Teil 3 – Katzendeal… oder was Katzen übereinander denken.
Denkt Jungspund über Altkatze…
…wenn du nich mit mir spielen willst, dann kriegste auch kein Dosi ab – so!!!
Und
Altkatze denkt über Jungspund…
…also wenn du mich nicht „ständig“ nerven würdest, dann würde ich ja eventuell auch zugeben dass ich dich ganz gern mag“
Wieder sind einige Wochen vergangen und mittlerweile kristallisieren sich so die ersten „klitzekleinen“ Verhaltensmuster heraus.
Eines Tages bemerkte ich, dass Micki sich auf ihren „Thron“ zurückgezogen hat, der sich genau auf unserem höchsten Küchenoberschrank, so ca. 25 cm unter der Zimmerdecke befindet. Sie könnte, wenn sie tatsächlich ihre Ruhe haben möchte, auch im GZ bleiben, aber neee, da kann man ja nich mit Katerchen stänkern.
So, nun ist Micki oben auf ihrem Thron. Katerchen nicht doof denkt sich,
„wo sie hochkommt, komm ich auch hoch und wir müssen doch mal schauen warum das da oben so schön ist“
Ich hätt‘s ihm ja sagen können – dat is nämlich deswegen so schön da oben weil man da dat Katerchen im Blick hat und sich trotzdem nicht ständig vor einem herumfegenden Kater in Acht nehmen muss. Aber hört ein Katerchen auf Dosi? Nö, also dachte ich mir, Knirps die Erfahrung musste jetzt selber machen.
Es dauerte nur Minuten bis Katerchen den Weg gefunden hatte wie er da hoch kommt. Vom Fussboden auf die Küchenarbeitsplatte, von da auf den Kühlschrank, ein Hopser auf den ersten Oberschrank, dann nur noch einmal richtig Aufrichten und schon…
…wird man angefaucht.
Na toll – ach was egal, die tut eh nur so, das missachte ich jetzt mal und geh einfach weiter!!! Und plötzlich wird Altkatze groß, faucht kräftiger und holt schon mal prophylaktisch mit der Pfote aus.
„OK, ok, du willst hier Deine Ruhe haben – Ja, ja ich geh ja schon, habs verstanden, kannst aufhören mit fauchen.“ Drei Schritte entgegengesetzt – nochmal umgedreht – Micki war wieder ruhig.
Oh fein denkt sich Kater,
war wohl anscheinend doch nicht so bös gemeint – dann kann ich ja wieder hingehen. Drei Schritte auf Micki zu – das gleiche Ergebnis.
Ok, ok Oma – ich habs kapiert, reg dich wieder ab Alte – ich geh ja schon“. Nun hatte auch der Kater kapiert das dies wohl ein schlechter Zeitpunkt war und kam wieder runter. Der Rest dieses Abends verlief mehr als friedlich. Kater unten – Katze oben.
Am Abend des nächsten Tages allerdings kam mir der Verdacht das Katerchen die gleiche Nummer wohl am Tage nochmal abgezogen haben muss in der Hoffnung er hätte jetzt einen besseren Zeitpunkt erwischt.
Zunächst, als ich nach Hause kam, fand ich nur Darko an der Tür (was ungewöhnlich ist). Warum allein? Nun ganz einfach, Katerchen hatte sich vom Kniegelenk abwärts bekackert und roch wie ne frische Güllegrube (ich hab das schon in einem anderen
Fred beschrieben). Und ganz ehrlich – wer will schon neben so einem Stinkekater sitzen und auf Dosi warten? Also dachte ich mir nichts weiter dabei.
Abends allerdings, Darko lag mit mir im Bett, hörte "ER" wie Micki in der Küche von ihrem Thron runtersprang, stand auf und verkroch sich unterm Bett. Anfänglich dachte ich er will ihr unter dem Bett liegend auflauern, aber als ich in seine Augen sah, war das eher dieser
„ich-versteck-mich-mal-lieber-Blick“. Und so nehme ich an, dass er die gleiche Nummer nochmals probiert hat und Micki ihm dieses Mal eindeutig klar gemacht hat, das ER da OBEN nix zu suchen hat. (ich hab ihn seitdem nicht mehr dabei beobachtet dass er da noch Lust hat nach ganz oben zu hüpfen). Allerdings, was auch merkwürdig ist, Micki liegt seitdem nicht mehr oben auf dem Küchenschrank, sondern stets dort wo der Kater auch mal vorbeikommt (ein Schelm wer dabei Böses denkt
So wie ich den Kater aber mittlerweile einschätzen kann, versucht der das in vier Wochen wieder – könnt ja klappen.
🙄
Wie ich anfänglich mal geschrieben hatte, kam meine Altkatze mal auf die subtile Idee dem Kater das Futter wegzufressen in der Hoffnung dass der dann geht.
Das Fressen ist mittlerweile überhaupt kein Problem – ganz im Gegenteil. Da herrscht Katzeneinigkeit vom Feinsten – Bande verfluchte!!! Da gibbet kein Gefauche, keine Drohungen, nüscht – Friede, Freude Eierkuchen. Da funktioniert selbst Arbeitsteilung.
Wobei – recht überlegt
fängt das mit der Arbeitsteilung schon viel früher an – nämlich, der erfahrene Katzenbesitzer erahnt es schon – Na klar, beim allseits beliebten
„wie-kriegt-man-Dosi-wach-Spiel“
Darko neigt ja eher zu der Proll-Nummer
„mit-Anlauf-auf-Dosi-drauf“ (was bei 4,5 kg frühmorgens echt prickelnd is – egal wo er grad runterplatscht) oder die
„ich-schmeiß-mich-mal-ins-Gesicht-Kuschel-Nummer“ (auch nicht wirklich angenehm da man schlecht Luft bekommt).
Ich hatte ihm ja schon mal eindringlich erklärt dass er das, zumindest frühmorgens, bitte bleiben lassen soll, schließlich wäre er nicht die erste Katze die aus dem Bett fliegt. Was ich dabei bloß vergaß, das Kater mich nich versteht. Also flog Kater frühmorgens zweimal auss‘em Bett, was ihn aber nicht wirklich davon abhielt weiterzumachen. Nee, er entsann lediglich eine neue, die
„ich-drängle-solange-bis-es-dich-nervt“ Methode.
Und die geht folgendermaßen: Man nehme ein schlafendes Dosi und lege sich als Kater ganz sanft in die Beuge wo der Bauch is. Dann schnurrt man ein wenig, streckt die Pfoten aus und trifft dabei Dosis Arm ganz sacht. Dann steht man auf, dreht sich ein- bis zweimal, drängelt und platscht dann noch dichter an Dosi ran. Dosi rückt im Halbschlaf drei Zentimeter Richtung Mitte damit Katerchen mehr Platz hat. Das Spiel macht Katerchen dann solange bis Dosi in der Mitte des Bettes liegt und wenn Dosi dann immer noch nicht wach ist werden wieder die schweren Geschütze (siehe Proll-Nummer) aufgefahren. Nun gut wie auch immer...