Zusammenführung mehrerer Blindfrösche

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Nepomuk

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Ich hatte vor 12 Jahren über unser blindes Findelkind Dobby und die übrige Katzenmeute hier berichtet. Nach einigen unschönen Erlebnissen war Dobby nun mit 12 Jahren ein Blindfrosch mit zwei sehenden, gleichaltrigen Katzen, die Freigänger sind.
Das Thema findet ihr HIER
Bei der dringenden Suche nach zwei jungen, blinden Mitbewohnern (jung, weil leichter zu integrieren, zwei, damit sie miteinander spielen können, wenn Dobby seine Ruhe haben will) trat ich zunächst mit verschiedenen Tierschutzorganisationen in Kontakt. Keiner hatte passende Geschwister, merkte mich aber vor. Da Dobby wirklich dringend Gesellschaft brauchte und die Reise des ersten ausgewählten Tieres aus der Ukraine immer wieder verschoben wurde, zog hier am 2.6. die knapp 7 Monate alte Lotta ein, die als sehr entspannt und sozial beschrieben wurde. Als sie eintraf, hatte sie große kahle Fellstellen, Durchfall und ihre Augenhöhle tränte. Sie hatte eine vergleichsweise kurze Reise hinter sich, benötigte aber zwei Wochen, um sich in ihrem Eingewöhnungszimmer von den Strapazen zu erholen, den Durchfall zu besiegen und neues Fell auf den kahlen Stellen wachsen zu lassen.
Sie war mir gegenüber sehr zutraulich und verspielt, zeigte sich ansonsten aber sehr schreckhaft - und sie hatte sehr große Angst vor anderen Katzen. Anders als andere Katzen zeigt sie bis heute kaum Anstalten, das Zimmer zu verlassen. Sie tobt manchmal im Flur vor ihrem Zimmer und klaut sich Spielsachen aus der Katzen-Spielekiste, aber als ich sie einmal auf die Treppe setzte, weinte sie vor Angst.
Entsprechend schleppend verlief die Eingewöhnung. Dobby ging wiederholt vorsichtig auf sie zu und war sehr verwundert, im eigenen Haus von einem Gast angefaucht zu werden. Manchmal, wenn es ihm zu bunt wurde, fauchte er auch zurück. Beim gemeinsamen Naschen lässt sie einen Abstand von etwa 20 cm zu, bevor sie knurrt oder faucht. Bei zufälligen Zusammenstößen, die es bei blinden Katzen immer wieder mal gibt, tatzelt sie nach ihm. Da er von ihr gestresst oder genervt ist, lässt er sich nicht zum gemeinsamen Spielen überreden. Wenn sie zickt, weicht er aus.
Sie brauchte also dringend eine Katze, die auf sie zugeht und sich von ihrem Fauchen nicht vertreiben lässt. Und eine, die das Spielen genauso liebt wie Lotta. Und die wirklich sozial ist und andere Katzen mag.
 

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A

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Die aus meiner Sicht ideale Katze habe ich hier im Forum gefunden: Sasha oder Püppi, eine etwa 6 Monate alte Rumänin.
Das Thema findet ihr HIER
Bei uns heißt sie Kami(katze), denn der Name ist bei ihr Programm. Sie fürchtet sich vor nichts und niemandem, erkundet todesmutig jeden Winkel, erfindet neue Spiele und geht ohne Rücksicht auf Verluste auf alle Katzen zu. Leider wählt sie dazu nicht den behutsamen Katzenweg mit vorsichtem Schnuppern, Nasestubsen, Rollen etc., sondern stürzt sich von hinten auf sie und versucht, sie in eine spielerische Rangelei oder ein Fangenspiel zu verwickeln.
Ich brauche euch nicht zu sagen, dass das bei Lotta eher weniger gut ankommt. Selbst durch das Gitter ist ihr die Maus zu forsch und wird angefaucht, angeknurrt und angegriffen. Kami lässt das völlig kalt - zum Glück. Somit hatten wir hier nun also den einsamen, sanften Dobby, die verwöhnte Einzelprinzessin Lotta und die aufdringliche Kami.
 

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Während wir auf Kami warteten, war aber zum Glück Swiffa (die Staubmagnetin) hier eingezogen. Sie war die erste Katze, um die ich mich beworben hatte, jedoch war bis zum Tag ihrer Anreise nicht klar, ob der Grenzübertritt klappen und sie wirklich hier anreisen würde. Der Termin war mehrere Male verschoben worden und ich hatte die Hoffnung auf sie eigentlich schon aufgegeben. Sie ist 10 Monate alt und bei ihr traf die Beschreibung auch wirklich zu: sie ist sehr sozial, lieb, verspielt - und hat nur Angst vor Männern.
Sie hat vermutlich etwas Waldkatze in sich und klettert überall hin. Ich vermute aber auch, dass sie noch ein bisschen Sehfähigkeit auf ihrem Auge hat.

Das sind also die vier Hauptakteure einer Zusammenführung unter erschwerten Bedingungen: alle 4 sehen kaum etwas oder nichts, so dass das Beobachten und das Erkennen der Körpersprache entfällt. Die drei Neuen stammen aus unterschiedlichen Pflegestellen und Umständen, und müssen so nicht nur ein neues Revier erkunden, sondern auch lauter neue Katzen kennenlernen.
Die beiden sehenden Freigänger Pataud und Lucy werden nur eine untergeordnete Rolle spielen. Pataud ist ein sehr reservierter und höflicher Kater. Er will am liebsten seine Ruhe und faucht nur, wenn katze in seinen Komfortbereich eindringt. Lucy findet alle anderen Katzen mit Ausnahme von Dobby doof und kommt nur sporadisch zum Fressen und Schlafen vorbei. Im Sommer residiert sie im Garten.

Ich werde mich bemühen, zumindest am Anfang täglich kleine Episoden aufzuschreiben.
 

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2.7.2021
Als letzter Neuzugang trifft am späten Nachmittag Kami ein. Lotta ist in ihrem Zimmer und schnurrt zufrieden, weil keine andere Katze reinkommt. Dobby ist mit Pataud und Lucy im gesicherten Garten. Swiffa findet Besuch doof und versteckt sich auf der Bodentreppe. Der Katzenkorb wird im großen Flur geöffnet. Hier stehen die Kratzbäume, Katzenmöbel und die Spielzeugkiste - und natürlich diverse Katzenklos. Kami kommt sofort heraus und umstreicht unsere Beine. Dann beginnt sie mit der Erkundung des Obergeschosses. Swiffa hält es nicht aus in ihrem Versteck und das Kennenlernen beginnt mit gemeinsamem Erkunden des Obergeschosses.
 

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Leider ist Kami ein kleines bisschen zu forsch und fällt in ihrer Begeisterung über die liebe Swiffa immer wieder über sie her. Aber es bleibt beim Fauchen von Swiffa. Dennoch wirkt Swiffa erleichtert, als sie am Abend in ihr Zimmer darf, wo sie ungestört schlafen kann - wie in allen Nächten seit ihrer Ankunft am 27.6.21. Im Erdgeschoss werden jetzt die Freigänger und Dobby gefüttert. Das kann sich Kami natürlich nicht entgehen lassen. Anschließend findet Dobbys und meine abendliche Kuschelstunde im Bett statt - natürlich auch mit Kami. Dobby knurrt und faucht - Kami ignoriert es. Mit den Beinen als Trennung wird bald selig geschlummert.
 

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😊 Hier setz' ich mich dazu.
 
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3.7.2021
Am Dienstag steht Lottas Augenamputation an. In Vorbereitung darauf beginnt heute ihre Antibiotika-Therapie. Sie schluckt ganz brav ihre Tablette. Kami und Swiffa kommen um halb sieben aus ihren Zimmern, neugierig und voller Vorfreude auf den Tag.
Leider fällt Kami wiederholt über Swiffa her und versucht sie, zum Fangenspielen zu überreden. Swiffa reagiert erschrocken und faucht und knurrt immer wieder, wenn Kami ihr begegnet. Lotta verfolgt das Treiben durch die Gittertür und untermalt das Ganze ebenfalls mit Fauchen und Knurren. Dobby geht in den Garten.
Kami sucht nach einer alternativen Beschäftigung und entdeckt den Trinkbrunnen. Nach vorsichtigem Schnuppern gibt es kein Halten mehr. Mehrere Grashalme vom benachbarten Katzengras werden geangelt. Dabei verliert sie jede Scheu vor nassen Füßen. Bald balanciert sie auf dem Rand des Brunnens und tätzelt nach dem Wasserstrahl. Ein ganz großes Hallo gibt es, als sie entdeckt, dass man den Strahl mit den Pfoten umlenken kann. Die Pumpe röchelt um Hilfe. Der Flur schwimmt. Kami ist patschnass - aber glücklich. In ihrer Ekstase wird sie wieder sehr übermütig und attackiert Swiffa. Bevor es zum Overkill kommt, wird Kami zum Mittagsschlaf in ihrem Zimmer deponiert. Erleichtertes Aufatmen bei Lotta, Swiffa und Dobby, die nun alle ebenfalls ein Mittagsschläfchen machen.
Lotta ist am Nachmittag sehr ruhig. So kommt es zum ersten gemeinsamen Aufenthalt im Arbeitszimmer (im Augenblick Lottas Raum).
 

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Setze mich auch mal dazu.
 
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Ich bin auch gern bei den tollen Geschichten dabei! Wie herrlich mit dem Trinkbrunnen 😃.
 
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Ich bewundere gerade, wie entspannt du berichtest. Die Zusammenführung scheint ja schon eine kleine Challenge zu sein, bei der ich vermutlich Schnappatmung hätte😀👍
 
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Ich bewundere gerade, wie entspannt du berichtest. Die Zusammenführung scheint ja schon eine kleine Challenge zu sein, bei der ich vermutlich Schnappatmung hätte😀👍
Ich berichte rückblickend. Und da es bei Zusammenführungen und Eingewöhnungen meistens jeden Tag etwas besser wird, kann ich schon ein bisschen entspannter sein. Gestern war ich streckenweise schon etwas gestresst.
Swiffa und Kami arbeiten hart daran, ein gutes Team zu werden. Und Swiffa findet Dobby ganz toll - er sie leider noch nicht, weil er bei den ganzen Neuzugängen nie weiß, ob das schon wieder die Irre ist, die ihn gleich in den Po beißt. 😆
 
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Oh, eine Zusammenführung mit aufdringlichen Siehtnixen?
Ich folge gespannt :grin:
 
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Ich setz mich auch mal still dazu.
 
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4.7.2021
Kami und Swiffa begrüßen sich, indem sie sich kurz aneinander reiben. Kami überlegt, diese schöne Sekunde mit einem kleinen Angriff abzurunden- und überlegt es sich in letzter Sekunde anders. Die Mädels beschnuppern sich ausgiebig und begleiten mich dann zum Futterholen ins Erdgeschoss.
Die Antibiotika schlagen an. Lottas Auge tränt nicht mehr und ihr Zahnfleisch ist nur noch minimal gerötet. Sie entscheidet, diesen Tag im Flur zu verbringen und trifft dort natürlich auf die tatendurstigen Mädels Swiffa und Kami. Kami freut sich über den neuen Spielpartner und springt ihr fröhlich auf den Kopf (unbeabsichtigt, sie hatte sich nur verschätzt). Lotta flippt aus und faucht, knurrt, spuckt und schlägt gleichzeitig. Eindeutig ein weibliches Wesen mit Fähigkeit zum Multitasking. Ich bringe sie noch immer knurrend und fauchend in ihr Zimmer und setze die Gittertür ein.
Nach kurzer Erholung beginnt Lotta, den Mädels zu zeigen, wie man richtig spielt. Virtuos schießt sie diverse Bälle durch das Zimmer. Swiffa und Kami verfolgen bewundernd die Show und rücken immer näher an das Netz. Lotta faucht sie abschließend an, verprügelt kurz die Gittertür und legt sich dann erschöpft zum Schlafen auf den Schreibtisch.
Swiffa und Kami stalken mich bei der Hausarbeit. Swiffa glaubt jedes Mal, dass es etwas zu fressen gibt, wenn wir in die Küche gehen. Die Küche ist ein Durchgangsraum in der Mitte des Hauses, also hat sie viel Gelegenheit zum Betteln. Wir probieren die neuen Leckerlis, die sehr gut ankommen. Dobby schließt sich unserem Putzteam an und wird von Swiffa umschwirrt. Er faucht und verkriecht sich in seine Höhle in der Kratztonne.
Ich stelle den Trinkbrunnen an, der nun ja nur noch unter Aufsicht laufen darf, damit die Pumpe nicht trocken läuft. Heute findet Kami das Katzengras daneben spannender - ich hoffe, dass das so bleibt. Der zweite Trinkbrunnen, der im Obergeschoss auf dem Holzfußboden steht und nur wegen der ängstlichen Lotta abgebaut wurde, wird wohl auch nicht mehr aufgestellt.
Mittags zieht sich Kami von alleine zum Schlafen zurück - sicherheitshalber schließen wir die Tür und ruhen uns aus. Lotta hat sich vom Schrecken in der Morgenstunde erholt und schläft ruhig auf dem Schreibtisch, während Swiffa und Kami mit ihren Bällchen spielen und ihr Kratzbrett benutzen. Sie faucht nur kurz, als Kami den Schreibtisch erklimmt und sich ihrem Bettchen nähert. Auf dem Hocker vor dem Schreibtisch darf sie schlafen. Als Kami erneut den Schreibtisch erklimmt, sich in meinen Arm schmiegt und laut schnurrt, schläft Lotta , ebenfalls schnurrend, direkt neben uns weiter. Swiffa versucht, auf den Schreibtisch zu kommen, tritt aber wegen Lottas Fauchen den Rückzug an. Wir trösten uns mit einem Naschfest am Fummelbrett. Swiffa fehlt der Nerv für diese Art der Nahrungsbeschaffung, aber Kami angelt geschickt nach den Leckerlis, die Swiffa dann zufrieden futtert.
 

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weil er bei den ganzen Neuzugängen nie weiß, ob das schon wieder die Irre ist, die ihn gleich in den Po beißt. 😆
Grins.... vielleicht der "Irren" ein anderes Deo verpassen?? (Nein, nicht wirklich ernst gemeint) - aber theoretisch sollten die sich doch am Geruch unterscheiden können? Oder sogar am Schritt, sogar ich höre welcher Chaot durch die Katzenklappe kommt...
 
hihi, ich hab es Dir ja gesagt... Bin gespannt, wie es weiter geht mit Kami und den Anderen. Der Name ist super!
 
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:muhaha: Bei dieser Schilderung bin ich schon ein bisschen Kami(katze)-Fan. Ich mag diese Chaotinnenkatzen. :muhaha::pink-heart:
 
5.7.2021
Heute musste der Tag etwas früher beginnen, weil ich zur Arbeit durfte. Halb sechs: Kami schläft noch, ist aber sofort bereit, mit mir neue Abenteuer zu erleben. Wir bereiten gemeinsam das Futter für die Freigänger und Dobby vor und Kami besteht darauf, es auch persönlich zu überbringen. Sie teilt sich den Napf mit Pataud. Lucy frisst hektisch und verabschiedet sich schnell in den Garten. Dobby findet sein Futter viel weniger schmackhaft als das von Kami und Pataud und begleitet mich zur Raubtierfütterung ins Obergeschoss.

Swiffa sitzt schon heulend hinter der Tür, weil sie in der langen Nacht fast verhungert wäre - das Futter war wohl nicht genehm. Dobby futtert es dankbar in sich rein. Swiffa trabt geschäftig Richtung Küche und findet den fressenden Pataud im Flur. Ungläubiger Blick von Pataud. Swiffa weicht ihm dezent aus. Kami stürzt sich voller Freude auf sie und wird von Swiffa mit einem kurzen Schmuser begrüßt. Pataud geht in den Garten. Swiffa frisst das Futter von Dobby.

Kami begleitet mich beim Reinigen der Katzentoiletten und wälzt sich voller Begeisterung in der schmutzigen Streu. Ich klopfe sie ab und halte sie in der einen Hand, während ich mit der anderen die Toiletten säubere. Kami strampelt sich frei und zerfetzt den Müllbeutel mit der schmutzigen Streu. Ich kündige für den Nachmittag den Einsatz des Staubsaugers an. Kami begleitet mich ins Bad und kotzt Katzengras auf den Badezimmerläufer. Swiffa kommt dazu und beide machen einen kleinen Schaukampf.

Lotta muss im Zimmer bleiben, weil sie noch zu schnell eskaliert. Sie hatte die Nacht über Zugang zum Haus, hat alle Bälle aus der Spielzeugkiste in ihr Zimmer geschleppt und so vor dem Zugriff der anderen Katzen in Sicherheit gebracht.

Kami und Swiffa frühstücken mit uns: sie springen abwechselnd auf den Tisch und können sich gar nicht daran erinnern, dass das verboten ist. Swiffa quetscht sich hinter den Herd, kommt aber zum Glück von alleine wieder raus. Ich gehe zur Arbeit.

Mit bangem Gefühl komme ich in der Mittagspause nach Hause und werde von fünf entspannten Katzen begrüßt. Pataud war scheinbar von meinem Mann wieder ins Haus gelassen worden, hat aber in der Küche geschlafen und will nun in den Garten. Kami kommt die Treppe heruntergelaufen und begrüßt mich schnurrend. Swiffa schlittert auf ihren pelzigen Pfoten hinterher und dann kommt auch Dobby noch dazu. Kein Gefauche und Geknurre, trotz diverser Körperkontakte. Swiffa besteht darauf, unten gefüttert zu werden.

Lotta muss in ihrem Zimmer bleiben, weil ich wieder los muss. Mir gelingt es, mich ohne Kami durch die Tür zu quetschen, um wenigstens kurz mit Lotta zu schmusen und ihr das Futter zu bringen. Kami ist über unser Zusammentreffen so erfreut, dass sie nicht zum Fressen kommt, weil sie herumhüpft und alle Katzen und meine Beine attackiert. Sie geht mit einer Schale Futter ins Katzenzimmer.

Feliway Friends wurde geliefert und direkt aktiviert. Bei der Arbeit am Schreibtisch gelingt es Kami wiederholt, zu Lottas Schlafplatz vorzudringen. Dabei zeigt sie mir, dass eine halbhohe Gittertür, die bislang jede blinde Katze hier aufhielt, für sie gar kein Hindernis darstellt.
Lotta faucht nur noch bei direktem Nasenkontakt. Als Kami schnurrt, schnurrt sie auch. Wenn Lotta faucht, schlägt sie nicht mehr nach mir, sondern lässt sich durch Streicheln beruhigen und legt sich entspannt auf die Tastatur. Bei ihrem gefühlt 100sten Einbruch verzichtet Kami auf den Besuch am Schreibtisch und legt sich entspannt auf den Boden. Da es so ruhig bleibt, wird Lotta neugierig und verlässt den Schreibtisch. Sie faucht und knurrt sicherheitshalber einige Male ins Nichts und hockt sich dann auf den Boden, um den Eindringling nötigenfalls in Schach zu halten. Kami beginnt - cool wie immer - demonstrativ damit, sich zu putzen.
 

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6.7.2021
5 Uhr 20: Ich lasse die Freigänger ins Haus, füttere sie und will sie wieder rauslassen. Pataud entscheidet sich zu bleiben. Ich bereite das Futter der Blindfrösche. Kami hat zu viel zu erledigen, um sich mit Essen aufzuhalten, und saust an mir vorbei. Freudig scharwenzelt sie um Pataud herum. Pataud will in den Garten. Kami begleitet mich zu Swiffa, die bereits weinend hinter der Tür wartet. Immer lässt man sie verhungern. Aus Kummer (?) hat sie in der Nacht den Kleiderschrank erklommen. Während ich mich noch frage, wie ich lautlos eine Leiter holen kann, lässt sie sich zwischen Rückand und Schrank hinabgleiten. Die Kratzgeräusche lassen mein Heimwerkerherz höher schlagen.

Stolz krabbelt sie unter dem Schrank hervor und stürzt sich auf das Futter. Ich stelle die halbvolle Futterschale des Abend auf ein Tischchen und versorge Lotta mit einer halben Portion. Sie hat um 15:30 ihre Augen-OP und soll dann nüchtern sein.
Swiffa sitzt auf dem Tischchen und frisst begeistert das verschmähte Futter vom Vorabend. Kami wartet artig und begrüßt sie dann fast wie eine normale Katze. Beide schmusen kurz und begleiten mich dann nach unten. Beim Abwasch umstreicht Swiffa meine Beine, weil sie ja sooo hungrig ist. Kami zeigt ihr, wie man ganz schnell Aufmerksamkeit kriegt, indem man ein Menschenbein umklammert und spielerisch strampelt. Ich schimpfe. Swiffa flieht, weil ihr diese Art der menschlichen Zuwendung zu gruselig ist. Kami tobt ungerührt auf den Küchenstühlen. Dobby ist aufgewacht und lässt sich von der aufdringlichen Swiffa geduldig beschnuppern. Kami pirscht sich an und wird mit einem deutlichen Knurren vom lieben Dobby vertrieben. Vor ihm hat Kami eindeutig Respekt.

Beim Nachhausekommen finde ich eine fröhliche Kami und eine unauffällig herumliegende Swiffa vor. Eine nasse Spielmaus liegt in der Nähe der Tränke am Boden, umgeben von großen und kleinen nassen Pfotenabdrücken und kleinen bis mittelgroßen Pfützen.

Lotta geht arglos in ihren Transportkorb und liegt schnurrend darin, während wir zur Klinik fahren. Sie meckert nur bei offenen Fenstern oder einem Tempo über 100. In der Klinik bekommt sie eine Sedierung und darf in meinem Arm einschlafen. Zu Hause sind Swiffa und Kami sehr froh, dass sie Lottas Zimmer mal ohne Gefausche anschauen dürfen.

Erst um halb acht erfahre ich, dass die OP gut verlaufen ist. Um kurz vor neun ist sie dann munter und wir dürfen sie abholen. Sie freut sich riesig, dass ich sie wieder mit nach Hause nehme. Sie ist noch ein bisschen wackelig und sehr durstig. Erstaunlicherweise trägt sie keinen Kragen, sondern ihre Augen wurden mit Mulltupfern verschlossen, die nach 3-4 Tagen bei der Nachkontrolle entfernt werden. Sie sieht ein bisschen aus, als trüge sie eine Skibrille.
 

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Schön zu hören das die OP gut verlaufen ist. Wünsche gute Besserung 🍀
Deine Berichte sind einfach super👍 Habe immer das Gefühl das ich in echt dabei bin😀
 
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