Zusammenführung zweier Katzen - brauche Nerven, Tipps und Daumen :)

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Oh, der Thread ist doch zum Leben erwacht. 🙂

Curie: ich würde dir gerne für den letzten Beitrag so gerne ein "Hilfreich" geben, wenn das ginge. Aber ich hatte die gleichen Gedanken und alle in meinem Umfeld haben für "Tür auf, die regeln das" plädiert. Die Katzen lehren einen dann doch eine andere Sprache und es klappt ja auch so.

Ich werde hier weiter berichten. Grade, wenn es nicht mit "Tür auf, 2 mal Fauchen" getan ist, dann ist es wirklich wichtig Geduld zu haben und auch Erfahrungsberichte zu lesen, wo es doch ein Happy End gab.

Heute morgen hatten wir fast einen Nasenkuss. 😱 Ich hab die Katzen gefüttert und stand wie immer mit beiden Schüsseln am Gitter. Poldi hat zu Mini genäselt, aber die traute sich nicht. Es waren ganze 10 cm dazwischen.

Gestern abend hab ich testweise mal kurz die Futterschüsseln einfach direkt neben das Gitter gestellt und beide Katzen haben dann quasi Nase-an-Nase gefressen. Allerdings war es Mini doch etwas zu nah, sie hat 2 Mal gefaucht.
Poldi hat geguckt und dann weiter gefressen.
Aber das war nur ein kurzes Experiment, wir füttern weiterhin an getrennten Plätzen mit Sichkontakt und völlig stressfrei.

Poldi hatte ja tränende Augen und heute morgen kam der Anruf von der TK: das Ergebnis des Abstrichs. Der Herr hat Clamydien und noch irgendein Bakterium, daher hat auch die Augensalbe nicht geholfen. Er bekommt jetzt für 4 Wochen ein spezielles Antibiotikum und L-Lysin und so lange werden wir die Katzen mindestens noch getrennt halten, damit Mini sich nicht anstecken kann.

Ich hab übrigens stark den Eindruck, dass unsere Madame einfach nur total unsicher mit dem neuen Fellding ist, was bei uns wohnt. Wenn ich auf ihrer Seite vom Gitter bin, dann stellt sie sich hinter mich und guckt vorsichtig an den Beinen vorbei, wenn Poldi auf der anderen Seite sitzt. Aber wir sind jetzt immerhin über Kreischen-Jaulen-Brummen bei Fauchen angekommen. Wenn das mal kein Fortschritt ist. 😀

Und Poldi macht das so toll, er respektiert Minis Grenzen und ist ganz vorsichtig, möchte aber freundlichen Kontakt aufnehmen.
Und mit uns Menschen ist er auch nur toll.

Nächsten Donnerstag kommt die Verhaltenstherapeutin. Mein Bauch sagt wir haben jetzt eine gute Basis für beide Katzen, um langsam und vorsichtig ein paar systematische Annährungsversuche zu starten, wie Futterschüsseln aufeinander zu bewegen oder ähnliches. Aber immer im Mini-Tempo (im warsten Sinn).

Edit: Fotos sind leider gestern nichts geworden, die Objekte wollten nicht still halten und ich hatte 2 Futterschüsseln in der Hand. Da wir da noch nichts erzwingen wollen, müsst ihr euch noch etwas gedulden.
 
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Fortschrittsberichte sind immer schön zu lesen. 🙂

Hab gerade den nächsten Thread gesehen:

Hilfe...Kater wird von der neuen Katze angefaucht

Ich habe dort schon empfohlen, diesen Thread hier zu lesen.
Wenn du selbst aus eigener, noch ganz frischer Erfahrung dort etwas zu "nach einer Woche habe ich alle in der Wohnung laufen lassen" schreiben könntest, hilft das aber womöglich noch mehr.
 
@curie: Ich bin mal deinem Hinweis gefolgt und habe mir den verlinkten Thread angesehen und auch was dort geschrieben. Aber es besteht seitens der TE wohl nicht so großes Interesse... 🙁
 
Partnerkatze für Freigänger?

Da hier ja einige "Zusammenführungsexperten" sind, nutze ich mal die Gelegenheit und stelle ein paar Fragen die mich schon länger beschäftigen!

Wir haben unseren zweijährigen Kater seit einem Jahr. Bevor er zu uns kam, lebte er ein Jahr lang in einer Wohnung mit einer Katzendame. Bei uns ist er nun Alleinherrscher, darf aber ins Freie und macht davon auch regen Gebrauch.

Generell sagt man ja, dass Freigänger draussen Gesellschaft haben und in unserer Nachbarschaft gibt es auch viele Katzen, sodass ich mir schon vorstellen kann, dass er den ein oder anderen Freund hat. Zumindest mit den vielseitigen Eindrücken, die ihm in der Natur geboten werden, könnte kein Katzenspielzeug der Welt mithalten und auch das Toben und Jagen über das Gemüsefeld vor unserem Haus genießt er sichtlich.

Allerdings habe ich mir schon letzten Winter die Frage gestellt, ob er nicht doch etwas einsam ist. Zumindest in den Wochen in denen klirrende Kälte herrschte, war er kaum länger als 1-2 Stunden pro Tag im Freien. .. sooo spannend kann das also nicht sein. Und jetzt, da der Herbst schön langsam Einzug hält, meldet sich schon das schlechte Gewissen vom Vorjahr wieder.

Sollten wir ihm einen Partner vom Tierheim holen? Geht es ihm besser, wenn er wieder einen Spielgefährten hat? Also er machte noch nie den Eindruck, dass es ihm schlecht ginge - im Winter haben wir uns halt sehr intensiv mit ihm auseinander gesetzt und "bespielt"... aber ich frage mich wirklich: würde er es gut oder doof finden, wenn da plötzlich eine zweite Katze wäre.

Wie seht ihr das?

Vielen Dank!
 
Da hier ja einige "Zusammenführungsexperten" sind, nutze ich mal die Gelegenheit und stelle ein paar Fragen die mich schon länger beschäftigen!

Wir haben unseren zweijährigen Kater seit einem Jahr. Bevor er zu uns kam, lebte er ein Jahr lang in einer Wohnung mit einer Katzendame. Bei uns ist er nun Alleinherrscher, darf aber ins Freie und macht davon auch regen Gebrauch.

Generell sagt man ja, dass Freigänger draussen Gesellschaft haben und in unserer Nachbarschaft gibt es auch viele Katzen, sodass ich mir schon vorstellen kann, dass er den ein oder anderen Freund hat. Zumindest mit den vielseitigen Eindrücken, die ihm in der Natur geboten werden, könnte kein Katzenspielzeug der Welt mithalten und auch das Toben und Jagen über das Gemüsefeld vor unserem Haus genießt er sichtlich.

Allerdings habe ich mir schon letzten Winter die Frage gestellt, ob er nicht doch etwas einsam ist. Zumindest in den Wochen in denen klirrende Kälte herrschte, war er kaum länger als 1-2 Stunden pro Tag im Freien. .. sooo spannend kann das also nicht sein. Und jetzt, da der Herbst schön langsam Einzug hält, meldet sich schon das schlechte Gewissen vom Vorjahr wieder.

Sollten wir ihm einen Partner vom Tierheim holen? Geht es ihm besser, wenn er wieder einen Spielgefährten hat? Also er machte noch nie den Eindruck, dass es ihm schlecht ginge - im Winter haben wir uns halt sehr intensiv mit ihm auseinander gesetzt und "bespielt"... aber ich frage mich wirklich: würde er es gut oder doof finden, wenn da plötzlich eine zweite Katze wäre.

Wie seht ihr das?

Vielen Dank!

Cattogatto, ich denke du solltest für deine Frage einen eigenen Thread einstellen...
 
Hallo ihr Lieben,

bei uns nicht viel neues. Allerdings gab es Dienstag morgen (5.39 um genau zu sein) ein Knurr-Miau-Fauch-Konzert von beiden Katzen am Gitter.
Wir können das Gitter ja aus dem Schlafzimmer sehen und soweit ich sehen konnte, hat Poldi dabei "gewonnen", weil Mini sich irgendwann auf ihren Beobachtungsplatz getrollt hat. 😉
Allerdings ist sie seitdem Poldi gegenüber reservierter als letzte Woche.
Gestern Abend stand ich wieder am Gitter im Flur, Poldi neben mir, mit beiden Näpfen in der Hand.
Mini stand auf der anderen Seite und wollte erst nicht kommen, hat Poldi dann aber angefaucht und ihn angejault. Also wieder eine "Kampfansage". :oha:
Ich glaube er überschreitet Minis recht subtile Grenzen doch noch zu schnell, wenn er abgelenkt ist (durch Futter z. B.). Und Madame macht ihm dann ganz klar deutlich, dass er da schön zu kuschen hat.

Ich interpretiere da jetzt mal nicht viel rein, wir warten erstmal ab was die Katzenpsychologin morgen abend sagt. Auf den Besuch bin ich sehr gespannt.
 
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Der Besuch der Katzenpsychologin

Wir haben uns sehr viel Zeit genommen die Situation zu besprechen, die Vorgeschichte beider Katzen, der Abschied von Mini von ihrem ehemaligen Lebenspartner Tiger und die jetzige Situation für uns und die Katzen.

Im Endeffekt kam Sie zu dem Schluss: wir brauchen in erster Linie Geduld und sie sieht gute Chancen, dass die Vergesellschaftung langfristig klappen kann, wenn wir mit genug Fingerstpitzengefühl und im Tempo der Katzen vorgehen.

Ein wichtiger Punkt dabei war, was wir uns wünschen: ob die Katzen sich später lieben "müssen" oder welche Vorstellung wir genau haben. Für uns ist nur wichtig, dass die 2 sich soweit akzeptieren können, dass wir ohne Gitter leben können und niemand in unserer Familie in irgendeiner Form unter der WG leidet. D.h. Mobbing, zu wenig Aufmerksamkeit, Futterneid etc. dürfen nicht vorkommen.
Wir haben auch ganz klar gesagt, dass im "schlimmsten Fall" Poldi wieder ausziehen muss und dann irgendwo in unserer Familie unterkommt, wo er sicherlich auch ein gutes Plätzchen finden kann.

Auf dieser Basis haben wir uns dann die Wohnung angesehen, beide Katzen im Detail und die derzeitige Situation. Dabei kamen ein paar sehr hilfreiche und auch logische Schlussfolgerungen und Änderungen heraus, welche wir langfristig in die Tat umsetzen wollen:

Auslösen der aktuellen Situation mit einer Front an der Gittertür
Bisher haben wir die Wohnung in 2 Bereiche unterteilt, so dass die beiden sich am Durchgang Wohnzimmer - Flur begegnen. Stand derzeit ist, dass Mini auf Ihrem "Wachplatz" liegt und fast den ganzen Tag die Tür beobachtet, Poldi tut das gleiche vom Kratzbaum aus.
Damit sich das ganze nicht zu einer verhärteten räumlichen "Front" entwickelt, welche später von Mini kontrolliert wird, haben wir beschlossen, langfristig unsere zweite Tür zum Wohnzimmer ebenfalls mit einem Gitter zu versehen. Außerdem werden beide Türen ausgehängt (nicht grade einfach bei 45 kg-Vollholztüren). 😛
So können wir das Problem lösen, dass Mini langfristig die Wohnzimmertür bewacht und so ihr Revier beibehält, weil sie alleine nicht 2 Türen bewachen kann. Gleichzeitig kann Poldi sich freiwillig entscheiden auch zu uns ins Wohnzimmer zu kommen, wenn er sich dazu bereit fühlt und hat 2 Fluchtwege.
Außerdem haben wir Poldis Kratzbaum ein bißchen umgestellt, so dass dieser Näher an der Tür ist und wir haben Minis "Wachplätze" abgebaut. Sie kann immernoch durchs Gitter schauen, aber nicht mehr dauerhaft kontrollieren.

Auflockern der Reviere
Damit beide Katzen langfristig die gesamte Wohnung als ihr Revier ansehen, sollen wir in den nächsten Wochen die Reviere schrittweise mischen. Wenn Mini zum Beispiel Samstags ihr Schläfchen im Schalfzimmer hält, dann können wir die Tür schließen und die Gittertür aufmachen, damit Poldi mal ohne "Drachen" zu uns ins Wohnzimmer kann. So lernt er die Umgebung schonmal kennen, weiß, wo er sich im Zweifelsfall hin "retten" kann.
Ebenso können wir Mini auch mal in Poldis Revier lassen,allerdings kontrolliert, unter Aufsicht und ggf. mit "Moderation". Dazu komme ich später noch.
Wir haben in der letzten Woche verstärkt gemerkt, dass beide Katzen jetzt auch aktiv am gemeinsamen Familienleben teilnehmen wollen. Wenn wir in der Küche waren, wollte Mini immer gerne mit und stand quakend an der Tür. Saßen wir im Wohnzimmer, dann hat Poldi im Flur gemault, traute sich aber nicht dazu.

Schrittweise gemeinsame Fütterung an der Gittertür
Wir haben beide Futternäpfe an die Gittertür verlegt, derzeit aber noch mit gehörigem Abstand. Über Futter kann man positive Situationen schaffen, die langfristig die Beziehung stärken sollen. Klare Anweisung dabei: den Abstand so wählen, dass es kein Gemotze gibt und dann Milimeterweise zusammenrücken, bis beide Katzen nebeneinander fressen können. 🙂

Kontrollierte Begegnungen ohne Gitter mit "Moderation"
In den letzten Wochen habe ich oft überlegt, wann und wie wir mit den gemeinsamen Begegnungen anfangen können. An der Gittertür zeigten sich kaum bis keine Aggressionen, aber ich habe mich nicht getraut das anzugehen, damit es keine aggressiven Zwischenfälle mehr zwischen den beiden gibt.
Gestern Abend haben wir es dann gemeinsam gewagt und es geht auch ohne Kampf. :pink-heart:
Das haben wir nur gewagt, weil die Zusammentreffen beider Katzen immer friedlich waren, wenn der Mensch dabei war. Dies rührt daher, dass bei die Aggression bei Mini eindeutig aus Unsicherheit und Angst geschieht, mehr dazu erkläre ich später. Da Mini an die Leine gewöhnt ist (früher sind wir immer spazieren gegangen), haben wir sie also angeschirrt und dann die Tür geöffnet. Sie hatte dabei die freie Wahl, ob sie zu Poli geht oder nicht.
Mini ist dann nach einigem Schnuppern vorsichtig in den Flur gewandert, ich hatte sie an der Leine. Poldi hat sie gesehen und ist erstmal vor seinem Kratzbaum stehen geblieben. Mini ist an ihn ran, beide haben kurz gefaucht, Mini hat gebrummt und Poldi hat sich dann unter die Bank neben dem Kratzbaum verzogen. Dabei hat sie aber keine Anstalten gemacht auf ihn loszugehen, die Leine war kompett entspannt.
Nachdem Poldi den Abstand vergrößert hat, hat Mini sich sofort abgewendet und ist nach links ins Arbeitszimmer abgebogen, wo sie dann einen Rundgang gemacht hat und sich auf das Gästebett gelegt hat. Von dort aus haben die Katzen sich beobachtet, allerdings ohne zu starren. Mini war dann auch recht schnell entspannt und hat sich lang gemacht. Poldi lag dabei unter der Bank. Zwar nicht komplett lang, aber ohne "Schockstarre" und nicht auf dem Sprung. Er hat auch ein paar Mal geblinzelt.
Also haben wir die Leine abgemacht und die Tür kurz geschlossen, damit Poldi auf Wunsch auch mal ins Wohnzimmer kommen kann.
Wir haben dann noch ein paar Minuten im Wohnzimmer gesprochen und Mini dann wieder "abgeholt", allerdings ohne Leine. Sie ist dann aus dem Arbeitszimmer gekommen, zu Poldis Kratzbaum gegangen und hat ihn beobachtet. Poldi saß etwa 1 Meter entfernt unter der Bank.
Ich habe mich vorher dazwischen gesetzt und den "Moderationsteil" übernommen. Wir haben die Anweisung bekommen die Begegnungen zwischen den beiden zuzulassen, aber beim kleinsten Anzeichen von "Unfreundlichkeit" dazwischen zu gehen. D.h. sobald eine Katze anfängt zu starren, den Blickkontakt unterbrechen. Dies aber nicht durch Ablenken oder Leckerlies, sondern durch eine Pappe o.ä., da die Katzen ansonsten das unerwünschte Verhalten durch die "Belohnung" festigen können.
Genau so haben wir es dann gestern gemacht, als der Blickkontakt zu "intensiv" wurde haben wir etwas dazwischen gehalten. Mini hat dann sofort ihren Blick abgewendet und ist langsam und entspannt ins Wohnzimmer zurück gegangen. Wir haben die Gittertür dann geschlossen.

Dieser Teil der Zusammenführung ist sehr sensibel und es ist dabei wirklich wichtig, dass beide Katzen nicht noch "mehr" negative Erfahrungen miteinander sammeln. Daher haben wir strikte Anweisung erhalten das nur zu machen, wenn

1. Alle Anwesenden dabei entspannt sind.
2. Alle Anwesenden gut drauf sind.
3. Wir merken, dass die Kontakte für beide (!) Katzen ok sind.
4. Wir ausreichend Zeit haben.

Sollte es zu irgendeinem Zeitpunkt auch nur einen Hauch von untentspannter Atmosphäre geben, dann sollen wir sofort lieber 1-2 Schritte zurücktreten und uns einfach Zeit lassen. Dabei ist immer das Tempo beider Katzen höchste Priorität und wir müssen strikt darauf achten, dass wir niemanden überfordern. Es darf dabei auch mal Faucher oder einen kurzen Brummer geben, aber keiner darf total eingeschüchtert werden oder die Oberhand gewinnen.
Trotzdem müssen beide Katzen die Möglichkeit erhalten ihren "Konflikt" auszudiskutieren, das muss aber immer im entspannten Rahmen geschehen.

Wir können daher ab und zu die Möglichkeiten zu solchen Begegnungen geben, die Katzen müssen aber zu jeder Zeit selbst wählen können, ob sie durch die Gittertür gehen wollen oder nicht. Wir sollen daher Einladungen aussprechen, aber die zwei nicht extra locken oder gar einfach umsetzen.

Auch sollen wir das nur machen, wenn wir uns selbst damit sicher fühlen und die Situation "kontrollieren" und den Katzen Sicherheit geben können.
 
Das Kernproblem von Minis Übergriffen liegt übrigens anscheinend in Ihrer Unsicherheit. Wir haben die Katzen während des Besuchs natürlich ausführlich betrachtet und auch viel Rüdckmeldung dazu erhalten.
Wenn Mini auf Ihrem "Wachplatz" lag und Poldi hin und wieder lange angesehen hat, dann handelt es sich dabei nicht um dominantes Fixieren, sondern eher um unsicheres Beobachten. Das verrieten ihre etwas geweiteten Pupillen.
Auch die Tatsache, dass sie ganz friedlich und auch neugierig ist, wenn ein Mensch "aufpasst" zeigt, dass sie nur unsicher ist und lieber die "Flucht nach vorn" antritt, wenn das komische Fellteil ihr über den Weg läuft.

Wir werden mit dieser Einschätzung und den Tipps nun mit der Vergesellschaftung ganz im Tempo der Katzen weitermachen. Die 2 zeigen schon sehr deutlich, wenn wir zu schnell sind, aber mit der bisherigen Taktik sind wir anscheinend ganz gut gefahren.
Wir werden dabei absolut nichts erzwingen, aber den Wunsch nach einem gemeinsamen "Familienleben" durch kontrollierte Begegnungen und langsame Annäherungen entgegen kommen.
Wenn es gut läuft, dann werden wir die 2 öfter zusammen lassen. Wenn sie noch nicht soweit sind, dann beginnen wir damit erst in mehreren Wochen oder Monaten.

Gestern Abend haben wir zunächst die Futterplätze umgesiedelt und die Beobachtungsplätze umgebaut, das dürfen die zwei jetzt erstmal ein paar Tage "verdauen". Heute morgen stand Poldi jedenfalls schon wieder am Gitter und hat nach Mini Ausschau gehalten, daher kann der Besuch gestern nicht so schlimm gewesen sein. 😛

Und damit ihr nicht nur lesen müsst: hier noch ein Foto von der ersten gemeinsamen Mahlzeit am Gitter (wir füttern aber noch mit viel mehr Abstand zur Zeit):

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Also, falls ihr Fragen oder Anregungen habt, dann her damit. 🙂
Ich bin jedenfalls total froh, dass wir anscheinend doch eine Zukunft ohne Gittertür haben könnten. 😀
 
Vielen Dank für die ganze Schreibarbeit!
Sehr informativ und interessant.

Ich bleibe gespannt und drücke weiter die Daumen.
 
Ich finds auch toll, dass du so brav Bericht erstattest😀😉
Die Katzenpsychologien klingt nach einer guten Wahl🙂

Wenn deine Mini auch aus Unsicherheit nach vorn geht und ein engagierter Kontroletti ist (Wachplatz😎), hast du das gleiche Szenario wie ich beim letzten Neuzugang😛
Falls du lesen magst😛 Unser 3-Mädels-Patchwork.... Letztendlich hats geklappt, aber hat gedauert🙄😀
Unsere Taktik war ähnlich eurer geplanten.
 
Hallo ihr Lieben und danke für die Anteilnahme. 🙂

Hier der neue Statusbericht von uns. Es ging einige Tage vorwärts, und gestern dann wieder einen großen Schritt zurück. 🙁

Wir haben seit dem Wochenende wie beschrieben die Katzen ganz in Ruhe zusammen gelassen. In Ruhe und nur wirklich kurz. Wir hatten schon den Eindruck, dass es für beide in Ordnung war.

Dabei kam es zu 3 Begegnungen:

1. Poldi im Flur auf seinem Kratzbaum, Mini einmal durch Arbeitszimmer und Flur gestiefelt, dann umgedreht und wieder zurück ins Wohnzimmer, Gittertür dann wieder zu. Dauer etwa 1 Minute.
Es gab kurzen Blickkontakt zwischen den Katzen, aber nichts unfreundliches oder ängstliches.

2. Poldi im Flur, Mini an der Gittertür. Beide saßen sich entspannt ohne Blickkontakt gegenüber. Ich habe mich dazwischen gestellt und hab vorsichtig die Tür geöffnet.
Mini ist rein gekommen, ohne Poldi zu beachten und hat seinen leeren Futternapf untersucht. Poldi ist mit einem kleinen Faucher ins Arbeitszimmer gegangen, saß dann hinter den Füßen von GöGa unterm Schreibtisch und hat Mini beobachtet.
Sie ist dann durch den Flur am Arbeitszimmer vorbei und hat Poldi kurz angesehen, ist dann aber weiter in die Küche gegangen.
Poldi, der das gar nicht glauben konnte (kein Drache) ist dann langsam aus dem Arbeitszimmer gekommen und ihr einen Meter vorsichtig und neugierig in Richtung Küche gefolgt. Mini ist dann in die Küche gegangen, Poldi hat sich umgedreht und ist auf seinen Kratzbaum gehüpft.
Etwa 30 Sekunden später kam Mini aus der Küche, ist durch den Flur wieder in ihr Wohnzimmer gewandert und dann war gut. Der Besuch dauerte etwa 2 Minuten.

3. Gestern morgen, Mini lag auf dem Bett im Schlafzimmer und hat tief und fest geschlafen, daher hab ich die Gittertür für Poldi aufgemacht. Er ist dann kurz für etwa 10 Sekunden uns Wohnzimmer gekommen, hat sich umgesehen und ist dann wieder raus. Währenddessen konnte ich ihn aus den Augenwinkeln im SchaZi beobachten.

Das lief alles soweit, so "gut". Beide Katzen waren auch absolut entspannt vor und nach den Besuchen. Poldi war bei einem Besuch etwas verunsichert (Rückzug mit Faucher), ist Mini dann aber sofort neugierig hinterher gedackelt, als sie friedlich an ihm vorbei zog.
Wir haben die Besuche ja wirklich sehr kurz gehalten, um die 2 nicht zu überfordern und friedlichen Kontakt zu schaffen, der an der Gittertür ja schon besteht.

Gestern Abend hab ich die Gittertür dann nochmal kurz vor der Fütterung aufgemacht, weil beide Katzen dann in der Regel in bester Stimmung sind. Mini ist dabei genau wie die Tage vorher am Arbeitszimmer vorbei gelaufen, wo Poldi unter dem Schreibtisch stand. Sie hat kurz zu ihm gesehen und ist dann weitergedackelt, Poldi hat auf den Blick aber sofort unterm Schreibtisch mit Urin markiert. 😕
Es war definitiv kein Urinieren aus Angst, er hat mit aufgestelltem Schwanz, ausgestreckten Beinen und zittern Urin unter den Schreibtisch gesprüht. Dabei war seine Körperhaltung nicht ängstlich, er wirkte eher "abwesend", wie Kater beim Markieren halt aussehen.
Ich hab Mini dann geschnappt und sofort zurück in Ihr Zimmer gesetzt. Sie war etwas mockiert, weil sie ihren Rundgang beenden wollte. 😉

Poldi wirkte anschließend nicht überfordert oder gestresst, aber das Markieren habe ich schon als deutliche Stressäußerung interpretiert.
Wir mussten dann natürlich erstmal die Kabel, Steckdosen, Wand und Schreibtisch vom Pipi befreien und haben Poldi ignoriert. Geschimpft haben wir natürlich nicht.
Heute morgen hatten wir eine Pfütze auf einem Rucksack, also wieder fremd Pipi abgesetzt. Ich hab daraufhin auf die schnelle vor der Arbeit noch ein weiteres Katzenklo im Arbeitszimmer eingerichtet und alle interessanten "Ersatzklos" weggeräumt.

Alle Katzenbesuche sind jetzt bis auf weiteres erstmal gestrichen, wenn Poldi derart auf die Katze reagiert.
Ich zweifle jetzt ernsthaft, ob wir auf dieser Basis weitermachen sollen. Wenn er als einzige Möglichkeit zur Reviermarkierung das Urinieren nutzen kann, dann ist bei mir eine persönliche Grenze erreicht.
Es ist absolut kein Drama, wenn mal ein Unglück geschieht, aber ich habe Angst, dass sich das Verhalten festigt.
Wir könnten jetzt natürlich auch mit der gesamten Vergesellschaftung von vorne anfangen, aber ich vermute das Poldi da extrem drunter leiden wird. Man merkt, dass er sehr auf Menschen fixiert ist und dringend Ansprache braucht, sei es durch Mensch oder Katze.
Wir beschäftigen uns jeden Abend mit beiden Katzen und Schmusen und Spielen. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass Poldi das nicht ausreicht. Er möchte dabei sein, nachts mit ins Bett kommen und abends mit aufs Sofa.
Dann muss er sich aber mit der Katze auseinander setzen, womit er zur Zeit deutlich überfordert ist, obwohl Mini mittlerweile wirklich sehr friedlich ist.
Die Frage ist nun ob es Sinn macht die Katzen noch über Monate getrennt zu halten, wenn Poldi wirklich merklich unter der Situation leidet. Und Pipi an Katzenklofremden Stellen ist für mich ein Ausdruck von deutlichem Leid. Auch das Markieren mit Urin.

Wir gehen jetzt erstmal wieder einen oder 2 Schritte zurück, damit er zur Ruhe kommen kann.
Außerdem muss nochmal beim Tierarzt gecheckt werden, ob es organische Ursachen gibt und dan nmüssen wir uns nochmal mit Tierpsychologin / Tierheim kurzschließen, wie und ob wir hier weitermachen können.

Ich muss auch sagen bei Harnmarkieren ist auch eine persönliche Grenze bei mir erreicht, da ich keinem Tier eine solche Verhaltensweise zumuten möchte bzw. das Harnmarkieren als Hilfeschrei deute.
Außerdem könnte ich auch nicht dauerhaft mit einem markierenden Kater leben, so Leid mir das auch tut.

Wir halten euch auf dem Laufenden. Vielleicht gibt es dafür ja auch eine Lösung.

@ Tiedsche: Danke für den Link, werde gleich mal lesen.

Edit: noch ein Gedanke im Nachgang: Poldi ist zwar sozial, aber anscheinend nicht richtig sozialisiert. Er ist lieb im Umgang mit anderen Katzen und kommt mit diesen aus, kann aber anscheinend nicht mit Meinungsverschiedenheiten umgehen. Mini ist eine alte, selbstbewusste aber eigentlich wirklich sehr soziale Katze. Sie kann sowohl austeilen wie auch einstecken.
Alle brenzligen Situationen entstanden aus Mißverständnissen, weil Poldi direkt neben Mini mit lautem Knall auf den Boden gehüpft ist oder weil er sie nur angestarrt hat, wenn sie ihm mit brummen klar gemacht hat, dass er sich bitte jetzt verziehen soll. 😉 Das hat er ja in der Zwischenzeit begriffen und es funktioniert dann auch problemlos.
Tiger hatte immer die Ruhe selbst, konnte gut mit Minis Wesen umgehen und hat ihr auch mal Grenzen gesetzt, gleichzeitig aber auch ihre wirklich überschwängliche Liebe sehr genossen.
Poldi kann anscheinend nicht ausreichend damit umgehen, dass unser "Drache" ihm die Grenzen sehr deutlich aufgezeigt hat, zumindest ist das mein Eindruck. Oder dass er sein Revier auch markieren kann, dafür aber nicht unbedingt Urin braucht.
Auch, dass er so extrem auf Menschen fixiert ist und für einen Kater im besten Alter viel zu wenig spielt, deutet die fehlende Sozialisation an.
 
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Heute Abend gibt es Entwarnung. Habe beim Fressnapf eine neue Spielangel erstanden und beide Katzen haben direkt nebeneinander an der Gittertür damit gespielt. 😳
Jetzt liegt Poldi auf meinem Schoß und schnurrt.
 
So, heute wieder ein kurzes Update von uns:

keine Pinkelei, Katzen tun so als wäre nie was gewesen. 😀 Da haben mich mal wieder die Gefühle übermannt. Ich hab einfach Angst den Poldi durch unsere Aktionen so zu verschüchtern, dass er zum Stresspinkler wird.
Aber die Ursache liegt vermutlich woanders: Poldi hat sehr viel getrunken die Tage, da ging eine ganze Müslischüssel pro Tag weg. Wir werden umgehend die Nierenwerte nochmal untersuchen lassen, da der Hund da wahrscheinlich begraben liegt.
Ebenfalls bekommt er ja ein Antibiotikum gegen die Clamydien, was auch als Nebenwirkungen erhöhte Aktivität, ggf. Aggression und stärkere Anspannung hat.

Das Zeug bekommt er noch etwa 1,5 Wochen. In dieser Zeit lassen wir nochmal Gras über die Sache wachsen und werden die Reviererkundung dann umdrehen. Wir werden nicht mehr Mini in Poldis Revier lassen, sondern ihm die Möglichkeit geben, um ihr Revier zu erkunden.
Das kann man gut machen, wenn wir mit Mini Abends (mit Leine) auf dem Sofa liegen und dann einfach die Gittertür aufmachen.
Wenn Poldi dann kommen will, dann kann er kommen. Wenn er noch nicht bereit ist, dann bleibt er in seiner "Save Zone".
Wegen dem einen Vorfall wollte ich jetzt nicht die Katzentherapeutin kontaktieren, die eigentlich im Urlaub ist, aber für Notfälle bei uns per E-Mail zu erreichen ist.
So notfellig ist das nicht und wir haben ja Zeit. :yeah:

Wir verbuchen das jetzt erstmal unter "Unfall" und schauen dann weiter.
 
keine Pinkelei, Katzen tun so als wäre nie was gewesen
Das freut mich sehr😎 und für die Nieren lass ich ein paar Daumen da😉
 
Überraschungsbesuch und eine interessante Begegnung

Hallo zusammen,

bei uns gibt es Mini-Poldi-technisch nicht viel neues. Da Poldi ja noch sein Antibiotikum kriegt, sind die 2 erstmal getrennt.

Wir bekamen aber am Donnerstag einen Anruf von meiner guten Freundin. Sie hatte ein paar Tage zuvor eine kleine Katze gefunden, Tierarzt schätzte diese auf ca. 8 Wochen.
Da meine Freundin am Wochenende beruflich eingespannt ist, bat sie uns die kleine zu füttern.
Der der arme Knopf aber nicht das ganze Wochenende komplett alleine in der Wohnung meiner Freundin verbringen soll, haben wir sie kurzerhand bei uns in der Küche einquatiert. Dann müssen wir nicht mit dem Auto durch die ganz Stadt fahren und können das kleine Katzentier mehr beschäftigen.

Am Donnerstag Abend wurde uns dann das kleine Fellknäuel "Lillie" geliefert und in unserer Küche einquartiert mit allem, was Katz so braucht. 🙂
Wir haben uns dann ins Wohnzimmer gesetzt, damit die kleine sich erstmal in Ruhe umsehen kann.
Wie es so kam, fand "Lillie" die Küche schnell unspannend und forderte Auslass. Meine Freundin schlug dann vor, das kleine Katzentier mit ins Wohnzimmer zu nehmen, wo unser "Drache" Mini wohnt. 👽
Zu Poldi wollten wir sie nicht direkt setzen, da der ja sowieso grade seine eigene Zusammenführung "verdaut". 😉
Mini hatte bisher aber jeden Tierbesuch (Hunde- oder Besucherkatzen) immer gut verkraftet. Trotzdem war ich etwas unsicher, habe Mini daher vorsichtshalber die Leine angezogen, was sie bereits vom spazieren gehen kennt.

Meine Freundin hat dann klein Lillie mit ins Wohnzimmer genommen, wo sie dann sofort anfing alles gründlichst zu untersuchen.
Mini hat den kleinen "Eindringling" sofort wahrgenommen und ist (angeleint) zu ihr hin, um sie zu untersuchen. Es gab dann beidseitig 2 Faucher, einen Brummer und dann hat Lillie sich getrollt (um dann 5 Sekunden später wieder zu kommen 😛).
Das war alles. Mini hat sich dann zu uns aufs Sofa gesetzt und das kleine turnenende Teil beobachtet, während wir gemeinsam im Wohnzimmer gesessen haben.
Kurze Zeit später saß Lillie dann einfach mit auf dem Sofa. 😱

Mini fand das aber völlig ok, es gab zwischen den beiden keine weiteren Anfeindungen.
Die Kommunikation zwischen den Katzen ist sehr spannend. Lillie hat das gesamte Flirtprogramm drauf: Blinzeln, wegsehen, putzen. Genauso reagiert sie, wenn Mini sie ansieht. Sie schaut kurz zurück und dreht dann den Kopf weg oder putzt sich.
Mini macht dann das gleiche. Es gibt zwischen den beiden rein gar keine Aggression, die "Zusammenführung" war nach 20 Minuten erledigt. Daher haben die zwei auch etwas gemeinsame Zeit im Wohnzimmer verbracht, wenn wir in den letzten Tagen zu Hause waren (d.h. dabei sein konnten).
Das ist das Verhalten, was ich von unserer Katze eigentlich kenne. Sie hatte nie Probleme mit Besuchern wie Hunden oder auch selten mal Katzen. Daher wundert es mich sehr, dass sie auf Poldi so reagierte.

Hier ein paar "Beweisfotos":

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Die Bilder haben leider keine optimale Qualität, aber zeigen den Stand der Dinge.

Die ersten Begegnungen zwischen Mini und Poldi liefen ja sehr ähnlich ab. In den ersten Nächten ist Poldi mit wenig Abstand um unser Bett herum gelaufen, Mini hat ihn dabei genau gesehen.
Nur reagiert Poldi sehr anders, wenn Mini ihn ansieht. Er schaut nicht weg oder beschwichtigt, sondern starrt sie an. Er tut das vermutlich mehr aus Angst oder Unsicherheit als aus Aggression, aber Mini nimmt das anscheinend als offene Kriegserklärung war. 🙁

Und bitte keine Diskussion um den Katzenbesuch, es handelte sich hierbei um einen absoluten Notfall und Lillie wird heute abend wieder ausziehen in ihr endgültiges Zuhause bei meiner Freundin. Da wird sie auch umgehend passende Katzengesellschaft erhalten, das ließ sich jetzt nur innerhalb der wenigen Tage nicht "organisieren".
Wir Menhschen werden sie aber in Zukunft sicher noch häufig besuchen, da wir gegenseitig die Katzenbetreuung übernehmen.

Ich fand aber die Begegnung und Minis Reaktion so interessant, dass ich euch das nicht vorenthalten wollte. Anscheinend ist unser "Drache" doch kein richtiger "Drache".
 
Hallo sonnenseite,

Ich hab gerade deinen Thread gefunden, nachdem du in meinem Thread ("Scheitert unsere Zusammenführung durch Angst?") kurz etwas erzählt hättest 🙂
Es ist der Wahnsinn, wie ähnlich unsere Geschichten verlaufen und dass es bei dir auch immer Fortschritte und dann wieder große Rückschritte gibt. Auch wir müssen mit dem Neuzugang die Woche zum Tierarzt, da sie uns ab und an neben die Toilette pinkelt, obwohl der Kater weit weg ist.

Ich lese gespannt weiter und drücke euch fest die Daumen. Ich kenne all die Gefühle, die du hier beschrieben hast momentan zu gut! 🙄
 
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Hallo zusammen, hallo Lechzua, danke für deinen letzten Beitrag. 🙂

Bei uns geht es jetzt mit der Zusammenführung weiter. Der kleine Notfall "Lillie" ist am Sonntag vor einer Woche wieder ausgezogen und wir haben hier ein bißchen Gras über die Sache wachsen lassen.
Es gab mit Poldi noch ein paar Unfälle (2 x auf dem Badezimmerteppich und einmal markieren in der Küche), die aber nicht direkt etwas mit Mini zu tun hatten. Der Check beim Tierarzt war ohne Ergebnis, aber er hat in der Zeit extrem viel getrunken (eine Müslischüssel voll Wasser täglich, etwa 300 - 350 ml). Das ganze Geschah auch immer mit viel Aufregung: beim Füttern oder wenn wir nach Hause kamen. Vermutlich hat er eine "Sextanerblase" und musste schnell mal wohin. 😉
Das hat sich wieder extrem gebessert, er bekommt sein Nierenfutter und trinkt mittlerweile wirklich normale Mengen. Wenn ich nicht wüsste, dass er ein Nierenergebnis hat, dann würde man es nicht vermuten.
Sobald er aber mal etwas außder der Reihe bekommt (Leckerlies, eine Portion von Minis NaFu), dann trinkt er wieder mehr.
Ich werde die Tage nochmal einen Check beim Tierarzt machen, da sein Antibiotikum bald rum ist und wir dann nochmal einen genauen Check machen, ggf. mit Nierenultraschall.

Wir haben nach den Vorfällen erstmal eine Pause in der ZuFü gemacht und ich hab die Katzenpsychologin nochmal kontaktiert. Sie hat uns Tipps gegeben, wir sollen mit Ruhe bei allen Beteiligten weitermachen und uns nicht stressen. 😀
Poldi will bisher nicht in Minis Revier (Wohnzimmer) oder nur ganz zögerlich, daher sollten wir das erstmal wieder auf Eis legen, um ihn nicht mehr zu viel Neuem zu überfordern.
Die kontrollierten Begegnungen in seinem Revier sollen wir aber fortführen. Dabei ist wichtig darauf zu achten, dass Poldi entspannt ist. So ist das Revierverhalten unwahrscheinlicher.
In der Situation, als er markiert hat, waren beide Katzen grade in heller Aufregung wegen dem Essen und das hat ihn vermutlich überfordert.

Gestern Abend nach Schmuse-, Spiel- und Futtereinheit haben wir es dann nochmal gewagt und es ging ohne "Unfall". 😛
Mini ist zu Poldi, GöGä und mir (an der Leine) ins Wohnzimmer gestiefelt und Poldi ist erstmal abgehauen, weil der (friedlich gestimmte) Drache ja in seinem Bereich auftauchte.
5 Sekunden später war er dann wieder da, um von unterhalb der Bank im Flur den Eindringling genau zu beobachten. 👽
Nach kurzer Sequenz und einer Kuschelrunde mit Mini auf dem Gästebett im Arbeitszimmer haben wir Madame dann wieder in ihren Bereich gebracht.
Also alles friedlich, wir machen so erstmal weiter.
 
Ein Update von uns

Hallo ihr Lieben,

heute gibt es wieder einen kleinen Bericht von uns. Die letzte Berichterstattung ist schon einige Zeit her, daher wusste ich nicht, wie aktuell die Infos hier sind.

Es gibt eine Reihe von guten Nachrichten:

1. Poldi ist endlich mit seinem Antibiotikum bezüglich der Augen durch und wir waren beim Tierarzt zur Nachkontrolle. Dabei wurden auch die Blutwerte nochmal geprüft und seine Nierenwerte sind fast wieder im Normalbereich. :yeah:
Er bekommt seit der ersten Diagnose Nierenfutter (nass) und auch sämtliche Symptome sind fast komplett verschwunden. Er bricht nicht mehr, säuft nicht mehr Unmengen und hat ordentlich zugelegt, fast schon zu viel. 😀 Er wog beim Einzug 3,8 kg und war etwas dünn, man konnte die Hüftknochen sehen und die Rippen deutlich fühlen. Wir hatten auch den Auftrag von der Tierärztin ihn etwas aufzupäppeln.
Das Zielgewicht lag bei 4.2-4,5 kg, jetzt sind wir mit 4,7 etwas drüber. 😉 Er sollte nicht mehr weiter zunehmen, aber für CNIchen ist es meiner Meinung nach nicht schlecht, wenn die ein paar Reserven haben. Gewicht verlieren die mit der Zeit dann sowieso von allein. 🙁

2. Es gibt seit ein paar Wochen keine Unsauberkeit mehr. Ich war ja zwischendurch recht verzeifelt, hab das auf die Zusammenführung geschoben und hatte Angst, dass Poldi sich einfach nicht wohlführt.
Ein paar hilfreiche Kontakte mit unserer Katzenpsychologin und etwas "Gras drüber wachsen" hat das Problem quasi dann in Luft aufgelöst.
Wir haben ja nach den Pipi-Vorfällen ein bißchen Pause gemacht und dann wieder angefangen mit den Besuchen.

3. Es geht mit der Zusammenführung voran. Mittlerweile ist die Tür eigentlich dauerhaft auf, wenn wir da sind. Von trauter Zweisamkeit sind wir noch weit entfernt, aber es gibt keine Angriffe mehr und die Katzen haben gelernt, ihre Konflikte friedlich und ohne Eingriffe von uns zu lösen:

- Wenn die zwei im Flur aufeinander treffen (auf dem Boden), dann gibt es mal einen Faucher und auch Gebrumme, aber einer von beiden löst die Situation und zieht sich langsam aus der Situation zurück. Unser Flur ist ja sehr eng, daher trauen die zwei sich noch nicht auf dem Boden aneinander vorbei.

- Poldi ist sehr viel selbstbewusster geworden! Anfangs hat er wie ein Häufchen Elend vor der brummenden Katze gesessen und auch Wasser gelassen, heute nimmt er Minis "Anfeindungen" mit sehr viel Ruhe.
Die zwei sehen sich, es gibt etwas Gebrumme, mal einen Plüschschwanz und dann geht einer in Ruhe. Beide Katzen sind direkt eine Sekunde später entspannt und währenddessen ansprechbar.

- Mini geht nicht mehr auf Poldi los. Selbst, wenn er ihr mal aus Versehen zu nah kommt (hat sie nicht gesehen), dann gibt es einen Brummer von ihr, einen erschreckten Hopser von Poldi und dann ist gut.
In 2 Situationen habe ich sie mal "rausgeschmissen" (auf eine nette Art), weil sie zu weit ging und anscheinend hat das gefruchtet. Seitdem Sie Poldi eine Chance lässt, ist sie auch sehr viel entspannter, weil sie merkt, dass der komische Typ ihr nichts tut. 😳

- Poldi ist sanfter im Umgang mit Mini geworden. Er hat sie ein paar Mal derbe erschreckt, indem er neben der Gittertür vom Kratzbaum auf den Boden gesprungen ist, direkt neben sie. Das hat die verunsicherte Katze sowieso auf die Palme gebracht und seitdem war sie in Aufpassstellung.
Die Tage saß Mini auf der linken Seite von Poldis Kratzbaum, er kam von der rechten Seite und ist ganz langsam und leise zum Kratzbaum gehuscht und mit einem leichten Sprung auf den Kratzbaum gehüpft, ohne die Katze zu erschrecken.

- Poldi traut sich mittlerweile auch vom Kratzbaum (seinem "Sicherplatz") herunter, wenn Mini bei ihm unterwegs ist. Anfangs saß er nur total verschüchtert auf dem Kratzbaum und hat sie angesehen, inzwischen kommt er auch freiwillig und schaut wo sie ist (mit großem Abstand).
Er kommt auch zur offenen Tür, wenn Mini im Wohnzimmer liegt und die Tür "bewacht".

- Poldi war im Wohnzimmer 👽 Er ist einmal morgens über das Gitter gehüpft und hat Mini dabei leider wieder erschreckt und es gab eine Ansage. Mit mir zusammen traut er sich schon ein paar Schritte rüber, aber so ganz geheuer ist ihm das nicht. Aber das kommt sicher noch 🙂

Hier noch ein paar Fotos:

Die 2 beim "Chillen" im Flur, die derzeitige liebste Beschäftigung:

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Poldi ist hier grade dabei, sich auf seinem Kratzbaum rumzurollen:
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Wie man sieht, ist Mini noch stark mit "Poldi bewachen" beschäftigt. 😀
Allerdings sind die 2 dabei entspannt, Mini rollt sich manchmal auf dem Boden und Poldi liegt überwiegend auf seinem Kratzbaum, schnurrt und gurrt.

So fühlen die 2 sich sicher und können Zeit zusammen verbringen. 😉

Wir haben noch folgende Baustellen:

- Die 2 müssen entspannter miteinander werden. Aber das wird von selbst kommen, die haben schon so tolle Fortschritte gemacht und es wird immer besser.

- Es wäre toll, wenn Poldi sich langfristig auch ins Wohnzimmer traut. Leider haben wir hier den Fehler gemacht und die Reviere nicht frühzeitig getauscht, daher ist die Wohnzimmertür jetzt eine unsichtbare Grenze für ihn. Es gibt aber immernoch zaghafte Versuche und sicherlich wird er auch kommen, sobald er mit Mini umgehen kann. Wir haben ja noch ein paar Jahre Zeit. 😀

-Mini muss aufhören Poldi zu bewachen, aber dass macht sie nicht durchgängig sondern nur hin und wieder, wenn die Tür auf ist. Ich bin mir sicher das legt sich, sobald die beiden Katzen sich weiter entspannt haben.

Spielen und Kekse essen klappt übrigens schon ganz wunderbar zusammen. :pink-heart:
 
Ich lass mal ein paar Grüße da.
Es ist wirklich schön, dass Poldis Baustellen langsam stillgelegt werden können. Natürlich drück ich die Daumen, dass es weiterhin alles stabil bleibt und er sein Leben jetzt geniessen kann.

Eure Geduld ist auch super. Vielleicht entspannt sich die Lage ja jetzt, wo Poldis Gesundheit mitspielt etwas flotter. Mini beginnt sich ja zu beruhigen (wobei sie ja noch sturer zu sein scheint als meine Wachkatze hier🙄😀 )
 
Poldi zieht wahrscheinlich aus

Hallo zusammen,

hier ein neuer Statusbericht der Zusammenführung. Seit unserem letzten Bericht gab es einige Fortschriftte, die Katzen haben zusammen in einem Zimmer geschlafen und Mini hat sich einmal an Poldi im Flur vorbei getraut, ohne "Gift und Galle" zu spucken oder gar anzugreifen. Sie hat nur ein paar Warnfaucher von sich gegeben.
Wir waren gegen Anfang der letzten Woche kurz davor das Gitter auszubauen, weil es immer besser mit den beiden lief.
Am Mittwoch war ich Abends zu Hause und im Badezimmer, als es im Flur einen Kampf gab. Auf ein bißchen Gekeife folgte Geknurre und ein paar Faucher. Da ich grade auf der Toilette war, konnte ich nicht eingreifen und kam danach in den Flur.
Leider bot sich ein erschütterndes Bild: überall Fell, Urin von Poldi und Blut. 😱 :sad:

Die 2 haben sich heftig gestritten, den Auslöser kann ich leider nicht benennen. Vermutlich hat Poldi Mini wieder in einem unbedachten Moment erschreckt und sie hat ihn angegangen.
Dabei hat Mini sich eine Kralle ausgerissen und Poldi hatte Kratzer auf der Brust. 🙁

Seitdem ist nichts wie vorher, es gibt Anfeindungen an der Gittertür und Poldi versteckt sich, wenn er Mini auf dem Laminat laufen hört.
Mini ist auch total verunsichert.
Wir haben die Tür seitdem zu gelassen, damit die Katzen sich wieder "aklimatisieren" können. Sie können zwar gemeinsam zur Gittertür kommen, aber die Stimmung ist quasi wieder so wie am Anfang. :sad:
Gleichzeitig fängt Poldi wieder vermehrt an zu meckern, weil er nicht ausgelastet ist. Das war deutlich besser, als er täglich Besuch von Mini hatte.

Kampf bis aufs Blut nach so vielen Monaten und jetzt wieder der Status vom Anfang lassen und überlegen, ob Poldi doch auszieht. Er könnte ein tolles Zuhause bei meiner Schwester finden.
Sie arbeitet halbtags und hat zwei liebe Kinder. Da hätte er auf jeden Fall mehr Auslastung. Außerdem könnte er Freigang bekommen.
Und meine Schwester ist Ärztin, sie weiß, was sie sich mit einer CNI-Katze "ans Bein bindet" und kann ihn sicherlich medizinisch sehr gut betreuen.
Und im allerschlimmsten Fall könnte Poldi jederzeit zu uns zurück ziehen, bleibt also in unserer Familie.

Am Wochenende kommt sie mit den beiden Kindern zu Besuch, wir werden dann mal schauen, wie die 4 sich verstehen. Das wäre sicherlich eine gute Lösung.
Oder wir probieren es nochmal von vorne. 🙄 Diesbezüglich müssen wir auch die Katzenpsychologin nochmals kontaktieren.

Ich würde mich sehr über ein paar Rückmeldungen freuen. Wie schätzt ihr die Situation ein? Haben die 2 noch eine Chance oder steht das ganze nach einem Kampf "bis aufs Blut" auf zu wackeligen Beinen?
 

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