Zahn ziehen lassen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
ocean gipsy

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Hallo ihr Lieben,

ich war heute mit meinen drei Räubern zum Impfen und wurde konfrontiert mit vielen, mir komisch erscheinenden Aussagen.

Zuerst soll mein Charly Zahnfleischschwund haben und ihm sollen bald alle Zähne ausfallen. Die TÄ fragte mich, ob die Zähne länger geworden seien. Haha, lustig, ist doch kein Nagetier :omg:, aber ich weiß, was sie meint und denke jedoch, sie hätten schon immer so lang ausgesehen... Nachdem alles vorbei war fragte ich hier noch einmal nach und plötzlich hieß es, seine Zähne sähen doch super aus 😕.

Dann hätte meine Minka, die leider nur Trockenfutter frisst, Zahnstein, aber nicht so schlimm, dass was gemacht werden muss. Und zuguterletzt soll meinem Camillo jetzt ein Zahn gezogen werden, gerade der Kater, der oft rohes Fleisch und nur gesundes Futter frisst. Aber ist natürlich auch stark genetisch bedingt, das ist mir klar.

Ich bin immer viel zu aufgeregt beim Tierarzt, weil die Katzen sich die Seele aus dem Leib miauen. Daher habe ich nicht alles verstanden. Ich hab den Zahn wohl gesehen, er hatte lateral größere dunkle, graue Stellen wie bei Karies.

Ich konnte die Tierärztin überreden, gleich ein Blutbild zu machen, damit Camillo nicht dreimal diese Tortur ertragen und da hin muss. Das Fangen und Einsperren ist bei ihm wirklich schlimm und dann hüpft er in meiner Dolce Pet wie ein Flummi und wird verrückt vor Panik.

Vielleicht bekomme ich ja am Wochenende ein Foto vom Zahn hin, wenn er mal ganz entspannt auf der richtigen Seite liegt. Zuhause gab es erstmal zum Test grobes Trockenfutter und ich bin so gut wie sicher, dass er fröhlich auf beiden Seiten abwechselnd gekaut hat, obwohl die Tierärtzin sagte, er müsste Schmerzen haben.

Camillo ist auch ansonsten sehr fit, sehr wild spielend momentan und frisst wie immer wie ein kleiner Scheunendrescher. 5 Jahre ist er alt und hat perfekte, muskulöse Statur.

Nachdem ich mich zuhause nun versuchte, über Karies bei Katzen zu informieren, bin ich völlig verwirrt. Wenn es Karies ist, macht es da Sinn, den kompletten Zahn zu ziehen? Macht man das so? Immerhin haben Katzen nicht so viele Backenzähne wie wir. Dann fand ich die Stelle für Karies sehr komisch und dazu steht an manchen Stellen im Netz, dass Katzen keinen Karies hätten, an anderen, dass meist eine Zahnfleischentzündung voran geht und die Verfärbungen von Karies rot und nicht schwarzgrau sind.

Ich bin nun ziemlich verwirrt und freue mich daher umso mehr über eure Erfahrungen und Hilfe, um mich richtig zu entscheiden. Vielen Dank!
 
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Ich würde alle drei Katzen einem guten Tierzahnarzt vorstellen. WENN Camillo tatsächlich einen schlechten Zahn haben sollte, müssen alle seine Zähne dental geröngt werden, weil es FORL sein könnte. Parodontitis und/oder eine ZFE wären für mich ebenfalls Gründe, alle Zähne dental zu röntgen.
 
Irgendwie habe ich befürchtet, dass jemand FORL sagt. Weil es im Header steht. Deshalb habe ich mir das natürlich auch angesehen und ebenfalls gegoogelt. FORL sieht man mit dem Auge vorersrt nicht, oder? Warum kann es FORL sein? Es ist eine graue Verfärbung zu sehen und Camillo hat keine Beschwerden. Und weil die Tierärztin auch nicht gestochert hat, wie man es bei Kariesverdacht hätte tun müssen, bin ich eben unsicher, ob ihre Aussage stimmt.

ZFE? Ist das eine Zahnfleischentzündung? Die liegt bei keinem meiner Tiere vor. Wie gesagt, ich mache mich da recht lustig, weil "lange Zähne" ja keine Diagnose sind. Parodontitis hat er aber nicht, ich hab mich da komplett falsch ausgedrückt, entschuldige.

Ich korrigiere: keine Rötung, keine schlechten Zahne außer dieser eine von Camillo, weil dieser nicht mehr reinweiß war. Das war ja das diffuse Fazit der Ärztin nach viel Gerede.

Also bitte verzeih, aber ich fahre nicht mit gleich drei gesunden Tieren in eine meilenweit entfernte Klinik und lasse röntgen, wenn man dies nicht einmal beim Menschen tun würde bei Zahnstein und reiner Kontrolle.

Ich rede hier immer noch von einer Verfärbung eines einzigen Zahns und nicht von drei totkranken Katzen!


Meine Fragen noch einmal deutlicher: Welche Gründe kann es für eine graue Verfärbung geben? Gibt es Karies bei Katzen? Würde man, gesetzt dem Fall, es ist Karies, diesen Zahn ziehen?

Tausend Dank!!!!
 
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FORL wurde früher fälschlicherweise Katzenkaries genannt. Eine graue Stelle kann FORL als Ursache haben, muss sie aber nicht. Um sicherzugehen, würde ich zumindest mit Camillo einen Tierzahnarzt aufsuchen. Im Falle von FORL wird der Zahn gezogen. FORL ist fortschreitend. Füllungen usw. machen da keinen Sinn.
 
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Gut, dann werde ich mich auf jeden Fall eingehender über Forl informieren und einen weiteren Rat einholen, wenn möglich tierzahnärztlich. Das macht mehr Sinn, wenn die Strecke für die Katze zumutbar ist. Was ich bisher über Forl gelesen habe, macht mir wirklich Angst. Und was du schreibst noch mehr, aber es hilft auch, diese Krankheit bereits etwas zu verstehen, solange ich sie gerade einmal seit eben kenne. Wikipedia ist da leider mal wieder viel zu kurz geraten. Das klingt absolut anders als was ich heute hörte und sah, aber wahrscheinlich nur, weil es am Eisberg der Krankheit kratzt.

Wenn man Parodontitis nicht sichtlich ausschließen kann, so wäre ja eine routinemäßige Röntgen-Untersuchung in der Theorie sinnvoll. Aber das macht doch niemand mit all seinen Tieren regelmäßig, ebenso wenig, wie ich je eine routinemäßige Aufnahme bei mir bekam. Es gibt eine Menge Routineuntersuchungen, die ich sinnvoll finde, aber bei anderen erfolgen diese eben nach Verdacht und nicht davor.
 
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Gut, dann werde ich mich auf jeden Fall eingehender über Forl informieren und einen weiteren Rat einholen, wenn möglich tierzahnärztlich. Das macht mehr Sinn, wenn die Strecke für die Katze zumutbar ist.

Falls du dich dazu entscheiden solltest, einen guten Tierzahnarzt aufzusuchen, wäre dieser eine Möglichkeit: http://www.dentvet.de/. Dentalröntgengrät und die Zusatzbezeichung Zahnheilkunde sind vorhanden.

Wenn man Parodontitis nicht sichtlich ausschließen kann, so wäre ja eine routinemäßige Röntgen-Untersuchung in der Theorie sinnvoll. Aber das macht doch niemand mit all seinen Tieren regelmäßig, ebenso wenig, wie ich je eine routinemäßige Aufnahme bei mir bekam.

Meine Aussage war wohl etwas unüberlegt 😳. Hab sie rausgenommen.
 
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Ach das ist ja eine super nette Antwort, MäuschenK. Ich bin wirklich niemand, der zu lange wartet oder einen Verdacht nicht ernst nimmt. Daher habe ich mich vielleicht auch ungerechtfertigt angegriffen gefühlt, verzeih.

Ich habe unglaublich viele schlechte Erfahrungen mit Tierärzten und auch Kliniken mit den Degus, die ich früher viele Jahre hatte, gemacht. Diese prägen einen, auch wenn man nicht davon auf neues schließen kann. Zweimal wurde operiert, obwohl ich nachher sicher wusste, dass das nicht die richtige Behandlung war und an den Komplikationen sind die Tiere gestorben. Daher frage ich lieber noch ein paarmal nach, wenn es nichts Dringliches ist.

Ich versuche heute mit Hilfe ein Foto zu machen und vielleicht kann ich das auch an den Dentisten voraus schicken, bevor ich Camillo hin fahre.
 
Und danke für die Recherche zu dem Tierzahnarzt, das sind ja wenigstens nur 30 Minuten Fahrt. Ich hatte nur jemanden gefunden, der ein Vielfaches weiter weg ist.
 
Hallo ihr Lieben,

ich wollte euch ja Fotos zeigen und Neuigkeiten mitteilen, auch für spätere Zugriffe auf dieses Thema.

Zuerst einmal weiß ich nicht, was ich von den Fotos halten soll. Mit Blitzlicht sieht alles natürlich immer ganz furchtbar aus, weil es so glänzt. Aber im Grunde ist das jetzt nicht mehr wichtig, denn ich lasse definitiv in zwei Wochen ein Röntgenbild machen (das ich bei positivem FORL-Befund für euch auch fotografieren möchte).

Auf dem ersten sieht man eine leichte Rötung des Zahnfleisches, aber sonst nicht viel:



Auf dem zweiten Foto hatte ich lange mit dem Kater gekämpft um seine Zähne richtig sehen zu können und dabei muss - wahrscheinlich das Zahnfleisch - geblutet haben. Kann aber auch sein, dass ich mit dem Fingernagel dran gekommen bin? Vielleicht ist es nicht so besorglich. Eigentlich geht es ja um den Zahn rechts dabeben. Da sieht man, dass er grau durchscheinend ist.



Meine Tierärtzin sagte gestern am Telefon, dass das Zahnstein wäre. Naja, aber deshalb zieht man den Zahn doch nicht. Ansonsten war das Gespräch wieder eher schlecht und unlogisch und sie hatte überhaupt kein Verständnis für ein Röntgenbild.

Also habe ich heute Nachmittag einen Termin zur Telefonsprechstunde bei der Praxis, die MäuschenK. oben nennt. Aber bereits am Telefon mit der Ehefrau des TA fühlte ich mich hundert mal besser aufgehoben und informiert. Man sagte mir, wenn das Tier so änglich sei, könnten sie den Termin für Zahnsteinentfernung, Röntgenbild, Interpretation des Befunds und eventuelle Zahnextraktion auf einen Tag legen. Na, das ist doch genau, was ich mir gewünscht hatte 🙂. Außerdem werde ich deswegen zuvor telefonisch über die Risiken und den Ablauf informiert. Das klingt für mich viel mehr nach einer professionellen Behandlung als das ehemalige "wir machen einen Termin und dann kommt der Zahn raus".

Röntgen usw. steht also in zwei bis drei Wochen an. Hoffentlich bleibt der Süße auch bis dahin beschwerdefrei. Ich muss ihm auch unbedingt noch ein paar Gramm Speck ranfuttern, falls er nach der Behandlung nicht fressen will. Camillo ist sehr schlechter Futterverwerter. Er frisst viermal soviel wie meine anderen beiden und ist und bleibt sehr sportlich. Nicht schlimm, weil er ja muskulös ist, aber im Krankheitsfall würde ich mir so sehr eine Mini Speckschicht an ihm wünschen 😛😳.

Ich danke euch, bzw. dir, MäuschenK. Hätte ich hier nicht geschrieben, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass es spezialisierte Tierdentisten gibt. Ich fühle mich jetzt trotz aller Sorgen viel sicherer.
 
Also ich weiß nicht, ich sehe da schon deutlich Zahnstein und eine Entzündung. Zwei meiner Katzen wurde jüngst erst der Zahnstein entfernt und selbst bei dem Kater, wo es stärker war, war es weniger als bei deinem - würde ich nun vom Foto sagen.
Ich finde deine Entscheidung zum Zahn-TA zu gehen also absolut richtig.
 
Ich kann dir mit bloßem Auge versichern, dass er Forl hat. Leider 🙁 Die zwei punktuellen Rötungen oben und auch unten sind typisch für Forl.
 
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Achso, dein Gefühl teile ich, die Aussagen der ersten TA wirken einfach nur unlogisch und die Vorhergehensweise seltsam. Es wundert mich allerdings nicht, die "normalen" TA haben wirklich oft wenige Kenntnisse, was Zahnsachen betrifft.
Ich hätte da schon öfter Aussagen wie "ZFE sind bei Katzen normal, haben alle, da macht man nix" hin zu "mit 5 Jahren sind die noch viel zu jung für Zahnprobleme" usw. Ich denke auch, ich werde mit sowas nur noch zum Spezialisten gehen, sonst hat man am Ende mehr Schaden als Nutzen. Und am Ende hat das Tier dann doch FORL und rennt jahrelang mit Schmerzen rum.
 
Dann hoffe ich, dass es ihm nicht weh tut und es noch die zwei Wochen Zeit hat. Solange soll er sich nämlich auch von der Impfung erholen 🙁.

Ich wäre ja richtig beruhigt, wenn es nur Zahnstein ist. Drückt mir die Daumen! 🙂

Edit: tiha ... dankesehr :-(. Dann muss ich mich wohl auf etwas derartiges einstellen. Ohje der Arme ...
 
doppelpack: Genau das denke ich auch. Auch wenn ich es mir gerade kaum leisten kann, aber ich gebe lieber jetzt mehr Geld aus, als dass es später Komplikationen gibt, die viel teurer und insbesondere schmerzhafter werden.

Ich bin so traurig, Camillo hat als Einziger gern Fleisch gefressen. Ohne Zähne geht das ja gar nicht mehr und Gehacktes mag er nicht :-(. Ich muss noch mehr über FORL lesen, aber es werden irgendwann alle Zähne betroffen sein, oder?
 
Noch etwas möchte ich euch fragen: Ich hab in den letzten Tagen mehrfach gelesen, dass manchen Katzen alle Zähne auf einmal gezogen wurden. Gesetzt dem schlimmsten Fall, dass Camillos Zähne alle von FORL betroffen sind, wie entscheide ich dann? Lasse ich vielleicht eine Seite machen oder immer ein paar Zähne auf einmal? Ich hätte solche Angst, dass er nicht mehr frisst.
 
Der Zahnarzt ist mit den Fotos auch der Meinung, es sei FORL, aber er hat mir viel Mut gemacht und gesagt, den Tieren ginge es nach dem Ziehen der Zähne immer besser und dass ich das auch merken würde, selbst wenn jetzt alles unauffällig sei. Und dass sie fast alle am selben Tag noch fressen 🙂.

Die Kosten sind unglaublich, weil jeder Zahn einzeln geröngt wird. Aber ich fühle mich sicherer dort und fände es auch furchtbar, wenn entweder ein kranker Zahn eben übersehen wird oder gesunde Zähne vielleicht gezogen werden.

Die sagten, sie haben 7 - 10 FORL-Katzen am Tag, jede dritte, wie ja hier schon im Header steht. Ist das zu glauben?

Ich danke euch 🙂.
 
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Ja, FORL ist so ungefähr das Gegenteil einer "exotischen" Krankheit, leider...

Weil du gefragt hattest, wie es damit wäre alle Zähne ziehen zu lassen: meines Wissens würden wahrscheinlich schon für die Backenzähne 2 OPs benötigt.

Ein anderer Punkt: viele Tierzahnärzte machen es schlicht nicht und ziehen keine unbefallenen Zähne. Unabhängig davon finde ich persönlich es trotzdem eine schwierige Frage. Man weiß einerseits dass schon drei Monate nach dem Dentalröntgen ein anderer Zahn neu befallen werden kann, was für das vorsorgliche Ziehen spricht. Andererseits ist damit aber ein größeres OP- oder Narkose-Risiko verbunden.

Ich glaube das ist eine Entscheidung, die letztlich nur jeder selbst für seine Katze👎 treffen kann...

Viel Erfolg für Euch!
 
Der Zahnarzt ist mit den Fotos auch der Meinung, es sei FORL, aber er hat mir viel Mut gemacht und gesagt, den Tieren ginge es nach dem Ziehen der Zähne immer besser und dass ich das auch merken würde, selbst wenn jetzt alles unauffällig sei. Und dass sie fast alle am selben Tag noch fressen 🙂.

Die Kosten sind unglaublich, weil jeder Zahn einzeln geröngt wird. Aber ich fühle mich sicherer dort und fände es auch furchtbar, wenn entweder ein kranker Zahn eben übersehen wird oder gesunde Zähne vielleicht gezogen werden.

Die sagten, sie haben 7 - 10 FORL-Katzen am Tag, jede dritte, wie ja hier schon im Header steht. Ist das zu glauben?

Ich danke euch 🙂.


Zum einen: dein Schatz kann auch nach dem Zähneziehen, selbst wenn er gar keine Zähne mehr haben sollte, und das ist bei Forl früher oder später definitiv der Fall, problemlos Fleisch fressen 🙂

Zum Zähneziehen ... da gibt es unterschiedliche Meinungrn. Meine persönliche Meinung ist, dass ich alle Zähne ziehen lasse und nicht darauf warte, bis ie nächste OP fällig wird. (das hab ich bei meinem ersten Forl-Tier gemacht macht und dann leider erkennen müssen, dass das für uns nicht die Lösung ist). Andere lassen nur die Backenzähne entfernen. Die in meinen Augen schlechteste Entscheidung ist, immer nur die befallenen Zähne entfernen zu lassen. Bei einer meiner Katzen hat es gerade mal 3 Monate gedauert, bis es wieder anfing und bei anderen hier im Forum ist es ähnlich.

Der TA soll während/nach der OP Infusionen geben, Inhalationsnarkose ist m.E. für eine größere OP ein Muss. Schmerzmittel ist für mich momentan Onsior das am verträglichsten. Besorg dir bis zur OP Reconvales Tonikum, sicherheitshalber. Und da er ja Rohfleisch gerne frisst, würde ich das füttern, ganz klein schnibbeln, so dass er es direkt schlucken kann.

Alles Gute für euch. Es ist keine schöne OP (naja, welche ist das schon), aber danach hat er keine Schmerzen mehr, das ist es wert! 🙂
 
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Ich habe mir viele Gedanken über das Thema gemacht in letzter Zeit und bin für mich zu folgendem Ergebnis gekommen: ich würde alle Zähne entfernen lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste betroffen ist. Im Zweifel tingelt man also zwischen wenigen Wochen schmerzfrei wieder zu schmerzhaft. Und diese Zeitpunkte genau zu treffen, ist schier unmöglich.
Auch ohne Zähne können Katzen ganz normal fressen.
Was ich allerdings inzwischen auch oft gelesen habe, dass man die Schneidezähne zunächst belässt (insofern nicht befallen), weil diese oft wohl erst sehr spät befallen sind.

Hier setzen die TA mindestens zwei Sitzungen an zur Entfernung. Wobei ich dir leider gerade nicht sagen kann, wie viel Zeit sie zwischen den zwei Terminen lassen. Es kommt da aber insgesamt auf viele Faktoren an. Vieles zeigt sich dann auch erst in der OP-Situation.
Allerdings klingt das, was du bisher von dem TA schreibst sehr gut und vernünftig. Ich denke, dort seid ihr in sehr guten Händen. :zufrieden:
 
Zum Thema alle Zähne ziehen lassen oder nicht, gibt es ja durchaus unterschiedliche Standpunkte.

Wir haben kürzlich bei unserem Kater eine Radikal-Zahnsanierung durchführen lassen, bei der auf einen Schlag 14 Zähne gezogen wurden. TA sprach von alle Zähne, womit gemeint war alle Backenzähne (in unserem Fall 12, 2 waren schon vorher gezogen worden) plus die zwei oberen Canini (Fangzähne).

Unser Kater hatte ursprünglich eine leichte Zahnfleischentzündung, die sich während 5 Wochen Behandlung zunehmend verschlechterte - und nur ganz leichten Zahnstein, der sich erst während der anfänglich homöopathischen ZFE-Behandlung gebildet hatte.
Festgestellt wurde sein FORL mittels digitalem Röntgen (kein dentales Röntgengerät) - man konnte aber auf den Aufnahmen sehr gut erkennen, dass die Zahnwurzeln teilweise bereits resorbiert waren.

Man sah den Zähnen von aussen rein gar nichts an, aber nachdem ich mich hier im Forum FORL-panisch gelesen hatte, wollte ich unbedingt Zahnaufnahmen haben.
An dieser Stelle: Danke liebe Forumsler für die hilfreichen Beiträge und den Forl-Strang!

Alle gezogenen Zähne waren betroffen, wenn auch nicht so total zerfressen, wie man es auf den ganz schlimmen Bildern im Netz sieht.

Die Zeit von der Diagnose FORL bis zur OP (knapp zwei Wochen, ein früherer Termin war nicht möglich, weil erste Woche ausgebucht, zweite Woche Hitze um 33° und da wollte ihn TA nicht operieren) bekam er Onsior, das er auch noch 5 Tage Post-OP bekam.

Unser Katerchen hat die OP gut überstanden (bekam Inhalationsnarkose, Dauertropf und Akupunktur zur Kreislaufunterstützung während der OP).

Das Problem war, dass er das Antibiotikum (Clavaseptin), welches er nach der OP für 5 Tage bekommen sollte, nicht gut vertrug und deshalb kaum gefressen hat, vermutlich weil ihm übel war. Getrunken hat er aber gut. Wir haben ihm ReConvales gegeben (ins Mäulchen geflitscht). Nachdem er an Tag 4 jeweils eine Stunde nach AB-Eingabe erbrach, haben wir das AB abgesetzt ... danach fing er an mit sichtlichem Appetit zu fressen.
Unser Kater ist zu dick und war zu keinem Zeitpunkt dehydriert, sonst wäre ich sicher schon zwischendurch in die Tierklinik gefahren.

Bei der Nachkontrolle (Tag 5) konnte man sehen, wie schön schon alles anfing zu verheilen. Inzwischen haben sich die OP-Fäden so gut wie aufgelöst und es sind keine Entzündungen und kaun Rötungen mehr zu sehen (die OP war am 09. Juli). Lediglich die "Kegel", die in die Canini-Wunden gefüllt wurden, sind noch nicht ganz abgebaut, aber war schon klar, dass hier die Wundheilung länger dauert.
Wir merken ganz deutlich, dass es unserem Schwarzen viel besser geht, seit die Zähne raus sind.

Ich würde es wieder so machen und eine Radikalsanierung bevorzugen!
Denn wenn bereits so viele Zähne betroffen sind, haben die Tiere Schmerzen ... und dann warten und die OP auf zwei Eingriffe aufteilen? ... und in der Zwischenzeit Schmerzmittel geben? Auch nicht so pralle.

Alles Gute für Camillo - und bei Deinem ZA ist er sicher in guten Händen!

Liebe Grüsse von Lea und dem Waldkatzen-Sixpack

Nachtrag:
Rohfleisch kann er ohne weiteres auch zahnlos fressen ... unserer futtert das auch sehr gern. Ich schneide es ihm halt kleiner, momentan kleinfingernagelgroße Stücke. Wenn alles komplett verheilt ist und sich ausreichend Gewebe gebildet hat, kann er sicher auch größere Stückchen auf den "Felgen" kauen.
 
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