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J.R. 1981
Erfahrener Benutzer
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- 15. Mai 2013
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Da es leider wenige bis gar keine Berichte über Sondenernährung gibt möchte ich nun hier meine persönlichen Erfahrungen darüber schreiben.
Meine Lucy wurde Anfang März sehr schwer krank und stellte das Fressen ein. Sie wurde stationär aufgenommen, bekam Infusionen und wurde per Spritze ins Mäulchen zwangsgefüttert.
Als ich Lucy wieder nach Hause bekam klappte es nur für kurze Zeit ihr Futter ins Mäulchen zu geben. Fressen und trinken tat sie von sich aus gar nicht und ihr war auch furchtbar übel.
Wenn ich mit einem Tellerchen Futter oder Reconvales kam, dann drehte sie jedes Mal angewidert den Kopf zur Seite.
Die Zwangsfütterung wurde für sie und auch für mich zur reinsten Qual, es war jedes Mal ein Kampf und man konnte von Glück reden wenn von der Spritze überhaupt etwas den Weg in die Katze fand. Sie presste ihr Mäulchen so fest zusammen und wollte einfach nichts runterschlucken. Genauso wurde die Medikamentengabe zum reinsten Stressakt. Da bei ihr eine Herzinsuffizienz festgestellt wurde war es sicher nicht gut für ihren Zustand wenn sie sich mehrmals am Tag so aufregen musste. Immer wenn ich sie mir packen musste um sie zu füttern oder ihr Medikamente zu geben, dann pochte ihr Herz so schnell und sie war einfach nur völlig unter Stress. Sie hatte zum Schluss sogar Panik wenn sie mich schon sah.
Da sie aber natürlich Futter und Wasser bekommen musste und auch die Medikamente lebenswichtig waren (sie hat ja auch noch eine immunbedingte hämolytische Anämie) musste ich einsehen dass ich sie zu Hause nicht mehr pflegen/verpflegen konnte.
Ich habe sie dann wieder stationär aufnehmen lassen, dort wurde die Zwangsfütterung aber auch immer schwerer und da man auch nicht die gewünschten Mengen Futter geben konnte und die Katze immer mehr abnahm wurde ihr dort wenige Tage später eine Sonde (Ösophagus) gelegt.
Es brauchte nur eine Kurznarkose und es wurde seitlich am Hals ein kleiner Schnitt gemacht und dadurch wurde ein Schlundrohr (Schlauch) die Speiseröhre runter in den Magen gelegt. Den Eingriff hat sie gut überstanden.
Ihr ging es täglich besser, sie nahm etwas zu, tankte neue Kraft und so durfte ich sie nach wenigen Tagen nach Hause holen.
Während ich sie über die Sonde fütterte hielt ich mit der einen Hand die Spritze, mit der anderen Hand kraulte ich sie. Sie schnurrte dabei. Genauso sollte eine stressfreie Fütterung aussehen. Durch die Sonde war gewährleistet dass sie genug Flüssigkeit und Futter bekam und es verlief alles ganz ruhig und friedlich.
Eine Sonde ist definitiv keine Zumutung, die Katze bemerkte die Sonde gar nicht.
Die Tierärztin hatte mir gesagt dass ich die Zeit der Sondenfütterung als Überbrückung sehen soll bis die Katze wieder eigenständig frisst. Und ich hätte mich schon viel eher dazu entscheiden sollen. Man hat aber ja Hoffnung dass die Katze doch baldig wieder frisst.
Lucy bekam die Sonde am 13. Tag ohne (eigenständige) Nahrung.
Nach 18 Tagen ohne eigenständiges Fressen und trinken fing Lucy aber wieder an, ihr Appetit kam langsam zurück sodass ich auch die Zufütterung per Sonde langsam reduzieren konnte.
Sie konnte trotz Sonde jederzeit selber Futter aufnehmen.
Lucy brauchte die Sonde nur 8 Tage. Da sie wieder völlig normal frisst und es ihr jeden Tag besser geht wurde die Sonde bereits gezogen. Dazu war keine Narkose nötig, das Ziehen inklusive säubern und verbinden hat vielleicht 10 Minuten gedauert. Das kleine Loch am Hals bleibt offen, es soll von innen raus zuwachsen und abheilen. Lediglich einen Verband trägt sie noch.
Als Sondennahrung eignet sich bzw habe ich das Hills a/d, die Aufbaukur von Kattovit und Reconvales Tonikum genommen.
Da der Schlauch wirklich sehr dünn ist und leicht verstopft muss das Futter immer mit Wasser (körperwarm) vermischt werden bis es ganz flüssig ist. Ich hab dies im Mixer zubereitet.
Dann ist es wichtig nicht zu schnell und nicht zuviel Futter aufeinmal zu verabreichen. Denn sonst kann es zum Erbrechen kommen. Erbrechen wäre aber trotz der Sonde möglich, also meine Katze hat wohl bei der ersten Fütterung über die Sonde etwas gebrochen. Danach aber nicht mehr.
Ich habe tagsüber jede Stunde Futter gegeben, dafür nahm ich 1 Teelöffel Futter mit ca 20ml Wasser. Das ergibt dann 2-3 Spritzen (a 12ml). Die Spritze wird an die Öffnung gesetzt und sehr langsam entleert. Bevor ich die zweite angesetzt hatte wartete ich ca 2 Minuten. Ganz wichtig ist dass man zum Schluss immer mit Wasser nachspült.
Falls der Schlauch doch mal verstopfen sollte braucht man definitiv Geduld. Man nimmt am Besten eine leere Spritze und zieht das was im Schlauch sitzt an. Nach ein paar Mal „Sogwirkung“ und mit Wasser nachspülen müsste die Sonde wieder frei sein.
Damit so etwas erst gar nicht passiert sollte man darauf achten dass der Futterbrei wirklich ganz flüssig ist und keinerlei Bröckchen mehr enthält.
Falls auch bestimmte Medikamente über die Sonde gegeben werden müssen sollte man auch darauf achten alles sehr fein zu mörsern.
Ich konnte mir unter einer „Magensonde“ bzw einer Fütterung über eine Sonde (bei uns war es ja Ösophagus-Sonde) vorher kein richtiges Bild machen da man hier ja auch im Forum lesen kann dass manche Angst und Bedenken dabei hätten und es eine Zumutung für die Katze wäre.
Das kann ich alles definitiv nicht bestätigen, Lucy kam mit der Sonde sehr gut zurecht, auch für mich und die Katze war es eine sehr angenehme und vor allem stressfreie Versorgung und was auch sehr wichtig war, die Katze nahm nicht weiter ab weil ich genug Futter über die Sonde geben konnte. Auch das Einsetzen der Sonde und das abschließende Ziehen verliefen ohne Probleme.
Meine Lucy wurde Anfang März sehr schwer krank und stellte das Fressen ein. Sie wurde stationär aufgenommen, bekam Infusionen und wurde per Spritze ins Mäulchen zwangsgefüttert.
Als ich Lucy wieder nach Hause bekam klappte es nur für kurze Zeit ihr Futter ins Mäulchen zu geben. Fressen und trinken tat sie von sich aus gar nicht und ihr war auch furchtbar übel.
Wenn ich mit einem Tellerchen Futter oder Reconvales kam, dann drehte sie jedes Mal angewidert den Kopf zur Seite.
Die Zwangsfütterung wurde für sie und auch für mich zur reinsten Qual, es war jedes Mal ein Kampf und man konnte von Glück reden wenn von der Spritze überhaupt etwas den Weg in die Katze fand. Sie presste ihr Mäulchen so fest zusammen und wollte einfach nichts runterschlucken. Genauso wurde die Medikamentengabe zum reinsten Stressakt. Da bei ihr eine Herzinsuffizienz festgestellt wurde war es sicher nicht gut für ihren Zustand wenn sie sich mehrmals am Tag so aufregen musste. Immer wenn ich sie mir packen musste um sie zu füttern oder ihr Medikamente zu geben, dann pochte ihr Herz so schnell und sie war einfach nur völlig unter Stress. Sie hatte zum Schluss sogar Panik wenn sie mich schon sah.
Da sie aber natürlich Futter und Wasser bekommen musste und auch die Medikamente lebenswichtig waren (sie hat ja auch noch eine immunbedingte hämolytische Anämie) musste ich einsehen dass ich sie zu Hause nicht mehr pflegen/verpflegen konnte.
Ich habe sie dann wieder stationär aufnehmen lassen, dort wurde die Zwangsfütterung aber auch immer schwerer und da man auch nicht die gewünschten Mengen Futter geben konnte und die Katze immer mehr abnahm wurde ihr dort wenige Tage später eine Sonde (Ösophagus) gelegt.
Es brauchte nur eine Kurznarkose und es wurde seitlich am Hals ein kleiner Schnitt gemacht und dadurch wurde ein Schlundrohr (Schlauch) die Speiseröhre runter in den Magen gelegt. Den Eingriff hat sie gut überstanden.
Ihr ging es täglich besser, sie nahm etwas zu, tankte neue Kraft und so durfte ich sie nach wenigen Tagen nach Hause holen.
Während ich sie über die Sonde fütterte hielt ich mit der einen Hand die Spritze, mit der anderen Hand kraulte ich sie. Sie schnurrte dabei. Genauso sollte eine stressfreie Fütterung aussehen. Durch die Sonde war gewährleistet dass sie genug Flüssigkeit und Futter bekam und es verlief alles ganz ruhig und friedlich.
Eine Sonde ist definitiv keine Zumutung, die Katze bemerkte die Sonde gar nicht.
Die Tierärztin hatte mir gesagt dass ich die Zeit der Sondenfütterung als Überbrückung sehen soll bis die Katze wieder eigenständig frisst. Und ich hätte mich schon viel eher dazu entscheiden sollen. Man hat aber ja Hoffnung dass die Katze doch baldig wieder frisst.
Lucy bekam die Sonde am 13. Tag ohne (eigenständige) Nahrung.
Nach 18 Tagen ohne eigenständiges Fressen und trinken fing Lucy aber wieder an, ihr Appetit kam langsam zurück sodass ich auch die Zufütterung per Sonde langsam reduzieren konnte.
Sie konnte trotz Sonde jederzeit selber Futter aufnehmen.
Lucy brauchte die Sonde nur 8 Tage. Da sie wieder völlig normal frisst und es ihr jeden Tag besser geht wurde die Sonde bereits gezogen. Dazu war keine Narkose nötig, das Ziehen inklusive säubern und verbinden hat vielleicht 10 Minuten gedauert. Das kleine Loch am Hals bleibt offen, es soll von innen raus zuwachsen und abheilen. Lediglich einen Verband trägt sie noch.
Als Sondennahrung eignet sich bzw habe ich das Hills a/d, die Aufbaukur von Kattovit und Reconvales Tonikum genommen.
Da der Schlauch wirklich sehr dünn ist und leicht verstopft muss das Futter immer mit Wasser (körperwarm) vermischt werden bis es ganz flüssig ist. Ich hab dies im Mixer zubereitet.
Dann ist es wichtig nicht zu schnell und nicht zuviel Futter aufeinmal zu verabreichen. Denn sonst kann es zum Erbrechen kommen. Erbrechen wäre aber trotz der Sonde möglich, also meine Katze hat wohl bei der ersten Fütterung über die Sonde etwas gebrochen. Danach aber nicht mehr.
Ich habe tagsüber jede Stunde Futter gegeben, dafür nahm ich 1 Teelöffel Futter mit ca 20ml Wasser. Das ergibt dann 2-3 Spritzen (a 12ml). Die Spritze wird an die Öffnung gesetzt und sehr langsam entleert. Bevor ich die zweite angesetzt hatte wartete ich ca 2 Minuten. Ganz wichtig ist dass man zum Schluss immer mit Wasser nachspült.
Falls der Schlauch doch mal verstopfen sollte braucht man definitiv Geduld. Man nimmt am Besten eine leere Spritze und zieht das was im Schlauch sitzt an. Nach ein paar Mal „Sogwirkung“ und mit Wasser nachspülen müsste die Sonde wieder frei sein.
Damit so etwas erst gar nicht passiert sollte man darauf achten dass der Futterbrei wirklich ganz flüssig ist und keinerlei Bröckchen mehr enthält.
Falls auch bestimmte Medikamente über die Sonde gegeben werden müssen sollte man auch darauf achten alles sehr fein zu mörsern.
Ich konnte mir unter einer „Magensonde“ bzw einer Fütterung über eine Sonde (bei uns war es ja Ösophagus-Sonde) vorher kein richtiges Bild machen da man hier ja auch im Forum lesen kann dass manche Angst und Bedenken dabei hätten und es eine Zumutung für die Katze wäre.
Das kann ich alles definitiv nicht bestätigen, Lucy kam mit der Sonde sehr gut zurecht, auch für mich und die Katze war es eine sehr angenehme und vor allem stressfreie Versorgung und was auch sehr wichtig war, die Katze nahm nicht weiter ab weil ich genug Futter über die Sonde geben konnte. Auch das Einsetzen der Sonde und das abschließende Ziehen verliefen ohne Probleme.
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