Zwei neue Katzen zu zwei älteren?

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Sorry, ich wollte schon länger schreiben, aber ich muss schon sagen, dass die letzte Woche mit Arbeit nebenher ziemlich anstrengend war.
Aber ich geh die Themen mal systematisch durch:

Eingewöhnung von Lily:

Lily_Kratztonne.jpg


Was für eine Eingewöhnung? Lily ist einfach eine Traumkatze. Zu jeden zutraulich, und man hat das Gefühl, dass sie immer gefällig sein will. Sie ist inzwischen auch ruhiger geworden. Und sie frisst nicht mehr so gierig alles in sich rein. Anscheinend hat sie verstanden, dass genug da ist und ihr keiner was weg essen will. Nur ab und zu kommt die Straßenkatze aus Zadar noch in ihr durch, wenn sie einem das Brot vom Teller klaut und damit weg läuft. Sie ist auch sehr "kommunikativ" - d.h. sie hat verschiedene Maunztöne und so langsam verstehe ich sie auch. Da gibt es ein Jammern, wenn der Fressnapf leer ist und sie Hunger hat. Ein Protest-Laut, wenn sie irgendwo hin will, und man sie zurück bringt und ein ängstliches Maunzen, wenn man sie dahin lässt, wo sie hin will, und sie Angst bekommt.
Ihr Zimmer ist ihr eindeutig zu klein, weswegen ihr, wann immer es geht, ein neues Zimmer vorgestellt wird, dass dann ausgiebig erkundet wird. Und wenn sie es kennt sitzt sie am Fenster und schaut sehnsüchtig raus.
Manchmal tut sie mir ein bisschen leid, weil ich mir ja mit ihr mein Home-Office teile und es ihr da oft schon langweilig ist. Ein bisschen gleichaltrige Gesellschaft oder Freigang würde ihr schon gut tun

Vergesellschaftung von Lily mit unseren Katern:
Die Fauch-Knurr-Attacke von Lily durch den Türspalt hat Mockie ihr anscheinen doch etwas übel genommen. Einen Tag später wollte er wieder ins Lily-Zimmer (das eigentlich das Zimmer meines Sohn bzw. mein Homeoffice ist), als ich gerade mit Lily gespielt habe. D.h. Lily war diesmal mitten im Zimmer und Mockie ist ganz langsam rein gekommen. Ich habe gleich versucht, mit den beiden zu spielen und hab Leckerli verteilt. Das hat die beiden aber nicht interessiert. Mein Schmuse-Kater hat Laute von sich gegeben, die ich von ihm noch nie gehört habe, ein kurzes Mauzen und leises Fauchen - das war es dann aber schon. Man hat sich dann auf Abstand taxiert, Lily war diesmal devot zurück haltend, Mockie hat dann eine Runde Bällchen mit mir gespielt und hat Lily vom Sofa aus zuschauen lassen, nach dem Motto "das ist mein Mensch und mit dem spiele ich". Seitdem ist Ruhe. Wobei ich Mockie schon anmerke, dass ihm diese neue Katze im Haus nicht so recht ist. Er geht weg, wenn sie in seine Nähe kommt und ist etwas verstimmt. Zu uns ist er aber immer noch liebevoll, er springt uns auf den Schoß und lässt sich ausgiebig streicheln. Das machen wir auch und versuchen ihm das Gefühl zu geben, dass er einfach der liebste Kater im Haus ist. Aber ein bisschen Sorgen mache ich mir da schon.

Bei Klaus war es anders:

Lily_Klaus_Tunnel.jpg


Auch er wollte ins Zimmer und ich habe ihn unter Spielen und Leckerli verfüttern rein gelassen. Klaus hat sich schon dafür schon interessiert, hat die ganzen Spielsachen entdeckt und findet dieses Zimmer seit dem super-toll. Dass da auch noch Lily drin ist, ist o.k. für ihn, solange sie nicht seine Leckerli wegfrisst oder ihn stört.

Aber insgesamt ist es so, dass man diese drei Katzen ohne weiteres allein in einem Zimmer lassen kann. Fauchen und Knurren gab es so gut wie gar nicht (na gut, Lily mag es nicht so, wenn Klaus ihr Hinterteil beschnüffelt 😉), Kämpfe schon gar nicht. Kuscheln tun sie jetzt allerdings nicht unbedingt. Speziell Klaus und Lily kommen in einem friedlichen Nebeneinander gut mit einander aus - bei Mockie muss ich noch schauen, dass er sich irgendwie an sie gewöhnt und nicht mehr eingeschnappt ist.

Eingewöhnung Iskra:

Iskra_Kopf.jpg
Iskra_Bett_spielt.jpg


Dieses Kapitel ist am anstrengendsten, aber auch am interessantesten. Und es kann auch sein, dass der Stand schon veraltet ist, während ich schreibe, weil sich da so viel bewegt. Hätte ich das hier vor zwei Stunden geschrieben, hätte es noch ein bisschen anders ausgeschaut.

Gut, zuletzt hatten wir den Stand, dass Iskra noch in der "ersten Eingewöhnungsphase" war, kaum was gegessen hat und sich eigentlich nur im Schrank versteckt hat. Ich habe gemerkt, dass sie gerne weiter nach oben wollte und da habt ihr mir den Tipp gegeben, was aus Kartons zu basteln. Nun ist es so, dass ich ein leidenschaftlicher Karton-Sammler bin und mein Mann die Teile gerne weg haben will. In diesem Fall also eine Win-Win-Situation - er hat eine Art Karton-Treppe für Iskra gebastelt. Dass mein Mann kein Statiker ist haben wir am nächsten Tag gemerkt, als das Teil umgefallen im Zimmer lag - kein vertrauensfördernde Maßnahme 😒 . Ich habe mir schon die größten Vorwürfe gemacht und geglaubt, dass damit alles zunichte gemacht ist, aber inzwischen hat sich raus gestellt, dass Iskra gar nicht so nachtragen ist und manche Fehler nicht so schlimm sind bei ihr.

Iskra_Schrank_oben.jpg


Auf alle Fälle hat sie, nachdem wir die Karton-Konstruktion etwas fixiert haben, diese dann doch angenommen und sie schläft ganz gerne im obersten Fach des Kleiderschranks - und schmeißt da auch gerne alles raus.

Trotzdem hat sie uns überrascht, als sie nach den zwei Tagen mit totaler Ruhe doch plötzlich auf dem Bett oder den Fensterbrett lag.

Iskra_Bett.jpg
Iskra_Fensterbrett.jpg


Näher kommen durfte man ihr aber nicht. Damit bin ich dann in die Phase "an Stimme und Präsenz gewöhnen" über gegangen, habe mich mehrmals am Tag in Abstand zu ihr gesetzt und habe ihr mit ruhiger Stimme etwas erzählt.
Manchmal mit zu ruhiger Stimme - das sah dann anfangs so aus

Iskra_Bett_angespannt.jpg

und währen meiner Geschichte dann so
Iskra_Bett_schlafend.jpg


Meine Kinder meinten schon, dass es gut ist, dass ich nicht Lehrer oder Pfarrer geworden bin 😀

Nach drei Tagen habe ich dann Iskra anscheinend so gelangweilt, dass sie mir entgegen gekommen ist, als ich mich an der Tür angekündigt habe (nach dem Tipp hier sage ich ihr immer durch die Tür, dass ich jetzt rein komme und sie keine Angst haben muss, bevor ich die Tür langsam öffne).
Das kam jetzt unerwartet schnell - ich hatte zwar einen Feder-Wuschel da, aber kein Kissen zur Hand, um meine Hand zu verdecken. So habe ich dann halt angefangen, mit ihr zu spielen, ohne die Hand groß zu bewegen. Und nachdem sie zuerst misstrauisch geschaut hat, hat sie voller Euphorie und immer wilder drauf gehaut. Es war eigentlich schon ziemlich spät und ich war sehr müde, drum wollte ich die Gute-Nacht-Geschichte mit ihr eigentlich kurz halten, aber so haben wir eben noch eine Stunde gespielt, bis sie Hunger bekommen hat und aufs Klo musste.

Danach ging alles sehr schnell vorwärts. Sie kam mir immer freudig entgegen, wenn ich ins Zimmer gekommen bin, wir haben gespielt und ich habe immer mehr gemerkt, dass sie gerne gestreichelt werden würde. Sie hat sich an Gegenstände geschmiegt, auch an den Stab des Feder-Wuschels, hat getrippelt und getretelt, auch ein bisschen an meiner Hand geschnuppert, aber vor den letzten Schritt ist sie immer noch zurück geschreckt. Und ich wollte ihr nichts aufzwingen.
Aber als ich jetzt vor zwei Stunden in ihr Zimmer gekommen bin, hat sie sich plötzlich an meine Hand geschmiegt und es zugelassen, dass ich sie streichle und kraule. Und seitdem haben wir eine Mega-Schmusekatze hier, die gar nicht genug bekommen kann 😀

Und damit zu meinen letzten Problemen:
Iskra frisst inzwischen auch einigermaßen, allerdings nur Miamor Cat Cream. Davon aber so ca. acht Stück am Tag. Sie hat aber nichts gegen Kauen - Miamor "Sensible Snacks" ist das andere, was sie mag (und die sind meinen Katern oft zu groß und zu hart), bzw. auch Dreamies und ab und zu ein bisschen Trockenfutter.
Das ist natürlich jetzt so, als ob sich ein Mensch nur von Pralinen ernährt. Ich bin sowas von froh, dass sie was isst, aber gesund ist etwas anderes.
Parallel habe ich schon folgendes bei ihr probiert:
  • Macs, Mjamjam, Herrmanns
  • Purina One, das Junk-Futter, das Klaus am liebsten isst
  • Thunfisch in Saft oder in Öl - das ist das einzige, wovon sie einmal zumindest gekostet hat
  • Thunfisch-Katzenfutter
  • Hühnchenfilets - roh und gekocht
  • Hühnchenleber
  • Hipp Babynahrung, püriertes Hähnchen
Keine Chance, sie beachtet das nicht mal. Nun möchte ich sie nach all den Fortschritten, die wir in so kurzer Zeit gemacht haben, nicht durch konsequente Nahrungsumstellung vergrätzen. Ich könnte mir nur vorstellen, dass ich vielleicht nach und nach normales Futter unter die Cat Cream mische und schaue, ob sie es annimmt. Oder gibt es noch einen Tipp für "normales" Futter, dem keine Katze widerstehen kann?

Die andere Frage, die sich mir stellt ist, wann ich sie mit Lily zusammen lasse. Der Gedanke war ja, zwei gleichaltrige Katzen zu haben, die miteinander spielen können. Und auch, dass Lily Iskra mit ihrer Offenheit etwas ansteckt. Allerdings ist Lily - auch wenn es jetzt nicht mehr so schlimm ist - eine Futtervertilgerin. Wenn ich die mit Iskra zusammen lasse, bleibt für diese nichts mehr übrig. Außerdem ist Iskra immer noch etwas ängstlich. Z.B. faucht sie, trotz aller Fortschritte, schon noch, wenn mich mich voll aufrichte und normal durchs Zimmer gehe.

Und dann eben noch meine Angst, dass ich meinen sanftmütigen Mockie noch mehr verletze, wenn er merkt, dass da noch eine zweite neue Katze ist, wo er schon mit Lily so unglücklich ist. Dabei habe ich mir bei unserem sozialen Mockie eigentlich am wenigsten Sorgen gemacht...
 

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Sorry, ich wollte schon länger schreiben, aber ich muss schon sagen, dass die letzte Woche mit Arbeit nebenher ziemlich anstrengend war.
Aber ich geh die Themen mal systematisch durch:

Eingewöhnung von Lily:

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Vergesellschaftung von Lily mit unseren Katern:
Die Fauch-Knurr-Attacke von Lily durch den Türspalt hat Mockie ihr anscheinen doch etwas übel genommen. Einen Tag später wollte er wieder ins Lily-Zimmer (das eigentlich das Zimmer meines Sohn bzw. mein Homeoffice ist), als ich gerade mit Lily gespielt habe. D.h. Lily war diesmal mitten im Zimmer und Mockie ist ganz langsam rein gekommen. Ich habe gleich versucht, mit den beiden zu spielen und hab Leckerli verteilt. Das hat die beiden aber nicht interessiert. Mein Schmuse-Kater hat Laute von sich gegeben, die ich von ihm noch nie gehört habe, ein kurzes Mauzen und leises Fauchen - das war es dann aber schon. Man hat sich dann auf Abstand taxiert, Lily war diesmal devot zurück haltend, Mockie hat dann eine Runde Bällchen mit mir gespielt und hat Lily vom Sofa aus zuschauen lassen, nach dem Motto "das ist mein Mensch und mit dem spiele ich". Seitdem ist Ruhe. Wobei ich Mockie schon anmerke, dass ihm diese neue Katze im Haus nicht so recht ist. Er geht weg, wenn sie in seine Nähe kommt und ist etwas verstimmt. Zu uns ist er aber immer noch liebevoll, er springt uns auf den Schoß und lässt sich ausgiebig streicheln. Das machen wir auch und versuchen ihm das Gefühl zu geben, dass er einfach der liebste Kater im Haus ist. Aber ein bisschen Sorgen mache ich mir da schon.

Aber insgesamt ist es so, dass man diese drei Katzen ohne weiteres allein in einem Zimmer lassen kann. Fauchen und Knurren gab es so gut wie gar nicht (na gut, Lily mag es nicht so, wenn Klaus ihr Hinterteil beschnüffelt 😉), Kämpfe schon gar nicht. Kuscheln tun sie jetzt allerdings nicht unbedingt. Speziell Klaus und Lily kommen in einem friedlichen Nebeneinander gut mit einander aus - bei Mockie muss ich noch schauen, dass er sich irgendwie an sie gewöhnt und nicht mehr eingeschnappt ist.

Näher kommen durfte man ihr aber nicht. Damit bin ich dann in die Phase "an Stimme und Präsenz gewöhnen" über gegangen, habe mich mehrmals am Tag in Abstand zu ihr gesetzt und habe ihr mit ruhiger Stimme etwas erzählt.
Manchmal mit zu ruhiger Stimme - das sah dann anfangs so aus

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und währen meiner Geschichte dann so
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Meine Kinder meinten schon, dass es gut ist, dass ich nicht Lehrer oder Pfarrer geworden bin 😀

Und dann eben noch meine Angst, dass ich meinen sanftmütigen Mockie noch mehr verletze, wenn er merkt, dass da noch eine zweite neue Katze ist, wo er schon mit Lily so unglücklich ist. Dabei habe ich mir bei unserem sozialen Mockie eigentlich am wenigsten Sorgen gemacht...
Bis auf kleine Unsicherheiten ist das doch toll gelaufen mit den beiden neuen Mädels und deinen beiden Jungs.
Ich hatte richtig Spaß, deinen Bericht zu lesen, weil du das so nett beschrieben hast, wie die Eingewöhnung läuft. Lily ist ja ganz schnell aufgetaut und hat ihr neues Zuhause für sich entdeckt. Dass Iskra beim Vorlesen eingeschlafen ist, spricht für eine sanfte Stimme bei dir und wenig Angst bei Iskra. Ich glaube, dass du dir um Mockie keine Sorgen machen musst, vom Temperament her könnte es vielleicht zwischen ihm und Iskra gut laufen. Das wird schon werden, dass dein sanftmütiges Katerchen doch noch eine Kuschelpartnerin findet. 🥰
 
Frisst Iskra Trockenfutter? Dann würde ich beginnen, mit ihr zu clickern mit Target. Wenn der Clicker zu laut ist, einwickeln. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr das gut tut.

Zum Futter kann ich leider nicht viel beitragen, was hat sie vorher gekriegt? Versuch es vielleicht mal mit einem Miamor Trinkfein. Wenn sie das mag, kannst du darin dann auch ein bisschen Nafu versenken. Rohes Huhnfilet hat sie ja nicht genommen, aber versuch es mal mit Gulaschwürfeln oder Hühnerflügeln, vielleicht auch Hühnerherzen. Mit ihrer Vorgeschichte könnte ich mir vorstellen, dass sie damit mehr anfangen kann. Wenn es roh nicht geht, vielleicht leicht angebraten?

Katzen sind ja immer für eine Überraschung gut, aber ich würde die Kätzinnen noch auf keinen Fall zusammenlassen. Meine persönliche Erfahrung gerade mit Kätzinnen, besonders, wenn sie noch keine Bindung aneinander haben, ist leider, dass sie gerne zueinander in Konkurrenz gehen. Und Straßenkatzen sind sowieso durch den Überlebenskampf darauf geeicht, sich tendenziell aggressiv zu verhalten. Ich hätte Sorge, dass Lily Iskra komplett an die Wand spielt und sie noch verstörter wird. Als Model zu fungieren, ist schon gut, aber so wie du die Kätzinnen beschreibst, sind sie noch zu weit voneinander entfernt. Ich würde erst darauf hinarbeiten, dass Iskra eine gewisse Bindungssicherheit zu dir hat. Gerüche austauschen kannst du ja schon mal.

Agila
 
Und dann eben noch meine Angst, dass ich meinen sanftmütigen Mockie noch mehr verletze, wenn er merkt, dass da noch eine zweite neue Katze ist, wo er schon mit Lily so unglücklich ist. Dabei habe ich mir bei unserem sozialen Mockie eigentlich am wenigsten Sorgen gemacht...

Kommt mir irgendwie bekannt vor. Gerade sie super sanften, gutmütigen Katzen können das aggressive Verhalten überhaupt nicht verstehen. Das wird alles ein bisschen dauern, fürchte ich. Für Lily fühlt es sich vermutlich an, als sei sie im 7. Himmel gelandet. Das ist jetzt alles ihrs das und wird vehement verteidigt. Das will sie keinesfalls teilen.

Mit gemeinsamer positiver Aktivität kannst du vermutlich schon etwas erreichen und ich würde Lily durchaus klar machen, dass ihr Verhalten unerwünscht ist, um sie etwas einzugrenzen. Damit stärkst du auch Mockie.

Agila
 
So, jetzt traue ich mich mal, den neuesten Stand zu beschreiben. Denn immer, wenn ich in letzter Zeit über eine tolle neue Entwicklung schreiben wollte, war ich am nächsten Tag wieder etwas frustriert, weil halt alles doch noch nicht so optimal war 😕

Aber ich fange erst Mal mit dem Positiven an:
Meine Tochter ist seit letztem Sonntag zur Unterstützung bei der "Katzeneingewöhnung" hier. Das ist zum einen eine große Erleichterung, weil sie doch einige "Schichten" beim Kuscheln / Bespaßen / Beaufsichtigen übernimmt. Und zum anderen ist sie in manchen Punkten nicht so übervorsichtig wie ich und macht manches, an das ich mich noch nicht ran getraut hätte.

Lily:
Weil Lily einfach nicht mehr eingesperrt sein wollte - egal ob es sich um ihr Zimmer oder das Wohnzimmer oder irgendeinen anderen Raum mit Tür gehandelt hat - und weil sie auch immer voller Vertrauen zu uns gelaufen ist, lassen wir sie jetzt im ganzen Haus rumlaufen wie sie will. Dadurch ist sie noch entspannter - und sitzt jetzt immer an einem Fenster, um da raus zu schauen 😀
Neue Räume, wie zum Beispiel der Wintergarten, faszinieren sie und sie hat eigentlich nie Angst.

Lily_Wintergarten_01.jpg
Lily_Wintergarten_03.jpg
Lily_Wintergarten_02.jpg


Sie hat sich inzwischen auch in unsere Katzen-Community vollkommen integriert. Mit Klaus, der ein ähnliches Temperament hat wie sie, hatte sie ja nie Probleme. Aber selbst Mocki und sie "näseln" inzwischen freundschaftlich, wenn sie sich treffen und sie können auch problemlos an zwei nebeneinander stehenden Futternäpfen fressen. Aber, ja, Mocki bekommt sehr viele Streicheleinheiten und wird viel gelobt, wenn er ihre Nähe zulässt, wobei wir da auch kein Drama drum machen.
Der nächste Schritt hier ist nur noch, dass sie nach draußen darf. Laut Katzen-Schutzstelle sollen wir damit aber acht Wochen warten. D.h. sie dürfte dann Mitte Dezember das erste Mal raus. Was auch deshalb gut ist, weil es da bei uns bestimmt ungemütlicher als in Zadar ist und es sie hoffentlich bald wieder ins Haus treibt 😉 . Ach ja, den Kurs "Wie klappt das mit der Katzenklappe" muss sie vorher noch absolvieren. Ein paar Versuche haben wir schon mit ihr gemacht (das geht auch zu zweit besser - der eine schiebt das Tier durch die Klappe, der andere nimmt es entgegen und wiederholt es von der anderen Seite 😀 ), aber so ganz traut sie dem Ganzen noch nicht.
Wir müssen nur ein bisschen aufpassen, weil ihre Straßenkatzen-Vergangenheit doch immer wieder durchkommt. So kann es schon vorkommen, dass sie einem das Brot aus der Hand klaut und damit wegrennt oder sie plötzlich im Kühlschrank sitzt, wenn man den auf macht 😆

Iskra:
Hier herrscht eben noch einiges auf und ab.
Was überraschend gut gelaufen ist, ist die Vergesellschaftung mit den anderen Katzen. Ich habe mit meiner Tochter über eure Ratschläge gesprochen und meine Tochter kam auf die Idee, dass wir die Zusammenführung über den Balkon machen könnten, der vor dem Iskra-Zimmer und dem Nebenzimmer verläuft und von jedem Zimmer einen Zugang hat. Weil uns unser Streuner Flitzi allerdings schon mal demonstriert hat, wie man von diesem Balkon im ersten Stock über das angrenzende Vordach problemlos in den Garten kommt, hat meine Tochter ihn "gesichert". Mangels fehlenden Material und Erfahrung ist diese Sicherung aber genauso professionell, wie die Karton-Treppe zu Iskras oberen Schrankfach und ich habe darauf bestanden, dass da keine Katze unbeaufsichtigt hin darf.
Das Ende vom Lied war, dass keine der "Zusammenführungen" über diesen Balkon statt gefunden hat, aber Iskra diesen Balkon total toll findet.

Iskra_Balkon.jpg


Die bisherigen Vergesellschaftungen sind bisher so abgelaufen:
  • Wir haben Lily, die in Iskras Zimmer wollte (weil ihr jetzt ja das ganze Haus gehört und sie damit das Anrecht hat, jedes Zimmer zu betreten 😉 ) rein gelassen, haben sie aber noch etwas festgehalten. Iskra saß gerade am Fensterbrett und als Liliy sie gesehen hat, hat sie furchtbar gefaucht und geknurrt. Wie @Agila richtig schreibt - da hat die Straßenkatze eine Konkurrentin entdeckt. Noch dazu war Lily ja im Revier der Konkurrentin und das hat sie bestimmt nochmals verunsichert. Also, Zusammenführung sofort beendet. Während Lily fauchend und spuckend am Boden saß und von uns an größeren Unsinn gehindert wurde, saß Iskra seelenruhig auf ihrem erhöhten Fensterbrett und hat sich geputzt. Nun weiß ich schon, dass Putzen bei Katzen auch eine Stressreaktion ist. Aber irgendwie hat sie so ruhig gewirkt, dass man meinen konnte, sie wolle sich für ihren ersten Katzenbesuch schön machen.
  • Zweiter Versuch: wir spielen mit Iskra in ihrem Zimmer, das mal das Zimmer meiner Tochter war, die jetzt aber ins Lily-Zimmer, das mal das Zimmer meines Sohns war, umsiedeln musste, als Klaus durch Kratzen an der Tür deutlich gemacht hat, dass er rein will. Schließlich waren da seine Menschen drin und Geheimnisse darf es da einfach nicht geben. Nun wussten wir ja schon von der Zusammenführung mit Lily, dass Klaus der totale Gemüts-Kater ist und keinerlei Probleme mit anderen Katzen hat, solange er deren Futter bekommt und die Spielsachen dort benutzen darf. Also haben wir ihn rein gelassen. Und dann kam die große Überraschung für uns: Iskra ist sofort freudig zu ihm hingelaufen und hat ihn neugierig beschnüffelt. Da war selbst unser souveräner Kater etwas überrascht, aber gut, Fressen und Spielsachen waren da und die beiden haben keinerlei Probleme miteinander.
  • Zusammenführung mit Mocki: Ehrlich gesagt, hatte ich davor am meisten Bammel. Nicht wegen Iskra - aber Mocki war ja schon wegen Lily leicht verschnupft, wie würde er auf noch eine Katze im Haus reagieren? Auch Mocki wollte ins Iskra-Zimmer, in dem gerade Iskra zusammen mit Lily drin war. Denn inzwischen können wir Iskra und Lily auch zusammen lassen. Lily ist da ähnlich wie Klaus: solange Fressen und Spielzeug da sind, ist auch die Konkurrenz-Kätzin egal. Und wir haben gelernt, dass Katzen, die man festhält oder an irgendetwas hindert oft aggressiver reagieren, als wenn man sie einfach machen lässt (siehe die Begegnung von Lily und Mocki durch den Türspalt oder Lily, die festgehalten wird). Wir machen also die Tür auf, Mocki sieht die beiden und dreht sich sofort um und geht wieder. Kein guter Start 🙁 Den Tag drauf will Mocki doch wieder rein - diesmal ist nur Iskra drin. Mocki geht rein, schaut sich alles an, während Iskra sich ganz ruhig im Hintergrund hält. Im Gegensatz zur Begegnung mit Lily ist auch Mocki ganz ruhig. In der Zwischenzeit hat sich Iskra auf Bett gelegt, um von da aus alles zu beobachten, als Mocki auch auf das Bett springt und sich neben sie legt. Am Ende sah das so aus:

    Mocki_Iskra.jpg


    Gut, anfangs ohne das hyperaktive Tier im Hintergrund, dass die Idylle gestört hat und erst raus gegangen ist, als sie Iskras Leckerlies gefressen hatte. Aber am Ende war ich glatt in einer Zwickmühle, weil ich nicht wusste, ob ich die beiden einfach über Nacht zusammenlassen kann, weil Mocki auch keinerlei Anstalten gemacht hat, da jemals wieder raus zu wollen.
    Klingt jetzt albern, aber ich hätte vor Erleichterung heulen können.
Fazit für mich:
Iskra hat mit anderen Katzen überhaupt kein Problem. Oder - wie meine Tochter sagt - sie hat mit anderen Katzen, in Gegensatz zu Menschen, noch keine schlimmen Erfahrungen gemacht. Und, Iskra war keine Straßenkatze. Sie hat als Welpe irgendwo gelebt, bis sie im Müllbeutel weggeworfen wurde und ist dann anschließend gleich ins russische Tierheim gekommen. Da war es bestimmt auch kein Zuckerschlecken. Aber anscheinend ist sie dadurch sozialer und weniger auf Krawall gebürstet wie Lily. Das entspricht eher dem Naturell von Mocki.
Und dann kommt noch eine ziemlich an den Haaren herbei gezogene Theorie von mir, wie sie nur Menschen haben können: Iskra sieht mit ihrem halblangen roten Fell Mockies verstorbenem Freund Arnie sehr ähnlich. Vielleicht findet er es toll, wenn er jetzt eine weibliche Version von Arnie wieder bekommt?
Egal, was auch immer - Mocki mag Iskra. Er beschnüffelt sie freundlich und liegt gerne zusammen mit ihr in ihrem Zimmer.
Das gilt übrigens auch für Klaus und Lily, die hier gerade auf meiner Tochter in ihrem Bett liegen und leichte Probleme aufwerfen, wie sie denn heute schlafen soll 😆 . Wobei bei uns der Grundsatz herrscht, dass sich der Mensch nach der Katze zu richten hat und sie nicht stören darf:

Klaus_Lily.jpg

Übrigens:
ich befürchte, dass hier einige kritisieren werden, weil unsere Katzen Halsbänder tragen. Das stimmt leider und ist ein Kompromiss bei uns. An diesen Halsbändern sind nämlich die Sender vom Loc8tor befestigt, mit dem wir die Möglichkeit haben, unsere Katzen zu finden, wenn wir sie suchen. D.h. Katze kann sich frei bewegen, so lange sie den Loc8tor trägt. Das hat Lily davor bewahrt, dass sie letztens ewig in der Speisekammer eingesperrt war, weil sie mir nachgelaufen ist - da war schließlich was Essbares drin - was ich nicht gemerkt habe und die Tür geschlossen habe. Und unsere anderen Katzen haben wir dadurch schon aus den Garagen, Kellern und - das war Mockis schlimmstes Erlebnis - aus der Lebendfalle des Nachbarn gerettet. Wir achten aber penibel darauf, dass die Halsbänder richtig sitzen und sich bei Zug leicht selbst öffnen. Weswegen wir öfters Mal nicht die Katze, sondern das Halsband mit Sender mit dem Loc8tor suchen 😕

Ich splitte hier mal auf, weil es sonst zu lang wird...
 
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...und mach dann hier weiter:

Ansonsten geht es in kleinen Schritten voran:
Iskra isst jetzt (bzw. schleckt ihre Paste auf 😒 ), wenn jemand von uns im Zimmer ist. Und sie leckt uns auch - nach anfänglichen Zögern - Paste vom Finger.
Außerdem dürfen wir bei ihr im Zimmer inzwischen aufrecht gehen und es ohne Federwedel in der Hand betreten. Bisher wurden Verstöße dagegen mit Grollen von ihrer Seite quittiert.

Und damit komme ich zu den Punkten, die mich wieder etwas verzweifeln lassen:
Iskra ist durch den Balkon auf den Geschmack der Freiheit gekommen und sieht nicht ein, dass sie da nicht immer hin kann. D.h. meine liebe, ruhige Katze kann jetzt plötzlich miauen und an der Scheibe der Fenstertür hoch springen, weil sie nicht raus darf. Und sie ist unzufrieden mit uns, weil sie das nicht immer darf.
Und, noch schlimmer, sie will jetzt endlich, wie Lily auch, aus dem Zimmer raus. Nun ist nebenan ein Zimmer, in das sie erst Mal gar nicht darf, weil da sehr viele Versteckmöglichkeiten sind. Vor allem ein Schrank, hinter den Katze leicht schlüpfen kann und wo man sie evtl. erst wieder raus bekommt, wenn man den Schrank abbaut. In dem Zimmer ist aber auch eine Couch, die sich der Streuner Flitzi als Schlafplatz auserkoren hat, weswegen hier immer offen ist. Nun ist Iskra noch flinker beim Ausbrechen als Lily und das Öffnen der Tür vom Iskra-Zimmer hat jetzt schon öfter zu einem Aufschrei und heftigem Haschen nach ihr geendet. Also, absolute No-Gos beim Vertrauensaufbau mit ängstlichen Katzen. Das hat jetzt dazu geführt, dass Iskra nicht mehr so schmusig ist und sich auch nicht mehr so oft streicheln lassen will, wie zuvor. Und zu totalen Gewissenbissen bei mir.
Nun ist aber Iskra halt noch sehr viel ängstlicher als Lily und kommt nicht auf einen zugelaufen, wenn man in die Nähe kommt - es ist eher das Gegenteil der Fall. Und so wirklich verstecksichere Zimmer sind bei uns nur das Lily-Zimmer und das Iskra-Zimmer. Nachdem sich Iskra inzwischen doch kleine Strecken tragen lässt haben wir sie ab und zu mal ins Lily-Zimmer (ohne Lily drin) verfrachtet. Aber das hat sie auch bald gelangweilt. Auch sie will keine Beschränkungen mehr durch Türen.
Nun hat meine risikofreudige Tochter heute den Versuch gestartet, sie in einer Guided-Tour durch die nicht so riskanten Zimmer gehen zu lassen. Das hat dann mit einem Happening fast aller unserer Katzen (Mocki hat irgendwo gepennt) im verschlossenen Wintergarten geendet und ist fast komplikationsfrei - einmal hat Iskra hinter einem Sofa gesteckt und sich schwer überreden lassen, da wieder raus zu kommen - über die Bühne gegangen:

Katzen_Wintergarten.jpg


In den Bereichen, die Iskra schon kennt, also den Gang vor ihrem Zimmer und dem Lily-Zimmer, ist Iskra inzwischen schon relativ relaxt, aber beim Rest ist sie doch noch etwas verängstigt. Aber seit heute sehe ich es etwas optimistischer, dass wir ihr nach und nach den Rest des Hauses vorstellen können, um ihr dann letztendlich das ganze Haus frei zugänglich zu machen. Denn ich befürchte, dass sie nie so offen wie Lily werden wird und wir können sie deswegen ja nicht ewig einsperren.

Und dann ist da immer noch ihre Fress- bzw. Nicht-Fress-Angewohnheit.

Ich habe gleich Leonardo besorgt und meine anderen Katzen finden es auch toll. Iskra rührt es nicht an. Ich mixe es ihr ganz fein zerdrückt in ihre Paste. Sie schafft es trotzdem, um die mikroskopisch kleinen Leonardo-Fragmente herum zu lecken. Ich habe auch den Drink von Leonardo gekauft. Den hat sie einmal aufgeschleckt (die gröberen Teil blieben natürlich in der Schale), aber es ist bei dem einen Mal geblieben. Paste, Dreamies und getrocknete Hühnchen-Würfel. Sonst geht nichts. Ich habe ihr alle möglichen anderen Leckerlies besorgt. Die gefriergetrockneten Hühnchenherzen von catz finefood hat sie sogar einmal gegessen, als ich sie ihr einzeln hin gelegt habe, aber auch das war nur eine Einmal-Aktion. Heute habe ich ihr viel Plastikmüll erzeugende, zerlegte Premium Hühnchen Filets von Vitakraft angeboten. Hat zu höflichen Schnuppern, aber nicht zum Fressen geführt. Ich habe es mit total zermantschtem Kitten-Mousse versucht - keine Chance.
Trockenfutter isst sie. Ein bisschen. Ich habe ihr letztens abgezählt neun Trockenfutter-Teilchen hin gelegt, davon hat sie über Nacht tatsächlich vier gefressen.

Rohes Huhnfilet hat sie ja nicht genommen, aber versuch es mal mit Gulaschwürfeln oder Hühnerflügeln, vielleicht auch Hühnerherzen. Mit ihrer Vorgeschichte könnte ich mir vorstellen, dass sie damit mehr anfangen kann. Wenn es roh nicht geht, vielleicht leicht angebraten?
Ganz klein geschnittenes Hühnchenfilet mochte sie ja weder roh noch gekocht, Hühnchenleber haben wir nur roh versucht - natürlich auch ohne Erfolg. Aber vielleicht versuche ich es nochmal mit Herzen (roh und gekocht) oder Flügeln (soll ich sie die ganz geben? Ich habe etwas Angst wegen der Knochen, nachdem ich mal einer meiner Katzen ein Knochenteil aus dem Schlund ziehen musste). Oder vielleicht sind wir ja tatsächlich zu Geflügel-lastig und ich versuche es mal mit Fisch oder Rind. Gut, dass wir die ewig hungrige Lily haben, die sich über alles freut, was Iskra nicht will.
Frisst Iskra Trockenfutter? Dann würde ich beginnen, mit ihr zu clickern mit Target. Wenn der Clicker zu laut ist, einwickeln. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr das gut tut.
Das mit dem Clicker habe ich gerade erst gelesen. Damit habe ich eigentlich gar keine Erfahrung, aber ich mache mich da mal schlau.
Nun wirkt Iskra jetzt nicht gerade mager. Vielleicht braucht sie einfach nicht viel.
Mein Problem bei dem Thema ist halt: Wie soll ich das denn machen, wenn sie sich im ganzem Haus bewegt? Wir haben eine Katzen-Fress-Station in der Küche und wenn ich da Iskras Paste und Leckerlies hin stelle, freuen sich alle anderen, aber Iskra bekommt nichts.

Obwohl jetzt der "Bericht der Woche" wieder ewig lang geworden ist und wahrscheinlich keiner bis zum Ende durchhält noch ein Wort zu den Ratschlägen:

Ich finde eure Tipps total toll und ohne sie wäre die ganze Geschichte wahrscheinlich ziemlich den Bach runter gegangen. Manche kann ich nicht so einfach umsetzte, wie die Gittertür, aber dann suchen wir entsprechende Alternativen. Ich bin hier, weil ich oft wirklich nicht weiter weiß und natürlich nehme ich alles dankbar auf. Ich wäre ja blöd, wenn ich es nicht so machen würde...
 
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Hi sMurterl,

ganz toll, was du berichtest! Das läuft doch fast alles schon ganz gut. Ich finde, ihr macht Riesenfortschritte und alles könnte viel komplizierter sein.

Freigang sollte wirklich erst dann gegeben werden, wenn die Katzen eine sichere Bindung an ihr neues Zuhause haben, wann das ist, hängt von der Katze ab. Clickern bei Iskra wäre deshalb gut, damit sie die Scheu verliert und selbstbewusster gegenüber euch wird. Aber es ist natürlich nur eine von vielen Möglichkeiten. Ich finde halt, es hilft beim Handling, z.B. in die Transportbox bringen oder wiegen (was bei ihr jetzt auch kein Luxus wäre, durch ihr Puschelfell kann man schlecht sehen wie dünn oder dick sie ist, auf den Fotos). Setzt halt voraus, dass sich die Katzen über Futter steuern lassen. Hab ehrlich gesagt, wenig Idee, warum sie so schlecht frisst. Da sie Russin ist, würde ich es tatsächlich mal mit Fisch versuchen. Schmusy Goldbarsch finden viele Katzen unwiderstehlich, ist allerdings kein Alleinfuttermittel.
Kann es mit den Zähnen zu tun haben? Ich kenne mich mit ganz jungen Katzen nicht aus, wann haben die ihren Zahnwechsel? Hab ich das richtig verstanden, dass sie erst ein halbes Jahr alt ist? Kittenfutter hast du auch versucht? Ich gebe das tatsächlich gelegentlich auch meinen erwachsenen Katzen. Futterstation ist tatächlich schwierig, du wirst sie eher getrennt füttern müssen, denke ich.

Senderhalsband ist prima, wenn es einen Sicherheitsverschluss hat, was ja der Fall ist. Gerade in ländlichen Gegenden finde ich ein Halsband wertvoll, denn jeder weiß dann, dass sie Katze ein Zuhause hat und außerdem kann man daran gut die Telefonnummer anbringen.

Ich freue mich wirklich für euch und bin gespannt, was ihr weiter berichtet.

Agila
 
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Ich schließe mich der Rückmeldung von @GroCha an, ich lese deine ausführlichen Berichte auch gerne und finde, dass alle (auch Iskara) tolle Fortschritte gemacht haben. Ich würde auch keine Gittertür mehr einsetzen und am besten auch die Türen innerhalb der Wohnung offen lassen.

Schön ist übrigens, dass deine Tochter dich unterstützt und dir auch damit Mut macht, etwas auszuprobieren. Sie hat das bei Iskara ja wirklich gut hinbekommen, ihr die Wohnung zu zeigen. 👍
 
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Hi ihr,
leider habe ich es mit dem "Bericht der Woche" gestern nicht mehr geschafft. Aber nachdem über diese Woche hauptsächlich Positives angereichert durch einige "Merkwürdigkeiten" und Fragen passiert ist, sollte es diesmal gar nicht so lange werden. Sage ich jetzt - wahrscheinlich wird es wieder so lang, dass ich das Ganze aufteilen muss 😉

Und nachdem ich diesmal einen wichtigen Punkt nicht wieder ans Ende setzen will, den man dann nur liest, wenn man sich durch meinen ewig langen Text gequält hat, mache ich es diesmal am Anfang:
Mir ist es fast ein bisschen peinlich, dass ihr mir so nette Sachen sagt. Denn eigentlich bin doch ich diejenige, die voll von euch profitiert. Ich hatte ja ein bisschen Bedenken mein Anliegen in ein Forum zu schreiben. Gerade wenn es um Tiere geht kann man ja ganz leicht ins Fettnäpfchen treten und in der Luft zerrissen werden. Stattdessen wurde mir hier soviel Mut gemacht, ich habe so viele wertvolle Ratschläge bekommen und ich habe so viel dazu gelernt, dass ich ziemlich überwältigt bin. Ich kann es nur wiederholen: dass das alles so gut geklappt hat (ja, ich bin inzwischen schon so weit, dass ich die Vergangenheitsform benutze 🙂 ) ist in erster Linie euer Verdienst. Ohne euch hätte ich einiges vermasselt. Kurz gesagt: ich fühle mich sauwohl hier und ich hoffe, dass ich mit den Erfahrungen, die ich durch diese Aktion gewonnen habe, auch mal anderen weiter helfen kann.

Gut, wie ist es diese Woche gelaufen? Tatsächlich brauche ich einige Themen nach drei Wochen mit unseren Youngstern gar nicht mehr erwähnen:

Lilly (die nach tagelangen Debattieren im Familienrat jetzt Tinka heißt, aber das lasse ich hier - es ist schon alles verwirrend genug):
Lilly ist voll integriert, läuft überall im Haus rum und versteht sich blendend mit allen anderen. Da fehlt nur noch der Schritt des ersten Freigangs.

Vergesellschaftung:
Außer dass wir jetzt vier Katzen (mit dem Streuner Flitzi viereinhalb) haben ist die Situation irgendwie wie vor einen Monat: man lebt so nebeneinander her, ab und zu begrüßt man sich durch einen Nasenstüber, keiner hat Lust auf Randale. Klaus freut sich über viele Futterplätze im Haus und zusätzliches Spielzeug. Mockie hat eine große Zuneigung zu Iskra und kommt auch mit Lily gut klar.
Tatsächlich hätte ich bis vor einer Stunde gesagt, dass sich nur Lily und Iskra noch ein bisschen fremd sind. Was nicht heißt, dass sie sich nicht mögen. Aber man ist immer geneigt ihnen zu zurufen: Hey, wir haben euch als zwei gleichaltrige extra zusammen geholt, jetzt spielt gefälligst auch zusammen. Also, genau sowas, was ich selbst als Kind gehasst habe.

Iskra (die jetzt mit der selben Bemerkung wie oben Moisha heiß):
Hier hat sich tatsächlich einiges getan. Zum einem habe ich jetzt das Gefühl, dass sie uns inzwischen einfach vertraut. Sie kommt auf einen zugelaufen, wenn man ins Zimmer kommt - na gut, was daran liegt, dass die Tür auf geht und sie raus will 😉 - , sie will gestreichelt werden oder spielen und sie lässt sich wunderbar tragen und schmiegt sich ein einen, wenn sie ängstlich ist. Und sie lässt es zu, dass man sie beim Fressen - also beim Aufschlecken ihrer Paste und den Verzehr von 5-6 Leckerlies - beobachtet. Das wäre vorletzte Woche noch nicht möglich gewesen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ihr unsere Gesellschaft sogar ein bisschen Sicherheit gibt.
An dieser Stelle gleich mal ein dickes Dankeschön an @Agila wegen den Hinweis mit den Clicker. Ich habe mir einen Clicker mit Target besorgt und mir youtube-Videos angeschaut, weil ich keine Ahnung hat, wie sowas funktioniert. War jetzt natürlich etwas schwierig, weil es da immer hieß, dass man als Belohnung Leckerlies geben soll. Wie macht man das mit einer Katze, die sich standhaft weigert, mehr als ein Minimum zu fressen? Aber die Bemerkung, dass man damit den Tier Halt und Unterstützung geben kann hat mir zu Denken gegeben. Nun habe ich über die Jahre so einen "Katzen-Laut" entwickelt, so eine Art "quietschendes Einsaugen von Luft zwischen die Zähne", den ich immer benutze, wenn ich die Katzen rufe, wenn ich ihnen mitteilen will, dass der Fressnapf aufgefüllt wird und wenn ich sie von einer gefährlichen Situation weg holen will. Das Ganze ist allein für Katzen reserviert. Dass sowas auch eine Art "Stütze" für ein Tier sein kann, war mir nicht klar. Aber ich habe das jetzt gegenüber Iskra immer wieder bewusst eingesetzt, vor allem wenn ich eine Unsicherheit bemerkt habe und tatsächlich waren diese Situationen dadurch wieder "bereinigt".
Iskra durfte die Woche über immer wieder Ausflüge im Haus machen und mit der Zeit wurde sie sicherer und ist normal und nicht mehr geduckt gelaufen. Dadurch war sie aber auch von ihrem "Spezialfutter" weg und anscheinend hatte sie dann beim Zurückbringen in ihr Zimmer tatsächlich Kohldampf, so dass sie sich - ich hatte die Paste noch nicht wieder aufgefüllt - plötzlich über das dort stehende "normale" Futter hergemacht hat. Schon komisch, wie glücklich einen solche Kleinigkeiten machen können...

Iskra_frisst.JPG


Nun muss ich zugeben, dass wenn ich normales Futter sage, ich nicht von hochwertigen Alleinfutter spreche. Was sie gefressen hat war Purina One, also viel Soße mit Flakes drin. Aber sowas ist ja schon mal ausbaufähig...
Und damit komme ich zu einer meiner Fragen: Sie hat natürlich die Soße aufgeschleckt und immer, wenn da ein "Stückchen" dabei war, hatte ich das Gefühl, dass das ungewohnt für sie war und sie es am liebsten ausgespuckt hätte. Auch wenn ich ihr ihr Schälchen mit Paste hin stelle und sie dort mit der Nase dran kommt zuckt sie sofort zurück, als ob sie etwas gestochen hätte oder so. Könnte sie da vielleicht sehr empfindlich sein und das evtl. der Grund sein, dass sie so wenig isst?
Also, von da ab hat sie zusätzlich zur Paste (ja, ich weiß, ich bin eine Paradebeispiel für Inkonsequenz und ich hätte ihr das Leckerlie-Zeug nicht mehr geben sollen) auch immer so einen Beutel Purina One am Tag verdrückt. Nicht wahnsinnig viel, aber für mich das Höchste.

Das nächste war, dass wir am Sonntag Besuch von einen befreundeten Ehepaar bekommen haben, die von unseren "Familienzuwachs" wussten. Abgemacht war, dass sie Lilly gerne sehen können, Iskra aber tabu ist. Aber dann ging die Bettelei los, ob man nicht nur einen kurzen Blick auf sie werfen könne. Habe ich schon mal gesagt, dass Konsequenz nicht meine Stärke ist? Also, bin ich ins Zimmer und habe die Tür einen Spalt aufgelassen, Iskra lag auf dem Bett und wollte gestreichelt werden. Nachdem sie so entspannt war, ist der Besuch dann ins Zimmer gekommen und Iskra hat sich tatsächlich von den ihr wildfremden Menschen kraulen und streicheln lassen und hat geschnurrt. Mein Mann, von dem sich Iskra bis vor kurzen nicht hat anfassen lassen, war ziemlich angepisst 😀

Nun war es bei Iskras Touren durchs Haus bisher immer so, dass sie sich entweder in geschlossenen Räumen aufgehalten hat oder das Treppenhaus bzw. den Flur mit einigen ausgewählten Zimmern unter Bewachung inspizieren durfte - war auch gut für meine Fitness 😉 Aber egal wie groß der Bereich, der ihr zur Verfügung stand war, nach einer Weile stand sie vor der geschlossenen Tür und hat jämmerlich miaut. Und wenn man das Tür zu ihren Zimmer auf gemacht hat, musste man schon sehr schnell sein, damit sie nicht raus geschlüpft ist.
Also haben wir gestern Abend beschlossen, dass sie auch in die "Freiheit des Hauses" entlassen werden kann. Nur als ich spätabends gemerkt hatte, dass sie nicht so Recht weiß, wo sie schlafen soll, habe ich sie in ihr Zimmer zurück gebracht. Auch damit sie da in Ruhe fressen kann, weil das alles so schnell gegangen ist, dass ich noch keinen Sure-Feed habe.
Nachdem sie gestern noch etwas nervös rum gelaufen ist, war das heute schon viel sicherer. Und vor ca. einer Stunde habe ich gesehen, dass sie zusammen mit Lilly durchs Haus läuft und die beiden Ansätze machen, sich zusammen zu tun:

Iskra_Lilly_schlafen.jpg
Lilly_Iskra_schlafen.jpg


Natürlich ist Iskra immer noch etwas nervös und natürlich vergisst sie auch wieder das Fressen. Aber seitdem sie rumstromern darf wie sie will, erscheint sie mir sehr viel zufriedener.

Damit würde ich sagen, dass Iskra schon fast mit Lilly gleich auf ist. Sie braucht noch etwas mehr Sicherheit und an ihren Fressgewohnheiten müssen wir noch arbeiten - aber wenn mir jemand vor drei Wochen gesagt hätte, dass wir heute so einen Stand haben werden, hätte ich es nicht geglaubt.
Habe ich schon mal gesagt, dass ich glücklich bin?
 
  • Love
Reaktionen: pfotenseele
Und damit komme ich noch zur Rubrik "Merkwürdigkeiten und Fragen" in willkürlicher Reihenfolge - vielleicht hat ja der einer von euch Erfahrungen mit einem meiner Punkte:
  • Heute war Iskras Gang im Haus schon viel sicherer. Aber wenn sie jetzt in ein Zimmer kommt, dann läuft sie mit erhobenen Schwanz fast ein wenig tänzelnd. Schwer zu beschreiben - es wirkt fast so, als ob sie auf Zehenspitzen geht. Weiß jemand von euch, welches Gefühl das ausdrücken könnte?
  • Dann ein Thema, was bei Iskra als kleiner plüschiger Katze fast kurios wirkt:
    Nicht nur, dass sie ihre Spielzeugmäuse total zerlegt (vor allen diese Baldi-Maus wird vermöbelt, dass mir ihre zukünftigen Beutetiere jetzt schon leid tun), sie zerlegt auch mit Vorliebe alles, was aus Pappe ist und spuckt die Stückchen durch die Gegend:

    Iskra_Pappe.JPG


    Ich meine, ich habe ihr diese Kratz-Welle extra neu gekauft 😕
    Auch kleine Kartons werden gepackt und rum geschmissen. Ist das normal? Oder kann das was mit ihren Zähnen zu tun haben? Ich kenne mich mit dem Zahnwechsel nicht so aus - könnte das ein Indiz sein, dass sie vielleicht wirklich erst ein halbes Jahr alt ist?
  • Iskra scharrt immer wieder mal um ihr Fressen rum. O.k., ich hatte schon mal eine Katze, die das gemacht hat, aber dann erst, nachdem sie sich satt gefressen hatte. Ich habe mich damals informiert und weiß, dass das "normales" Katzenverhalten ist, um die Futterreste zu weg zu räumen. Aber Iskra macht das auch teilweise vor dem Essen und frisst dann nicht. Ich habe nachgelesen und es hieß, dass Katzen das machen, wenn sie ihr Essen als ziemlich eklig empfinden. Das hat mich doch etwas getroffen - so schlimm ist es jetzt auch nicht 😕 Jetzt habe ich probiert, dass ich ihr die Schale mit der Paste an einer anderen Stelle im Zimmer hinreiche, wenn sie scharrt und nichts frisst und da hat sie die dann leer geschleckt. Das kann nun entweder heißen, dass ihr ihr Futterplatz nicht passt (dabei habe ich darauf geachtet, das Futter - Klo - Wasser in ausreichenden Abstand von einander stehen) oder dass sie die Schüssel mit Purina One daneben nicht mochte.
  • Iskras Alter:
    Ich weiß von ihr, dass sie in einem Plastiksack auf einer Baustelle in Moskau gefunden wurde und dann dort ins Tierheim gebracht wurde. Laut ihrem Pass ist sie am 26.7.2020 geboren worden (schon gewagt, dass so taggenau einzutragen), am 26.7.2021 wurde ihr Chip eingesetzt und am 18.8.21 ist sie geimpft worden. Sie wirkt aber doch ziemlich jung und zierlich, auch in Vergleich zu Lilly.
    Wobei Lilly angeblich am 3.4.2020 geboren wurde, am 19.12.2020 bekam sie ihren Chip und am 25.1.2021 wurde sie das erste Mal geimpft. Von Lillys Vorgeschichte weiß ich, dass sie mit ca. 5 Monaten in Zadar als Straßenkatze aufgegriffen wurde - was unbestreitbar stimmt, nachdem sie mir gestern chinesische Teigtaschen aus der Schüssel geklaut hat 😒
    Lilliys Daten scheinen mir also schlüssig, aber bei Iskra... Wie läuft den sowas - kommt da der Tierarzt und schätzt sie auf ca. ein Jahr und das Datum wird entsprechend eingesetzt?
  • Und zum Schluss, damit ich es mir hier wirklich verscherze, das heikle Thema Halsband:
    Nach einigen schlechten Erfahrungen lasse meine Katzen ungern ohne Loc8tor zum Lokalisieren raus. Beschleunigt auch das "Einsammeln" abends ungemein, denn bei uns herrscht die eiserne Regel (und da bin ich wirklich hart), dass abends alle Katzen im Haus sein müssen. Dazu muss aber ein Sender an der Katze befestigt werden und das geht nun mal nicht ohne Halsband. Auch für den Sure-Feed bräuchte Iskra ein Halsband. Nun habe ich nach einigen Rumprobieren meinen Katzen immer die dehnbaren Halsbänder von Hunter gekauft. Und bis auf ein paar verlorene Halsbändern ist nie etwas passiert. Allerdings haben die Hunter-Halsbänder keinen Sicherheitsverschluss und nachdem wir jetzt ja junge, quirlige Katzen haben und keine älteren gesetzten, die sich draußen höchstens mal unter einen Busch legen, war mir das Hunter-Halsband zu heikel und ich habe welche für junge Katzen mit Sicherheitsverschluss gekauft. Die sind allerdings nicht elastisch. Nachdem ich jetzt gelesen habe, dass der Sicherheitsverschluss auch manchmal nicht auf geht, bin ich auf der Suche nach einem sehr sicheren Halsband. Von Trixie gibt es eins, das elastisch ist und einen Sicherheitsverschluss hat. Das habe ich jetzt Mal bestellt. Allerdings ist das Nachts nicht reflektierend. Es gibt auch ein elastisches, reflektierendes Halsband mit Sicherheitsverschluss von Trixie, aber da heißt es "für große Katzen". Und das kann man von den beiden Youngsters nicht gerade behaupten. Ich habe mir den Bericht hier https://testgpspeilsenderkatzen.com/2015/10/14/kleiner-halsband-exkurs-20760609/ durchgelesen, weil das ja ziemlich genau mein Thema ist. Aber das ist schon recht alt und viele Marken gibt es nicht mehr. Bzw. zum Basteln fehlt mir das Geschick... Hätte da vielleicht jemand eine Empfehlung für mich?
So, das wars dann wirklich erst Mal. Und natürlich ist es wieder länger geworden, als ich wollte - sorry und vielen Dank für eure Geduld...
 
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Hallo sMuatert,

war länger nicht hier, deshalb sehe ich deine Antwort erst jetzt. Freut mich um so mehr, dass sich die zwei Süßen, im Speziellen Iskra so gut gemausert haben!
An dieser Stelle gleich mal ein dickes Dankeschön an @Agila wegen den Hinweis mit den Clicker.
Danke, freut mich. Bei uns war es der Durchbruch mit der scheuen Kara, weshalb ich es sehr gerne teile.

Zu deinen Fragen:
Aber wenn sie jetzt in ein Zimmer kommt, dann läuft sie mit erhobenen Schwanz fast ein wenig tänzelnd. Schwer zu beschreiben - es wirkt fast so, als ob sie auf Zehenspitzen geht. Weiß jemand von euch, welches Gefühl das ausdrücken könnte?
Soweit ich weiß, heben Katzen den Schwanz zur "Analkontrolle". Ist auf jeden Fall ein Zeichen, dass sie sich zuhause und sicher fühlt und in freundlich-friedlicher Absicht ins Wohnzimmer spaziert. Das Tänzeln ist vielleicht ihre Art, freudige Erregung auszudrücken, vielleicht ist es auch eine Variation oder Vorstufe des Tretelns (Milchtritt). Unsere Katzen machen das, bevor sie sich auf Schoß oder Bett legen, so als Art kurzes Ritual.
sie zerlegt auch mit Vorliebe alles, was aus Pappe ist und spuckt die Stückchen durch die Gegend: Auch kleine Kartons werden gepackt und rum geschmissen. Ist das normal? Oder kann das was mit ihren Zähnen zu tun haben? Ich kenne mich mit dem Zahnwechsel nicht so aus - könnte das ein Indiz sein, dass sie vielleicht wirklich erst ein halbes Jahr alt ist?
Zum Alter kann ich leider nichts beitragen, aber sie hat doch keine Milchzähne mehr, oder? Wenn sie die Pappe nicht frisst, ist es vielleicht eine gute Zahnpflege. Vielleicht trotzdem mal vorsichtshalber beobachten. Auch da sie ja so mäkelt beim Fressen.
Unsere Bande sucht sich auch ganz unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten, ich finde, es ist ein sehr gutes Zeichen, wenn sie spielt, bzw. Energie abbaut.
Wie läuft den sowas - kommt da der Tierarzt und schätzt sie auf ca. ein Jahr und das Datum wird entsprechend eingesetzt?
Da ich bislang nur Tierschutzkatzen unbekannten Alters hatte und immer ausgewachsene Tiere, kenne ich das Spiel. Die Geburtsdaten sind meist Hausnummern. Außer an den Zähnen kannst du dich ja auch quasi bei jungen Katzen an nichts orientieren. Und selbst da gibt es große Unterschiede. Ob die Katze jetzt 2 oder fünf Jahre alt ist, kann man nicht wirklich sehen. I.d.R. werden ja Tierschutzkatzen eher zu jung als zu alt angegeben, um ihre Vermittlungschancen zu erhöhen. Aber das weißt du alles sicher selbst.

Zum Thema Halsband: Ich finde es super, dass deine Katzen einen Sender tragen (und nachts im Haus sind) und ich persönlich finde, dass Halsbänder eine wichtige Funktion haben, gerade auf dem Land. Man weiß sofort, dass die Katze ein Zuhause hat und kann am Halsband gut ihren "Perso" anbringen. Ich habe keine Bedenken bei Halsbändern mit Sicherheitsverschlüssen, dazu haben meine Katzen schon zu viele verloren, das einzige, was ich mache, wenn das Halsband neu ist und der Verschluss noch etwas streng, dass ich sie so lange auf und zu mache, bis sie leichter aufgehen.

Dann bin ich mal gespannt auf weitere Berichte. Sind wirklich super süß, deine zwei Mädels.
Hey, wir haben euch als zwei gleichaltrige extra zusammen geholt, jetzt spielt gefälligst auch zusammen.
Da musste ich übrigens herzlich lachen. Geht uns mit unseren zwei Mädels auch so. Im TH haben wir sie aus der gleichen Kuschelhöhle fischen lassen, sie lagen quasi übereinander und kaum waren sie hier, ging der Zickenkrieg los. Fazit ist, dass die zwei sich überhaupt nicht mögen und ständig in Konkurrenz gehen...

Liebe Grüße

Agila
 
Hi ihr,

bevor ich jetzt weiter auf den idealen Zeitpunkt zum Antworten (sprich, ich habe Zeit und es gibt irgendetwas „Bemerkenswertes“ zum Berichten) warte, schreibe ich heute mal, nachdem ich schon so lange nichts mehr von mir habe hören lassen, obwohl ihr mir so nett geantwortet habt.

Tja, wie geht es uns? Dazu musste ich erst mal lesen, was ich das letzte Mal geschrieben habe und ich habe mich schwer gewundert, wie in so kurzer Zeit so viel passieren kann 😉.

Aber zunächst Mal die von uns vorgenommene Änderung, die ich schon angedeutet habe und die ich jetzt doch durchziehe, weil ich sonst Angst habe, dass ich mich ständig verschreibe.
In tagelangen Familienrat mit vielen Diskussionen wurden folgende Namensänderungen beschlossen:
Aus Lilly wurde Tinka / Tinker Bell (dieser Punkt ist noch offen, weswegen ich sie meistens Tinky nenne). Das ist diese etwas schlaksige, freche, dreifarbige Straßenkatze aus Zadar in Kroatien, die eine wahnsinnige Vorliebe für unser Aquarium hat:
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Aus Iskra wurde Moisha, was wohl ägyptisch ist und "die Sonne, die nach dem Feuertanz aufgeht" heißt – erstaunlich, was man in so ein kurzes Wort reinpacken kann. Meinen Mann hat einfach der Klang gefallen und ich nenne sie meistens „Mäuschen“. Das ist diese puschelige, ängstliche rote-weiße Katze, die in Moskau mit ihren Brüdern im Plastikbeutel weggeworfen gefunden wurde:
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Nachdem wir für die Namensfindung länger gebraucht haben als für die Namen unserer Kinder, haben wir uns geschworen, dass es dabei bleibt und keinerlei Diskussionen mehr geführt werden 😒.

Und sonst?

Außer bei Moisha ist eigentlich alles beim Alten geblieben.

Bei ihr hat sich aber wirklich einiges getan:
Seitdem sie sich frei im Haus bewegen hat und all das Neue verdaut hat, ist sie eine ganz andere Katze geworden. Ja, dieser „tänzelnde“ Gang ist wohl ihre Eigenheit. Schaut lustig aus, ein bisschen wie ein Dressurpferd – sie setzt die Pfoten immer voreinander und der buschige Schwanz wird wie eine Fahne hochgereckt.

Das „Karton-Zerbeißen“ hat sie gelassen, seitdem sie ihre „Freiheit“ hat – vielleicht hat sie sich damals dadurch abreagiert.

Aber den größten Fortschritt hat sie bezüglich des Fressens gemacht. Denn nachdem sie nach der ersten Aufregung, dass sie das Haus erkunden kann und dort alles neu und beängstigend ist, das Fressen fast wieder eingestellt hat, frisst sie jetzt wirklich ordentlich und ich muss ihr keineswegs den Fressnapf mehr „reichen“ und sie dadurch überreden, dass sie doch was isst.
Nein, sie ist tatsächlich zum allgemeinen „Katzenfutterplatz“ gegangen und hat dort gegessen. Allerdings hat sie sich auch schnell von den anderen wieder wegdrängen lassen, weswegen ich sie, wenn ich gemerkt habe, dass sie essen will, auf den Tisch gehoben und dort gefüttert habe (mit der Katzen-Erziehung haben wir es nicht so). Inzwischen ist es so, dass sie mir zu verstehen gibt, dass sie Hunger hat, indem sie auf den Tisch springt. Und das macht sie so oft, dass es schon fast ein bisschen nervt. Es ist fast so, als ob bei ihr jetzt ein Schalter umgelegt wurde und sie Fressen toll findet und alles nachholen will.
Nur bei den Futtersorten ist sie schon sehr mäkelig. Es kommt nichts anderes als Purina One in Frage. Gourmet Perle, was für mich dasselbe Schrott-Futter von Purina mit denselben Inhaltsstoffen ist, geht gar nicht. Und Pro Plan, ebenfalls von Purina, wird nur zur Not akzeptiert. Ich habe es nicht probiert (und habe es auch nicht vor), aber für mich schaut das alles so aus, als ob es gleich schmecken sollte. Aber Moisha findet da krasse Unterschiede.
Weil ich dachte, dass es ihr hauptsächlich ums Auflecken der Soße mit kleinen Stückchen drin geht, habe ich noch anderes besorgt (Schesir, Pets Deli, Miamor) – aber, nein, da bleibt sie standhaft. Gut, dass wir noch andere Katzen haben – vor allen Tinky - , die nicht so wählerisch sind, so dass nichts verkommt.
Allerdings liebt sie inzwischen die Kitty Cream von Porta21. Am besten direkt aus dieser Tube / Beutel. Hat halt den Vorteil, dass ich nicht zig kleine Beutelchen am Tag aufreißen muss und das ist irgendwie „dicker“. Das bekommt sie dann, wenn sie ihr Purina One aufgegessen hat.

Dann hat sie sich inzwischen zur größten, anhänglichsten Schmuse-Katze gemausert, die immer in der Nähe sein und gestreichelt werden will. Eine neue Eigenheit ist, dass sie an einem vorbei geht und sich vor einen auf den Boden schmeißt und rum rollt, damit man sie am Bauch streicheln kann. Wir müssen ständig aufpassen, dass wir nicht auf sie drauftreten.
Das macht sie übrigens nicht nur bei uns Menschen so, sondern auch bei ihren Katzen-Mitbewohnern. Mockie war etwas perplex, als er sie am Gesäß beschnuppern wollte und sie sich vor ihn auf den Rücken geworfen hat.
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Außerdem hasst sie verschlossene Türen. Wenn sie eine findet, wird so lange miaut, bis man die Tür aufmacht. Kein Wunder, dass sie anfangs unzufrieden war, als sie noch in ihrem „Eingewöhnungszimmer“ eingesperrt war. Und ihr wird schnell langweilig und bekundet – ebenfalls durch lautes Miauen – dass sie gerne bespaßt werden möchte.

Auch das Verhältnis zwischen Tinky und Moisha hat sich geändert: inzwischen sieht man sie immer öfter im Doppelpack und sie ziehen zusammen durchs Haus. Sie kuscheln jetzt nicht miteinander, aber sie begrüßen sich durch „Nasenkontakt“ und reiben beim vorbei gehen die Körper aneinander.
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Dabei nimmt Tinky die Rolle der „großen Schwester“ ein – sie ist ja schließlich drei Monate älter - und ab und zu leckt sie Moisha ab. Tinky ist auch nicht mehr so verspielt wie Moisha und sie schläft viel mehr.

Und nachdem die beiden ja jetzt schon über acht Wochen bei uns sind, haben wir uns nach vielen Überlegen entschieden, sie mal nach draußen zu lassen. Bei Tinky waren wir uns sicher, dass sie damit keine Probleme hat, außer dass es ihr zu kalt ist, weil sie ja kein Winterfell ausgebildet hat.
Bei Moisha hatten wir viele Bedenken: wird sie bei dem ersten ungewohnten Geräusch einfach davon zischen? Sollen wir ihr vielleicht ein Geschirr anlegen (wobei ich der Meinung war, dass sie sich dann erst recht unwohl fühlt)? Oder sollen wir sie nur rumtragen, damit die Umgebung so kennen lernt? War ich auch dagegen, weil ich nicht so Recht gesehen habe, was das bringen soll. Oder sollen wir sie gar nicht rauslassen? Aber ihr war es so langweilig im Haus, dass wir es letzten Sonntag das erste Mal gewagt haben. Also, Tür von Wintergarten aufgemacht und jede Katze mit Begleitperson in den Garten raus gelassen.

Fazit:
Tinky hat erwartungsgemäß alles neugierig untersucht. O.k., den Schnee, der das erste Mal noch da war, hat sie nicht so gemocht. Darum ist sie halt auf die Bäume gestiegen – und das hat sie so richtig gut gemacht.
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Moisha war natürlich superängstlich und ist bei jeden seltsamen Geräusch in den Wintergarten zurück gerannt. Und sie mag kein Gras. Gut, das ist derzeit auch kalt und nass. Aber da merkt man ihr halt die Großstadt-Katze an.
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Momentan lassen wir - sofern es irgendwie geht – täglich so ca. 15-30 Minuten raus, um sie langsam an die neue Umgebung und die Kälte zu gewöhnen.

Was jetzt noch fehlt?
Passieren der Katzenklappe. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Wir haben zwei Katzenklappen: eine „One-Way-Klappe", die vom Wintergarten ins Haus führt, aber durch die man nicht rauskommt. Nachdem die Wintergartentür immer einen Spalt auf ist, ist das der Weg, über den unsere Freigänger jederzeit wieder ins Haus können.
Und eine Katzenklappe, die in beide Richtungen „klappt“, haben wir innen bei einer Kellertür. An der üben wir gerade und natürlich habe ich mir da auch Anleitungen im Internet gesucht, nachdem ich dieses „wir schieben die Katzen einfach durch, bis sie es kapiert haben" nicht wollte und es auch nicht funktioniert hat. Tinky hat lautstark protestiert und Moisha hat sich so „weich" gemacht, dass wir es aufgegeben haben.
Also haben wir erst Mal die Trainingssession mit hochgeklebter Klappe absolviert. Das funktioniert so, dass ich mit der Katzen-Angel vorauslaufe (der Trick mit den Leckerlis klappt ja bei Moisha nicht) und den beiden die Tür vor der Nase zuschlage, so dass sie durch die Öffnung springen müssen. Das hat allen sehr viel Spaß gemacht und auch die beiden alten Kater haben begeistert mit gemacht – Klaus hat seine Arthrose vergessen und Mockie seinen Herzklappenfehler. Bloß ich hatte das Problem, dass ich immer öfter überholt wurde und als letzte zur Tür kam 🙁.
Dann haben wir ein Tuch in die Klappe gehängt, so dass sie die Öffnung nicht mehr ganz frei ist. Auch das klappt sehr gut. Der nächste Schritt, vor den ich ein bisschen Angst habe, ist jetzt, die Klappe hängen zu lassen und zu hoffen, dass die Katzen trotzdem durch gehen, weil sie das mit dem Stoff ja schon gelernt haben. Aber so weit sind wir noch nicht gekommen.
 
Ach ja, und dann ist da noch das leidige Halsband-Thema. Nachdem Tinky bei ihren zweiten „Hofgang“ gleich mal zwei Gärten weiter ausgebüxt ist, sind wir heilfroh darüber, dass wir sie lokalisieren können.
Allerdings fragt Vox Animalis, die Tierschutzorganisation, über die wir Tinka bekommen haben, immer wegen Fotos an. Und irgendwann war ich es beim Fotografieren leid, immer einen Winkel zu suchen, bei dem man das Halsband nicht sieht oder es ihr vorher abzunehmen. Also habe ich ein Foto geschickt, bei dem man das Halsband sehen konnte, mit der Hoffnung, dass evtl. genauso verständnisvoll reagiert wird wie hier. Das war ziemlich naiv von mir und ich wurde stante pede mit vielen Artikeln versorgt, in denen beschrieben wurde, wie sich Katzen trotz Halsband mit Sicherheitsverschluss stranguliert haben. Gut, verstehe ich auch – es ist ja deren Aufgabe dafür zu sorgen, dass es den Schutzkatzen gut geht. Allerdings hält die Lady von Vox Animals ihre Katzen in einem gesicherten Garten und kennt die Ängste der Besitzer von Freigänger-Katzen nicht so. Nach einigen Erklärungen bzgl. eingesperrten, nicht auffindbaren Katzen – und dem Vorteil, am Loc8tor einen Zettel mit Adresse anzubringen -, hat sie die Sache mit dem Halsband dann zähneknirschend akzeptiert, hat aber gemeint, dass sie künftig nur noch Tiere an Besitzer mit gesicherten Gärten vermitteln will.
Aber die zugesandten Artikel haben mich doch ziemlich beunruhigt. Die beiden „Kleinen“ haben jetzt diese Trixie-Halsbänder, die nicht nur so elastisch sind wie ein Hosengummi, sondern auch noch einen Sicherheitsverschluss haben, den ich so oft ausprobiert habe, bis ich sicher war, dass er notfalls aufgeht. Trotzdem hat es Tinky schon hier im Haus geschafft, mit einer Kralle der Vorderpfote daran hängen zu bleiben (sie verhakt sich auch ständig an Gardinen und Stuhlpolstern mit ihren Krallen), so dass ich sie befreien musste. Und kurz darauf hatte sie ihr Halsband verloren und als ich es gefunden habe, habe ich gesehen, dass die beiden Plastik-Teile, die man zusammendrückt, um das Halsband zu öffnen, abgebrochen waren. Was immer da passiert ist und wie sie das geschafft hat… Das ängstigt mich schon etwas und ich komme ins Grübeln, was besser ist: die Katze ohne Lokalisierung rauszulassen und ständig suchen zu müssen, wo das neugierige Tier wieder ist. Oder immer Angst zu haben, dass irgendwas wegen ihrem Halsband passiert. Gut, der Vorfall mit dem Halsband ist jetzt schon einige Zeit her und seitdem war nichts mehr. Trotzdem bin ich mir da jetzt ziemlich unsicher.

Edit (ich korrigiere das mal hier, weil sonst die anderen Beiträge unverständlich werden):
Ich habe gerade nochmal den Gesprächsverlauf mit der Betreuerin von Vox Animalis bzgl. des Halsbands durchgelesen und gemerkt, dass ich da etwas zu schnell gelesen hatte bzw. etwas falsch in Erinnerung hatte. Es wurde tatsächlich nicht gesagt, dass Tiere nur noch an Interessenten mit gesicherten Gärten vermittelt werden. Die Betreuerin hatte nur gemeint, dass sie nicht die Nerven hätte, die Tiere ungesichert raus zu lassen.
Da war also keine überzogene Reaktion und die Katzen werden auch nicht nur noch an Besitzer mit gesicherten Gärten vermittelt. Sorry für die falsche Darstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin kein Fan von Halsbändern. Und ja, meine Eltern haben selber Freigänger Katzen und mit einem hab ich selbst lange zusammen gelebt.
Ängste kenne ich also.
Auch unser erster Kater hatte mal eins mit angeblichem Sicherheitsverschluss. Bis er mal heim kam und ihm das Ding unter der Achsel hing.
Man kann nur froh sein, dass er heim kam. Denn irgendwann hätte das die Achsel aufgerieben.

Auf Facebook gibt es einen Tierarzt, Dr. Großmann-Jonigkeit, der hat das mal mit einer Kofferwaage getestet.
Bei ganzen 20 Kilo Gewicht (!!) hat sich das Halsband erst geöffnet. Glaube nur bei einem mal ging es bei 6 Kilo Gewicht auf.

Ich, und das ist meine Meinung, finde, dass man der Katze damit auch so ein bisschen hilft ggf früher den Tod zu finden. Tut mir Leid, wenn ich das so ausdrücken muss.
Ist wie beim Trofu. Das ist ja auch aktive Sterbehilfe.

Google mal nach Tierheim Gütersloh Halsband bei Katzen.
Da findest du keine schönen Bilder.

Exit: Grad gesehen dass die Seite vom TH Gütersloh nicht mehr existiert oder so.
Aber dann hab ich hier einen Link:
https://www.katzen-erfahrungen.com/post/katzenhalsband
 
Schau doch mal bei @Froschn und ihrem Urmel vorbei. Das ist in der Regel sehr lustig (für den Leser) und ein Pro für das Halsband.
 
Werbung:
Hi sMuaterl,

vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die tollen Fotos. Da fühlen sich doch zwei Katzen, deren Leben vorbei gewesen wäre, bevor es überhaupt richtig begonnen hat, zumindest bei Moisha, doch so richtig wohl!

Was du von Moisha berichtest, sieht für mich übrigens aus, als würde sie rollen. Sie ist ja kastriert, nehme ich an, ich kenne das aber, dass Kätzinnen anfangs trotzdem noch rollen, vielleicht ein instinktives Verhaltensmuster?

Jedenfalls süße Mäuse, alle beide!

Was das Halsband angeht, finde ich die Reaktion der Tierschützer überzogen, wenn sie sagen, nur noch in gesicherten Freigang zu vermitteln, damit beschränken sie die Vermittlungschancen ihrer Tiere noch mehr und es ist auch ein Unterschied für die Katze, ob sie nur im Garten sitzen, oder auf Streifzug gehen kann.

Was das Halsband angeht, finde ich, solltest du dir und andere dir so viel Verantwortungsbewusstsein zugestehen, dass du selbst entscheidest, was für deine Katzen sicherer ist. Halsbänder haben viele Vorteile, auch und gerade unter Sicherheitsaspekten und wenn das Halsband richtig sitzt (nicht zu weit) und der Sicherheitsschluss überprüft wurde (ein paar Mal mit der Hand auf und zu machen, dann sieht man ja, wie schwer er geht), sollte es passen.

Agila
 
Unser Katzer schmeißt sich uns auch immer in den Weg und will den Bauch gekauft haben. Er ist einfach total schmusig🥰
 
Hallo,

nach sehr langer Zeit melde ich hier mal wieder.

Eigentlich wollte ich ja nur noch mein Fazit, nach dem Motto „was habe ich alles bei dieser Zusammenführung gelernt“ schreiben und dann den Deckel auf diese ganze Geschichte machen. Denn nach dem, was ich zuletzt geschrieben habe, ist alles seinen „normalen Gang“ gegangen.

Nachdem alles schon eine Weile her ist, sollte ich vielleicht nochmal auf die Akteure eingehen:
  • Zunächst haben wir die dreifarbige Tinka, eine Straßenkatze aus Kroatien. Ungemein zutraulich und lieb, aber auch mit einen gutem Schuss Unbedachtheit und Pfiffigkeit.
  • Dann die rote, plüschige Moisha, die in Moskau ausgesetzt wurde, die vom Naturell her eher ängstlich und schüchtern ist und bei der das größte Problem darin bestand, sie zum Essen zu bewegen. Dafür ist sehr verspielt.
Beide sind ca. 1,5 Jahre alt und sie sind Mitte Oktober bei uns eingezogen.
Tinka-Moisha.jpg



Unsere bereits „vorhandenen“ Kater sind der 9-jährige Mockie, ein typischer Felix-Kater und der 10-jährige Klaus. Während Mockie ein sehr verträumter, liebevoller Kater ist, ist Klaus eher der freche Draufgänger.

Mockie-Klaus.jpg


Dazu kommt dann noch der 8-jährige Flitzi. Auch er kommt wie Klaus und Mockie vom Bauernhof nebenan, aber er war immer äußerst scheu und ängstlich. Nach langen Jahren hat, in denen wir ihn draußen gefüttert haben, hat er sich nun endlich durch die Katzenklappe rein getraut. Er frisst und schläft hier, aber sobald ein Mensch in seine Nähe kommt flüchtet er panisch.

Diese fünf Katzen haben sich nach einer wirklich kurzen Eingewöhnungszeit sehr gut an einander gewöhnt. Mit der Zeit durften Moisha und Tinka, wie die anderen auch, tagsüber jederzeit raus und sie haben sich auch an die Katzenklappe gewöhnt, über die jeder rein kommt, aber keiner raus.

Erwähnenswert wäre höchsten folgendes:
  • Bei Tinka wurde eine Gingivitis diagnostiziert und sie braucht wohl demnächst eine Zahnsanierung. Für uns nichts Neues und kein Problem, solange nichts Schlimmeres nach kommt.
  • Soweit ich das beurteilen kann scheint es sich bei Moisha irgendwie um eine – wenn auch nicht reinrassige - sibirische Katze zu handeln. Was für eine Katze aus Russland auch nicht so außergewöhnlich ist. Für uns ist das nur dahingehend von Bedeutung, weil es erklärt, warum sie trotz ihrer 1,5 Jahre noch nicht so groß ist wie eine Main Coon (irgendwie haben wir „langhaarig“ immer mit „große Katze“ in Verbindung gebracht) und ein relativ „junges“ Gesicht hat. Bei den Charaktereigenschaften der sibirischen Katze heißt es, dass diese schnell gelangweilt sind und viel Unterhaltung benötigen. Und das stimmt – jeden Abend, sobald die Katzen rein müssen, geht bei Moisha ein Riesen-Gejammer los: sie will wieder raus, sie will Leckerlies, sie will Aufmerksamkeit, …. Inzwischen weiß ich, dass sie dann ihre „Spielstunde“ braucht, bis sie müde ist.
Bis dahin wäre für mich aber alles in Ordnung.

Etwas mehr Sorgen macht es mir, dass es Tinka geschafft hat, die nach außen geschlossene Katzenklappe nach innen aufzuziehen und sich damit über unsere strengen Ausgangzeiten hinweg setzt. Nachdem wir strikt dagegen sind, dass unsere Katzen nachts raus gehen, schließen wir jetzt das Zimmer mit der Katzenklappentür immer, sobald alle unsere Katzen drin sind. Seitdem kommt aber Flitzi nicht mehr rein, nachdem ein paar Mal durch die Katzenklappe rein kam und dann vor verschlossener Tür stand. Auch wenn ich immer wieder schaue, ob er rein gekommen ist, um ihn die jetzt verschlossene Tür zu öffnen. Ich habe sogar eine Überwachungskamera aufgestellt, damit ich es gleich merke, wenn er kein kommt, aber nichts zu machen, er bleibt wieder draußen.
Diese Situation macht mich ziemlich traurig - was habe ich dem armen Kater durch nur angetan?

Aber das, was mich am meisten belastet ist folgendes:
Wir haben ja, bevor wir die beiden Neuen zu uns geholt haben, alle Pros und Contras besprochen. Ein großes Contra war, dass wir damit evtl. unseren „alten“ Katern schaden könnten.

Unser größtes Sorgenkind dabei war Mockie. Mockie hat einen angeborenen Herzklappenfehler, der bei seiner Kastration festgestellt wurde. Nachdem unsere damalige Tierärztin, die sich am meisten dadurch ausgezeichnet hat, dass sie am schnellsten zu erreichen war, das mit einen Schulterzucken und einem „Was wollen Sie denn machen? Eine Herztransplantation? Alt wird er halt nicht werden“ abgetan hat, haben wir den Tierarzt gewechselt und sind zu dem am besten angesehen Tierarzt in der Gegend gegangen. Dort hat Mockie dann einen regelmäßigen Herz-Scan und tägliches Prilium verschrieben bekommen. Beim letzten Herz-Scan im Spätsommer - bei dem ich wegen Corona nicht mit ins Behandlungszimmer durfte - hat die durchführen Tierärztin uns sorgenvoll mitgeteilt, dass sich jetzt sein Herzmuskel versteift hätte und alles noch schlechter als zuvor ausschaut. Seitdem bekommt er zu seinem Prilium noch zusätzlich zwei Mal am Tag eine Viertel Clopidogrel Zentiva zur Thrombose-Prophylaxe und Cardisure zur Stimulierung des Herzmuskels.

Nun ist uns Anfang Januar aufgefallen, dass Mockie, der immer schon etwas „kräftiger“ war, uns sehr aufgebläht vorkam. Unser Tierarzt hat ihn mit Ultraschall untersucht und die Lunge abgehört und das Ergebnis war, dass sein Bauchraum voller Wasser ist, was aber nicht vom schwachen Herz verursacht wird, weil die Lunge wohl (noch) frei wäre. Der Tierarzt vermutet einen Tumor im Bauchraum. Dank seines furchtbar schlechten Herzens ist an eine Operation bei Mockie nicht zu denken. Auch von einer Punktation, um das Wasser aus dem Bauch zu holen, hat der Tierarzt abgeraten, weil er meinte, dass Mockie dabei kollaborieren würde, dass das für die Tiere ungemein belastend wäre und dass sich der Bauchraum ganz schnell wieder füllen würde.
Wir sollten ihn noch eine schöne Zeit machen bis die Lebensqualität nachlässt. Aber sonst wäre nichts mehr zu machen, außer ihn zwei Mal am Tag eine Entwässerungstablette zu geben.
Natürlich haben wir überlegt, ob wir uns damit abfinden sollen. Nun muss man vielleicht noch erwähnen, dass Mockie mal eine Nacht in der Lebendfalle des Nachbarn gefangen war und seitdem panische Angst vor engen „Behältern“ hat. Was dazu führt, dass jeder Gang zum Tierarzt für ihn zur Tortur wird und er sich dabei jedes Mal einkotet. D.h. ich glaube, dass ihn das Durchprobieren verschiedener Tierärzte und der Gang zur Tierklinik evtl. mehr belasten würde, als das es was bringt.

Diese niederschmetternde Diagnose ist jetzt knapp einen Monat her. Anfangs hatten wir noch einen winzigen Funken Hoffnung, weil man Mockie, außer einem immer weiter anschwellenden Bauch, nichts angemerkt hat. Er frisst gut und geht auch raus. Aber die letzten Tage wird sein Bauch schon so dick, dass er nicht mehr durch die Katzenklappe passt und er wird merklich schwächer. Er schläft viel, atmet schwer, die Treppe nach oben belastet ihn – mein sanfter Kater, der so voller Liebe ist, stirbt 😭
Mockie.jpg


Und ich bin voller Selbstvorwürfe. Liegt es daran, dass er sich durch die beiden Neuzugänge zurückgesetzt gefühlt hat? Ist er aus Eifersucht krank geworden, auch wenn wir immer versucht haben alle gleich zu behandeln und die „Alten“ eher mehr verwöhnt haben?

Ich bin so traurig, das ich nur noch heulen könnte. Was habe ich nur aus lauter guten Willen angerichtet?
 
so darfst du nicht denken.
mocky hat sich ja sofort in moisha verliebt und die zusammenführung war ja wenig stressend. eure fotos zeigen harmonie pur.
wenn ein tumor vermutet wird, bekommt er cortison (verlangsamt das wachstum)?
mach ihm das leben schön, palliativ behandeln (mit cortison und schmerzmittel in petto) und umsorge ihn gut. vielleicht mag er ja die treppe getragen werden? leg ihm kissen in seine plätzchen, damit er mit dem oberkörper erhöht liegen kann, das erleichtert die atmung. hilf ihm bei der fellpflege, denn die ist anstrengend.
mocky ist glücklich und hat ein tolles leben bei euch 🙂
 
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