Danke der Nachfrage.
Mit dem Pradofloxacin ist sie nun fast ganz symptomfrei. Sie schnauft noch ein bisschen beim Toben. Deswegen soll sie es für 3-4 Wochen insgesamt nehmen, da sich die Infektion in der Lunge wirklich gründlich eingenistet hatte - damit nicht irgendwas chronisch bleibt, sondern sie danach hoffentlich wirklich ganz gesund ist.
Ich habe jetzt die TiHo übrigens bewegen können, die Befunde noch mal etwas zu spezifizieren (da stand ursprünglich was von 'weiteren Keimen' drin, das wollte ich dann doch etwas genauer wissen...). Insgesamt hat/hatte sie Pseudomonas aeruginosa, Mykoplasmen und Streptococcus equi zooepidemicus. Diesen Streptococcus habe ich mal recherchiert, der kann wohl auch hämolytisch sein. Auch, wenn wir es wohl nie genau wissen werden, weil die Diagnostik so spät gemacht worden ist, käme er damit wohl auch als Ursache für die Anämie in Frage. Da Du mit Anämie ja auch schon Deine Erfahrungen sammeln musstest, dachte ich, das interessiert Dich vielleicht auch.
Im Moment ist die Kleine aber nicht mehr anämisch und ich hoffe sehr, dass das auch so bleibt.
Sie wiegt inzwischen 4kg, beim ersten Wiegen an der TiHo waren es 3,3 kg.
Die nächste Baustelle ist nun die Zusammenführung.
Seit wir wissen, dass keine Viren im Busch sind, die wir nicht sowieso schon im Bestand haben, und da die Bakterien nun richtig behandelt werden und der Infektionsdruck damit recht niedrig sein dürfte, habe ich seit Freitag ein Estrichgitter als Gittertür eingesetzt. Leider hat Madam Angst vor den anderen (die sich im Großen und Ganzen benehmen - blinzeln etc.). Wenn Mio zu nah ans Gitter gekommen ist, ist sie wie eine Furie ins Gitter gesprungen, hat geschrien und nach ihm gehauen.
Das ist für eine griechische ehemalige Streunerin ja eher untypisch.
Ich nehme an, dass es daran liegt, dass sie in Griechenland schon fünf Wochen in ihrer Welpenbox isoliert saß, und wir sie jetzt auch noch mal drei Wochen im Gästebad separieren mussten, bevor wir wussten, was gesundheitlich Sache ist. Erstens ist sie Katzengesellschaft nicht mehr ohne weiteres gewöhnt, zweitens hat sie jetzt so lange schon ein sehr kleines Revier, so dass sie wahrscheinlich der Meinung ist, es verzweifelt verteidigen zu müssen.
Bis Sonntag wirkte sie an der Gittertür dann ganz entspannt und ich habe sie rausgelassen, weil Mio sowieso entspannt war (die anderen sind tagelang nicht nach oben gekommen, weil sie Angst vor ihrer Furiennummer hatten) und sie unbedingt raus wollte - das ging ein paar Minuten gut, mit gegenseitigem blinzeln und gähnen, bis Mio ins Gästebad geschlendert ist und an ihrer Kratzpappe gekratzt hat, dann hat sie ihn leider vermöbelt und ich musste dazwischen gehen. Es war natürlich auch ein bisschen eine Provokation von Mio, aber er kennt es so, dass alle bei uns alles teilen. Sie hatte sich vorher auf einen seiner Lieblingsplätze gelegt und dort gekratzt, er hat das auch akzeptiert... Ich hatte nicht das Gefühl, dass es von ihm wirklich böse gemeint war, seine Körpersprache ihr gegenüber ist eigentlich eher freundlich interessiert.
Daraufhin haben wir das Estrichgitter am Montag zwischen Wohnzimmer und Flur gesetzt, damit sie einen größeren Teil der Wohnung erkunden kann, dadurch reagiert sie am Gitter nun auch schon wieder viel entspannter auf die anderen. Mein Gefühl, dass es an der Reviergröße liegt, scheint richtig gewesen zu sein.
Gestern abend hat Samson es dann leider geschafft, das Estrichgitter zu verbiegen
😱 und ins Wohnzimmer einzubrechen... Wir wissen aber nicht, was passiert ist, wir waren nicht da - als mein Mann nach Hause kam, saß Samson im Wohnzimmer und Madam hatte sich nach oben ins Arbeitszimmer (Maisonettewohnung) geflüchtet - an das Arbeitszimmer grenzt auch 'ihr' Gästebad. Die anderen zwei waren trotz verbogenem Gitter auf 'ihrer' Seite geblieben.
Es war niemand verletzt, niemand scheint unter sich gemacht zu haben, und sie scheint sich gut wieder von dem Zwischenfall erholt zu haben, das ist, hoffe ich, ein gutes Zeichen.
Samson ist sowieso die Inkarnation der Gelassenheit - der findet es nur doof, nicht auf den Balkon zu können. Der ist mit Sicherheit nicht ihretwegen dort eingebrochen und wird sie auch nicht verfolgt haben. Eher hat er sie erfolgreich abgewehrt, wenn sie auf ihn losgegangen sein sollte, wie auf Mio.
Wir haben jetzt bei der Gittertür noch mal nachgebessert
😳
Ich denke, wenn soweit am Gitter alles klappt, werden wir morgen dann erst mal Reviere tauschen. Erstens ist es für die Jungs nicht viel länger so tragbar, sie sitzen jetzt zu dritt auf 30-40m2, weil wir diese Wohnung nicht in gleich große Reviere aufteilen können, und Antonia hat jetzt alleinigen Zugang zum größten Teil der Wohnung und zum Balkon. Zweitens denke ich, sie soll einerseits lernen, dass ihre Ressourcen nicht mehr so begrenzt sind - sie wird nicht noch einmal in einem kleinen Zimmer festsitzen - aber sie soll auch nicht auf die Idee kommen, ein größeres Revier ausschließlich mit Beschlag belegen zu wollen.
Sobald sie sich in beiden Revieren sicher bewegt und ihre Angst ablegt, werden wir noch mal versuchen, alle zusammen zu lassen. Denn der Knackpunkt ist vor allem ihre Angst, die anderen sind nicht aggressiv ihr gegenüber und sie wird nur aus Angst um ihre vermeintlich knappen Ressourcen aggressiv.
Mit relativer Isolation, Abbruch der Trächtigkeit, und der Schwanzamputation hat sie ja wirklich schon einiges durch für so ein kleines Katzentier.
Ich denke mal, wenn sie merkt, dass die anderen ihr nicht an den Kragen wollen, wird sie sich schon einkriegen.
Gut, dass die Jungs alle megasozial sind, auch Mio ist überhaupt nicht nachtragend - nachdem sie ihn vermöbelt hat, lag er ne Stunde später wieder in einiger Entfernung vor der Gittertür und hat sie angeblinzelt.