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Snowy01
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- 22. Januar 2024
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Bei meiner Suche im Netz musste ich feststellen, dass es sehr wenig Infos zur Vergesellschaftung von Freigängern/Streunern gibt.
Zwar wird überall darauf hingewiesen, dass es länger dauert, weil sich die Tiere entziehen können, aber ich habe wenige Erfahrungsberichte gefunden.
Daher möchte ich hier von meiner Zusammenführung von meinen Freigängern und 2 Streunern berichten:
Meine drei Altkatzen : 2 Mädels und 1 Kater, 6 1/2 Jahre alt, alle kastriert. Sind draußen geboren, mit Mama aufgewachsen und waren mit 6 Monaten das erste Mal bei uns im Haus
Die zwei Neukatzen: 1 Mädel und 1 Kater, ca. 7 Monaten alte, beide kastriert. Sind draußen geboren, mit Mama aufgewachsen und durften diese Woche das erste Mal ins Haus
Mit jungen Katzen als neue Mitbewohner ist eine Zusammenführung meistens einfacher, weil sich diese weniger gegen die Älteren behaupten wollen.
Im August fand ich auf der Straße vor unserem Haus eine Katze mit ihren 2 Jungen, von denen eins stark unterernährt war. Seit August habe ich die drei deshalb auf einem alten verwahrlosten Grundstück gegenüber gefüttert, entwurmt, etc.
Die kleine Katze nahm zu und wurde ein agiles Katzenmädchen, der Kater war schon immer ein ganzes Stück größer als sie, außerdem sehr dick wie seine Mutter und hat sich nur wenig bewegt.
Mitte Oktober habe ich das Mädel einzufangen und beim Tierarzt kastrieren, impfen und chippen zu lassen. Als ich sie am nächsten Tag beim TA abgeholt habe, war sie ein eingepinkeltes, verschrecktes Wesen und freute sich riesig, wieder bei ihrer Familie zu sein. ABER die Mutter hat sie angefaucht und auch den Bruder nicht in ihre Nähe gelassen. In dieser Nacht hat die Mutter die Kleinen verlassen - ein riesiges Glück, denn dadurch hatte die verschreckte kleine Maus wenigsten wieder ihren Bruder zum Kuscheln. Den Bruder habe ich eine Woche später beim TA kastrieren, impfen und chippen lassen, als es der kleinen Katze wieder gut genug ging, mehr als 24 Stunden alleine zu bleiben.
Im Sommer leben meine Alt-Katzen draußen und kommen nur kurz abends oder nachts für Futter nach Hause. Bei dieser Gelegenheit konnten sie schon den Geruch der anderen Katzen an meiner Kleidung aufnehmen. Mein Kater beansprucht wohl auch das Grundstück gegenüber als Revier, den habe ich häufiger dort gesehen, wenn er in einiger Entfernung zu den anderen seinen Mittagsschlaf hielt.
Am Tag, nachdem der kleine Kater vom TA zurück war, haben er und seine Schwester beschlossen, in unseren Garten umzuziehen.
Neben viel Spielzeug haben wir auch eine geschützte Ecke mit Kratzbrettern und warm gepolsterteten Schlafkartons....das hat ihnen alles sehr gefallen. Den kleinen Kater habe ich insgesamt 3 x entwurmt und er ist plötzlich viel schlanker, hat keinen DF mehr (wie wochenlang vorher) und ist absolut fit und immer unterwegs. Auch sein Husten ist komplett verschwunden.
Natürlich gab es nun auch die ersten Begegnungen mit den Altkatzen. Die ersten Tage hat mein Kater sie angefaucht, angesungen und auch etwas gejagt, worauf beide sehr ängstlich reagiert haben....aber kurz danach wieder mutig unterwegs waren. Mein Kater hat sie auch immer nur in "ihre" Ecke auf unserem Grundstück gejagt, nie vom Grundstück. Er hat von Anfang an akzeptiert, dass ich die füttere und sie da bleiben dürfen.
Meine Mädels haben viel gefaucht, aber da die Kleinen schnell gelernt haben, sie dann in Ruhe zu lassen, gab es keinerlei Kämpfe.
Das einzig Negative war, dass die Kleinen die Terrassentür und die Katzenklappe belagert haben, was die Altkatzen sehr irritiert hat und ihnen den Weg ins Haus und wieder raus erschwert hat....und häufig zu starkem Fauchen geführt hat. So maches Mal musste ich die zwei erst von der Tür wegscheuchen, damit die Alten rein oder raus konnten.
Teilweise haben diese dann auch den Weg vorne am Haus über die Haustür gewählt.
Diese Woche habe ich die Kleinen tagsüber, wenn die anderen nicht da waren, die ersten Male ins Haus gelassen....erst nur ins Katzenzimmer direkt hinter der Terrassentür, dann auch in die übrigen Räume. Sie haben alles erkundet, sämtliche Liegeplätze ausprobiert und ihren Geruch überall verteilt.
Die Alten haben sich, wenn sie abends in Haus kamen, vom Geruch nicht abschrecken lassen. Falls jemand tagsüber vorbei schaute, gab es draußen Futter für alle. Zwar gingen meine Altkatzen dann manchmal genervt oder fauchten, wenn die Kleinen zu nah kamen, aber alles lief recht ruhig ab.
Ganz wichtig: Dosi MUSS ruhig sein! Ich habe immer ruhig mit allen gesprochen, bei Bedarf Näpfe auch etwas weiter auseinander gerückt....und konnte direkt den Unterschied sehen, wenn mein Mann versucht hat, sie zu füttern. Er war selber gestresst und das hat sich direkt auf alle Katzen übertragen. Es gab mehr Gefauche, die Altkatzen gingen ohne Fressen, der Altkater hat auch mal gesungen....
Gestern durften die Kleinen dann nach 3 Wochen auf unserem Grundstück fest ins Haus einziehen. Und es lief erstaunlich gut ab.
Eine der Altkatzen war im oberen Stockwerk und hat die unten einfach ignoriert, mein Altkater war auch oben und hat mit mir gekuschelt. Beide haben oben gut gefressen und blieben auch dort liegen, als wir ins Bett gingen.
Die Kleinen hatten es sich im Katzenzimmer auf der Couch gemütlich gemacht und waren erstaunlich ruhig.
Nur eine meiner Altkatzen wollte direkt nach dem Fressen wieder raus. Die ist im Sommer fast nur unterwegs und hatte bisher deren Geruch am wenigsten aufgenommen.
Die Altkatze von oben ging dann wohl, als wir unten alle schliefen, in Ruhe zum Schnuppern und hat das Haus selbstständig durch die Katzenklappe im Katzenzimmer verlassen. Die andere Altkatze kam nachts rein, allerdings wurden davon die Kleinen wach und waren auch unterwegs, so dass sie nur ganz kurz einen kleinen Snack genommen hat und wieder rausging. Der Altkater oben ist wohl von diesem Lärm aufgewacht, jedenfalls hat er kurz danach das Haus durch die Klappe verlassen. Früh morgens stand er vor der Tür und wollte für seine übliche Brotzeit rein. Die hat er dann auch genommen, obwohl ihn der kleine Kater ständig bedrängte....ich sah beide nebeneinander an den Futternäpfen.
Heute haben wir Gewitter und Starkregen, die Kleinen liegen auf der Couch im Katzenzimmer und pennen. Und alle Altkatzen waren schon mal drinnen, um zu fressen oder sich zu trocknen. Sie bleiben zwar nicht im Katzenzimmer, haben aber keine Probleme damit, das Zimmer ruhig zu durchqueren und die Kleinen zu ignorieren.
Ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Tagen noch Gefauche meiner Damen gibt und mein Altkater die Kleinen weiterhin in ihre Schranken weisen wird. Aber insgesamt hätte die Vergesellschaftung kaum besser laufen können!
Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es weitergeht und ob sich die Katzen irgendwann alle freundlich begrüßen.
Für den Moment reicht es mir, wenn sie sich ignorieren bzw. sich nicht gegenseitig irritieren lassen.
Meiner Meinung nach sind bei der Zusammenführung von mehreren Freigängern folgende Punkte hilfreich:
Zwar wird überall darauf hingewiesen, dass es länger dauert, weil sich die Tiere entziehen können, aber ich habe wenige Erfahrungsberichte gefunden.
Daher möchte ich hier von meiner Zusammenführung von meinen Freigängern und 2 Streunern berichten:
Meine drei Altkatzen : 2 Mädels und 1 Kater, 6 1/2 Jahre alt, alle kastriert. Sind draußen geboren, mit Mama aufgewachsen und waren mit 6 Monaten das erste Mal bei uns im Haus
Die zwei Neukatzen: 1 Mädel und 1 Kater, ca. 7 Monaten alte, beide kastriert. Sind draußen geboren, mit Mama aufgewachsen und durften diese Woche das erste Mal ins Haus
Mit jungen Katzen als neue Mitbewohner ist eine Zusammenführung meistens einfacher, weil sich diese weniger gegen die Älteren behaupten wollen.
Im August fand ich auf der Straße vor unserem Haus eine Katze mit ihren 2 Jungen, von denen eins stark unterernährt war. Seit August habe ich die drei deshalb auf einem alten verwahrlosten Grundstück gegenüber gefüttert, entwurmt, etc.
Die kleine Katze nahm zu und wurde ein agiles Katzenmädchen, der Kater war schon immer ein ganzes Stück größer als sie, außerdem sehr dick wie seine Mutter und hat sich nur wenig bewegt.
Mitte Oktober habe ich das Mädel einzufangen und beim Tierarzt kastrieren, impfen und chippen zu lassen. Als ich sie am nächsten Tag beim TA abgeholt habe, war sie ein eingepinkeltes, verschrecktes Wesen und freute sich riesig, wieder bei ihrer Familie zu sein. ABER die Mutter hat sie angefaucht und auch den Bruder nicht in ihre Nähe gelassen. In dieser Nacht hat die Mutter die Kleinen verlassen - ein riesiges Glück, denn dadurch hatte die verschreckte kleine Maus wenigsten wieder ihren Bruder zum Kuscheln. Den Bruder habe ich eine Woche später beim TA kastrieren, impfen und chippen lassen, als es der kleinen Katze wieder gut genug ging, mehr als 24 Stunden alleine zu bleiben.
Im Sommer leben meine Alt-Katzen draußen und kommen nur kurz abends oder nachts für Futter nach Hause. Bei dieser Gelegenheit konnten sie schon den Geruch der anderen Katzen an meiner Kleidung aufnehmen. Mein Kater beansprucht wohl auch das Grundstück gegenüber als Revier, den habe ich häufiger dort gesehen, wenn er in einiger Entfernung zu den anderen seinen Mittagsschlaf hielt.
Am Tag, nachdem der kleine Kater vom TA zurück war, haben er und seine Schwester beschlossen, in unseren Garten umzuziehen.
Neben viel Spielzeug haben wir auch eine geschützte Ecke mit Kratzbrettern und warm gepolsterteten Schlafkartons....das hat ihnen alles sehr gefallen. Den kleinen Kater habe ich insgesamt 3 x entwurmt und er ist plötzlich viel schlanker, hat keinen DF mehr (wie wochenlang vorher) und ist absolut fit und immer unterwegs. Auch sein Husten ist komplett verschwunden.
Natürlich gab es nun auch die ersten Begegnungen mit den Altkatzen. Die ersten Tage hat mein Kater sie angefaucht, angesungen und auch etwas gejagt, worauf beide sehr ängstlich reagiert haben....aber kurz danach wieder mutig unterwegs waren. Mein Kater hat sie auch immer nur in "ihre" Ecke auf unserem Grundstück gejagt, nie vom Grundstück. Er hat von Anfang an akzeptiert, dass ich die füttere und sie da bleiben dürfen.
Meine Mädels haben viel gefaucht, aber da die Kleinen schnell gelernt haben, sie dann in Ruhe zu lassen, gab es keinerlei Kämpfe.
Das einzig Negative war, dass die Kleinen die Terrassentür und die Katzenklappe belagert haben, was die Altkatzen sehr irritiert hat und ihnen den Weg ins Haus und wieder raus erschwert hat....und häufig zu starkem Fauchen geführt hat. So maches Mal musste ich die zwei erst von der Tür wegscheuchen, damit die Alten rein oder raus konnten.
Teilweise haben diese dann auch den Weg vorne am Haus über die Haustür gewählt.
Diese Woche habe ich die Kleinen tagsüber, wenn die anderen nicht da waren, die ersten Male ins Haus gelassen....erst nur ins Katzenzimmer direkt hinter der Terrassentür, dann auch in die übrigen Räume. Sie haben alles erkundet, sämtliche Liegeplätze ausprobiert und ihren Geruch überall verteilt.
Die Alten haben sich, wenn sie abends in Haus kamen, vom Geruch nicht abschrecken lassen. Falls jemand tagsüber vorbei schaute, gab es draußen Futter für alle. Zwar gingen meine Altkatzen dann manchmal genervt oder fauchten, wenn die Kleinen zu nah kamen, aber alles lief recht ruhig ab.
Ganz wichtig: Dosi MUSS ruhig sein! Ich habe immer ruhig mit allen gesprochen, bei Bedarf Näpfe auch etwas weiter auseinander gerückt....und konnte direkt den Unterschied sehen, wenn mein Mann versucht hat, sie zu füttern. Er war selber gestresst und das hat sich direkt auf alle Katzen übertragen. Es gab mehr Gefauche, die Altkatzen gingen ohne Fressen, der Altkater hat auch mal gesungen....
Gestern durften die Kleinen dann nach 3 Wochen auf unserem Grundstück fest ins Haus einziehen. Und es lief erstaunlich gut ab.
Eine der Altkatzen war im oberen Stockwerk und hat die unten einfach ignoriert, mein Altkater war auch oben und hat mit mir gekuschelt. Beide haben oben gut gefressen und blieben auch dort liegen, als wir ins Bett gingen.
Die Kleinen hatten es sich im Katzenzimmer auf der Couch gemütlich gemacht und waren erstaunlich ruhig.
Nur eine meiner Altkatzen wollte direkt nach dem Fressen wieder raus. Die ist im Sommer fast nur unterwegs und hatte bisher deren Geruch am wenigsten aufgenommen.
Die Altkatze von oben ging dann wohl, als wir unten alle schliefen, in Ruhe zum Schnuppern und hat das Haus selbstständig durch die Katzenklappe im Katzenzimmer verlassen. Die andere Altkatze kam nachts rein, allerdings wurden davon die Kleinen wach und waren auch unterwegs, so dass sie nur ganz kurz einen kleinen Snack genommen hat und wieder rausging. Der Altkater oben ist wohl von diesem Lärm aufgewacht, jedenfalls hat er kurz danach das Haus durch die Klappe verlassen. Früh morgens stand er vor der Tür und wollte für seine übliche Brotzeit rein. Die hat er dann auch genommen, obwohl ihn der kleine Kater ständig bedrängte....ich sah beide nebeneinander an den Futternäpfen.
Heute haben wir Gewitter und Starkregen, die Kleinen liegen auf der Couch im Katzenzimmer und pennen. Und alle Altkatzen waren schon mal drinnen, um zu fressen oder sich zu trocknen. Sie bleiben zwar nicht im Katzenzimmer, haben aber keine Probleme damit, das Zimmer ruhig zu durchqueren und die Kleinen zu ignorieren.
Ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Tagen noch Gefauche meiner Damen gibt und mein Altkater die Kleinen weiterhin in ihre Schranken weisen wird. Aber insgesamt hätte die Vergesellschaftung kaum besser laufen können!
Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es weitergeht und ob sich die Katzen irgendwann alle freundlich begrüßen.
Für den Moment reicht es mir, wenn sie sich ignorieren bzw. sich nicht gegenseitig irritieren lassen.
Meiner Meinung nach sind bei der Zusammenführung von mehreren Freigängern folgende Punkte hilfreich:
- Dosi braucht Zeit! Also entweder Urlaub, Homeoffice, Rentner...
- zu älteren Katzen immer mindestens zwei Jungkatzen setzen, damit diese zusammentoben und spielen können und die Alten nicht zusätzlich stressen
- alle Katzen müssen vorher kastriert sein und sollten so gesund sein, dass keiner Schmerzen hat
- wo immer es geht, Gerüche austauschen lassen. Also an der eigenen Kleidung, eventuell an Decken, die man zwischen den Katzen wechselt...
- sobald die Katzen aufeinandertreffen, mit allen ruhig reden, spielen, Leckerli verteilen, füttern....oder alles, was die Altkatzen gerne mögen
- Bei Fauchen, Ansingen und normalem Jagen NICHT dazwischengehen, sondern maximal ruhig mit allen sprechen und dabei auch immer alle Namen sagen. Die Katzen müssen Gelegenheit haben, selber zu merken, wie und ob die Gegenseite reagiert
- selber die Ruhe bewahren! Meine Altkatzen sind sehr feinfühlig, die merken meine Stimmung sofort. Wenn ich ruhig bin, reagieren die auch viel gelassener. Falls der Partner/andere Familienmitglieder diese Ruhe nicht ausstrahlen, so wenig wie möglich in die Zusammenführung integrieren, weil das die Katzen irritieren kann
- Freigänger arrangieren sich draußen mit vielen anderen Katzen in ihrem Revier, von daher sind sie meistens souverän genug, sich in ihrem eigenen Tempo mit den Neuzugängen auseinanderzusetzen
- die Katzen bestimmen das Tempo der Zusammenführung! Falls die Neukatzen wie bei mir Streuner sind, die kein Haus kennen, sollten sie die erste Zeit draußen bleiben. Erst wenn draußen ruhig zusammen gefressen werden kann und sich die Katzen gegenseitig ruhig beim Spielen/Putzen etc. beobachten, sollte man den Einzug ins Haus starten
- den gewohnten Tagesablauf für die Altkatzen beibehalten....bei uns gehört dazu z.B. ein abendlicher Spaziergang. Ich konnte dabei feststellen, das gerade mein Altkater das brauchte, um völlig meine Aufmerksamkeit zu haben und sich zu entspannen
- da die Zusammenführung für alle Katzen Stress bedeutet, mit besonderen Leckerlis, besonderem Futter etc. verwöhnen