Anfängerin interessiert sich für Russisch Blau - viele Fragen

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Dresdnerin_93

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17. Juni 2016
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Hallo,
da ich so viele Fragen habe verzeiht mir bitte die vielen verschiedenen Fragen auf einmal.
Ich habe noch keine Katze und auch nicht so viel Erfahrung.
Ich habe die Kaufentscheidung noch nicht getroffen und möchte mich vorerst genauer informieren!
Zur Zeit tendiere ich zu zwei Russisch Blau (weibl.).
Ich kann meinen Katzen keinen Freilauf bieten, da Stadtwohnung und 6. Stock, jedoch aber mit Balkon.
Ich lege sehr viel Wert auf Sauberkeit. Deshalb die Frage: Gibt es einen Unterschied im Haare verlieren und Sauberkeit zwischen den Rassen? (vor allem Russisch Blau und normale Hauskatze)
Ich habe zwar gelesen, dass es besser ist zwei Katzen zu halten, kenne aber sehr viele Katzenbesitzer von nur einer Katze. Kann eine Katze allein wirklich nicht glücklich werden? (wie gesagt ich habe mich eh schon fast für zwei entschieden😉 )
Woran erkenne ich eine Reinrassige Katze? (Habe bei ebay Kleinanzeigen ein günstiges Angebot gefunden)

Also kurz:
- Hat die Russisch Blau wirklich den Vorteil "Sauberer" zu sein ?(riecht und haart weniger), oder eignet sich sogar eher eine andere Rasse?
- Muss die Katze zu zweit gehalten werden oder gibt es auch glückliche Einzeltiere)
 
A

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Zur Russisch Blau kann ich dir nicht wirklich was sagen, aber zu Rassenkatzen und Katzen im Allgemeinen.

Eine Rassenkatze vom seriösen Züchter erkennst du am Stammbaum von einem seriösen Zuchtverein. Da siehst du was du Eltern waren, die Großeltern, die Urgroßeltern, usw. Nur so kannst du sicher sein, dass keine andere Rasse dabei war. Außerdem machen seriöse Züchter Untersuchungen um einige Erbkrankheiten auszuschließen. Bei einer (Rassen)Katze würde ich nie im Geld sparen, der Kaufpreis ist im Vergleich zu der Lebenslangen Haltung ein Witz!
Du solltest dich zuerst mal gut über das Thema Katze und speziell über die Katzenrasse erkundigen. Sprich mit den Besitzern der Rasse und verschiedenen Züchtern.

Nein, eine Einzelkatze kann nicht glücklich werden, nicht in reiner Wohnungshaltung. Nur weil es viele Leute machen, macht es es nicht richtig. Es gibt ja noch immer ein paar Leute die Kaninchen und Meerschweinchen alleine halten. Du wirst hier sehr viel finden bezüglich Einzelhaltung.
 
Ein günstiges Angebot über ebay dürfte vermutlich keine reinrassige Katze sein, sondern ein look a like. Russisch Blau vom seriösen Züchter dürften nicht gerade billig sein.

Und nein, gerade bei Wohnungshaltung und bei berufstätigen Menschen geht Einzelkatze gar nicht. Es sei denn, Du nimmst ein älteres Tier zu dir, das vom Menschen bereits so verkorkst wurde, dass es nicht mehr mit anderen Katzen zu vergesellschaften ist.

Wenn Du so pingelig bist, was die Sauberkeit angeht, würde ich aber sehr genau überlegen, ob Tierhaltung tatsächlich was für Dich ist. Es sind ja nicht nur die Haare, Katzen kotzen auch gerne mal in die Bude und bevorzugt hinter Heizkörper, vom Kratzbaum oder zumindest auf den einzigen Teppich weit und breit. Sie schleppen Katzenstreu durch die Gegend oder sauen auch schon mal ihre Futterplätze ein...Darauf muss man alles gefasst sein, wenn man mit Katzen zusammen lebt.
 
Hallo Dresdnerin,

Zum Thema Einzelhaltung empfehle ich dir diesen Artikel: (Klick). Ich denke nach der Lektüre, wirst du dir ganz sicher sein, zwei haben zu wollen! 🙂

Dazu, wie du einen seriösen Züchter erkennst, hast du ja schon ein paar Hinweise bekommen. Lasse dir die Stammbäume der Elterntiere zeigen, erkundige dich nach dem Namen der Cattery und des übergeordnete Zuchtverbandes und schau dir die entsprechenden Websites im Internet an, um zu wissen, mit wem du es zu tun hast. Höre nicht auf solche "Züchter" die dir erzählen, ein Staummbaum sei teuer und die dir das gleiche Tier entweder mit oder ohne Stammbaum, dafür aber mit 300 Euro Preisunterschied anbieten. Das ist Betrug, ein Stammbaum kostet ca 15 bis 20 Euro und jedes reinrassige Tier hat einen. Der Preis für eine Rassekatze kommt auf ganz andere Art zustande, nämlich durch eine sorgfältige Planung des Wurfes und durch eine gewissenhafte Aufzucht der Kitten. Von günstigen Angeboten auf Ebay sollte man in der Regel die Finger lassen!

Ob Russisch Blau weniger haaren als andere Rassen, dazu kann ich dir nichts sagen, da ich selbst nie welche hatte. Bitte mache dich aber, egal welche Rasse du dir zulegst, darauf gefasst, dass deine Wohnung nicht so sauber sein wird wie bisher. Alle Katzen haaren mehr oder weniger (außer vielleicht Nacktkatzen). Sie werden Futterbröckchen neben dem Napf verteilen, sie werden Streu aus dem Katzenklo heraustragen, sie werden ab und an mal Haarballen erbrechen ... In welchem Maße kommt auf die individuelle Katze an. Du kannst mit der richtigen Pflege (bürsten, gutes Katzenstreu ...) entgegenwirken, aber ganz verhindern können wirst du es nicht. Darüber solltest du dir im Klaren sein.

Wenn du bereit bist, da ein paar Abstriche zu machen, wirst du dir ganz bestimmt zwei wunderbare Mitbewohner zulegen, die dein Leben ungemein bereichern werden! 🙂
 
Hallo Dresdnerin

Bei uns lebt seit knapp 3 Jahren ein Russe, vom seriösen Züchter, sehr menschenbezogen und anhänglich,
schläft am liebsten im Bett und braucht ganz viele Streicheleinheiten.
Ein rundum toller Kater.
Wen er aber noch dringender als uns Menschen braucht sind seine Katzenkumpels und das merkt man deutlich.
Spielen mit der Angel macht Spaß, toben mit dem Katerfreund ist aber interessanter und wird vehement eingefordert.
Insofern niemals Einzelhaltung.
Das wäre bei jeder anderen Katzenrasse aber genauso.

Er haart natürlich, alle Katzen haaren.
Bei ihm ist es "fusseliger" als bei den anderen beiden, weniger ist es nicht.
Bürsten hilft, tgl. Staubsaugen auch.🙂

Übrigens,gesunde Katzen riechen nicht.
Was riecht, sind ihre Hinterlassenschaften und die riechen um so weniger, je besser das Futter.

Zum Thema Züchter wurde alles gesagt.
Bitte nur beim seriösen Züchter kaufen nicht beim Vermehrer.
 
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Ein seriöser Züchter inseriert nicht bei ebay. Und eine Rassekatze vom Züchter bekommst du nicht als "günstiges Angebot". Lass die Finger davon. Kauf auch nicht aus Mitleid. Du holst dir vermutlich kranke Katzen ins Haus, und das Geld, das du beim Kauf einsparst, gibst du beim TA dreimal wieder aus. Und die Vermehrer lachen sich ins Fäustchen, weil sie mal wieder eine Dumme gefunden haben. Dieser Sumpf kann nur trockengelegt werden, wenn keine Kaufinteressenten mehr da sind. Wenn diese Herrschaften auf ihren Kitten sitzenbleiben, gelangen sie vielleicht zu der Erkenntnis, dass es sich nicht lohnt.

Echte Rassekatzen findest du hier: http://www.russisch-blau-zuechterverband.de/

Zur Sauberkeit: es mag Unterschiede geben, was das Verlieren von Fell betrifft. Manche Rassen haben mehr Unterwolle, andere weniger. Die Haarlänge ist da z.B. gar nicht entscheidend. Mein Siam haart viel mehr als mein Halblanghaar.

Aaaber: alle behaarten Katzen verlieren Haare. Und zwar täglich. Und während des Fellwechsels doppelt und dreifach. Und nicht nur das: ums Katzenklo herum liegt immer Streu. Ganz gleich, ob du ein Klo mit oder ohne Haube benutzt. Es bleibt in den Pfoten hängen, und sie schleppen es durch die Wohnung. Manche Katzen kötzeln öfters mal, gerne auch auf Polstermöbel und Teppiche. Oder es bleibt was am Pöppes hängen. Futter wird gerne auch auf dem Fussboden verteilt. Die meisten Katzenstreus stauben auch, also zumindest die artgerechten. Es gibt dann noch die für die faulen Hausfrauen, in Kristallform oder kleinen Steinchen, aber du darfst da gerne mal ein Eigenexperiment machen und barfuss drüber laufen. Und dann entscheidest du, ob du deine Katzen darin buddeln lässt.

Spielzeug liegt dann prinzipiell über die ganze Wohnung verteilt. Und sie räumen es abends nicht weg. Leider. Schäden an der Einrichtung sind auch nicht auszuschliessen.

Wenn du so einen Sauberkeitsfimmel hast, glaube ich nicht, dass du mit Katzen glücklich wirst. Bei uns sieht es nicht aus wie bei Schweins, aber man muss schon gelassen Dreck gegenüber sein, wenn man sich Haustiere anschafft. Da gibt es keine Kompromisse. Entweder piekfeine Bude oder Haustier. Fische wären da noch eine Option.
 
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Also kann es definitiv keine Rassekatze sein, auch wenn Sie die Elterntiere bei sich haben und diese auch aussehen wie Rassekatzen?
speziell geht es um dieses Angebot: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/russisch-blau-kitten/482755474-136-3447

Und nein ich habe nicht unbedingt einen Sauberkeitstick - ich habe auch einen Sohn der bei jedem Essen dieses auch in der ganzen Wohnung verteilt und jedes Mal mit seinen Straßenschuhen in die Wohnung rennt, wenn ich ihm diese nicht gleich sofort in der Tür schon ausziehe.
Ich weiß dass eine Katze eine Katze bleibt und Haare verliert.
Nur wenn es Unterschiede im Fell-Lassen gibt, dann bevorzuge ich eine, die nicht so viel haart wie eine andere Rasse.
 
Nur, dass die Elterntiere bei den "Züchtern" leben und auch reinrassig aussehen, ist keine Garantie für die Reinrassigkeit von Eltern und/oder Kitten. Die Garantie hast du nur, wenn die Tiere halt einen Stammbaum haben, über den sich Eltern, Großelter und Urgroßeltern lückenlos zurückverfolgen lassen. Bei Katzen ohne Stammbaum hast du keine Garantie dafür, dass nicht vielleicht irgendwo Nachbars Hauskater mitgemischt hat oder dass Inzucht betrieben wurde.

Dann wird ein seriöser Züchter die Eltern auf Erbrankheiten und sexuell übertragbare Krankheiten prüfen, bevor er sie verpaart. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass kranke Kitten dabei herauskommen, wird dadurch deutlich redziert und das ist gerade bei Rassekatzen, wo du ja einen vergleichsweise kleinen Genpool zur Verfügung hast, wichtig.

Wir hatten vor Kurzem erst einen ganz schlimmen Fall hier im Forum, wo eine Userin solchen Vermehrern aufgesessen ist. Sie hat jetzt ein herzkrankes Kätzchen Zuhause, das viele OPs und Behandlungen bekommen muss und vielleicht trotzdem seinen ersten Geburtstag nicht erlebt. Diese Sachen können passieren, wenn man auf solche Leute hereinfällt.

Bei dem Anzeigepreis MUSS eigentlich irgendwas faul sein - an irgendeinem Ende wird da gespart, sonst könnte man die Katzen nicht so günstig abgeben und dabei noch Gewinn machen.
 
Für 450€ bekommst du keine Russisch Blau Kätzchen vom seriösen Züchter.😉

Ich würde es nicht machen.
 
Gut, das sehe ich ein.
Also wenn Rasse, dann nur MIT Papieren..

Bleibt nur noch die Frage:
Hat Rasse wirklich mehr Vorteile? Ich habe schon einiges gelesen.. Aber mir geht es nicht unbedingt nur ums Aussehen, sondern vor allem auch um die Gesundheit. Habe ich eher mehr oder weniger Kosten beim Tierarzt usw mit einer Rassekatze? Ist das Geld also "gut Investiert" oder macht das keinen Unterschied zur normalen Hauskatze?
 
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Ich hatte in meinem Leben schon alles mögliche an Katzen.
Zugelaufene, aus dem Tierschutz, aus Beschlagnahme, vom Nachbarn "übernommen" und eben vom Züchter.
Eine meiner Züchterkatzen ist blind, die beiden Jungs sind bisher gesund aber auch erst 3 Jahre alt.
Einige hatten Krebs oder andere Krankheiten und die Katze die am ältesten wurde, kam aus einer Beschlagnahme
und hatte einen wirklich schlechten Start ins Leben.
Du hast keine Garantie auf Gesundheit aber Katzen aus dem Tierschutz sind geimpft, getestet und in der Regel kastriert.
Deutlich mehr als dir jeder Vermehrer bieten kann. 🙂
 
Ich habe hier 10 Katzen rumtigern. Eine ist ein Main-Coone-Mix, der Rest ist normale Wald und Wiesen Katze.
1 Kater hat FORL, alle anderen 9 Katzen sind bisher gesund und munter, zwischen 1 und 14 Jahren alt.
Es lässt sich nicht verallgemeinern. Ich habe niemanden im Umkreis, der eine dauerkranke Katze hat, höre aber immer wieder, dass viele Katzen Nierenprobleme kriegen, wenn sie ca 6 sind und auch früh sterben. Da hat man übermässiges Trockenfutter im Verdacht.
Grundsätzlich würde ich also mal behaupten, dass EKH nicht gesünder oder kränker oder anfälliger sind als Rassekatzen. 🙂
 
Ich habe hier einen roten EHK, einen dunklen halblanghaar Mix und einen reinrassigen Briten - allerdings kommen alle drei aus dem Tierschutz.

Bei uns haart der rote EHK am wenigsten (ok, er hat so gut wie kein Unterfell und ich weiß auch nicht was da alles mit gespielt hat 🙄)

Ich würde auch nur vom seriösen Züchter oder aus dem Tierschutz holen - alles andere ist nicht sauber.

Wir haben hier gerade im Forum wieder einen Fall da wurde ein Kätzchen vom Vermehrer gekauft und das Kleine ist schwer krank, die Behandlung wird im 4 stelligen Bereich sein und trotzdem nicht sicher ob die Kleine überlebt.

Und ja - Einzelkatze geht gar nicht, in Wohnungshaltung schon Tierquälerei und selbst mit Freigang nicht schön
 
Nein, eine Rassekatze garantiert dir nicht mehr Gesundheit als jedes Hauskätzchen.

Und auch was Haaren oä betrifft, das kann bei einer RB sogar mehr sein. Kommt immer etwas auf die konkrete Linie an und ist auch dann sehr individuell. Ich habe 3 Hauskatzen, davon haaren zwei sehr wenig und einer mäßig viel.

Wenn du es sehr sauber magst (ich auch 😉), dann musst du dich mit Katzen auf tägliches saugen einstellen. Sie haaren, verteilen Streu usw.

Erwärme dich für Tierschutz- Tiere, ich wette da findest du etwas passendes.🙂
Es gibt auch seriöse Züchter, die bei eBay inserieren, aber informiere dich bitte vorher, u, welche Cattery es geht. Gibt es Stammbäume und Impfausweise dazu, sind die Elterntiere getestet usw. Wenn das nicht vorher bejaht wurde, fahr' erst gar nicht hin, schütze dich selbst vor einem Mitleidskauf. Schaue dir dann genau vor Ort Anl wie die Tiere gehalten und behandelt werden.
 
Ich habe neulich mal auf einer Cattery-Homepage herumgeschmökert (da ging es um Norweger). Mir fiel auf, dass die Zuchtkatzen dort maximal 10 Monate zwischen den Würfen hatten, einmal sogar keine 8 (geworfen Mitte Februar und Anfang Oktober desselben Jahres). Ich schrieb sie an, ich sei interessiert, sie möge mir aber mal die Zuchtlinien ihres Züchtervereins zuschicken, denn das sei doch nicht korrekt. Ratet mal, was kam? Nix.

Nein, Zuchtkatzen sind keine Garantie für mehr Gesundheit. Es gibt viel zu viele schwarze Schafe auch unter den sogenannten seriösen Züchtern, viel zu lasche Gesetze und kaum Kontrollmechanismen. Klar, wenn der Chef vom Zuchtverein dein bester Kumpel oder gar ein Verwandter ist, dann lässt er dir alles durchgehen. Da kriegst du Papiere für alles.

Die grösste Garantie ist: Katze vorher checken lassen und dann alles tun, um die vorhandene Gesundheit zu erhalten: hochwertiges Futter, regelmässige prophylaktische Gesundheitschecks, möglichst stressarmes artgerechtes Umfeld, aber mit vielen Reizen. Katz gut kennen, immer beobachten und lieber einmal zu viel zum TA als einmal zu wenig.
 
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Ich habe neulich mal auf einer Cattery-Homepage herumgeschmökert (da ging es um Norweger). Mir fiel auf, dass die Zuchtkatzen dort maximal 10 Monate zwischen den Würfen hatten, einmal sogar keine 8 (geworfen Mitte Februar und Anfang Oktober desselben Jahres). Ich schrieb sie an, ich sei interessiert, sie möge mir aber mal die Zuchtlinien ihres Züchtervereins zuschicken, denn das sei doch nicht korrekt. Ratet mal, was kam? Nix.

(...).

Vor allem muss man auch genau schauen, was man für sich vereinbaren kann.
Wie ich immer gerne schreibe, jeder kann einen Verein gründen. Jeder kann dann Stammbäume ausstellen.
Es lohnt also auch immer, wie Jaboticaba schreibt, ein Blick in die Satzung des Vereins. Wie viele Würfe in wie vielen Jahren (zu dem oben Gesagten, manche sagen "mindestens XY Pause", andere wiederum "X Würfe in Y Jahren") sind erlaubt, ab welchem Alter, welche Gesundheitsstandards sind vorgeschrieben usw.
 
Bei Lebewesen hast du nie eine Garantie für Gesundheit!
Bei Rassekatzen vom seriösen Züchter kannst du zumindest bestimmte Erbkrankheiten weitestgehend ausschließen. Einen seriösen Züchter erkennt man nicht nur daran, dass er im Verein züchtet, es gibt einige weitere Punkte, die erfüllt sein müssen. Jeder "Züchter" der nicht im Verein ist, ist unseriös! Denn es gibt für einen seriösen Züchter keinen Grund, nicht im Verein zu züchten.

Weitere Punkte, die erfüllt sein sollten:
- Keine Abgabe in Einzelhaltung
- Kater werden nicht isoliert gehalten
- es erfolgen regelmäßige Untersuchungen auf gängige Erbkrankheiten und auch Infektionskrankheiten (HCM z.B. kann man bei Kitten nicht erkennen, daher müssen die Vorfahren regelmäßig geschallt werden. Der Gentest reicht nicht!)
- der Züchter zeigt dir ungefragt die Testergebnisse der Untersuchungen und gibt dir auch Kopien mit
- Die Katzen haben nicht mehr als 3 Würfe in 2 Jahren, ein Wurf pro Jahr ist noch besser
- die Katzen wohnen mit der Familie zusammen und werden nicht in Katzenzimmern gehalten
- der Züchter ernährt artgerecht (mindestens hochwertiges Nassfutter oder Rohfutter, kein Trockenfutter)
- er steht dir auch nach dem Kauf zur Verfügung für Fragen und interessiert sich auch dann weiter für die Kitten
- wenn es ganz perfekt ist, gibt er Kitten nur frühkastriert ab (meine persönliche Meinung)
- niedriger Inzuchtfaktor (je nach Rasse unterschiedlich, Russisch Blau haben einen recht kleinen Genpool, da weiß ich nicht, wie hoch er maximal liegen sollte)

Du siehst, einen guten Züchter macht vieles aus, der ist nicht leicht zu finden. Nach meiner Schätzung sind unter 20% der Vereinszüchter seriös. Ich habe aber auch sehr hohe Ansprüche, weil ich finde, dass man nur Katzen züchten sollte, wenn man es wirklich richtig und zum Wohle der Rasse und der Katzen macht.

Im Tierschutz kannst du Erbkrankheiten nicht so gut ausschließen, da du nicht weiß, wer die Vorfahren waren. Dafür haben Tierschutzkatzen andere Vorteile. Du tust etwas Gutes, du wirst garantiert zauberhafte Wesen erhalten, die dein Leben bereichern und sie sind immer für eine Überraschung gut! Viele Tierschutzkatzen werden gesund alt, bei richtiger Haltung.

Egal, ob vom seriösen Züchter oder aus dem Tierschutz, kann das Tier gesund alt werden oder schon jung sehr krank.

Was amna aber definitiv sagen kann: Beim Vermehrer gibst du viel Geld für ein unnötiges Gesundheitsrisiko aus! Denn dort gibt es die entsprechenden Untersuchungen nicht.
 
Bei eBay-Kleinanzeigen inserieren neben Vermehrern (u. a.) auch Tierschutzorgas und Pflegestellen und auch verschiedene Vereinszüchter.

Eine Stammbaumkatze erkennt man bei den Kleinanzeigen schon daran, dass im Titel oder wenigstens im Anzeigentext erwähnt wird, dass die zu verkaufende Katze/Kitten einen Stammbaum hat!

Wenn dann auf die HP des Züchters verlinkt wird, kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen, aber letztlich ist es am wichtigsten, dass man persönlichen Kontakt mit dem Züchter hat und vor dem Kauf auch hinfährt (selbst wenn es quer durch die Republik geht) und sich die Katze persönlich anguckt. Übrigens möchte auch ein seriöser Vereinszüchter gern die neuen Halter seiner Kitten/Katzen gern persönlich kennenlernen, bevor er die Kaufentscheidung trifft!

Der Katzenkauf beim Vermehrer sollte unbedingt unterlassen werden, und schon dadurch, dass im Anzeigentext kein Wort zu den Stammbäumen der zu verkaufenden Kitten fällt, zeigt, dass es keine geben wird, sondern dass es sich um einen Vermehrer handelt, TE!

Beim seriösen Vereinszüchter hat man zumindest die Gewissheit, dass die Elterntiere und die Kitten gesundheitlich gut versorgt und die Elterntiere auf die wichtigsten rassetypischen Erbkrankheiten (beispielsweise HCM) untersucht wurden. Dies gibt aber dennoch (wie denn auch!) keine lebenslange Gesundheitsgarantie für die verkauften Katzen!
Die Katze ist ein Naturprodukt und kann unerkannte Krankheiten in sich tragen (egal, ob sie vom besten aller Vereinszüchter kommt und einen ellenlangen Stammbaum hat, ob sie ein armes Hascherl aus dem Tierschutz ist oder ob sie dir zugelaufen ist), und auch bei Züchters gibbets "Ausschuss" und "Krüppel"!
Das ist einfach so, dagegen ist niemand gefeit!

Bei mir leben vier Stammbaumkatzen, davon sind drei behindert und krank. Genau diese drei habe ich mir auch bewusst ausgesucht, ich kenne die Gesundheitsrisiken und gebe auch viel Geld für die Versorgung der Katzen aus.
Trotzdem stammen sie alle aus guten und verantwortungsvollen Catteries, die sich auch die Käufer ihrer Katzen genau und sehr kritisch angucken.

Ich kann von meinen Katzen wenigstens sagen, dass ich wusste, worauf ich mich einlasse; bei einer Katze vom Vermehrer oder eben auch vom Bauernhof usw. kannst du buchstäblich die Katze im Sack haben und weißt auch nicht, was sie im Gepäck hat.
Das kann letztlich auch beim TS passieren, da dort normalerweise das Geld nur für die gängigen Untersuchungen reicht.

Es gibt insofern nirgendwo eine 100%ige Gesundheitsgarantie, weder für Katzen noch für andere Haustiere! Letztlich kann ein Gesundheitszeugnis immer nur eine Momentaufnahme sein und kann das Katz im Laufe seines Lebens an allen möglichen Krankheiten erkranken!

Das gilt aber letztlich ja auch für den Menschen!
Dein Partner kann im Laufe eures gemeinsamen Lebens schwer erkranken (oke, da zahlt es die Krankenkasse, aber der seelische Stress bleibt ja trotzdem, und du gehst auch nicht daher und sagst "du bist jetzt krank, daher liebe ich dich nicht mehr, und tschüss!" ^^), und es kann auch passieren, dass das Wunschkind behindert zur Welt kommt oder eine schwere Krankheit entwickelt (angefangen von Allergien oder Asthma bis zu Leukämie und anderen Krankheiten).

Genauso "unvollkommen" sind insofern Katz, Hund, Kaninchen, Meerschwein usw.

Im Laufe des Lebens eines Haustiers musst du dich darauf einstellen, dass mehr Arztkosten anfallen als die jährliche Vorsorgeuntersuchung und die Impfungen. Wenn das ein Problem ist, solltest du evtl. Abstand von der Tierhaltung nehmen, denn die gesundheitliche Versorgung gehört zum Hobby Tier zwingend mit dazu und sollte nicht an den Finanzen scheitern!

Und die Anschaffungskosten sind die geringsten Kosten im Verlauf des Katzenlebens!

Klar, 1.200 Euro für zwei Stammbaumkitten gehen ins Geld und sind erstmal eine Hausnummer! Dafür hat man dann aber auch die Gewissheit, dass die Elterntiere gut versorgt und gehalten werden und dass die Kitten ebenfalls gut großgezogen und versorgt wurden und auch gut sozialisiert worden sind (anders als beim Vermehrer!).
Aber auch auf einer verantwortungsvollen Pflegestelle, die ein Mütterchen nebst Kitten versorgt, kannst du davon ausgehen, dass eine gute Versorgung der kleinen Familie nebst guter Sozialisierung der Kitten stattgefunden hat.
Es gibt hier im Forum auch zwei aktuelle Beispiele, einmal die Userin Cute Poison mit ihrem Finchen und deren Kitten, und zum weiteren die Userin Miausüchtel mit Cindy und dem Drachennest 😉.

Erwachsene Stammbaumkatzen (Kastraten, also ehemalige Zuchttiere, die zwischenzeitlich kastriert wurden und sich nicht mehr im Rudel richtig integrieren können) bekommst du beim seriösen Züchter übrigens deutlich kostengünstiger als Kitten; die Katzen sind genauso gut versorgt wie die potenten Katzen und die Kitten, und man kann sie charakterlich deutlich besser einschätzen als die Kitten, weil erwachsene Tiere eben den reifen Charakter haben und auch insgesamt nicht mehr so wuselig sind wie die Kleinen.
Trotzdem sind das keine "alten" Tiere, sondern normalerweise zwei bis drei Jahre alt.

Viel Glück bei der Suche nach den perfekten Katzen! 🙂

LG
 
Meine Großmutter hat einen reinrassigen Perser (mit Papieren), eine reinrassige Norwegische Waldkatze (mit Papieren) und einen Britisch Langhaar.

Wir haben einen Siam-Mix, einen OKH-Mix und einen Maine Coon-Mix und so viel ist klar: unsere Katzen können mal stinken, entweder waren sie auf der Toilette oder sie haben gefressen und rülpsen mich an. Die Katzen von meiner Oma stinken aber genauso 😉

Wenn du meinst, dass Katzen stinken, dann meinst du wohl eher ein schlechtes Klo-Management.
 

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