Bei eBay-Kleinanzeigen inserieren neben Vermehrern (u. a.) auch Tierschutzorgas und Pflegestellen und auch verschiedene Vereinszüchter.
Eine Stammbaumkatze erkennt man bei den Kleinanzeigen schon daran, dass im Titel oder wenigstens im Anzeigentext erwähnt wird, dass die zu verkaufende Katze/Kitten einen Stammbaum hat!
Wenn dann auf die HP des Züchters verlinkt wird, kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen, aber letztlich ist es am wichtigsten, dass man persönlichen Kontakt mit dem Züchter hat und vor dem Kauf auch hinfährt (selbst wenn es quer durch die Republik geht) und sich die Katze persönlich anguckt. Übrigens möchte auch ein seriöser Vereinszüchter gern die neuen Halter seiner Kitten/Katzen gern persönlich kennenlernen, bevor er die Kaufentscheidung trifft!
Der Katzenkauf beim Vermehrer sollte unbedingt unterlassen werden, und schon dadurch, dass im Anzeigentext kein Wort zu den Stammbäumen der zu verkaufenden Kitten fällt, zeigt, dass es keine geben wird, sondern dass es sich um einen Vermehrer handelt, TE!
Beim seriösen Vereinszüchter hat man zumindest die Gewissheit, dass die Elterntiere und die Kitten gesundheitlich gut versorgt und die Elterntiere auf die wichtigsten rassetypischen Erbkrankheiten (beispielsweise HCM) untersucht wurden. Dies gibt aber dennoch (wie denn auch!) keine lebenslange Gesundheitsgarantie für die verkauften Katzen!
Die Katze ist ein Naturprodukt und kann unerkannte Krankheiten in sich tragen (egal, ob sie vom besten aller Vereinszüchter kommt und einen ellenlangen Stammbaum hat, ob sie ein armes Hascherl aus dem Tierschutz ist oder ob sie dir zugelaufen ist), und auch bei Züchters gibbets "Ausschuss" und "Krüppel"!
Das ist einfach so, dagegen ist niemand gefeit!
Bei mir leben vier Stammbaumkatzen, davon sind drei behindert und krank. Genau diese drei habe ich mir auch bewusst ausgesucht, ich kenne die Gesundheitsrisiken und gebe auch viel Geld für die Versorgung der Katzen aus.
Trotzdem stammen sie alle aus guten und verantwortungsvollen Catteries, die sich auch die Käufer ihrer Katzen genau und sehr kritisch angucken.
Ich kann von meinen Katzen wenigstens sagen, dass ich wusste, worauf ich mich einlasse; bei einer Katze vom Vermehrer oder eben auch vom Bauernhof usw. kannst du buchstäblich die Katze im Sack haben und weißt auch nicht, was sie im Gepäck hat.
Das kann letztlich auch beim TS passieren, da dort normalerweise das Geld nur für die gängigen Untersuchungen reicht.
Es gibt insofern nirgendwo eine 100%ige Gesundheitsgarantie, weder für Katzen noch für andere Haustiere! Letztlich kann ein Gesundheitszeugnis immer nur eine Momentaufnahme sein und kann das Katz im Laufe seines Lebens an allen möglichen Krankheiten erkranken!
Das gilt aber letztlich ja auch für den Menschen!
Dein Partner kann im Laufe eures gemeinsamen Lebens schwer erkranken (oke, da zahlt es die Krankenkasse, aber der seelische Stress bleibt ja trotzdem, und du gehst auch nicht daher und sagst "du bist jetzt krank, daher liebe ich dich nicht mehr, und tschüss!" ^^), und es kann auch passieren, dass das Wunschkind behindert zur Welt kommt oder eine schwere Krankheit entwickelt (angefangen von Allergien oder Asthma bis zu Leukämie und anderen Krankheiten).
Genauso "unvollkommen" sind insofern Katz, Hund, Kaninchen, Meerschwein usw.
Im Laufe des Lebens eines Haustiers musst du dich darauf einstellen, dass mehr Arztkosten anfallen als die jährliche Vorsorgeuntersuchung und die Impfungen. Wenn das ein Problem ist, solltest du evtl. Abstand von der Tierhaltung nehmen, denn die gesundheitliche Versorgung gehört zum Hobby Tier zwingend mit dazu und sollte nicht an den Finanzen scheitern!
Und die Anschaffungskosten sind die geringsten Kosten im Verlauf des Katzenlebens!
Klar, 1.200 Euro für zwei Stammbaumkitten gehen ins Geld und sind erstmal eine Hausnummer! Dafür hat man dann aber auch die Gewissheit, dass die Elterntiere gut versorgt und gehalten werden und dass die Kitten ebenfalls gut großgezogen und versorgt wurden und auch gut sozialisiert worden sind (anders als beim Vermehrer!).
Aber auch auf einer verantwortungsvollen Pflegestelle, die ein Mütterchen nebst Kitten versorgt, kannst du davon ausgehen, dass eine gute Versorgung der kleinen Familie nebst guter Sozialisierung der Kitten stattgefunden hat.
Es gibt hier im Forum auch zwei aktuelle Beispiele, einmal die Userin Cute Poison mit ihrem Finchen und deren Kitten, und zum weiteren die Userin Miausüchtel mit Cindy und dem Drachennest 😉.
Erwachsene Stammbaumkatzen (Kastraten, also ehemalige Zuchttiere, die zwischenzeitlich kastriert wurden und sich nicht mehr im Rudel richtig integrieren können) bekommst du beim seriösen Züchter übrigens deutlich kostengünstiger als Kitten; die Katzen sind genauso gut versorgt wie die potenten Katzen und die Kitten, und man kann sie charakterlich deutlich besser einschätzen als die Kitten, weil erwachsene Tiere eben den reifen Charakter haben und auch insgesamt nicht mehr so wuselig sind wie die Kleinen.
Trotzdem sind das keine "alten" Tiere, sondern normalerweise zwei bis drei Jahre alt.
Viel Glück bei der Suche nach den perfekten Katzen! 🙂
LG