich informiert bin. Ich hatte schon vom ersten Durchbruch der Backenzähne (siebener) dort eine so schlechte Zahnsubstanz, dass der Zahnarzt damals sie rausoperierte, sobald er eine Ecke zu fassen bekam. Alle vier Zähne waren total verkalkt und hätten dem Speichel und den Säuren, die im Mund auftreten, nicht lange stand gehalten. Ich war als Neugeborenes längere Zeit in der Klinik, weil ich eine Lungenentzündung hatte, und das muss offenbar die Zeit gewesen sein, als die Zahnkeime für die Molaren angelegt wurden. (So damals die Erklärung des Zahnarztes; meine Cousine, die Zahnärztin ist, hat mir das später bestätigt.)

Auch bei Zahnstein würde ich kein halbes Jahr warten, gerade bei einem so jungen Tier nicht, Sango. Ich würde bei einem kompetenten Zahntierarzt Dentalröntgen machen lassen, um v. a. FORL auszuschließen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich paranoid wirke: ich habe inzwischen vier erwiesene FORL-Katzen unter meinen sieben (incl. Sternchen) verarzten lassen, und das ist eine echte Seuche!!! :grummel:
Das schlimmste ist aber wirklich, dass Katz ärgste Schmerzen hat, ohne dass man im Mäulchen was sehen könnte! Und FORL gibt es auch bei sehr jungen Tieren; Nine war mit zwei Jahren bis auf die Hauer komplett zahnlos (als Beispiel), und auch Moody hat seine Zähne bis auf die Canini im Alter von zwei Jahren gelassen. Pfötchen war vier Jahre alt bei der großen FORl-OP. :reallysad:

Hi Doppelpack, darf ich Dich an dieser Stelle auch kurz was fragen ( sorry, möchte den Thread nicht usurpieren, bin dann auch wieder weg): bei Jomi mit 7 Jahren hat die TK letztes Jahr imd Juni auch Zahnstein festgestellt. Es sei aber nicht so arg schlimm. Im Oktober habe ich anlässlich einer Blutuntersuchung nochmals gefragt. Nein, es sei nicht so schlimm. Das müsse nicht dringend erledigt werden. Aber ich persönlich finde, dass das Zahnfleisch schon angegriffen (am Rande etwas errötet) aussieht. jomi hat leichten Mundgeruch, nicht schlimm. Da er im juni 2015 mehrere OPs hatte, wollte ich mit weiteren Eingriffen erstmal warten. ferndiagnose ist schwer, ist schon klar, aber generell sollte man Zahnstein immer entfernen lassen? fotos kann ich leider grad nicht einstellen.

Danke und LG

Ein roter Zahnfleischsaum und Mundgeruch wären für mich ein Grund, schleunigst einen guten Tierzahnarzt aufzusuchen und eine gründliche Diagnostik machen zu lassen, s. o.!
Da steht eben immer auch FORL im Raum, und die Schmerzen, die die Katze dabei hat, sind richtig fies, weil sich die Zahnwurzel in Wohlgefallen auflöst und dann im Zahnfleisch der Nerv blank liegt. Wenn du schon einmal eine Entzündung der Zahnwurzelspitzen gehabt hast, weißt du, wovon ich rede. :dead:

Solange das betroffene Katz gesundheitlich vergleichsweise stabil ist, werden auch mehrere Operationen in kürzerem Abstand vertragen (also mit Vollnarkose). Anders sieht es beispielsweise bei großen Blutverlusten aus (wie Jumi es vielleicht infolge der inneren Verletzungen nach seinem Autounfall gehabt haben könnte). Da würde ich auch die Zahnschmerzen etwas zurück stellen, aber bei nächster Gelegenheit die gründliche Diagnostik machen lassen.

Bei Moody hatten wir beispielsweise dicht nach der FORL-OP die zweite Augen-OP unter Vollnarkose. Er hat beide Operationen gut überstanden (die erste Augen-OP wurde zusammen mit der Zahn-OP gemacht; dadurch war es ein Abwasch, auch wenn die OP noch länger dauerte als ohnehin schon).

Auch so eine unentdeckte Zahnerkrankung kann das Leben und die Aktivität einer Katze massiv beeinträchtigen. Bei unserem Sternchen Nicki habe ich gesehen, wie der schon relativ alte Kater wieder auflebte, als er die entzündeten Zähne los war! :pink-heart:
 
A

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Hi Doppelpack, darf ich Dich an dieser Stelle auch kurz was fragen ( sorry, möchte den Thread nicht usurpieren, bin dann auch wieder weg): bei Jomi mit 7 Jahren hat die TK letztes Jahr imd Juni auch Zahnstein festgestellt. Es sei aber nicht so arg schlimm. Im Oktober habe ich anlässlich einer Blutuntersuchung nochmals gefragt. Nein, es sei nicht so schlimm. Das müsse nicht dringend erledigt werden. Aber ich persönlich finde, dass das Zahnfleisch schon angegriffen (am Rande etwas errötet) aussieht. jomi hat leichten Mundgeruch, nicht schlimm. Da er im juni 2015 mehrere OPs hatte, wollte ich mit weiteren Eingriffen erstmal warten. ferndiagnose ist schwer, ist schon klar, aber generell sollte man Zahnstein immer entfernen lassen? fotos kann ich leider grad nicht einstellen.

Danke und LG

Huhu,

Grundsätzlich ja. Ich finde es schon fahrlässig, wenn entzündetes Zahnfleisch und Mundgeruch als "Nichts" abgetan wird.
Jede ZFE kann durch zu langes Warten in eine chronische übergehen. Dadurch kann der Zahnhalteapparat nachhaltig beschädigt werden.

Auch sollte man je nach Schweregrad (wie nicker schreibt) immer weitere Erkrankungen im Hinterkopf haben.

Manchmal "gammeln" Zähne auch an der Wurzel und das einzig auffällige ist ein minimal roter Zahnfleischsaum. Wenn du magst, schau' mal in den FORL-Thread, da wirst du mitunter schockiert sein.
Wenn du magst, schreib mal die Userin tiha an
http://www.katzen-forum.net/mitglieder/44297-tiha.html

Sie hat meine ich 6 ex-FORL-Katzen und man hat nahezu nichts gesehen. Sie hatte dazu erschütternde Bilder im Forum gepostet, ich habe sie leider auf die Schnelle nicht gefunden.

Nun kann es natürlich in Abwägung der erfolgten OPs durchaus sein, dass eine Zahnuntersuchung/Reinigung usw. erstmal nach hinten gestellt wird.

Allerdings denke ich, dass eine Reinigung + Röntgen dieses Jahr deiner Katze durchaus zumutbar wäre, sie scheint ja vollständig genesen? Mit schonender Inhalationsnarkose und guter Nachsorge handelt es sich grundsätzlich um einen Routineeingriff, der relativ schnell erledigt ist.

Auf Dauer muss so etwas allerdings untersucht werden. Eine gesunde Katze hat keine ZFE. Und leider merkt man es oft erst, wenn es zu spät ist. Wenn die Katze das Fressen einstellt, ist sie gesundheitlich deutlich schlechter drauf, als sie es zuvor gewesen wäre.

Wichtig ist ein ZTA mit dental-digitalem-Röntgengerät. Zum einen haben sie die Erfahrung, zum anderen können nur durch solche Aufnahmen verlässliche Aussagen gemacht werden.

Hinweisen möchte ich durchaus auf den Preis, man muss dann insgesamt schon mit 300€+ bei Nicht-FORL-Befall und mit 500€+ bei FORL-Befall rechnen. Das sind jetzt mal grobe Richtwerte, die mir so über die Jahre im Forum über den Weg gelaufen sind.
 
@nicker und doppelpack:

danke für die Hinweise :pink-heart::pink-heart::pink-heart:
Habe mir das schon irgendwie gedacht, aber es war schon schwierig genug, mit dem Unfall von Jomi umzugehen, zumal ja noch Komplikationen dazukamen, die erneut lebensbedrohlich waren. War auch nicht einfach, damals mit der Klinik umzugehen, weil wenn du Deinen Kater abholst und einen Tag später am Wochenende wieder zurückbringst, denkt jeder, Du seist gaga und so wird man auch behandelt. Aber am Ende hat der Chefarzt Jomi's Problem damals erkannt und offenbar erfolgreich behandelt.

Was mich halt schockt ist, dass man in einer Tierklinik, die ja nun doch was hinbekommen hat, s.o., so komische Diagnosen erhält. Die Leute haben eine jahrelange Ausbildung hinter sich und doch auch einen Kopf zum denken. Das gibts doch nicht???
 
Zuletzt bearbeitet:
So Leute ich hab nochmal ne ganz blöde Frage:

Kisha (knappe 3 Jahre alt)hatte letzte Woche Ihre Zahn OP. 12 Zähne raus und die restlichen werden in ein paar Jahren laut Tierärztin folgen (sie hat FORL)...

Simba (ca. 5 Jahre alt)wird im Mai an den Zähnen operiert, bei Ihm ist es nicht so schlimm wie bei Kisha, aber auch auffällig.

Timon (ca. 8 Monate) wurde der Zahnstein jetzt komplett entfernt vom Tierarzt, aber Prognose auch nicht gut.

Pumba (knappe 3 Jahre alt) wird im Mai untersucht, er zeigt aber keine Auffälligkeiten und ich sehe auch keinen Zahnstein.

Alle unsere Katzen sind Freigänger mit Katzenklappe.

Wir füttern nur Feuchtfutter (Mittel bis hoch wertig), 1-2 mal pro Woche gibt's rohes Fleisch und Trockenfutter als Leckerli.


Im Gegensatz dazu die beiden Kater einer guten Freundin.

Willi (ca. 11 Jahre alt) minimaler Zahnstein, keinerlei Mundgeruch

Flacke (ca. 6 Jahre alt) gar kein Zahnstein, Schnee weiße Zähne, ebenfalls kein Mundgeruch

Die beiden bekommen nur Schrottfutter (die 35ct. Dosen aus diversen Discountern) und Trockenfutter. Dürfen nur im Winter in den Keller, ansonsten reine Freigänger

So nun meine Frage:

Warum haben die beiden Kater mit der "schlechten" Ernährung so super Zähne und meine so schlechte? Es sind alle (außer Pumba) Wald und Wiesen Mischungen keine Rassekatzen vom Züchter.

Ist es wirklich nur Veranlagung und Ihre beiden haben halt "Glück" gehabt?

Oder was kann ich ändern?

Ich hoffe Ihr findet meine Frage nicht zu blöde...😳
Ich bin derzeit nur ein bisschen depri und denke viel darüber nach was ich ändern könnte🙁
 
Mit dem Futter hat das wenig zu tun, dahingehend schadet "Schrott" nicht, da Katzen ja zB nicht anfällig für Karies sind (zB bei Zucker in welcher Form auch immer im Billigfutter). Es kann aber die Anlagerung von Zahnstein begünstigen, bei Freigängern hat man aber eben oft den "Mäuseausgleich" (Vögel....).
Insgesamt ist Zahnstein bzw dessen Grad aber auch genetisch bedingt.

FORL ist so eine Sache, da man ja zu wenig darüber weiß. Es gibt Zahlen, die gehen von einer Betroffenheit in Höhe von 50-70% der Katzen über 5 Jahre aus.

Ich habe dann hier auch den gegenläufigen Teil der Statistik, meine 3 werden dieses Jahr 7, 8 und 8 Jahre, Zahnsteinentfernung bisher bei jedem Tier 1 Mal und kein FORL.
 
ok, also lässt sich da futtertechnisch nichts ändern. (unsere fressen auch relativ viele Mäuse und hin und wieder mal Vögel)

Ich glaube/befürchte das Simba auch FORL hat (wurde bei Kisha auch erst während der OP beim röntgen festgestellt).
Bei Timon muss man es halt beobachten wie es sich entwickelt...

Die Höhe der Statistik würde aber immerhin erklären warum unsere Katzen (fast) alle Zahnprobleme haben...
 
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Ja, so gesehen liegst du damit genau drin. 😳

Ja, bei Timon würde ich auch erstmal abwarten wie es sich nun nach der Entfernung wieder entwickelt.
Es gibt ja diverse Zusätze fürs Futter, die Zahnstein minimieren sollen, vielleicht da mal einlesen und durchprobieren. Hier hat das nichts gebracht, aber einige Leute berichten von Erfolgen.
 
Ok, danke für den Tipp.
Wobei ich bei simba befürchte das es sich auch um FORL handelt, da die verhaltensveränderung durch die Gabe von metacam schon echt deutlich ist. Ich glaub nicht das da nur ein bisschen Zahnstein schuld ist:massaker:
 

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