Aus Annelie wurde Lilly
Nach fast 7 Monaten mit Lilly möchte ich nun endlich auch mal von meinem Taskali-Scheuchen berichten. Vorsicht: viel Text und noch mehr Bilder.
Seit Ende März wohnt Lilly (ehemals Annelie) bei uns. Unsere Nené brauchte eine neue Gefährtin und hat sie sich selbst ausgesucht. Beim Anschauen der in Frage kommenden Katzen hat sie bei Lillys Foto angefangen, das Tablet anzuschmusen. Dann sollte es halt so sein, und es war die beste Entscheidung die wir treffen konnten.
Sie hat so ein unglaublich sanftes Gemüt, sowas haben wir noch nicht erlebt. Nené hat sich in den Wochen als Einzelkätzchen zum kleinen Diktator entwickelt. Sie ist Chef im Haus, ganz klar, aber für Lilly scheint es absolut okay zu sein. Sie lässt die Kleine toben, macht aber auch klar wenn es ihr reicht. Die beiden sind mittlerweile so dicke Freundinnen geworden, so unterschiedlich wie die beiden auch sind, so gut passen sie dennoch zusammen. Nené, immer mit Vollgas unterwegs und mit großem Eskalationspotential, und daneben die sanfte, entspannte und irgendwie in sich ruhende Lilly. Unser kleiner Buddha...solang man ihr als Zweibeiner nicht zu nah kam.
Die erste Zeit wussten wir nicht, ob wir der Verantwortung gerecht werden. Scheu und scheu sind manchmal zwei ziemlich unterschiedliche Dinge, Nené wurde nach drei bis vier Wochen bei uns zum totalen Schmusemonster, obwohl sie anfangs auch scheu war. Aber Lilly...das war eine ganz andere Liga. Vielleicht waren wir auch etwas naiv nachdem Nené sich so schnell an uns gewöhnt hatte.
Wie soll man ein Tier wie sie vernünftig versorgen, schon eine Wurmkur endete für mich mit einer bösen Bisswunde in der Notaufnahme. Wir waren uns absolut unsicher ob wir das schaffen. Aber wir blieben dran. Und es hat sich gelohnt.
Vier Monate hat es gedauert bis meine Bemühungen, sie an menschliche Nähe zu gewöhnen, endlich Früchte trugen. Das erste Mal seine Katze berühren zu dürfen...was für ein Moment. Und es wird täglich besser mit ihr. Sie macht immer weiter kleine Fortschritte (auch Lillymeter genannt).
Für Nené ist sie unglaublich wichtig geworden.
Eine kleine Anekdote vom Tierarztbesuch:
Auf der Rückfahrt hatten wir Nené in ihrem Körbchen auf dem Beifahrersitz, ich saß mit Lilly auf der Rückbank. Ich weiß nicht was plötzlich mit Nené los war (vielleicht hat sie sich an die letzte Rückfahrt vom Tierarzt erinnert, zu zweit hin, alleine zurück).
Jedenfalls fing Nené extrem an zu hecheln. Versuchte mit der Pfote meinen Mann auf dem Fahrersitz zu erreichen. Irgendwas stimmte jedenfalls überhaupt nicht mit ihr.
An der nächstbesten roten Ampel wurde sie mit Transportkorb zu mir nach hinten gereicht. Kaum sieht Nené Lilly in ihrem Körbchen ist sie direkt wieder ruhig, das Hecheln hat sofort aufgehört. Was auch immer das war, es hat für zwei Dosenöffner mit reichlich feuchten Augen gesorgt. Die beiden lieben sich echt heiß und innig.
Im Sommer hat Lilly dann beschlossen dass sie keine Lust mehr auf Dosenfutter hat. Einmal das Fummelbrett mit Trockenfutter bestückt und schon wollte sie nix anderes mehr. Pech gehabt, nicht mit uns. Nach einem kleinen Intensivkurs werden nun beide voll gebarft. Bei Lilly hat das nochmal einen kleinen Entwicklungschub gegeben. Liebe geht durch den Magen, und bei ihr ganz besonders. Seitdem sie von uns das gute Zeug bekommt sind wir ihre besten Freunde
🙂
Der erste Tag:
Das erste Mal kuscheln mit Nené:
Und so begann eine tolle Freundschaft:
Knutschi für Nené:
Ein kleines Video von den beiden bei der Fellpflege:
https://www.youtube.com/watch?v=wMSlqgk1kgM
Fensterputzen habe ich bei den beiden Fellnasen mittlerweile aufgegeben, man möge mir die Nasenkunst bitte nachsehen ^^
Das erste Mal mit auf dem Sofa. Das Fernsehprogramm war wohl etwas zu langweilig für sie:
Warten aufs Abendessen. Sie hat so einen audrucksstarken Blick, ich liebe es einfach wie sie einen anschaut:
Einer ihrer Lieblingsplätze. Mein PC wenn ich arbeite.
Oder auf den Schuhen meines Mannes:
Oder ganz dekorativ im Arbeitszimmer auf dem Drucker:
Auch sehr beliebt - die Kugelbahn. Stundenlang wird damit gespielt. Am liebsten Nachts
😀
Es war generell unglaublich schön zu sehen, wie Lilly Spielzeug für sich entdeckt. Nicht nur die Kugelbahn ist ihr Hit, sie liebt kleine Schaumstoffbällchen und Fellmäuse. Letzteres muss aber immer erstmal in den Wassernapf getunkt werden bevor man damit spielen kann. Warum auch immer sie das macht. Vielleicht stammt sie doch vom Waschbären ab. Wer weiß...aber dann geht sie mit dem Spielzeug ziemlich steil. Naja, so wie es ihr Temperament halt zulässt.
Aber am allertollsten ist die Tatsache dass sie es mittlerweile richtig gut findet wenn man sie streichelt:
https://www.youtube.com/watch?v=DpQYN6oTPds
Wie man sieht, sie hat sich toll eingelebt. Und wir lassen sie nie wieder gehen, wir sind absolut vernarrt in dieses kleine Wesen.
Schnurrige Grüße von Lilly und Nené und ihren Untertanen