Zusammenführung mehrerer Blindfrösche

[MaGi-LuLa]

Habe immer das Gefühl das ich in echt dabei bin😀

Ich auch 🙂

Alles Gute für Lotta!

 

[Nepomuk]

7.7.2021
Als ich nach der Fütterung der großen und kleinen Katzen im Haus frühmorgens zu Lotta komme, liegt sie am Boden und schwenkt den Kopf hin und her. Ich kriege einen großen Schreck, stelle dann aber erleichtert fest, dass sich nur ihre "Daumenkralle" in dem Mulltupfer auf ihrem Auge verfangen hat. Ich löse sie gegen den erheblichen Widerstand der Katze, werde dann aber erleichtert umschmust. Sie ist sehr hungrig und stürzt sich so intensiv auf das Futter, dass beide Mulltupfer Futterspuren tragen. Sie will sie putzen - und erneut verhakt sich eine Kralle. Ich befreie sie - sie putzt weiter und verfängt sich sofort wieder. Der Mulltupfer ist schon ganz fusselig. Ich überschlage die Möglichkeiten: Leukoplast um die Pfoten? Einen Behelfskragen? Leukoplast über den Mull, damit die Oberfläche glatt ist? Ich beschließe, zunächst den minimalinvasiven Weg zu gehen und kürze ihre beiden "Daumenkrallen". Das hilft zum Glück.

Mittwochs ist Putztag. Die beiden mittlerweise Unzertrennlichen, Swiffa und Kami, unterstützen mich nach Kräften. Während Swiffa und ich im Bad herumwuseln - ich beim Putzen, sie bei der Neuordnung der Tuben - wird Swiffa plötzlich unruhig. Auch ich stelle fest, dass ich schon seit mehreren Minuten nicht mehr umschmust oder angefallen worden bin. WO IST KAMI??? Nach intensiver Suche in Schränken, im Anbau und im Garten finden wir sie friedlich schlafend auf dem Kratzbaum. Erleichterung! Sie wird wirklich immer mehr zur Katze...

Lotta schläft viel. Beim ersten Einbruch von Kami faucht sie noch und erhebt sich, beim zweiten "schaut" sie nur kurz auf und schläft dann schnurrend weiter. Kami erklimmt den Schreibtisch und legt sich schnurrend in die Nähe. Sie geht kurz darauf freiwillig wieder. Irgendwie scheint sie zu merken, dass Lotta eine Pause braucht. Lotta schläft pfötchenhaltend in meinem Arm, während ich Zeugnisse schreibe. Das stimmt mich natürlich besonders mild. 😉

 

[Nepomuk]

Schön zu hören das die OP gut verlaufen ist. Wünsche gute Besserung 🍀
Deine Berichte sind einfach super👍 Habe immer das Gefühl das ich in echt dabei bin😀

Vielen Dank! Das freut mich!🙂

Ich auch 🙂

Alles Gute für Lotta!

Vielen Dank! Ihr geht es wirklich erstaunlich gut!

 

[FindusLuna]

Ich finde es sehr schön, wie du das beschreibst 🙂 Wie ist das eigentlich bei einer Zusammenführung von blinden Katzen? Du schreibst ja auch, sie heben das Köpfchen und alles, reagieren sie einfach auf den Geruch und die Geräusche?

 

[Nepomuk]

Ich finde es sehr schön, wie du das beschreibst 🙂 Wie ist das eigentlich bei einer Zusammenführung von blinden Katzen? Du schreibst ja auch, sie heben das Köpfchen und alles, reagieren sie einfach auf den Geruch und die Geräusche?

Danke schön! Die blinden Katzen haben im Prinzip das gleiche Verhaltensrepertoire wie sehende Katzen. Ich weiß nicht, ob sie wirklich besser hören und riechen können, aber sie konzentrieren sich stärker auf diese Sinne. Sie richten ihre Köpfe in Richtung auf die Geräuschquellen aus. So hat es den Anschein, als schauten sie dorthin, wo sich etwas bewegt oder etwas hörbar ist. Wenn sie abgelenkt sind oder zum Beispiel schnurren, kann es sein, dass sie die Ankunft einer anderen Katze nicht mitbekommen. Wenn es dann zum plötzlichen Körperkontakt kommt, bekommen sie natürlich einen Schreck. Sie sind auch häufig schreckhafter als Sehende, weil sie eben doch nicht alles mitbekommen.
Wenn du zum Eingewöhnen mit einer Gittertür arbeitest, dann kann sich die neue Katze zwar an die Geräusche und den Geruch gewöhnen, aber es entfällt das so wichtige Beobachten. Daher setze ich die Gittertür immer nur in den ersten Tagen ein und wähle dann den "konfrontativen" Weg des direkten Kontakts beim gemeinsamen Naschen. Hierbei sind die Blinden sehr abgelenkt, weil sie die Leckerlis ja ertasten und erschnuppern müssen. Da kommt es sich leichter näher.
Mit sehenden Katzen hat man zuweilen das Problem, dass sie sich von dem Starren und auch von der fehlenden Reaktion auf Drohgebärden angegriffen fühlen. Mit der Zeit lernen die Sehenden aber, dass die blinde Katze einfach irgendwie komisch ist, es aber nicht böse meint.

 

[FindusLuna]

Danke schön! Die blinden Katzen haben im Prinzip das gleiche Verhaltensrepertoire wie sehende Katzen. Ich weiß nicht, ob sie wirklich besser hören und riechen können, aber sie konzentrieren sich stärker auf diese Sinne. Sie richten ihre Köpfe in Richtung auf die Geräuschquellen aus. So hat es den Anschein, als schauten sie dorthin, wo sich etwas bewegt oder etwas hörbar ist. Wenn sie abgelenkt sind oder zum Beispiel schnurren, kann es sein, dass sie die Ankunft einer anderen Katze nicht mitbekommen. Wenn es dann zum plötzlichen Körperkontakt kommt, bekommen sie natürlich einen Schreck. Sie sind auch häufig schreckhafter als Sehende, weil sie eben doch nicht alles mitbekommen.
Wenn du zum Eingewöhnen mit einer Gittertür arbeitest, dann kann sich die neue Katze zwar an die Geräusche und den Geruch gewöhnen, aber es entfällt das so wichtige Beobachten. Daher setze ich die Gittertür immer nur in den ersten Tagen ein und wähle dann den "konfrontativen" Weg des direkten Kontakts beim gemeinsamen Naschen. Hierbei sind die Blinden sehr abgelenkt, weil sie die Leckerlis ja ertasten und erschnuppern müssen. Da kommt es sich leichter näher.
Mit sehenden Katzen hat man zuweilen das Problem, dass sie sich von dem Starren und auch von der fehlenden Reaktion auf Drohgebärden angegriffen fühlen. Mit der Zeit lernen die Sehenden aber, dass die blinde Katze einfach irgendwie komisch ist, es aber nicht böse meint.

Danke für deine Erklärungen 🙂 Finde ich toll, wie du das machst! Davor habe ich riesigen Respekt. Ich freue mich sehr, bei dir weiterlesen zu dürfen 🙂

 

[Nepomuk]

Schön zu hören das die OP gut verlaufen ist. Wünsche gute Besserung 🍀
Deine Berichte sind einfach super👍 Habe immer das Gefühl das ich in echt dabei bin😀

Vielen Dank für die guten Wünsche und das Kompliment. Ich freue mich, dass ich die Berichte hier schreibe und so viele sie lesen. Für mich sind sie irgendwann eine tolle Erinnerung an eine turbulente Zeit.

 

[Quilla]

Ich lese auch ganz begeistert mit.

Du schreibst sehr kurzweilig und interessant - ich mag's sehr. 👍

 

[Nepomuk]

8.7.2021
Lotta hätte in der Nacht in den Flur gehen können, ist aber durch die OP wieder zum Grottenolm mutiert und verlässt ihr Zimmer nicht. Kami und Swiffa habe die erste Nacht gemeinsam im Gästezimmer verbracht und strömen unternehmungslustig heraus. SWiffa auf der Suche nach Nahrung, Kami auf der Suche nach Abenteuern. Lucy kommt drei Mal ins Haus, um sich rückzuversichern, dass da echt fremde Katzen sind und hastig ein paar Bröckchen herunterzuschlingen. Dann hat sie es endlich verstanden und bleibt draußen. Auch Pataud hat aus seinen Fehlern gelernt und lässt sich in den Garten schicken, bevor ich zur Arbeit gehe.
Dobby würde gerne in den Garten, darf das aber nicht ohne dass jemand da ist. Wir trösten uns mit einigen Leckerlis. Auch Swiffa hat viel Bedarf nach Trost - man weiß nur nicht, warum.

Morgen oder übermorgen sollen Lottas Pads entfernt werden. Der regionale Tierarzt verkündet mir, dass er weder Freitag Nachmittag noch Samstag in der Praxis ist. Also vereinbare ich einen Termin für Samstag Nachmittag in der Klinik. Das ist zwar wieder sehr viel nervige Fahrerei, aber eigentlich ist es mir lieber. Die Klinik ruft an und verlegt den Termin auf Freitag Mittag.

Kami bricht in Lottas Zimmer ein. Lotta faucht und tatzelt - und legt sich dann in ihr Bett. Kami döst ein bisschen auf dem Hocker vor dem Schreibtisch. Lotta verlässt ihr Bett, um sich vor meine Tastatur zu legen. Diese Chance nutzt Kami dafür, Lottas Bettchen zu entern. Lotta kriegt es irgendwie mit, schaut streng in das Bettchen und faucht empört, Kami bleibt entspannt und ein bisschen renitent liegen. Lotta legt sich wieder hin und schläft schnurrend ein.

Heute ist Kami eine Woche bei uns und Swiffa zwölf Tage. Zeit für einen Zwischenstand der Zusammenführung:

• Kami und Swiffa sind unterdessen ein fröhliches, verspieltes Team. Sie haben viel im Haus zu tun und können ihre Zeit deutlich weniger an Menschen verschwenden.
• Swiffa und Dobby finden sich gegenseitig ok. Es wird auch bei überraschenden Zusammentreffen nicht mehr gefaucht oder geknurrt, sondern geschnuppert.
• Kami findet Dobby super (wie alle Lebewesen), hat aber Respekt vor ihm. Sie umschnurrt ihn sehr vorsichtig und wird dann toleriert. Wenn sie in ihrer Begeisterung übergriffig wird, knurrt er kurz und sie hört sofort mit Wasauchimmer auf.
• Dobby ist immer noch lieber im Garten, kennt aber schon die Naschzeiten und schließt sich dann dem vergnügten Damen-Duo an.
• Lotta, die zu Beginn fauchte, spuckte, schlug und dann floh, reagiert deutlich unaufgeregter auf die Eindringlinge und lässt sich von mir viel besser ablenken und beruhigen. Sie wirkt manchmal schon unternehmungslustig, ist aber durch die Folgen ihrer OP im Augenblick noch recht müde.

 

[Quilla]

Die letzten beiden Fotos ... 🤣
Lotta's Gedanken
Bild 1 = he, geh da raus
Bild 2 = ach, was soll's

 

[Nepomuk]

Die letzten beiden Fotos ... 🤣
Lotta's Gedanken
Bild 1 = he, geh da raus
Bild 2 = ach, was soll's

Ganz genau das. Wörtlich...🤣

 

[Quilla]

Ich vermisse übrigens "hüstel-liebschau" Dobby-Bilder. 😇

 

[Nepomuk]

Dein Wunsch ist mir Befehl. Wir sind gerade bei unserer allabendlichen Schmusestunde ganz ohne Neulinge.🙂

 

[Quilla]

Moi .... er ist so unglaublich sweet
Danke!
(der Entzug wird aber bald eintreten und dann brauchts Nachschlag) 😉

 

[Momodu]

Tolle Katzen und tolle Geschichten! Ich freue mich auf die Fortsetzungen und viiieeele Fotos von den Süßen!

 

[Nepomuk]

9.7.2021
Ich weiß auch nicht genau, woran es liegt, aber irgendwie brauche ich für die Hausarbeit im Augenblick sehr lange. Um die Katzenklos herum herrscht Ausnahmezustand. Bevor ich staubsaugen kann, muss ich erst aufräumen. Zuerst will ich die Betten neu beziehen. Die Hilfstruppe naht.

Kami findet es super, dass ich ihr eine Höhle baue.

Als ich sie gegen ihren erheblichen Widerstand aus den Decken pflücke, macht sie es sich mit dem Kopfkissen gemütlich.

Dann entdeckt sie eklatante Missstände im Regal: hier muss dringend umgeräumt werden!

Als ich sie aus dem Regal fische, ist ihre Geduld mit mir am Ende. Sie eruiert ihre Fluchtmöglichkeiten, aber zu ihrem Bedauern ist das Fenster zu.

 

[Nepomuk]

Dobby überprüft, ob Kami auch wirklich nicht mehr in der Höhle ist.

Swiffa hat unter dem Bett, hinter dem Schrank und auf dem Nachtisch Staub gewischt und verklappt den Dreck auf dem zum Glück noch nicht frisch bezogenen Bett.

Dobby sucht sich eine Insel in dem ganzen Chaos.

Swiffa startet zu einer zweiten Kontrollrunde hinter dem Schrank.

 

[Nepomuk]

Ich werfe alle drei aus dem Schlafzimmer und beende meine Arbeit. In unerwarteter Ruhe kann ich die Waschmaschine befüllen und starten. Als ich die Wäsche in der Werkstatt/Waschküche abnehmen und zusammenlegen will, stößt das Trio hilfsbereit zu mir.

 

[Nepomuk]

Dobby und Swiffa beraten sich kurz (schnelle, leider verwackelte Aufnahme des geheimen Meetings).

Ergebnis: die weitere Arbeit kann warten. Jetzt wird erstmal gefuttert!

 

[Delora]

Ganz tolle Geschichte und ganz tolle Bilder. Aber zwei Fragen habe ich:

Was sind das für blaue DVDs im unteren Regal?

und wie geht es Lotta?